"Ritter Ullrich" von Michail Krausnik ist mehr oder weniger genau das, was der Klappentext verspricht...und auch irgendwie wieder nicht.
Der Inhalt ist im Grunde sehr einfach. Ullrich von Weissenberg, ...
"Ritter Ullrich" von Michail Krausnik ist mehr oder weniger genau das, was der Klappentext verspricht...und auch irgendwie wieder nicht.
Der Inhalt ist im Grunde sehr einfach. Ullrich von Weissenberg, 16 Jahre alt, wird frisch von der verwitweten Gräfin Irene zum Ritter geschlagen und stellt sich nun so ziemlich allem, was mit dieser Ehre einhergeht. Natürlich ist er dabei nicht allein, denn sein Knappe Wolfger hält ihm dabei immer gekonnt dem Rücken frei oder versucht es zumindest.
Hauptantagonist der Geschichte ist der Ritter Neithart von Schwarzacker, der der Grafschaft schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge ist und nichts tut, um diesen Eindruck zu widerlegen. Immer wieder stürzt er sich in neue Eskapaden mit mehr oder weniger schwerwiegenden Folgen für alle Beteiligten.
Können Ullrich, Wolfger und Irene es schaffen diesem ehrlosen Ritter ein für alle Mal das Handwerk zu legen?
Das Buch ist in einzelnen Episoden erzählt, die für sich selbst gelesen werden können, während die übergreifende Geschichte die Fehde mit Neithart behandelt.
Der Schreibstil ist einfach, aber gut an das Setting der Geschichte angepasst. Besonderer Kick: Jeglicher Dialog im Buch wurde als Reim verfasst. Obwohl der Grund hierfür nicht ganz klar ist, macht es die Geschichte nicht nur um einiges interessanter, sondern auch um einiges witziger. Der auktoriale Erzähler hat keine Angst vor eigenen Anmerkungen zur Handlung, einem Haufen Anspielungen auf viele verschiedene Dinge oder die bekanntliche vierte Wand kontinuierlich zu durchbrechen.
Umso erstaunlicher ist es daher, dass trotzdem überraschend vieles historisch akkurat erzählt wird, was auch stellenweise zu unerwarteten Diskrepanzen führt, vor allem, wenn ernsthaftere Themen angesprochen werden.
Zusätzlich ist das Buch mit einigen Illustrationen ausgestattet, die nicht nur sehr passend, sondern auch sehr liebevoll gestaltet sind.
Zu den Charakteren gibt es vergleichsweise wenig zu sagen. Ullrich ist der Gute, Neithart ist der Böse und Wolfger erlebt die volle Bandbreite des Knappenseins. Für die 152 Seiten werden erstaunlich viele Charaktere vorgestellt, allerdings keiner in besonderer Tiefe.
Überraschend ist aber, dass dennoch jeder von ihnen auf ihre eigene Art überzeugend ist. Ullrich erweist sich als fähiger Protagonist, Irene als kompetente Gräfin und Neithart als das exakte Gegenteil von beidem.
Normalerweise wünsche ich mir immer Protagonisten mit Tiefgang, aber in diesem Fall kommt die Einfachheit der Charaktere der Geschichte eher zu Gute. Das Setting und der Humor stehen hier ganz klar im Vordergrund und beides wird durch die Figuren hervorragend unterstrichen.
Ähnliches gilt für die Handlung.
Insgesamt ist "Ritter Ullrich" ein Buch, das beides, sehr klassisch und doch sehr unorthodox, ist. Obwohl das seine eigenen Schwächen mit sich bringt, ist es gute Unterhaltung für Zwischendurch und definitiv ein Jugendbuch der etwas anderen Art mit einem ganz eigenen Charme.
Und so geht es zu Ende mit der Trilogie um Everleigh Saffira Winter Blair. Bevor ich näher daruf eingehe, wie mir das Buch letztendlich gefallen hat, kurz zum Inhalt.
Spoilerwarnung!
Dies ist der Abschlussteil ...
Und so geht es zu Ende mit der Trilogie um Everleigh Saffira Winter Blair. Bevor ich näher daruf eingehe, wie mir das Buch letztendlich gefallen hat, kurz zum Inhalt.
Spoilerwarnung!
Dies ist der Abschlussteil einer Trilogie allen, die Teil eins und zwei noch nicht gelesen haben und dies noch vorhaben sollten, wird an dieser Stelle wärmstens empfohlen, mit dem Lesen aufzuhören.
Inhalt:
Königin Everleigh hat es innerhalb von 6 Monaten bereits geschafft, eine Königin zu töten und einen Prinzen zu beschützen. Und trotzdem lassen die Attentäter des Königs von Morta Evie einfach keine Ruhe. Nach einem weiteren erfolgreich vereitelten Attentat hat sie genug. Der König von Morta muss sterben und nicht nur sterben. Er muss zerquetscht werden.
Glücklicherweise bietet sich dafür auch gleich die passende Gelegenheit. Die Regaliaspiele, an denen alle sieben Reiche -auch Morta- teilnehmen werden, stehen an. Wird es Evie gelingen neue Verbündete zu finden und sich gegen ihre Feinde durchzusetzen?
Meine Meinung:
"Crush the King" hat alles, was ein Jennifer Estep Buch ausmacht. Starke Charaktere, einen fantastischen Schreibstil und den typischen geradlinigen Aufbau. Schon allein deswegen lohnt es sich das Buch zu lesen. Trotzdem konnte mich der Abschluss der Splitterkronen-Trilogie leider nicht vollständig von sich überzeugen.
Dabei hat das Buch gut angefangen. In etwa zwei Drittel des Buches werden neue Charaktere eingeführt, und auf das große Finale hingearbeitet, so kompetent, wie man es von einem Estep-Buch erwartet.
Was mich allerdings etwas enttäuscht hat war das Finale. Für das Finale eines Buches war es gut, keine Frage, aber für das Finale einer Trilogie fehlte mir persönlich ein wenig der Nervenkitzel und die Atmosphäre, die gerade den ersten Band der Trilogie so großartig gemacht haben. Ich verstehe die Intention der Autorin dahingehend, dass sie zeigen wollte, wie sich Evies ganze Vorbereitungen über alle drei Bände hinweg endlich ausgezahlt haben, aber das Ergebnis fand ich doch sehr durchschnittlich, wenn auch nicht schlecht.
Was aber hinzukommt ist leider, dass auch das Ende des Buches sehr beschleunigt wurde. Es ist nicht nur vieles offen geblieben (Dagegen habe ich nichts. Ich habe gelesen, dass eine Fortsetzung in Form einer Trilogie um Gemma Ripley aus dem zweiten Teil namens "Gargoyle Queen" geplant ist. Hoffentlich beantwortet das noch einige meiner Fragen), sondern auch das, was beendet wurde, ist für mich persönlich einfach nicht tiefgründig genug gewesen. Das hat letztendlich auch dazu geführt, dass ich Evies Hintergrundgeschichte (in diesem Teil) als relativ überflüssig erachtet habe. Außerdem ist die tolle Liebesgeschichte von Evie und Sullivan irgendwie irgendwo im Nirgendwo verschwunden...
Fazit:
Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass dem Buch einfach der letzte Feinschliff fehlt. Sowohl als eigenständiges Werk , als auch als Abschluss einer Trilogie, ist "Crush the King" ohne Zweifel gut, aber leider auch nicht viel mehr als das. Ich kann nicht sagen, ob beim Schreiben die Zeit gefehlt hat oder ob einige Feinheiten in der Übersetzung (oder im Lektorat) verschwunden sind. Jedenfalls fühlt sich das Buch für mich, so wie es ist, nicht komplett an.
Es ist Schade, aber ich hatte mehr von Jennifer Estep erwartet.
Für einen guten, aber nicht außergewöhnlichen letzten Band gibt es daher von mir (mit zwei zugedrückten Augen) 3 1/2 von 5 Sternen.
PS: Mein Lesegefühl hat sich leider auch nicht durch das tolle Printexemplar verstärkt. Es beinhaltet doch einige Schreibfehler und (was echt bedenklich ist), eine ganze fehlgedruckte Zeile...wirklich schade.
"Mein Leben nebenan" oder im Englischen Original "The boy most likely to" ist der zweite Band von Huntley Fitzpatricks Buchreihe um die Großfamilie Garrett. Während sich der erste Band hauptsächlich mit ...
"Mein Leben nebenan" oder im Englischen Original "The boy most likely to" ist der zweite Band von Huntley Fitzpatricks Buchreihe um die Großfamilie Garrett. Während sich der erste Band hauptsächlich mit der Beziehung von Jase Garrett und seiner Nachbarin Sam beschäftigt hat, beleuchtet dieser Jase' große Schwester Alice und den Jungen Tim Mason.
!Spoilerwarnung!
Es handelt sich hier um einen Fortsetzungsroman und es ist schon eine Weile her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Daher kann ich leider eventuelle Spoiler nicht vollständig ausschließen. Wer damit allerdings kein Problem hat, kann an dieser Stelle gerne weiterlesen.
Inhalt:
Kurz zum Inhalt. Der zweite Teil fängt mehr oder weniger inhaltlich genau da an, wo der erste aufgehört hat. Nur dass jetzt andere Charaktere im Rampenlicht stehen.
Alice Garrett kann nicht mehr. Nach einem schweren Unfall ihres Vaters steht die Familie Kopf. Und wer kümmert sich um alles? Alice hat beschlossen, dass sie diese Aufgabe übernehmen wird. Jüngere Geschwister, Finanzen, Schule. Sie möchte alles unter einen Hut bekommen. Gerade als sie denkt, es kann nicht mehr wilder werden, zieht Tim in die Wohnung über ihrer Garage ein.
Tim Mason ist von der Schule geflogen, befindet sich derzeit auf Entzug und ist die Definition von Chaos. Doch bald hat er noch ganz andere Sorgen.
Werden es Alice und Tim schaffen, gemeinsam alle Probleme zu überstehen?
Meine Meinung:
Das Buch hat bei mir offen gesagt sehr gemischte Gefühle ausgelöst.
Angefangen bei Tim und Alice. Auf die Kombination der beiden war ich schon im ersten Teil sehr gespannt, und hatte daher zugegebenermaßen ziemlich hohe Erwartungen. Obwohl ich beide als eigenständige Charaktere und auch als Paar mehr als in Ordnung finde, hat mir doch ein wenig der Einschlag hinter der doch zugegebenermaßen sehr explosiven Kombination gefehlt.
Ein ähnliches Phänomen mit der Geschichte. Die Geschichte ist im Ansatz (ohne zu viel vorwegzunehmen) eine gute Idee. Sie ist zwar nichts neues oder weltbewegendes, hatte aber an sich viel Potenzial. Potenzial, das sie meines Erachtens allerdings nicht voll ausschöpfen konnte. Ich kann nicht mit letzter Sicherheit sagen, woran genau es lag, aber für mich ist die Geschichte nur so vor sich hingeplätschert. Es fehlt ihr an dem Schwung und der Action, die das erste Buch so wunderbar gemacht haben, trotz der vielen Möglichkeiten, die die Geschichte dazu hatte.
Nichtsdestotrotz habe ich es sehr genossen, das Buch zu lesen. Man findet sich schnell wieder in die Situation ein. Die Charaktere sind einprägsam und Schreibstil und Humor sind wunderbar. Ich mag auch die Message, die das Buch dem Leser letzten Endes mit auf den Weg gibt. Dennoch ist auf dem Weg leider viel liegengeblieben.
Fazit:
Für eine gute Leistung, die ihr Potenzial, trotz vieler rührender und lustiger Momente, leider nicht voll ausschöpfen konnte, gibt es von mir 3 1/2 von 5 Sternen.
Obwohl das vermutlich nicht möglich ist, hatte ich an den zweiten Band von Kira Lichts neuer Trilogie Kaleidra noch größere Erwartungen als an den ersten, der mich vor allem mit seinen Details und seiner ...
Obwohl das vermutlich nicht möglich ist, hatte ich an den zweiten Band von Kira Lichts neuer Trilogie Kaleidra noch größere Erwartungen als an den ersten, der mich vor allem mit seinen Details und seiner außergewöhnlichen Umsetzung von sich überzeugen konnte. Wie sah es jetzt aber mit "Wer die Seele berührt" aus?
! Spoilerwarnung !
Eine Spoilerwarnung vorweg. Es handelt sich hierbei (wenn das nicht schon ersichtlich geworden ist) um einen Fortsetzungsband. Wer den ersten Band also nicht gelesen hat und das noch irgendwann einmal vorhaben sollte, dem wird an dieser Stelle freundlich geraten mit dem Lesen aufzuhören. Es besteht die Möglichkeit mit Spoilern lesespaßvernichtender Natur konfrontiert zu werden. Danke für die Aufmerksamkeit.
Inhalt:
Gut, nachdem das geklärt ist, weiter zum Inhalt. "Wer die Seele berührt" schließt nahtlos an die (kliffhangerartigen)Geschehnisse seines Vorgängers an. Nachdem Emilia von ihrem Kindheitsfreund Matti ausgeknockt wurde, kommt sie in der Quecksilberloge von Washington D.C. wieder zu sich. Dort trifft sie auf Professor Avalanche, den Meister selbiger Loge, der mittlerweile auch Ben unter seine Kontrolle gebracht hat. Der skrupellose Wissenschaftler will von unseren Alchemisten nur eins. Sie sollen zusammen mit Matti das Wasser des Lebens fertigbrauen, egal zu welchem Preis. Harte Zeiten stehen bevor und Emilia weiß nicht mehr, wer Feind und wer Freund ist. Als schließlich auch noch eine Expedition nach Kaleidra ansteht, ist das Chaos perfekt.
Meine Meinung:
Der zweite Teil der Geschichte um Kaleidra ist vor allem eins: Anders als ich erwartet hatte.
Nun muss man vielleicht dazu sagen, dass ich mir nicht ganz sicher bin, was genau ich eigentlich erwartet hatte, aber ich kann definitiv sagen, dass mich vieles an dem Buch überrascht hat.
Darunter fällt zunächst einmal die Handlung an sich. Zweite Bände haben es naturgemäß immer etwas schwerer als ihre Vorgänger. Das gilt vor allem Trilogien. Die Aufgabe eines guten zweiten Bandes ist es meiner (persönlichen) Meinung nach, die Geschehnisse und offenen Enden des ersten Bandes aufzunehmen und weiterzuentwickeln, ohne aber zu viel vorwegzunehmen (damit man den Abschluss genießen kann). Die große Kunst dabei ist, das Buch so zu gestalten, dass es sich nicht zieht und der Leser nicht die Lust daran verliert. Man braucht also vor allem eine starke Handlung.
Die Handlung des zweiten Bandes hat mich dahingehend überrascht, dass sie wesentlich geradliniger ist, als die des ersten. Wo "Wer das Dunkel ruft" so unübersichtlich in seinen Informationen und Handlungssträngen war, ist dieses Buch geradezu ein Musterbeispiel für eine geradlinige Handlung. Zwar gibt es die massiven Informationsfluten immer noch, aber im offenen Gegensatz zum ersten Teil gibt es hier fast keine Nebenhandlungsstränge und Abschweifungen in der Handlung. Das macht das Buch gut und (im Vergleich zum ersten Teil) geradezu flüssig lesbar. Die Geschichte selbst ist spannend und beinhaltet immer wieder neue Drehungen und Wendungen, die das Leseerlebnis auf eine neue Stufe bringen. Vieles aus dem ersten Band wird wieder aufgegriffen, man erhält Antworten auf einige Fragen (die aber irgendwie nur noch mehr Fragen aufwerfen, aber egal. Es macht Spaß, Theorien aufzustellen.) und langsam finden die vorangegangenen Geschehnisse zueinander. Nach dem (doch teilweise etwas verwirrenden) ersten Teil der Geschichte ist dieser Handlungsaufbau (mal wieder hervorragend unterstützt durch Kiras tollen Schreibstil) eine willkommene und erfrischende Abwechslung, die mir nur noch mehr Lust darauf macht herauszufinden, wo dieses fantastische Handlungskonstrukt hinführen wird.
Ebenfalls wieder toll umgesetzt wurde das naturwissenschaftliche Thema des Buches. Kira Licht hat einfach ein Talent dafür, technische Elemente mit Fantasy zu verbinden, ohne, dass es zu schwerwiegend oder zu kompliziert wirkt. Die doch etwas düstere Handlung wird gut durch diese zusätzlichen Infoelemente aufgelockert, sowie durch den geschickt eingesetzten Humor.
Aber auch die Charaktere stehen dem in nichts nach. Nachdem mein Wunsch scheinbar erhört wurde und Emilia doch wesentlich weniger Charakteren als im ersten Teil vorgestellt wurde, konnte man endlich mal einen guten und näheren Blick auf die bereits eingeführten Charaktere werfen.
(Hinweis: Auch wenn die neu eingeführten Charaktere ebenfalls ohne Ausnahme spannend und einprägsam waren, möchte ich hier aus spoilertechnischen Gründen nicht näher auf sie eingehen. Es macht mehr Spaß, sich beim Lesen mit ihnen zu beschäftigen :D)
Lange Geschichte kurz: Emilia konnte mich wieder in voller Bandbreite von sich überzeugen. Sie war schon im ersten Band eine unglaublich starke Protagonistin, aber gerade in diesem Buch (wo sie sich schon ein wenig an ihre Umstände gewöhnt hat) kann sie wirklich zeigen, was in ihr steckt. Und das ist wesentlich mehr, als man so denken mag. Auch von Ben hat man mehr zu sehen bekommen. Auch wenn ich von Ihm als Charakter immer noch nicht zu 100% überzeugt bin (was nichts heißen muss, weil er trotzdem ein sehr gut gemachter Charakter ist), hat es mich sehr gefreut, andere Seiten an ihm zu sehen und die Entwicklung seiner Beziehung mit Emilia zu beobachten. Ich bin gespannt, zu erfahren, wie die Geschichte der beiden enden wird.
So toll das Buch auch sein mag, es gibt kleinere Abstriche. Die Geschichte an sich und die Figuren sind zwar allesamt toll gemacht, jedoch hatte ich stellenweise das Gefühl, dass ihre Handlungen nicht ganz zusammenpassen. Das mag zwar nicht unbedingt ein Kritikpunkt sein; es besteht ja immerhin noch die Möglichkeit, dass das alles geplant ist und hinterher noch Sinn ergibt (sollte das so sein, entschuldige ich mich hiermit in aller Form). Trotzdem kamen mir manche Aktionen doch sehr undurchsichtig vor.
Ein anderer Punkt ist, dass die Geschichte trotz allem doch noch ziemlich lückenhaft ist. Das ist kein Fehler, sondern ein eigener Charakterzug des Buches, der erst dafür sorgt, das die Geschichte das werden kann, wozu sie bestimmt ist. Nur leider ist das dem Lesegefühl dennoch ein wenig abträglich. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es sich gerade deswegen lohnt, das Buch nach Abschluss der Geschichte noch einmal in die Hand zu nehmen und alles rückblickend zu betrachten. Bestimmt gibt es vieles, das einem erst auffällt, wenn man die ganze Geschichte kennt. Es gehört ja auch ein Stück weit zu einem guten Buch, das man beim Lesen immer wieder etwas neues entdeckt :)
Fazit:
"Kaleidra - Wer die Seele berührt" ist in vielerlei Hinsicht ein hervorragender Fortsetzungsband, der die ureigene Handschrift von Kira Licht trägt. Trotz leichter Abstriche hat es mir viel Spaß gemacht, das Buch lesen zu dürfen und mich mit anderen darüber auszutauschen (an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die Bastei Lübbe, die mir das Buch im Zuge einer Leserunde zur Verfügung gestellt hat). Es gibt immer wieder Neues zu entdecken und ich kann es kaum erwarten, wie die Geschichte um unsere Alchemisten weitergeht. Danke an Kira Licht für dieses tolle Buch.
Für eine hervorragende Leistung mit kleineren Abstrichen, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht gibt es daher von mir 4 1/2 von 5 Sternen.
Inhalt
"Elainas Reise" oder "Majo no Tabitabi" (Die Reise einer Hexe) im japanischen Original handelt von Elaina, deren Traum es seit jeher war, wie die Hauptperson ihres Lieblingsbuches als Hexe auf Reisen ...
Inhalt
"Elainas Reise" oder "Majo no Tabitabi" (Die Reise einer Hexe) im japanischen Original handelt von Elaina, deren Traum es seit jeher war, wie die Hauptperson ihres Lieblingsbuches als Hexe auf Reisen zu gehen. In diesem Werk erzählt Elaina dabei rückblickend von ihren Abenteuern.
Hintergrundinformationen
Dem Manga gehen bereits eine Light Novel Serie, sowie ein Anime voraus, die beide unterschiedliche Aspekte von Elainas Geschichte genauer beleuchten. Meine Meinung zu diesem Manga basiert mit diesen beiden alternativen Formaten im Hinterkopf.
Meine Meinung
Die Geschichte um Elaina ist von der interessanten Sorte. Erzählt wird sie in einer Art Tagebuchform, in der Elaina zwar von ihren Abenteuern berichtet, aber auch immer wieder rückblickend ihre eigenen Gedanken dazu beiträgt. Das wirklich Interessante dabei ist, dass Elaina auf ihren Reisen nicht nur schöne Dinge erlebt, sondern auch Leid, Elend und Verzweiflung. Die Geschichte hat ein Talent dafür große Zwiespältigkeit aufzuzeigen. Sind einige ihrer Abenteuer Balsam für die Seele oder bringen einen zum Lachen, schaffen andere Angst, Unwohlsein oder tiefe Frustration.
Im ersten Band erfährt man zudem etwas über Elainas Vorgeschichte. Mein Kritikpunkt an der Mangaversion ist dabei leider der extrem verwirrende Aufbau der Geschichte. Hat man keine der anderen beiden Alternativen vorher gesehen, kommen einem die einzelnen episodischen Geschichten wie aus dem Zusammenhang gerissen vor und es ist schwer, die eigentliche Handlung nachzuvollziehen.
Womit der Manga allerdings punkten kann sind die Zeichnungen. Sie sind schön und detailliert. Vor allem die ganzseitigen Illustrationen sind toll.
Die Geschichte ist trotz der teilweise schwerwiegenden Thematiken leicht zu lesen und eignet sich aufgrund der Episodenform gut für zwischendurch.
Was dem aber im Weg steht, sind die Probleme, die die Geschichte an sich (in allen Versionen) mit sich bringt.
"Elainas Reise" hat im Prinzip alles um ein hervorragendes Werk sein zu können. Allerdings mangelt es an der allgemeinen Umsetzung.
Angefangen bei den Charakteren. Elaina als Hauptperson bringt ziemlich viel mit. Sie ist schön, talentiert und (was mir am besten gefallen hat) nicht die sympathischste Person. Ich hab es bisher nur selten erlebt, das die Hauptfigur einer Geschichte nicht direkt sympathisch ist (weil man ja die ganze Zeit mit ihr verbringt), aber hier ist es so. Obwohl Elaina auch positive Eigenschaften hat, werden hier auch ihre negativen Seiten offen gezeigt. Sie ist zwar freundlich und geduldig, aber auch eitel, großspurig, egoistisch und von sich überzeugt. (Allein schon deswegen ergibt ihre Hintergrundgeschichte für mich wenig Sinn). Abseits davon ist ihr Charakter allerdings ziemlich flach und ziemlich vorhersehbar. Das gleiche gilt auch für die Nebencharaktere, die auftreten (vor allem die wiederkehrenden). Obwohl einige in diesem Zusammenhang durchaus Potential haben, bleibt doch viel von dem auf der Strecke, was hätte genutzt werden können. Man kann einfach keine wirkliche Bindung mit ihnen aufbauen. Ich weiß nicht, wie der Rest der Geschichte im Manga dargestellt werden wird, aber gerade die Mangaversion hat mir besonders das Gefühl gegeben, dass die Geschichte nur so vor sich hinplätschert. Obwohl Potential besteht, hinterlassen die Episoden einfach nicht den Endruck, den sie haben könnten und vieles passiert viel zu schnell.
Das Ergebnis gleicht daher leider mehr einem unausgereiften Storyboard als einer Geschichte, die alles hätte haben können.
Dementsprechend gibt es daher von mir 3 von 5 Sternen für einen Manga der zwar vieles bietet, aber nicht ganz von sich überzeugen kann.