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Veröffentlicht am 02.04.2021

Spannung pur mit historischem Hintergrund

Teufelsberg (Wolf Heller ermittelt 2)
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Westberlin, Ende der Sechzigerjahre: Die Frau eines Richters wird brutal erwürgt. Berlin ist in Aufruhr. Denn die Tote war Jüdin, und der Richter erhielt Morddrohungen von der radikalen Linken um Dieter ...

Westberlin, Ende der Sechzigerjahre: Die Frau eines Richters wird brutal erwürgt. Berlin ist in Aufruhr. Denn die Tote war Jüdin, und der Richter erhielt Morddrohungen von der radikalen Linken um Dieter Kunzelmann. Aber war es wirklich ein politisch motivierter Mord? Und was planen die Täter als nächstes? Kommissar Wolf Heller arbeitet eng mit der Nichte der Toten zusammen, der smarten Amerikanerin Louise Mackenzie. Die Kunst dieses Autoren-Trios ist es historische Ereignisse sehr geschickt in eine Krimihandlung einzubauen. Der Krimi lebt auch eindeutig davon, dass es eben auch viele historische Ereignisse bekannt sind, durch den Krimi wieder aufgefrischt werden. Mir gefällt dieser geschichtliche Hintergrund und auch die Erklärungen wirklich gut.
Wolf Heller hat mir ja bereits im ersten Fall richtig gut gefallen, ein wirklich sympathischer Charakter, von dem ich gerne noch mehr lesen würde. Auch die anderen Charaktere dieses Buches sind sympathisch und authentisch beschrieben. Den ersten Teil "Die Tote am Wannsee" kenne ich bislang nicht. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass mir Informationen aus dem ersten Buch fehlen. Meiner Meinung nach kann jedes Buch für sich sehr gut separat gelesen werden.

Mir hat dieser Krimi - verbunden mit der Zeitreise in das Berlin von 1969 - sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Locker und leicht

Die Mitte ist ein guter Anfang
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Die Protagonistin Eva steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag und hat sich mit dem Älter werden sehr gut arrangiert. Sie steht tatsächlich in der Blüte ihres Lebens und hat jede Menge Grund zufrieden zu sein, ...

Die Protagonistin Eva steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag und hat sich mit dem Älter werden sehr gut arrangiert. Sie steht tatsächlich in der Blüte ihres Lebens und hat jede Menge Grund zufrieden zu sein, wenn denn nicht ein Heiratsantrag ihres jahrelangen Lebensgefährten und Vater ihrer Tochter Frida, alles auf den Kopf stellen würde. Es bricht tatsächlich Chaos aus, an der die Beziehung fast zerbricht, da die Hochzeitsvorbereitungen emotional sehr viel Raum einnimmt. Mein zweites Buch das ich von der Autorin Fanka Bloom lese.
Der Schreibstil ist locker, gespickt mit etwas Humor. Die Geschichte wartet mit diversen Eheproblemen/Lebensgemeinschaftsproblemen auf und zeigt, wie es nun einmal im richtigen Leben ist, dass nach einigen Jahren meist die Luft raus ist, jetzt heißt es sich zusammenraufen oder trennen. Selbst die Protagonistin Eva zweifelt in ihrer Partnerschaft und nun will Arne sie heiraten. Evas Gedankengänge sind gut nachvollziehbar, auch Arnes Argumente für die Ehe kann ich durchaus verstehen.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Tolles historisches Buch

The Doll Factory
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London im Jahre 1850, die junge Iris Whittle arbeitet in einer Fabrik für Puppen, gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Rose. Einst war Rose die schönere der beiden Schwestern, denn Iris litt an einer ...

London im Jahre 1850, die junge Iris Whittle arbeitet in einer Fabrik für Puppen, gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Rose. Einst war Rose die schönere der beiden Schwestern, denn Iris litt an einer Fehlstellung des Schlüsselbeins, das bei ihrer Geburt gebrochen wurde, doch dann ereilte Rose das Schicksal der Pocken und seitdem ist sie mit Narben entstellt. Iris träumt davon, eine große Künstlerin zu sein und als der Maler Louis Forst sie darum bittet, für ihn Modell zu stehen und sie im Malen zu unterrichten, glaubt Iris, dass ihr Traum wahr werden würde.
Elizabeth Macneals „The Doll Factory“, ein historisches Romandebüt erster Güte, beginnt wie ein Märchen, entfaltet sich zu einer zarten Romanze und wird in seinem letzte Drittel zu einem extravaganten Thriller mit hohem Gruselfaktor, in dem die Autorin nicht vor Elend und Brutalität zurückschreckt. Sie bietet eine gespenstig realistische und beachtenswerte Nachbildung des London des viktorianischen Zeitalters und taucht ein in die brodelnde Energie, die Pracht und den Alltag der Stadt.
Ein beeindruckend vielschichtiger, düsterer aber zugleich auch bunter und auf kuriose Weise schöner historischer Roman, der mich mitgerissen, beschäftigt und berührt hat, sodass ich ihn gewiss lange nicht vergessen werde

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Spannung pur

Elbfinsternis
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"Elbfinsternis" ist laut Klappentext der sechste Hamburg-Krimi von Klaus E. Spieldenner um seine Ermittlerin Sandra Holz. Für mich war es die erste Begegnung mit beiden.
Die Handlung die Klaus E. Spieldenner ...

"Elbfinsternis" ist laut Klappentext der sechste Hamburg-Krimi von Klaus E. Spieldenner um seine Ermittlerin Sandra Holz. Für mich war es die erste Begegnung mit beiden.
Die Handlung die Klaus E. Spieldenner hier gesponnen hat ist sicher so erschreckend wie kaum ein anderer Krimi sein könnte. Schon damit sorgt er auf jeden Fall von Anfang an für Spannung. Auch die am Anfang der Abschnitte immer wieder auftauchenden Angaben der noch verbleibenden Zeit hebt die Spannung jedes Mal wieder etwas mehr. So hat man als Leser tatsächlich immer das Gefühl live dabei zu sein, man erlebt selber die immer weiter ansteigende Spannung wenn die Zeit immer knapper wird. Mir das Buch sehr gut gefallen und ich werde auch weitere Fälle und Bücher dieses Autors auf jeden Fall lesen.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Tiefgründig und bewegend

Als wir uns die Welt versprachen
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Die Autorin Romina Casagrande erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte der Südtirolerin Edna, die sich auf den Weg zu ihrem Kinderfreund Jacob macht, um eine alte Schuld zu ...

Die Autorin Romina Casagrande erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte der Südtirolerin Edna, die sich auf den Weg zu ihrem Kinderfreund Jacob macht, um eine alte Schuld zu begleichen. Als kleine und aus ärmlichen Bedingungen stammende Kinder wurden beide als sogenannte „Schwabenkinder“ über die Alpen nach Oberschwaben gebracht.
Zwischen den beiden Kindern entwickelte sich über viele Jahre fernab der Heimat eine wichtige Freundschaft. Sie haben zusammen ihre Flucht geplant, aber nur einem Kind gelang sie. Der schnörkellose, direkte Schreibstil hat mich sofort gefangen genommen und lädt mich von der ersten bis zur letzten Seite ein, ein Teil der Geschichte und an der Seite von Edna zu sein. Die teilweise sehr berührenden Ereignisse aus dem Leben der Schwabenkinder, die ich vorher nicht kannte, macht betroffen , doch ein paar Seiten weiter, kann ich schon wieder über Ednas trockenen Humor schmunzeln . Fein skizzierte Protagonisten mit authentischen Charakteren und eine bildhafte Sprache, lassen den Roman zum Erlebnis werden, dem man sich nicht entziehen kann und will . Die eindrucksvolle und bildgewaltige Erzählung hat bei mir ein Kopfkino par excellence entfacht und meiner Meinung nach das Potential um auf die großen Leinwände der Kinos zu kommen. Das Buch ist tief berührend, traurig, aber mit witzigen Momenten durch den Papageien Ednas durchzogen. Ein Buch, das einen sehr bewegt.

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