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Veröffentlicht am 06.02.2024

Frauenrechtlerin in der karolingischen Zeit

Die verschwiegene Welt der Imma vom Bodensee
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Es geht hier um Imma, die spätere Schwiegermutter von Karl dem Großen. Während mir die Mutter Karls des Großen, Bertrada, durchaus ein Begriff war, hatte ich von seiner Schwiegermutter noch nie gehört. ...

Es geht hier um Imma, die spätere Schwiegermutter von Karl dem Großen. Während mir die Mutter Karls des Großen, Bertrada, durchaus ein Begriff war, hatte ich von seiner Schwiegermutter noch nie gehört. Sie kam aus dem Geschlecht der alamannischen Herzöge und wuchs in der Bodenseeregion auf. Im späteren St. Gallen erhielt sie ihre universale Ausbildung, sie konnte selbstverständlich lesen und schreiben, war mehrsprachig, war bewandert in der Heilkunst und im Kopieren alter Texte.

Es geht aber weniger um die Genealogie, sondern mehr um die Rolle der Frauen in dieser Zeit. Es gab in dieser Zeit Machtkämpfe zwischen den romtreuen Katholiken und den Katholiken, die von der irischen Mission beeinflusst waren. Die irische Mission unter Columban und Gallus hatte den Frauen deutlich mehr Rechte eingeräumt, Frauen waren den Männern gleichberechtigt, ihre Stärke lag in der Heilkunst, in der Krankenpflege, in der Seelsorge und in der Beratung ihrer Männer. Es gab kein Zölibat, Priester durften durchaus verheiratet sein. Unter Bonifatius wurde damit begonnen, den Einfluss der römischen Kirche immer mehr auszubauen. Das Zölibat wurde durchgesetzt und Frauen konnten vielleicht noch in Klöstern ihren Wissensdurst befriedigen, waren dann aber von der Außenwelt abgeschnitten, ein Einfluss auf Männer war ihnen untersagt.

Die Geschichte muss sich in großen Teilen der Fiktion bedienen, denn diese inneren Spannungen im Christentum hat die römisch katholische Kirche unterschlagen. Sie ging als Sieger aus den Auseinandersetzungen hervor, weil im Endeffekt die Herrschenden immer auch die Rückendeckung des Papsttums suchten.

Im Buch geht es vor allem um die Toleranz der irischen Missionare und ihrer Nachfolger gegenüber den Frauen. Auch Natur und Umwelt spielten eine viel stärkere Rolle, ihr wurden Kräfte zugeschrieben, die erst in der Gegenwart wieder stärker beachtet werden. Wikipedia betont die Strenge der Missionare, die Klosterregeln von Columban und Gallus seien sehr viel rigider gewesen als die der Benediktiner. Es mag aber durchaus sein, dass sie nicht eine Hälfte der Menschheit von vornherein ausgeschlossen haben, sondern sich ihrer für viele Zwecke auch gern bedienten und ihnen auch entsprechende Bildung und Gleichberechtigung einräumten.

Jedenfalls muss es Imma sehr schwergefallen sein, als belesene und intelligente Frau plötzlich zurückgestuft zu werden auf einen schwachen und schutzbedürftigen Status, ohne die Möglichkeit eigener Entscheidungen. Schon die Verfügung über ihre eigene Tochter geschah ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung. Die Männer sahen in Hildegards Verheiratung mit dem König und späteren Kaiser lediglich den politischen Aufstieg, die Einflussmöglichkeiten und das eigene Wohlergehen. Ihr selbst blieb nur die Hoffnung, ihrer Tochter in den ersten 14 Jahren ihres Lebens genügend Wissen mitgegeben zu haben und sie genug geprägt zu haben.

Was das Christentum an sich angeht, so hatte ich oft den Vergleich im Kopf, dass sich die römische Kirche gut in der Rolle der Pharisäer gefallen hätte. Die Coenobien waren die Orte, an denen sich vielleicht auch Jesus selbst wohlgefühlt hätte. Auch wenn sich die Kirche auf Jesus bezieht, so haben schlussendlich doch die machtgetriebenen und konservativen Kräfte die Oberhand behalten und Jesus würde heute wahrscheinlich genauso verfolgt werden, wie es vor 2000 Jahren der Fall war.

Ich fand das Buch ausgesprochen lesenswert, es ist gut recherchiert, auch wenn Fiktion in Teilen notwendig ist, um zu einem besseren Leseerlebnis beizutragen.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Es hätte so perfekt sein können

Goldküste
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Catherine Bissegger hat mit ihrem Erstlingswerk „Goldküste“ einen starken Krimi geschrieben.

Die Handlung spielt am Zürichsee. Ein Flarzhaus in Küsnacht bei Zürich brennt nieder und in den Trümmern finden ...

Catherine Bissegger hat mit ihrem Erstlingswerk „Goldküste“ einen starken Krimi geschrieben.

Die Handlung spielt am Zürichsee. Ein Flarzhaus in Küsnacht bei Zürich brennt nieder und in den Trümmern finden sich zwei verkohlte Leichen. Die beiden Kommissare Nadine Santi und Yves Harder stehen vor einem Rätsel. Während eine der Leichen recht bald identifiziert werden kann, tappen sie bei der weiblichen Leiche lange im Dunkeln.

Das Buch ist so aufgebaut, dass es in verschiedenen Zeitebenen spielt. Die Realität, das sind die Monate August und September 2022, hier folgen wir der Auffindung der beiden Toten, den ersten Befragungen im Bekanntenkreis, den Gedanken und Handlungen der beteiligten Personen. Gleichzeitig gibt es aber auch immer wieder Rückblicke in die Zeit von 2004 bis fast in die Gegenwart. Hier handelt es sich um Tagebucheinträge von Anna Cerny, die die Hintergründe für den Leser beleuchten. Einige wenige Rückblicke gehen sogar zurück in die 70er Jahre, hier fand ich es zu Anfang ein wenig schwierig, einen Zusammenhang herzustellen. Das ergab sich aber mit der Zeit.

Die Tagebucheinträge künden von einer großen Liebe, eine Floristin wird zur Gattin eines der bestbezahlten Anwälte der Schweiz, eines Architekten großer Firmenzusammenschlüsse, eines charismatischen Mannes. Sie künden von einer scheinbar perfekten Familie, vor allem, als den beiden dann nach einigen Jahren ein Sohn geboren wird.

Das Buch ist von Anfang bis Ende spannend, oft wird man auf falsche Fährten gelockt und scheint der Lösung ganz nah zu sein. Und dann ist doch wieder alles ganz anders.

Auch die beiden Ermittler bilden ein kompetentes Duo und endlich einmal hat man auch nicht das Gefühl, dass die einzelnen Dienststellen oder Kommissariat und Staatsanwaltschaft sich das Leben gegenseitig schwermachen. Ihre Herangehensweise an die Lösung fand ich professionell, gut gefallen hat mir aber auch ihr Auftritt zum Abschied des Kollegen aus der Wirtschaftskriminalität. Und wenn es nur ein Zeichen für ein ausgezeichnetes Arbeitsklima in der Behörde war.

Das Schweizer Lokalkolorit fand ich ganz charmant, ich habe oft geschmunzelt, wie viele Unterschiede es doch zwischen dem Schwyzerdütsch und Hochdeutsch gibt. Ich bin sicher, die Ortsbeschreibungen entsprechen auch den Tatsachen, nur leider kenne ich mich am Zürichsee nicht aus.

Mir hat das Buch gut gefallen, zumal es auch vom psychologischen Standpunkt aus betrachtet einiges an Tiefgang aufweist.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Rückblick auf das Leben

Café Leben
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Henrietta ist Anfang 30, gelernte Bibliothekarin und in ihrem Beruf zunächst einmal gescheitert. Sie ist nicht einfach im Umgang und diplomatisch kann man sie auch nicht gerade nennen.

Sie erhält den ...

Henrietta ist Anfang 30, gelernte Bibliothekarin und in ihrem Beruf zunächst einmal gescheitert. Sie ist nicht einfach im Umgang und diplomatisch kann man sie auch nicht gerade nennen.

Sie erhält den Job, in einem neuen Projekt Lebensbücher mit todkranken Menschen zusammenzustellen. Was hat den Menschen ausgemacht, wie verlief sein Leben. Nach einem immer gleichen Muster sollen Kindheit, Jugend, Erwachsenenjahre und später das Alter beschrieben werden und für die Angehörigen eine Erinnerung an ihre Lieben sein.

Eine ihrer ersten Gesprächspartnerinnen ist Annie.

Annie hat Krebs im Endstadium, die Ärzte geben ihr noch ca. 2 Monate. In acht Gesprächen mit Henrietta soll sie ihr Leben Revue passieren lassen und sie hat einiges, was sie sich von der Seele reden will. Da ist zum einen der ungeklärte Verlust ihrer Schwester Kath, da ist aber auch die Ehe mit Terry, die ihr zwar damals die Flucht aus dem Elternhaus ermöglichte, sie aber in neue Zwänge pferchte und ihr kein schönes Leben bescherte. Terry starb vor zwei Jahren bei einem Unfall und sein Tod war für sie eine Erlösung. Endlich konnte sie leben, wie sie es wollte und das tut sie seitdem mit einer neuen Wohnung, mit Designerkleidung aus zweiter Hand, mit Restaurantbesuchen, wenn ihr danach ist. Wie schade, dass diese tolle Zeit nun von ihrer Krankheit beendet wird.

Henrietta trifft Annie zum ersten Mal zum Gespräch und merkt auf Anhieb, dass ihr da einiges verschwiegen wird. Sie geht wie eine Kriminalkommissarin an den Fall heran, prüft die Aussagen auf Plausibilität, fragt an den richtigen Stellen nach. Annie auf der anderen Seite fühlt sich unverstanden, sie wollte sich doch nur ihre Version von der Seele reden und gar nicht so tief in die Geschichte eintauchen. Trotzdem öffnen sie sich beide langsam voreinander, auch Henrietta vor Annie.

Mir hat gefallen, dass mit Henrietta und Annie zwei Charaktere beschrieben werden, die alles andere als stromlinienförmig sind, beide haben reichlich Ecken und Kanten. Beide Protagonisten, sowohl Henrietta als auch Annie sind besonders, wobei natürlich auch ihre Vergangenheit sie zu dem gemacht hat, was sie heute sind. Ich habe Annie dafür bewundert, dass sie die schlimmen Jahre mit Terry so tapfer ertragen hat, ihre beiden Fluchtversuche hatten allerdings auch ein jähes Ende gefunden. Terry musste sie unter Kontrolle haben, er war einer von der übelsten Sorte!

Bei Henrietta fand ich toll, dass sie nachgefragt hat. Es stand so nicht in ihrer Stellenbeschreibung und führte bei ihrer Vorgesetzten auch zu Kritik, aber sie ließ Dinge, die ihr nicht plausibel erschienen, nicht einfach so stehen sondern forschte nach. Nur so gelingt ihr dieser versöhnliche Abschluss der Geschichte.

Für mich war es ein absolut lesenswertes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

I guess, they're in love!

Songs of Emerald Hills
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Caroline hat vor einem Jahr ihre beste Freundin aufgrund einer Herzmuskelerkrankung verloren. Seitdem trauert sie und findet aus dieser Trauer keinen Ausweg, keine Therapie scheint ihr zu helfen.

Ganz ...

Caroline hat vor einem Jahr ihre beste Freundin aufgrund einer Herzmuskelerkrankung verloren. Seitdem trauert sie und findet aus dieser Trauer keinen Ausweg, keine Therapie scheint ihr zu helfen.

Ganz spontan meldet sie sich auf eine Anzeige. In Irland wird für einige Wochen ein Pflegejob für eine ältere Dame angeboten. Sie hofft, in einer neuen Umgebung etwas mehr Abstand zu bekommen, aber das ist zu Anfang gar nicht so einfach. Die ältere Dame ist starrsinnig, sie lehnt jegliche Hilfe ab, sie will selbstständig bleiben und so ist der Anfang mehr als mühsam. Wären da nicht die beiden süßen Hunde und der sehr sympathische Nachbar Conor.

Auch Conor hat mit Enttäuschungen und Verlusten zu kämpfen. Sein eigener Zwillingsbruder hat ihm die Freundin ausgespannt und ist dann ohne Abschied verschwunden. Conor trägt seitdem diese Wut mit sich herum. Sein Traum ist es, die alte Schule zu reaktivieren und zu einem Zentrum für den Gälisch-Unterricht zu machen. Sein großes Vorbild war sein Großvater, er war Direktor der Schule und ihm eifert er nach. Am schlimmsten trifft ihn aber, dass seine Ziele niemand zu teilen scheint. Seine Freunde verlassen das kleine Dorf, verlassen Irland, weil sie dort keine Chancen für sich sehen.

Caroline und Conor nähern sich langsam einander an. Da sind lange Gespräche, gemeinsame Strandspaziergänge, Ausflüge über die Insel und dabei merken beide, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Noch steht ihnen die Endlichkeit von Carolines Irland-Aufenthalt im Weg, Conor will nicht schon wieder verlassen werden und am Anfang sieht es nicht nach einem langen Aufenthalt aus. Das ändert sich, als Caroline sich doch mit Mrs. Connolly, ihrer Pflegepatientin anfreundet und als Conor und Caroline anfangen, Pläne für ein großes Kulturwochenende zu schmieden. Das alte Schulhaus soll wiederbelebt werden und den vielen Förderanträgen sollen endlich einmal Zusagen folgen.

Caroline hat sich in Irland sofort zuhause gefühlt. Die Insel hat trotz des oft so schlechten Wetters ihren ganz eigenen Charme, der sie gefangen nimmt. Und dieser Charme zieht auch den Leser in seinen Bann. Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Caroline und aus der Sicht von Conor geschrieben. So kann man an ihrer beider Verwandlung in diesen wenigen Wochen teilhaben.

Emerald Hills ist ein Wohlfühlroman, der sich ausgesprochen gut und flüssig liest. Die Gastfreundlichkeit der Iren, die die Autorin auch selbst während ihres Studiums kennenlernen durfte, ihre zupackende Art, ihre Offenheit gegenüber Neuankömmlingen, all das macht die Atmosphäre auch für den Leser sehr attraktiv und heimelig.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Kampf um Florenz

Florentia - Im Glanz der Medici
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In ihrem Roman „Florentia“ folgt Noah Martin über einige Jahre dem Schicksal der Brüder Lorenzo und Giuliano de Medici sowie der Malerin Fioretta Gorini und dem jungen, noch unbekannten Leonardo da Vinci. ...

In ihrem Roman „Florentia“ folgt Noah Martin über einige Jahre dem Schicksal der Brüder Lorenzo und Giuliano de Medici sowie der Malerin Fioretta Gorini und dem jungen, noch unbekannten Leonardo da Vinci. Auch Sandro Botticelli und seine Malerwerkstatt spielen im Buch eine wichtige Rolle.

Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt aus Sandro Botticellis „Geburt der Venus“. Der Ausschnitt auf dem Cover hat mich lange irritiert, erst als ich das ganze Bild gefunden hatte, erschloss es sich mir.

Schon im Prolog des Buches wird das Ende vorweggenommen, die Verschwörung der Pazzi gegen die Medici, die tatsächlich stattgefunden hat. Das Buch erzählt die Vorgeschichte dazu.

Doch gehen wir 8 Jahre zurück. Florenz rüstet sich für die Hochzeit von Lorenzo de Medici mit Clarice Orsini, einer adligen Römerin. Für diese Hochzeit wird alles aufgeboten, was Florenz zu bieten hat und Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli, damals noch in der Werkstatt ihres Lehrers Verrochio werden mit dem Malen der Kulissen beauftragt. Das ist die Chance für Fioretta Norsini, Tochter des Leibarztes der Medici, die sich nichts mehr wünscht, als eine Ausbildung zur Malerin in einem bekannten Atelier machen zu können. Die Fürsprache Lucrezia de Medicis verhilft ihr dazu.

Als Piero de Medici, das Oberhaupt der Familie und Vater der beiden Brüder stirbt, folgt ihm sein ältester Sohn Lorenzo. Und schon hier erhält man einen Einblick in die politischen Verflechtungen, in die Intrigen, die Versuche, die führende Familie von Florenz vom Sockel zu stürzen. Schon in der Todesstunde des Vaters lassen sich die Söhne von der Signoria die Treue schwören und signalisieren den Nachbarstädten, dass in Florenz alles beim Alten bleibt und die Medici weiterhin die führende Rolle spielen. Ich fühlte mich hin und wieder wie bei einem Schachspiel, immer musste man die weiteren Schritte der Gegner voraussehen und zu parieren wissen.

Dieses Ränkespiel zieht sich durch das ganze Buch. Immer ist da jemand, der den Medici schaden, der sie wirtschaftlich ruinieren will, und oft genug kommen diese Intrigen ihrem Ziel gefährlich nahe. In den Jahren vor 1478 und dem Tod Giulianos sind es vor allem die Pazzi, die auf den Untergang der Medici hinarbeiten.

Lorenzo wächst in seine Rolle als Familienoberhaupt und führender Politiker von Florenz hinein, Giuliano sucht länger nach einer eigenen Rolle. Er muss zum Wohl der Familie immer zurückstehen, über sein Schicksal entscheiden andere. Er akzeptiert es nur für die Familie und die Stadt Florenz, die beiden Medici-Brüdern am Herzen liegt. Trotz immer wieder auftauchender Meinungsverschiedenheiten verbindet die beiden Brüder eine große Zuneigung. Giulianos Liebe zu Fioretta hat keine Chance, sie entstammt keiner der großen und wichtigen Familien, mit denen man sich als Medici verbindet. Fioretta geht derweil ihrer zweiten großen Liebe, der Malerei nach und bald wird sie für Sandro Botticelli eine unverzichtbare Mitarbeiterin. Erst in dem Jahr vor Giulianos Tod finden die beiden endlich zusammen. Fioretta ist hochschwanger, als Giuliano bei dem Attentat getötet wird. Wenigstens findet sie in der Familie Medici eine neue Heimat, für ihren Sohn wird gut gesorgt, er wird Jahrzehnte später sogar zum Papst gewählt.

Das Buch lässt die Zeit zum Ende des 15. Jahrhunderts vor unseren Augen lebendig werden. Besonders schön fand ich die engen Verbindungen der Mächtigen zu den Künstlern, die natürlich vor allem dem Zweck dienten, in den Bildern und Skulpturen unsterblich zu werden und vom großen Ruhm zu künden.

Noah Martin hat im Anhang die geschichtlichen Hintergründe zusammengefasst und zwischen Realität und Fiktion unterschieden. Sie schildert eine starke Familie, deren großes Plus der Zusammenhalt ist. Und so folgte auf den misslungenen Putsch dann auch eine neue Glanzzeit der Medici, Lorenzo wurde nicht umsonst "Der Prächtige" genannt.


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