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Veröffentlicht am 04.06.2024

Spannender Start

Terra Alta
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Melchor Marin, der Sohn einer Prostituierten mit einem unbekannten Vater, arbeitet für ein kolumbianisches Drogenkartell in Barcelona. Als er verhaftet wird und im Gefängnis von der Ermordung seiner Mutter ...

Melchor Marin, der Sohn einer Prostituierten mit einem unbekannten Vater, arbeitet für ein kolumbianisches Drogenkartell in Barcelona. Als er verhaftet wird und im Gefängnis von der Ermordung seiner Mutter erfährt, flüchtet er sich in die Welt der Bücher – und beschließt, wie sein Idol aus seinem Lieblingsroman, Polizist zu werden. Jahre später lebt er auf dem Land mit Frau und Tochter und führt ein ruhiges Leben. Bis zu einem grausamen Mordfall an einem lokalen Unternehmer und seiner Frau, die brutal gefoltert und ermordet wurden. Die Polizei tappt im Dunkeln und legt den Fall letztendlich zu den Akten. Doch Melchor kann dies nicht akzeptieren und ermittelt auf eigene Faust.
Dieser Krimi hat mich direkt durch den Klappentext angezogen. Der Protagonist ist wunderbar authentisch charakterisiert. Ein noch recht junger Kommissar, der aber eine kriminelle Vergangenheit hat und durch den Schicksalsschlag des Mordes an seiner Mutter sich entschließt, die „Seiten zu wechseln“ und Polizist zu werden. Ein Mann, der getrieben ist von Ehrgeiz und Gerechtigkeitssinn und diese Gerechtigkeit zu Beginn auch mal selbst in die Hand nimmt. Der sich verliebt und sesshaft wird. Die gesamte Geschichte wird aus seiner Perspektive erzählt – von seiner Kindheit bis in die aktuelle Zeit. Teilweise waren es mir zu viele Zeitsprünge, die nicht klar abgetrennt vom aktuellen Geschehen waren, was den Lesefluss etwas gestört hat. Die geschichtlichen Episoden aus dem Bürgerkrieg waren angenehme Einschübe. Ein Krimi, rund um die Macht der Rache und die Schatten der Vergangenheit, der mich gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Sehr interessant

Dreizehnfurcht
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„Dreizehnfurcht“ ist wirklich eine ungewöhnliche Geschichte und ein Buch voller putziger Eigenarten. Schon allein das Fehlen der Seitenzahlen, die die Zahl 13 enthalten, ist ein amüsantes kleines Gimmick, ...

„Dreizehnfurcht“ ist wirklich eine ungewöhnliche Geschichte und ein Buch voller putziger Eigenarten. Schon allein das Fehlen der Seitenzahlen, die die Zahl 13 enthalten, ist ein amüsantes kleines Gimmick, dass mich beim Lesen schmunzeln lies.
Der Protagonist Momme war mir mit seiner verschrobenen und außergewöhnlichen Phobie gleich sympathisch und die Passagen, in denen es um ihn ging mochte ich am liebsten. Die Herausforderungen, denen sich Momme tagtäglich stellen muss, um mit seiner Angst zu leben sind zwar offenkundig liebenswert, geben aber auch einen guten Einblick, wie hart und einsam solch ein Leben sein kann. Gerade im Hinblick auf unsere heutige schnelllebige Gesellschaft, in der immer mehr Menschen mit Ängsten und Phobien ihr Leben meistern.
Das Konstrukt „Dreizehneichen“ in meinen Kopf zu kriegen und für meine Fantasie greifbar zu machen fiel mir zunächst etwas schwer und hat einige Zeit in Anspruch genommen. Toll fand ich wiederum, dass der Schreib- und Erzählstil den jeweiligen Personen in den Kapiteln angepasst wurde. So finden in Dreizehneichen unglaublich poetische und gesellschaftskritische Unterhaltungen statt, die ich mir mit kleinen Post-its markieren musste, weil sie so schön philosophisch waren.
Im Allgemeinen ist Wieland Freund die Gegensätzlichkeit mit dem Schaffen zweier Welten, die gleich und doch vollkommen verschieden sind, ausgesprochen gut gelungen. Ich mochte die Kontrarietät zwischen dem schnelllebigen, progressiven, „echten“ Berlin und dem traditionsbewussten Dreizehneichen, dass Fortschritt um jeden Preis ablehnt. Dadurch hat man das Gefühl, als bewege man sich zwischen zwei unterschiedlichen Zeitepochen hin und her.
„Dreizehneichen“ bot mir eine interessante Reise. Der Einstieg war fesselnd und vielversprechend. Doch im zweiten Drittel empfand ich die Handlung als zäh und langwierig, was meinen Lesegenuss etwas beeinträchtigte. Zum Glück konnte mich das Ende des Buches wieder begeistern, da es sich als packend und mitreißend erwies.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Absolute Empfehlung

Einfach mehr ernten
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Ein Buch für Gartenfreunde und die, die es noch werden wollen. Rundum alles um Blick, wenn man Geräte sucht bekommt man hier tolle Tipps. Aber auch um so richtig von Null zu starten, ich habe schon einige ...

Ein Buch für Gartenfreunde und die, die es noch werden wollen. Rundum alles um Blick, wenn man Geräte sucht bekommt man hier tolle Tipps. Aber auch um so richtig von Null zu starten, ich habe schon einige Jahre Gartenerfahrung auf dem Buckel und habe dennoch viel Neues entdeckt. Mein 20 jähriger Sohn war begeistert von diesem Buch endlich mal alles in Papierform von seinem Lieblings You Tuber. Es ist für jeden der Garten und Natur liebt etwas dabei und echt praxisnah und gut erklärt.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Urlaubsbuch

Wiedersehen in Stockholm
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Der Roman beginnt mit einem zufälligen Treffen zwischen Ella und Ben, die sich spontan zu einander hingezogen fühlen und eigentlich wollen sie in Kontakt bleiben, doch dazu kommt es nicht. Zwölf Jahre ...

Der Roman beginnt mit einem zufälligen Treffen zwischen Ella und Ben, die sich spontan zu einander hingezogen fühlen und eigentlich wollen sie in Kontakt bleiben, doch dazu kommt es nicht. Zwölf Jahre später treffen sie sich ebenso zufällig wieder und Ella ist mittlerweile mit ihrem besten Freund Leon zusammen. Ella bekommt den Auftrag die Biographie von Frederika zu schreiben, die ein Imperium geleitet hat und nun mittlerweile im Ruhestand ist. Durch die Gespräche mit Frederika beginnt Ella über ihr eigenes Leben, ihre Wünsche, Träume und Möglichkeiten nachzudenken. Anfangs hat mir die Geschichte richtig gut gefallen. Es geht um Liebe, Freundschaft und etwas Drama. Einen überraschenden Moment gab es durch die Rückblenden in Fredrikas Vergangenheit. Damit habe ich gar nicht gerechnet und wurde positiv überrascht. Gut zum zwischendurch lesen und Abschalten.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Bewegende Geschichte

Schwestern in einem anderen Leben
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Der Roman ist eine Familiengeschichte rund um eine ganz normale Familie mit drei Töchtern und zeigt uns Einblicke in deren Leben zwischen den Jahren 1976 und 2023.Mit "Schwestern in einem anderen Leben" ...

Der Roman ist eine Familiengeschichte rund um eine ganz normale Familie mit drei Töchtern und zeigt uns Einblicke in deren Leben zwischen den Jahren 1976 und 2023.Mit "Schwestern in einem anderen Leben" hat Christiane Wünsche ein ganz besonderes Buch geschrieben. Die Geschichte ist nicht gerade leicht wegzustecken. Es spricht für die Feinfühligkeit der Autorin, dass sie vorweg auf ihr Nachwort hinweist, um ihre Leser vor "evtl. belastenden Themen" zu warnen. Christiane Wünsche versteht es ausgezeichnet, sich in ihre Romanfiguren hineinzuversetzen. Sie werden bei ihr zu echten Menschen und handeln auch so. Dadurch denkt man beim Lesen ganz oft: Genau das hätte ich auch getan. Die Geschichte zeigt ganz eindeutig, wie eine Entscheidung, egal ob richtig oder falsch, ein ganzes Leben beeinflusst. Und nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben von vielen anderen Menschen. Man kommt nicht umhin, darüber nachzudenken, wer nun die Schuld an dieser ganzen Misere hatte. Zu einem endgültigen Ergebnis wird man wohl nicht kommen, denn es kam zu viel zusammen. Ich hatte vorher schon mal ein Buch der Autorin gelesen und war begeistert von ihrem Schreibstil. Und auch dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt, sodass ich es fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Durch den Perspektivenwechsel und die unterschiedlichen Zeitebenen wurde die Geschichte spannend und lebendig gehalten.

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