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Veröffentlicht am 09.12.2023

Nele Neuhaus hat mich wieder überzeugt

Wer Wind sät
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Ein spannendes Thema hat sich Nele Neuhaus für ihren neuen Roman, den mittlerweile 5. um das Ermittlerpaar Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein, ausgesucht. Das Thema Energiegewinnung hat nicht zuletzt ...

Ein spannendes Thema hat sich Nele Neuhaus für ihren neuen Roman, den mittlerweile 5. um das Ermittlerpaar Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein, ausgesucht. Das Thema Energiegewinnung hat nicht zuletzt durch den Supergau in Fukuschima wieder Einlass in die Wohnzimmer aller Menschen gefunden.Bürgerinitiativen und Großdemonstrationen sind die Folge, was ich sehr begrüße.Nele Neuhaus zäumt das Pferd allerdings von hinten auf und bringt in ihrem Roman die Nützlichkeit von regenerativen Energien, z.B. Windkraft ins Gespräch und läßt den Leser Einblick nehmen, in die Machenschaften dieser Konzerne und ihren Einfluss auf Politik und Wirtschaft.Aber auch Hass, Intrigen,Profitgier, Vertrauensbruch und Vernachlässigung von Kinder und dessen Folgen,sind Themen in dem für mich höchst gelungenen Krimi.

Im Taunus soll auf einer Wiese ein Windpark entstehen, der von der Firma Windpro gebaut und betrieben werden soll. Eines Tages wird der Nachtwächter dieser Firma tot aufgefunden und Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein zum Tatort gerufen.Handelt es sich um einen Unfall,denn der Nachtwächter der Firma war für seinen Alkoholkonsum bekannt und könnte durchaus die Treppe heruntergefallen sein, oder war es Mord?Als dann allerdings der Besitzer der Wiese, auf der der Windpark gebaut werden soll, erschossen aufgefunden wird, ist man sich im Klaren, dass Windpro wohl doch mehr in die Sache verstrickt ist, als bisher angenommen, denn man weiß, dass der Ermordete, der einer Bürgerinitiative angehörte, die gegen den Bau des Windparks kämpfte, trotz eines Angebotes von 3 Millionen, nicht verkaufen wollte.

Wie von Nele Neuhaus gewohnt, beginnt die Autorin mit vielen verschiedenen Handlungsstängen, die die Konzentration des Lesers zu Anfang fordert. Aber auch hier ist wieder Verlass auf die Autorin, sie führt dieses Handlungsstränge am Ende zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Nicht nur ihre ansprechende und spannende Erzählform läßt den Leser dieses Buch nicht aus der Hand legen, sondern auch die Beschreibungen ihrer Protagonisten.Sie werden realistisch und nachvollziebar beschrieben Gerade die beiden Hauptakteure Pia und Oliver, werden nicht eindimensional dargestellt, sondern entwickeln sich und werden von Geschichte zu Geschichte interessanter, vor allem auch desshalb, weil auch ihre Schwächen nicht verschwiegen werden. Die Beschreibung der Personen und die Beziehungen , die sie untereinander haben, nehmen auch einen Großteil der Romane dieser Autorin ein, ohne das dadurch Langeweile entsteht, eher das Gegenteil.Trotzdem ist es für Neueinsteiger nicht unbedingt nötig die Vorgängerbände zu lesen, da vieles erklärt wird.Warscheinlich haben viele Leser dieses Buches aber nach Genuss der Lektüre das Verlanden die anderen Bücher zu lesen so wie ich, die nur die beiden letzten Bücher gelesen hat.

Ein Fazit aus diesem Roman war für mich,dass die Aussicht auf viel Geld die Integrität eines Menschen erheblich ins Wanken bringt und man dabei viele wichtige Dinge im Leben vergisst, dessen Auswirkungen einem später erst bewusst werden.

Volle Kaufempfehlung für dieses gelungene Buch

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Veröffentlicht am 09.12.2023

absolut gelungen

Der Hodscha und die Piepenkötter
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In einer mittelgroßen Stadt irgendwo in Deutschland...........

Es sind noch 42 Tage bis zum Wahltermin und die Oberbürgermeisterin Ursel Piepenkötter ist sich ihres Sieges sicher.Als bodenständige ...

In einer mittelgroßen Stadt irgendwo in Deutschland...........

Es sind noch 42 Tage bis zum Wahltermin und die Oberbürgermeisterin Ursel Piepenkötter ist sich ihres Sieges sicher.Als bodenständige CDU-Frau hat sie die Massen hinter sich, glaubt sie,doch dann kommt der Hodscha, der neue Iman der türkischen Gemeinde der Stadt und verkündet eine prachtvolle Moschee bauen zu wollen.Aber nicht mit Ursel Piepenkötter, die noch nicht einmal gefragt wurde.Die Oberbürgermeisterin wittert Morgenluft, zeigt ihre Zähne und will mit einer wohldosierten Portion Populismus bei ihren Wählern punkten.Doch da hat sie nicht mit dem Hodscha gerechnet, denn der beißt genauso zurück, daran ändern auch die konspirativen Treffen mit der Piepenkötter in ihrer Laube nichts.Irgendetwas muss geschehen, denn der Wahltermin rückt immer näher und die Wähler machen der Piepenkötter Druck.Da hilft auch kein Rotwein zur Entspannung.Der Hodscha allerdings setzt auf Allah, mit dem er regelmäßig in Verbindung steht, der ihm allerdings auch manchmal den Marsch bläst.


In einer Art und Weise, die absoluten Unterhaltungswert hat, beschreibt Birand Bingül die Annäherung zweier Kulturen deren Vertreter es beide faustdick hinter den Ohren haben. Die Situationskomik hat mich mehrmals laut auflachen lassen und der Vergleich zu Don Camillo und Pepone, wie auf dem Umschlag zu lesen,ist nicht zu leugnen.

Die beiden Hauptprotagonisten werden treffend beschrieben(vor allem der Bruce Springsteen Fan Nuri Hodscha hat mir gut gefallen.)

Ein Buch mit hohem Unterhaltungswert, dass ich gern weiterempfehle

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Veröffentlicht am 09.12.2023

ein Roman zum Abtauechen

Wenn nicht jetzt, wann dann?
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"Wenn nicht jetzt, wann dann", ist ein wunderbares Leseerlebnis, das einem so manchen Seufzen machen läßt.Die Geschichte dreier unterschiedlicher Frauen, deren Leben sich durch ihre Begegnung miteinander ...

"Wenn nicht jetzt, wann dann", ist ein wunderbares Leseerlebnis, das einem so manchen Seufzen machen läßt.Die Geschichte dreier unterschiedlicher Frauen, deren Leben sich durch ihre Begegnung miteinander grundlegend ändert, wird so empathisch und unterhaltend erzählt, dass man traurig ist, wenn man den Buchdeckel schließt.

Liz, Anfang dreizig und Inhaberin einer Hochzeitsagentur, hat mit dem Kapitel Männer abgeschlossen, nachdem sie von ihrem zukünftigen Mann und ihrer besten Freundin betrogen wurde.Die Hochzeitsagentur bietet eine willkommende Abwechslung, da sie so viel zu tun hat, dass sie gar keine Zeit mehr hat über ihre Einsamkewit nachzudenken, in die sie geraten ist, seitdem sie sowohl ihre beste Freundin, alsauch ihren besten Freund, die sie heiraten wollte, verloren hat.Doch nachdem sie eines Tages einen Fahrradunfall hat und just in diesem Moment die Hochzeit einer sehr wichtigen Person, der selbstbewussten Nina Winter, ausrichten muss, bittet sie ihre Nachbarin Annemie, eine ältere Dame, sie in ihrer Agentur zu vertreten. Annemie tut ihr den Gefallen,allerdings ist sie sehr unsicher,ob es ihr gelingt diese Arbeit zu bewältigen, da es um ihr Selbstbewusstsein nicht gut bestellt ist und sie zuvor nur die Hochzeittorten für Nina gebacken hat.Doch durch den Kontakt zur Familie Winter nimmt Annemies Leben eine große Wendung und auch die ungeduldige Liz erfährt im Krankenhaus, dass es noch wichtigeres gibt, als ihre Hochzeitsagentur. Allen drei Frauen gemeinsam ist, dass sie erfahren müssen, dass die Liebe nicht so einfach ist , wie zu Anfang gedacht.

Ein wundervoller Frauenroman ist der Autorin Astrid Ruppert mit ihrem Buch gelungen, dessen Geschichte flüssig, amüsant und zu Herzen gehend geschrieben ist. Die drei Hauptprotagonisten Nina, Annemie und Liz sind treffend beschrieben, sodass der Leser sich in jede Figur gut hineinversetzten kann. Dieser kanpp 400 Seiten starke Roman hätte für mich ruhig noch etwas länger sein können,da das Lesen wie im Flug verging und ich noch gern etwas mehr über die Zukunft der drei Frauen erfahren hätte. Aber wie es bei guten Büchern oft so ist,enden sie meist viel zu schnell, was als Kompliment für die Autorin gewerten werden kann. ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/wink_smile.gif)

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Endzeitroman mit leichten Schwächen

Endzeit
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"Endzeit"von Liz Jensen, ist ein Buch, das mir bis auf den Schluss ausnehmend gut gefallen hat.Der recht flüssige und teilweise sehr bildhafte Schreibstil unterstreicht diesen positiven Eindruck noch und ...

"Endzeit"von Liz Jensen, ist ein Buch, das mir bis auf den Schluss ausnehmend gut gefallen hat.Der recht flüssige und teilweise sehr bildhafte Schreibstil unterstreicht diesen positiven Eindruck noch und ließ mich das Buch in wenigen Tagen verschlingen. Nur der Schluss war mir dann doch zu abrupt und zu konstruiert.

England im Jahre X. Der Juni ist ein brütend heißer Monat auf der Insel und die Psychotherapeutin Gabriela Fox, versucht nach einem schweren Autounfall, bei dem sie eine Querschnittslähmung erlitt und ihr Freund starb, wieder Fuß zu fassen in ihrem Beruf.Nicht genug, dass es ihr schwerfällt sich mit ihren körperlichen Einschränkungen zu arrangieren, wird ihr auch noch ein äußert schwieriger Fall zugewiesen.Die sechszehnjährige Bethany hat ihre Mutter mit einem Schraubenzieher grausam ermordet und behauptet zudem, Naturkatastrophen vorraussehen zu können.Gabrielle Fox versucht diesem destruktiven Charakter näher zu kommen und hält ihre "hellseherischen Fähigkeiten für einen Ausdruck ihrer Erkrankung. Als sich aber mehrere Behauptungen als wahr erweisen und Bethany einen Tsunami voraussagt, der ganz Nordeuropa vernichten wird, versucht man mit einigen Wissenschaftlern dem Wahrheitsgehalt dieser Aussage auf den Grund zu gehen.

Dieser Endzeitroman, der Ihnen vielleicht sogar schlaflose Nächte bereitet, da er eine Naturkatastrophe beschreibt,die so unwarscheinlich garnicht erscheint, hat mir nicht nur aufgrund seiner Spannung und des eingangs erwähnten guten Schreibstils gefallen,sondern auch,weil er eine Liebesgeschichte zwischen einer sogenannten "Behinderten" und einem "Nichtbehinderten"beschreibt.Die Schwierigkeiten und die Hilflosigkeit, der diese Menschen aufgrund ihrer Einschränkungen ausgeliefert sind und auch das Gefühl als Frau nicht mehr wahrgenommmen zu werden, "da sich ja unter der Gürtellinie nichts mehr abspielt", werden sehr nachvollziehbar und keineswegs Mitleid heischend beschrieben.Die Charaktere werden absolut passend dargestellt, Bethany, die ihre Verletzungen hinter Sarkasmus versteckt und Gabrielle, die als einfühlsame,empfindsame, aber auch als kämpferische Person gezeichnet wird,ließen mich diesen Thriller nicht mehr aus der Hand legen, weil ich einfach wissen wollte,wie es weitergeht.Allerdings fand ich den Schluss dieser Geschichte etwas enttäuschend, weil er mir zu abrupt, aber auch zu konstruiert erschien.Ansonsten aber Daumen hoch für dieses Buch, dessen schlechte Kritiken ich nicht ganz verstehen kann.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

schaurig ist`s übers Moor zu gehen

Verwesung
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Entgegen einigen anderen Rezensionen kann ich für mich nur sagen, dass mir das neue Beckett Buch wieder ausnehmend gut gefallen hat.Der Autor hat eine bezwingende Art zu schreiben und läßt mit seiner ...

Entgegen einigen anderen Rezensionen kann ich für mich nur sagen, dass mir das neue Beckett Buch wieder ausnehmend gut gefallen hat.Der Autor hat eine bezwingende Art zu schreiben und läßt mit seiner bildhaften Sprache das triste Moor im Herbst mit seinen wabbernden Nebelschwaben, vor den Augen der Leser entstehen. Ich dachte gleich an die alten Edgar Wallace Filme mit Blacky Fuchsberger. Allein durch seine atmosphärischen Beschreibungen baut er eine immense Spannung auf, die ihren Höhepunkt dann zuletzt bei der Suche in den alten Minen fand.Auch die Beschreibung der Charaktere in seinem Buch,.fand ich mehr als gelungen, Die Rangeleien um Dienstgrade, Kompetenzen und den Darstellungsdrang macher Personen haben mich so manches Mal amüsiert.Auch dass es eine Vorgeschichte in der Vergangenheit gab, war für mich eine runde Sache, da Beckett ja auch mit alten Dämonen zu kämpfen hatte.Das die Geschichte dann auch nicht so ausging, wie es manchem vielleicht vorschwebte, hat einen zusätzlichen Reiz der Geschichte ausgemacht.
Wenn es einem Autor gelingt,einen so spannenden Thriller ohne viel Blutvergießen und mit so einem überraschendem Ende zu schreiben, dann freue ich mich um so mehr auf sein neues Buch.

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