Ich habe es diesmal einfach nicht so gefühlt
Der ErlöserJ.R. Wards Bücher würde ich mittlerweile ungesehen kaufen. Denn bei ihr besteht Suchtgefahr! Ich liebe es, wie sie mich mit jeder ihrer Geschichten emotional auf eine ganz besondere Reise schickt. Ihre ...
J.R. Wards Bücher würde ich mittlerweile ungesehen kaufen. Denn bei ihr besteht Suchtgefahr! Ich liebe es, wie sie mich mit jeder ihrer Geschichten emotional auf eine ganz besondere Reise schickt. Ihre Vampirkrieger sind mir daher mit den Jahren unglaublich an Herz gewachsen. Als ich erfuhr, das DER ERLÖSER endlich Murhders Story erzählt, war ich schlichtweg außer mir vor Freude, inklusive eines kleinen Freudentänzchens.
Der Einstieg in die Handlung gefiel mir super und ich habe die Seiten nur so verschlungen. Doch auch wenn sich der Roman in einem Rutsch lesen ließ, habe ich hier leider einiges vermisst. In den vorhergehenden Büchern gab es ab und an kleine Hinwiese auf Murdher und man erfährt, das er und Xhex, die jetzt John Matthew Shellan ist, ein Paar waren. Umso gespannter habe ich deshalb auf sein Buch hingehibbelt. Ich hatte mich auf diesen mysteriöse Figur sehr gefreut und natürlich auf Antworten.
Es hätte so schön sein können, doch leider wurde so gut wie kaum etwas über Murhders Vergangenheit preisgegeben z.B. wie er von den Symphathen gefoltert wurde, was das mit ihm und seiner Psyche tatsächlich angestellt hat. Erst recht die die zwanzig Jahre, in denen er von der Bruderschaft, seinen Freunden getrennt war. Keinerlei Vorgeschichte oder Rückblenden nix! Nur ein paar klitzekleine Brotkrumen in Form von Fakten, bei denen ich aber überhaupt kein richtiges Gefühl für seinen Charakter bekam. Wo war hier bitteschön die Tiefe der anderen Vampirkrieger?? Wo die Ecken und Kanten? Ich empfand das so schade und hatte oft das Gefühl, Warden hatte keinen Bock seine Figur richtig auszuarbeiten. Anders als z.B. bei Zadist und seine Abgründe, die der Leser ganz intensiv miterleben konnte. Hier wurde schlichtweg nur an der Oberfläche gekratzt, was mir eindeutig zu wenig war, da ich weiß, das sie es tausendmal besser kann.
So war die Lovestory zwischen dem verloren Sohn der Bruderschaft und der nerdigen Wissenschaftlerin, für mich auch eher ein enttäuschendes Kapitel, bei all den wunderschönen Verbindungen, die die Autorin bisher erschaffen hat. Vieles fühlte sich einfach zu überstürzt und hastig an. Zwar mochte ich Sarahs warmherzigen Charakter, fand aber das den beiden für ihre Liebesgeschichte schlichtweg nicht genügend Zeit eingeräumt wurde. Nach knapp zwei Tagen schon die ganz große Liebe, ohne das man sich überhaupt richtig kennt oder eine Verbindung zueinander aufbaut, war mir dann doch etwas too much.
Die anderen Plots hatten mich definitiv mehr am Haken. Ich meine OMG John!!! Seine Story war die reinste Gefühlsachterbahn. Selbst Throe und die Schatten waren unterhaltsam und natürlich ist meine Neugier jetzt noch größer, was es mit diesen Wesen und der Dame aus der Dunkelheit auf sich hat.
Ich weiß auch nicht, warum diesmal zum Schluss wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen sein musst. Hat dieses fantastische Ende mit einen neuen Mitglied für die Bruderschaft nicht gereicht? Nein, es musste natürlich auch noch hineingequetscht werden, das wieder jemand unsterblich gemacht wurde. Für mich hätte es das in dieser Geschichte nicht mehr gebraucht.
Fazit:
Bei Warden scheint es oft Jammern auf hohem Niveau zu sein. Wenn ich eins ihrer Bücher aufschlage, fühlt es sich sofort wie nach Hause kommen an. Man fühlt sich als Teil dieses verrückten Haufens und ich konnte mich immer emotional auf die jeweiligen Charaktere einlassen und habe Höhen und Tiefen miterlebt. Jedoch habe ich es diesmal einfach nicht gefühlt. Tatsächlich störten mich hier nicht nur die ständigen Wiederholungen, von Dingen, die ich als Fan der BDB- Romane doch bereits zig Mal gelesen habe. Für Murdher hätte ich mir so viel mehr gewünscht. Ich meine dieser Kerl hat nicht umsonst diesen furchteinflösenden Namen! Doch anstatt ihm genügend Zeit einzuräumen seine Geschichte zu erzählen und diesen neuen Charakter richtig kennenzulernen, wird durch die Seiten gehetzt und nur an der Oberfläche gekratzt. Das hat mich einfach nur enttäuscht, auch wenn die anderen Plots wirklich nicht schlecht waren.
So ist DER ERLÖSER zwar ok, aber für mich eben nicht das ganz große Kino. Doch ihr wisst ja, das ist alles eine Frage des Geschmacks.. also happy reading! Ich vergebe 3,5 Sterne und freue mich auf das nächste BDB Abenteuer.