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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2022

Tiefgründige bewegende Geschichten

In all deinen Farben
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Auf den ersten Blick sind es Kurzgeschichten über starke Frauen, über die Liebe, den Liebestanz der vollführt wird. Lässt man die Geschichten jedoch auf sich wirken, spürt man vor allem die Leidenschaft, ...

Auf den ersten Blick sind es Kurzgeschichten über starke Frauen, über die Liebe, den Liebestanz der vollführt wird. Lässt man die Geschichten jedoch auf sich wirken, spürt man vor allem die Leidenschaft, mit der die Autorin ihre Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringt. Die Wortwahl, die Herausarbeitung der Protagonisten, die Umschreibungen um eine Atmosphäre entstehen zu lassen, all dieses sehr bedacht und trotzdem spontan und authentisch wie auch emotional erarbeitet.
Der Schreibstil ist nicht, wie so oft wohl fließend aber eher unspektakulär da "main stream" gleich, sondern ausdrucksstark und dem Titel angepasst "In all seinen Farben" farbig und prägend. Die meisten Geschichten haben mich angesprochen, wie die zum Beispiel von Scheherazade, Yaa und Naleli. Und dann ertappe ich mich doch wieder dabei, dass ich gerne mehr erfahren hätte.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Toller 1. Band

Das Land, von dem wir träumen
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Greta zum Anfang des Buches 16 Jahre alt wächst ohne Eltern bei ihrer Ziehfamilie auf. Sie ist intelligent und belesen, was sie wahrscheinlich jedem Bücherwurm sofort sympathisch macht. In der Geschichte ...

Greta zum Anfang des Buches 16 Jahre alt wächst ohne Eltern bei ihrer Ziehfamilie auf. Sie ist intelligent und belesen, was sie wahrscheinlich jedem Bücherwurm sofort sympathisch macht. In der Geschichte geht es, um die Abhängigkeit von ihrer Ziehfamilie und ihren Wunsch zu dieser zu gehören aber auch gleichzeitig ihren eigenen Weg zu gehen. Man kriegt einen Einblick in die, aus heutiger Sicht unfassbare damalige Abhängigkeit der Frauen von ihren Männern und Kindern, bis zu ihrer Volljährigkeit, welche bis zum Jahr 1975 erst mit 21 erreicht war, von ihren Eltern. Das Buch ist auch ein guter Bericht über das Leben und die Arbeit eines Weinbergs, ein Bereich, in den wir uns selten begeben.
Gretas Charakterbild ist sehr gelungen, sie ist sehr durchsetzungsfähig und sympathisch, und man sieht ihr den Schatten vieler deutscher Frauen in den 1970er Jahren an. Es handelt sich hier um eine Trilogie und ich freue mich schon heute auf die Fortsetzung.
Ich empfehle das Buch gerne mit fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Anstrengende Lektüre

Der große Fehler
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Dieses Buch ist kein Krimi im üblichen Sinn. Dafür ist die Sprache fast allein verantwortlich. Der Autor bezieht sich nicht auf den Mord, er beschreibt eher die einzelnen Figuren und ihre Entwicklung und ...

Dieses Buch ist kein Krimi im üblichen Sinn. Dafür ist die Sprache fast allein verantwortlich. Der Autor bezieht sich nicht auf den Mord, er beschreibt eher die einzelnen Figuren und ihre Entwicklung und wer auf sie Einfluss genommen hat. Die einzelnen Szenen werden extrem detailliert beschrieben und ausgeschöpft. Die Entwicklung der Geschichte beinhaltet die Spannung. Das Leben in NY wird zum Mittelpunkt des Erzählens und die feingliedrige Beschreibung aller noch so simplen Vorgänge sowie die haptische Wiedergabe des Erlebten nimmt den Leser mit in die Geschichte. Vieles von dem was in diesem Roman erzählt wird hat mit der geschichtlichen Entwicklung von New York zu tun. Mir persönlich hat all dies zusammen nicht gefallen, man muss sich darauf einlassen können - was mir leider bis zum Schluss absolut nicht gelungen ist. Ich weiß nicht, ob es am speziellen Thema des Buches liegt oder ob es einfach eine Eigenart des Autors ist. Mich haben weder Sprache noch Inhalt an irgendeiner Stelle im Buch wirklich gefangen genommen, auch wenn der Autor hoch gelobt wird.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Wunderbare Jahre

Unser kostbares Leben
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„Unser kostbares Leben“ von Katharina Fuchs ist ein Buch, das emotional und intensiv ist. Der Schreibstil der Autorin hat unheimlich viel Tiefgang und ist unglaublich detailreich. Mainheim 1972: Minka ...

„Unser kostbares Leben“ von Katharina Fuchs ist ein Buch, das emotional und intensiv ist. Der Schreibstil der Autorin hat unheimlich viel Tiefgang und ist unglaublich detailreich. Mainheim 1972: Minka und Caro sind beste Freundinnen, Nachbarskinder und besuchen gemeinsam die Grundschule. Sie gehen oft und gerne ins Schwimmbad …. bis ihr vietnamesischer Klassenkamerad Guy dort verunglückt. Es ist nichts mehr so wie es mal war. Auch die Väter sind politisch hoch verstrickt. Während Minkas Vater Mitglied der SPD und Bürgermeister von Mainheim ist, ist der Vater von der eher schüchternen Caro Chef einer Schokoladenfirma. Die Mädchen gehen ihren Weg und man begleitet sie im Buch bis ins Erwachsenenalter. Selten habe ich Worte gelesen, die so authentisch wirken und so unter die Haut gehen. Vor allem die Zeit, das Buch spielt in den 1970er und 1980er Jahren, war für mich als Kind der 1970er spannend, wenn ich damals auch noch zu klein war, um alles mitzubekommen und vieles nur vom Hörensagen kenne. Den Schreibstil von Katharina Fuchs empfand ich als flüssig und durchaus anspruchsvoll. Bei einigen Punkten hatte ich zudem das Bedürfnis, mich nochmal zusätzlich zu informieren, wie es denn tatsächlich war und meine Erinnerungen nochmal aufzufrischen. Dieser Roman ist absolut lesens- und empfehlenswert! Die Autorin hat einen umfangreichen großartigen Roman geschrieben. Er hat mir intensive wenn auch durchaus nachdenkliche Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Witzig und spannend

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
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Elisa Hemmilton stammt aus armen Verhältnissen, kann durch die Unter¬stüt¬zung einer reichen Gön¬nerin aber bei dieser woh¬nen und an der Uni¬versi¬tät stu¬die¬ren. Als durch die Glas¬kuppel der Uni¬versi¬täts¬biblio¬thek ...

Elisa Hemmilton stammt aus armen Verhältnissen, kann durch die Unter¬stüt¬zung einer reichen Gön¬nerin aber bei dieser woh¬nen und an der Uni¬versi¬tät stu¬die¬ren. Als durch die Glas¬kuppel der Uni¬versi¬täts¬biblio¬thek ein gro¬ßer Koffer mit mys¬teri¬ösem Inhalt fällt, wird sie aller¬dings in einen Krimi¬nal¬fall hinein¬ge¬zogen. Gemein¬sam mit dem jungen Uhr¬macher Jamie Len¬nox sieht sie sich gezwun¬gen, den Fall selbst auf¬zu¬klä¬ren, um den irrtüm¬lichen Ver¬dacht der Poli¬zei gegen den jungen Man zu ent¬kräften.
Schon das Cover von Lin Rinas Buch schreit natürlich förm¬lich den Begriff „Steam¬punk“, und auch die im Klap¬pen¬text genannte Hand¬lung¬szeit passt perfekt dazu. Dieser Erwar¬tung kann man auch nach Lesen des Buches nicht wider¬sprechen, muss im Rück¬blick aller¬dings anmer¬ken, dass ent¬sprechende Genre-Ele¬mente für die Hand¬lung eine über¬raschend geringe Rolle spie-len. Genau¬so gut könnte man das Buch auch als humor¬volle(n) histori¬sche(n) Krimi beziehungs-weise Detek¬tiv¬geschichte mit Steam¬punk-Ele¬men¬ten bezeich¬nen. Freundschaften zwischen Jungs und Mädchen oder Männern und Frauen finde ich tatsächlich viel zu selten erwähnt in Büchern. Dabei sind sie ebenfalls so ein wichtiger Bestandteil im Leben – Freundschaften an sich – und ich finde es immer etwas schade, dass meist „nur“ auf die Liebesgeschichten eingegangen wird und nicht der Wert einer solchen Freundschaft auch ihren Raum findet. Und es auch möglich ist! Man hat immer den Eindruck, Mann und Frau können nicht befreundet sein ohne sexuelle Komponente.
Eine Liebesgeschichte ist natürlich auch dabei, die allerdings erstmal auf sich warten lässt. Dann aber muss man Elisa's Schwärmerei über sich ergehen lassen - was aber nicht kitschig oder nervig war, sondern liebenswert auf süße Art.

Rundum alles stimmig, mit viel Witz, Spannung und Unterhaltung - etwas leichtes zum wohlfühlen, das mir wirklich gut gefallen

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