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Veröffentlicht am 09.12.2023

wie aus tausend und einer Nacht

Der Architekt des Sultans
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Das Buch " Der Architekt des Sultans" ist ein behäbig und unaufgeregter Roman. Er geht über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte von Jahan, einem kleinen Jungen, der einen weißen Elefanten sein ...

Das Buch " Der Architekt des Sultans" ist ein behäbig und unaufgeregter Roman. Er geht über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte von Jahan, einem kleinen Jungen, der einen weißen Elefanten sein Eigen nennt. Als sein Stiefvater,der sehr brutal ist, seine Mutter erschägt und seinen Elefanten verkaufen will flieht jahan und landet nach einer abenteuerlichen Reise in Instambul. Dort kommt er an den Hof den Sultans Süleyman und wird im Laufe der Zeit zu einem Architekten ausgebildet. Er wird zum wohlhabenden Mann, kann aber seine große Liebe , eine osmanische Prinzessin ,aus Standesgründen nicht heiraten.



Die Geschichte liest sich wie die aus tausend und eine Nacht. Man erfährt viel über das damaligen Leben in Istanbul, das Leben im Palast und über Jahans Leben. Allerdings wird diese Geschichte ohne große Höhen und Tiefen erzählt und das hat mir etwas gefehlt, um das Buch als einen Volltreffer zu bezeichnen. Die Liebesgeschichte kommt erst gar nicht in Fahrt, sondern die Architektur und das Leben der vielen Völker in dieser Stadt sind mehr im Mittelpunkt des Geschehens. Wer also eine Liebesgeschichte im osmanischen Reich sucht, wird enttäuscht werden. Wer allerdings etwas über das alte Istanbul erfahren will, wird sich über den Inhalt dieses Buches freuen.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

ein sehr guter Jugendroman , der nachdenklich macht

Alles so leicht
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" Alles so leicht " ist das Debüt der Amerikanerin Meg Haston. Sie selbst befand sich wegen Essstörungen in Behandlung und gibt somit in diesem Buch einen Teil ihrer Erfahrungen weiter.

Stievie hat ihre ...

" Alles so leicht " ist das Debüt der Amerikanerin Meg Haston. Sie selbst befand sich wegen Essstörungen in Behandlung und gibt somit in diesem Buch einen Teil ihrer Erfahrungen weiter.

Stievie hat ihre Mutter und ihren Bruder innerhalb kurzer Zeit verloren. Die Mutter ging nach Frankreich, um mit ihrer neuen Liebe zu leben und ihr Bruder Josh kam bei einem Autounfall ums Leben. Für Stievie ist das Leben seither nicht mehr lebenswert, zumal sie behauptet, ihren Bruder ermordet zu haben. Für sie hat es höchste Priorität, am Todestag von Josh wieder mit ihm vereint zu sein und so hungert sie sich fast zu Tode.

Dieses Buch berührt den Leser in seinem tiefsten Inneren, weil man sich nicht vorstellen kann, dass ein so junges Mädchen schon den Tod sucht. Der Schlankheitswahn der heutigen Zeit, der den jungen Mädchen vorgaukelt "Nur wer schön und schlank ist " wird begehrt , unterstützt diesen Trend. Models sehen fast aus wie lebende Skelette, pusche sich häufig mit Kokain, weil dies den Hunger bremst und sind mit 40 menschliche Wracks, vielleicht auch schon früher. Es braucht nur noch eine Situation dazukommen wie in Stievies Fall, die einen pubertieren Jugendlichen aus der Bahn wirft , dann kann es lebensgefährlich werden. Da helfen keine Sprüche wie " Nun iss doch mal was, du bist so dünn geworden ", denn die Mädchen nehmen ihren Körper anders wahr und finden ein paar Pfunde mehr "eklig , widerlich und ich bin doch einfach nur fett ".
Meg Haston hat sehr anschaulich und eindringlich von solchen Fällen geschrieben, insbesondere die Geschichte von Stevie ,die durch ihr Verhalten einfach nur eine Hilfeschrei nach Liebe ausrücken will. Sicherlich hätte man noch ausführlicher auf die verschiedenen Arten von Essstörungen eingehen könne, doch man darf nicht vergessen, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt und die vorliegende Art und Weise mit diesem Thema umzugehen, ist für Mädchen dieses Alters sicherlich ansprechender, denn sie können sich vielleicht mit einigen dieser Mädchen identifizieren.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und man langweilt sich keine Minute bei diesem Buch, sondern schließt es mit dem Gefühl, etwas besonderes gelesen zu haben und denkt noch lange über dieses Thema nach.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

ein Versöhnungsroman

Nur einen Horizont entfernt
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Das neue Buch " Nur einen Horizont entfernt " von Lori Nelson Spielman, lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits hat mir die Geschichte gefallen und ich hatte das Buch schnell durchgelesen, doch einige ...

Das neue Buch " Nur einen Horizont entfernt " von Lori Nelson Spielman, lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits hat mir die Geschichte gefallen und ich hatte das Buch schnell durchgelesen, doch einige Dinge sind mir schon " sauer " aufgestoßen und so konnte ich dieses Buch auch nicht mit 5 Sternen bewerten.

Ich denke der Inhalt ist hinlänglich bekannt. Eine ehemalige Klassenkameradin der Journalistin und TV Moderatorin Hannah Farr hat ein Buch über Vergebung geschrieben und schickt all ihren Freunden und Bekannten einen Entschuldigungsbrief und 2 Kieselsteine. Einer soll zurückgeschickt werden als Zeichen der Vergebung, der andere soll an einen Menschen geschickt werden, dem der Empfänger " Entschuldigung "sagen will. Auch Hannah erhält so einen Brief und zwei Steine von ihrer ehemaligen Klassenkameradin, die sie während der Schulzeit arg drangsaliert hat. Doch Hannah hat Schwierigkeiten mit dem Vergeben. Doch eine Freundin von ihr , Dorothy, bringt die " Steine ins Rollen ".

Einerseits fand ich dieses Buch sehr ansprechend, wie schon eingangs erwähnt, doch zwischendurch war es mir schon an einigen Stellen etwas zu kitschig. Auch die Gestaltung der Reality Show war für mich etwas" too much". Sicherlich gestalten die Amerikaner solche Shows anders als wir und die Autorin ist ja Amerikanerin, doch mir gefiel dieser "Seelenstriptease" nicht so sehr. Ansonsten ist die Geschichte schön aufgebaut. Die Veränderung der Protagonistin Hannah gut nachvollziehbar und der Roman flüssig und unterhaltsam geschrieben.

Ich werde das nächste Buch dieser Autorin sicherlich lesen, würde mir aber wünschen, nicht ganz so viel " Seelenschmus" lesen zu müssen.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Lügen und Blutgeld

Bittersweet
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" Bittersweet " von Miranda Beverly-Wlittemore, hat mir zu Anfang schon etwas abverlangt. Allzu langatmig und ausführlich wird zu Anfang das Gesamtbild von Bittersweet und Umgebung beschrieben. Ich wusste ...

" Bittersweet " von Miranda Beverly-Wlittemore, hat mir zu Anfang schon etwas abverlangt. Allzu langatmig und ausführlich wird zu Anfang das Gesamtbild von Bittersweet und Umgebung beschrieben. Ich wusste gar nicht , dass man Seitenweise über Landschaften, Blumen und Gräser schreiben kann und das Ganze geriet dann auch wirklich ins Langweilige. Die ersten 150 Seiten, so scheint es, hat die Autorin so in die Länge gezogen, weil wohl ein vierhundert Seiten Roman verlangt wurde. Hier wäre weniger mehr gewesen. Trotzdem habe ich tapfer weiter gelesen und bin dann doch noch mit einer guten und spannenden Geschichte belohnt worden, die die Abgründe des menschlichen Wesens zu Tage bringt.

Die Inhaltsangabe spare ich mir hier, weil der Klappentext auf dem Buch wirklich ausreichend ist, um das Wesentliche zu erklären.

Bis auf den langatmigen Anfang ,hat mir das Buch auch wirklich gut gefallen, das dem Leser sehr gut klar macht , dass das, was man von Außen zu sehen bekommt , häufig prachtvoll und wunderbar erscheint, dann aber doch häufig einen faulen Kern hat und auf wackeligem Grund steht.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

eine unmögliche Liebe

Worte in meiner Hand
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" Worte in meiner Hand ", ein Buch, dass das 17. Jahrhundert in Holland beschreibt und die Beziehung zweier Menschen, die vom Stand und vom Glauben her so verschieden sind, dass eine Beziehung nicht möglich ...

" Worte in meiner Hand ", ein Buch, dass das 17. Jahrhundert in Holland beschreibt und die Beziehung zweier Menschen, die vom Stand und vom Glauben her so verschieden sind, dass eine Beziehung nicht möglich scheint. Die Geschichte zwischen René Descartes und der Holländerin Helena Jans van der Strom, hat einen wahren Hintergrund und macht das Buch dadurch noch spannender.

In wunderschöner Sprache wird die Liebesgeschichte des Philisophen ,Mathematikers und Naturwissenschaftlers René Descartes mit der holländischen Magd Helena Jans van der Strom erzählt, die durch Standesdünkel und die klare religiöse Trennung damaliger Zeit ,nie eine Zukunft hatte. Descartes, der durch seinen Satz " cognito ergo sum " (Ich denke, also bin ich ) bekannt wurde , kommt als Gast und Mieter in das Haus des Amsterdamer Buchhändlers , bei dem die Magd Helena Jans van der Strom arbeitet, da das Geld der Familie nach dem Tod des Vaters knapp ist.
Helena ist eine ungewöhnliche Frau in ihrer Zeit, denn sie ist von Wissensdurch durchdrungen, kann Lesen und Schreiben und saugt alle Informationen in sich auf. Bald wird das Interesse Descartes an der Magd offensichtlich, die ihm durch ihre Intelligenz auffällt. Aus den Beiden wird ein Liebespaar , doch ihre Beziehung zur damaligen Zeit scheint unmöglich.

Als erstes fällt wirklich die wunderschöne Sprache bei diesem Roman auf, der mich tief in die 30. Jahre des 17. Jahrhunderts im damaligen Holland eintauchen lässt. Die Figuren werden sehr lebensnah gezeichnet und der Zeitgeist der damaligen Zeit ist fühlbar. Gut herausgearbeitet wurde die Unmöglichkeit , eine Beziehung zu anderen Ständen aufzubauen. Descartes Liebe zu Helen wird nie eine Chance haben, soviel Mühe sie sich auch geben Wege zu finden, ihre Liebe zu schützen. Und für Helena ist klar, dass sie nie mehr als eine Magd sein wird. Doch ihre Intelligenz und der feste Glaube daran , dass auch Frauen ein Recht auf Bildung haben, mache sie zu einer außergewöhnlichen Frau , die immer wieder versucht , Bildung einzufordern und sogar ein Buch über das Alphabet schreibt, dass ab er keine Anerkennung findet. Ihr Glück ist nicht nur in Liebesdingen der Philosoph Descartes, sondern er ist auch derjenigen, der sie in ihrem Wissensdurst unterstützt und fördert.

Für Liebhaber guter historischer Romane ein Muss.

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