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Veröffentlicht am 26.09.2023

Der 1. Fall für Funke und Stein

Der Schacht
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Auf der Jagd nach einem Serienmörder, der bereits ein Dutzend junger Frauen ermordet hat, ging beim letzten Einsatz der von der Koblenzer LKA-Profilerin Helen Stein geleitet wurde, einiges schief. Obwohl ...

Auf der Jagd nach einem Serienmörder, der bereits ein Dutzend junger Frauen ermordet hat, ging beim letzten Einsatz der von der Koblenzer LKA-Profilerin Helen Stein geleitet wurde, einiges schief. Obwohl es hätte niemals passieren dürfen und auch eigentlich nicht hätte passieren können, verschwindet die als Lockvogel eingesetzte 19jährige Mia spurlos. Auf der Suche nach Mia gerät Helen selbst in die Fänge des Serienmörders und findet sich 36 Stunden später nackt und orientierungslos auf dem Parkplatz einer Autobahnraststätte. Die vergangenen Tage und Nächte sind aus ihrem Gehirn wie weggewischt; Helen kann sich an gar nichts erinnern. Als kurz darauf bei einem nächtlichen Einsatz, der ebenfalls mit der Suche nach dem Serienmörder in Zusammenhang steht, ein Kollege massiv verletzt wird, weil Helen vor Angst erstarrt und nicht handlungsfähig ist, wird sie vom Polizeipsychologen aus dem Verkehr gezogen. Da Helen sich weigert, sich in einer Fachklinik für Angststörungen behandeln zu lassen, schickt ihr Chef sie für 1 Woche in Urlaub und dann zur Polizeiinspektion nach Hachenburg in den Westerwald. Ihr Vorgesetzter, Georg Starbacher, glaubt, dass sie dort eine ruhige Kugel schieben und sich erholen kann, während sie dem Dienststellenleiter bei seinen Problemen vor Ort ein wenig zur Hand geht.

Als Helen nach Hachenburg kommt, wartet dort jedoch schon die erste Leiche auf sie. Der Dreifelder Weiher, dessen Wasser im Herbst zum Abfischen abgelassen wird, hat die Leiche eines ca. 18jährigen Mädchens freigegeben und diesem fehlt die linke Hand. In diesem Punkt weist der Fall Parallelen zum Koblenzer Serienmörder auf, denn auch seinen Opfern fehlt die linke Hand. Neben dem Leichenfund gibt es noch 2 Vermisstenfälle. Die Tochter des Gastwirt-Ehepaares Milic wird vermisst, ebenso wie die Tochter des designierten Dienststellenleiters Ben Funke, der sich seit dem Verschwinden seiner Tochter nur noch mit Hilfe des Alkohols durch den Tag retten kann.

Statt eine ruhige Kugel zu schieben, muss Helen sich mit einem permanent alkoholisierten Dienststellenleiter und einem korrupten Bürgermeister herumschlagen und der Frage, ob der Serienmörder seinen Wirkungskreis verlagert hat…..

„Der Schacht“ ist der erste Teil einer Reihe um die Ermittler Helen Stein und Ben Funke. Hier treffen zwei Personen aufeinander, die durch ihre Vergangenheit – jeder auf seine Weise – stark traumatisiert sind. Helen befand sich für einige Stunden in der Hand eines Serienmörders und auch wenn sie seitdem unter Angstattacken, Schlafwandeln und einigen anderen psychischen Problemen leidet, ist ihr ganzes Tun und Denken darauf fokussiert, den „Maskenmann“ zu finden. Ben lebt von seiner Frau getrennt und seit einem Jahr ist seine Tochter verschwunden, weswegen er sich schon morgens dem Alkohol zuwendet. Seinen Job hat er eigentlich nur noch, weil er die Machenschaften des Bürgermeisters deckt; großen beruflichen Enthusiasmus zeigt er nicht mehr.

Gleich am ersten Tag ihrer Zusammenarbeit spült ihnen das Schicksal die Leiche eines 18jährigen Mädchens vor die Füße und das ungleiche Ermittler-Paar muss nun einen Weg finden, wie sie trotz ihrer Probleme gemeinsam am gleichen Strang ziehen können.

Obwohl ich mit Alkoholikern so meine Probleme habe, ist Ben Funke mir trotzdem auf unerklärliche Art und Weise sympathisch. Er ist Mitte 30 und hat einfach resigniert ….. Wäre nicht Helen Stein aufgetaucht, hätte er getan was der Bürgermeister wollte und den Tod der 18jährigen ohne zu hinterfragen als Unfall deklariert. Das ließ die Stein jedoch nicht zu und so musste er sich zusammenreißen und aus seiner Lethargie rauskommen. Im Gegensatz dazu ist Helen Stein fast schon übermotiviert, verbissen, auf der Suche nach dem „Maskenmann“ und Funke bringt sie dazu, einen Gang zurückzuschalten. Auf diese Art und Weise ergänzen sich die Beiden hervorragend und der Gedanke von Helen Stein, dass Funkes Tochter noch leben und sich nach wie vor in der Hand ihres Entführers befinden könnte, bringt Funke vollends dazu, mit ihr zusammenzuarbeiten.

Volker Dützer hat einen sehr angenehmen Schreibstil und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Die von ihm erschaffenen Charaktere haben einen realistischen Hintergrund, was sie menschlich erscheinen lässt. Der Spannungsbogen wird gleich zu Anfang aufgebaut und dadurch, dass permanent etwas passiert und immer etwas in Bewegung ist, wird er auch bis zum Schluss gehalten. Interessant sind auch die Nebencharaktere, von denen gefühlt jeder eine Leiche im Keller zu haben scheint.

Die Offenbarung, wer sich hinter dem „Maskenmann“ verbirgt, war überraschend aber schlüssig. Obwohl es mir im Showdown ein wenig „zu viel“ war, hat mich das Buch sehr gut unterhalten, ich habe es in kurzer Zeit gelesen und lese direkt im Anschluss „Freier Fall“, der 2. Band in dem Funke und Stein ermitteln.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Royal Flying Doctor Service

Fliegende Ärzte - Eine mutige Frau
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Australien 1967: Cassandra (Cassie) Granger ist eine junge moderne Frau, deren größter Wunsch es ist, einen Job als Pilotin beim Royal Flying Doctor Service zu bekommen. Leider wurde schon vor über einem ...

Australien 1967: Cassandra (Cassie) Granger ist eine junge moderne Frau, deren größter Wunsch es ist, einen Job als Pilotin beim Royal Flying Doctor Service zu bekommen. Leider wurde schon vor über einem Jahr ihr Ansinnen mit der Begründung abgelehnt, dass sie als Frau nicht stark genug sei, ein Flugzeug so gut unter Kontrolle zu halten wie ein Mann. Aus diesem Grund absolvierte Cassie eine Ausbildung zur Krankenschwester, gibt aber ihren Traum vom Fliegen nicht auf.

Dann gewinnt sie das All-Woman Transcontinental Air Race von San Diego nach Washington D.C. – und trotz, dass sie ein sechstägiges Luftrennen gewonnen hat, wird ihr bei der Preisverleihung vorgehalten, dass sie als Frau für den Job des Piloten ungeeignet ist.

Cassies Rede und ihr Pladoyer, dass man Frauen die Chance geben sollte, als Pilotinnen zu arbeiten hat zur Folge, dass sich der Vorsitzende des Royal Flying Doctor Service bei ihr meldet. Sein Angebot ist jedoch nicht ganz uneigennützig: er bietet Cassie einen Job als Pilotin an und erhofft sich, durch ihren Bekanntheitsgrad mehr Spenden für die Organisation zu erhalten. Cassie willigt ein – solange sie nur fliegen darf. So wird sie die 1. Pilotin in der Geschichte des Royal Flying Doctor Service.

Auf dem Stützpunk in Alice Springs arbeitet sie mit vier weiteren Personen: Kirra, die erste Aborigine, die als Krankenschwester für die Flying Doctors arbeitet und Jeannie, die für den Funkverkehr zuständig ist. Beide Frauen nehmen Cassie ohne Probleme und Vorbehalte in ihre Mitte auf. Das männliche Personal tut sich da schon etwas schwerer mit einer weiblichen Pilotin: Roy, der Pilot, dem die Abneigung gegen Cassie förmlich ins Gesicht geschrieben steht und Dr. Mike Monroe, der nicht ganz so gegen Cassie zu sein scheint, sich aber auch nicht vor Höflichkeit überschlägt.

Dr. Monroe ist felsenfest davon überzeugt, dass Cassie nach spätestens vier Wochen ihre Kündigung einreichen wird. Kann sie sich in dieser Männerdomäne behaupten?

Die Autorin Elizabeth Haran hat diesen Roman in Erinnerung an die Sugar Bird Lady Robin Miller geschrieben, die selbstlos für die Flying Doctors in Australien arbeitete und Polio-Impfstoffe in entfernte Gegenden lieferte.

Es gab schon immer Menschen, die gegen den Strom schwimmen und sich für ihre Wünsche und Ziele stark machen, auch wenn diese der Zeit in der sie leben weit voraus sind. So auch Cassie, die zur damaligen Zeit als Frau in einem Beruf arbeiten wollte, der bisher ausschließlich Männern vorbehalten war. Diesen Frauen verdanken wir, dass wir heute in großen Teilen (leider noch immer nicht überall auf der Welt) selbstbestimmt leben dürfen.

Elizabeth Haran hat mit Cassie eine wundervolle Protagonistin geschaffen; warmherzig, offen, sympathisch und wissbegierig. Dass sie aufgrund ihrer Berufswahl mit Gegenwind rechnen muss, war ihr von Anfang an bewusst und damit kommt sie in den meisten Fällen auch gut klar. Dass sie bei ihren männlichen Kollegen auf Widerstand stößt, hier insbesondere bei Roy, verletzt sie an manchen Tagen dann doch und, dass Dr. Monroe auf den gemeinsamen Flügen vor Angst zittert und sich festkrallt, empfindet sie sogar als Schlag ins Gesicht. Mit ihrer warmherzigen Art und nicht zuletzt mit ihrem Können, gewinnt sie jedoch nach und nach auch die Skeptiker für sich.

Natürlich bleibt auch in dieser Geschichte die Liebe nicht außen vor, aber die Tatsache, dass Cassie niemals aufhören wird zu Fliegen, steht auch hier dem Glück (zuerst einmal) im Weg und die beiden Liebenden müssen zuerst einmal um den jeweils anderen bangen, bis sie dann letztendlich zueinander finden.

Ich liebe Filme/Bücher über Australien und von der TV-Serie „Die fliegenden Ärzte“ die von 1991 bis 1994 im ZDF ausgestrahlt wurde, habe ich keine Folge verpasst, weswegen dieses Buch hier für mich fast schon ein „Muss“ war. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn ich habe die Geschichte an einem Nachmittag komplett gelesen.

Elizabeth Haran verfügt über einen sehr schönen Schreibstil (vielen Dank auch an die hervorragende Übersetzung durch Kerstin Ostendorf) und ich werde ganz sicher weitere Bücher der Autorin lesen. Es gibt noch einen 2. Teil der „Fliegenden Ärzte“-Reihe, der jedoch andere Protagonisten beinhaltet. Wahrscheinlich werde ich ihn trotzdem lesen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Wenn der Darm gereizt ist

Vom Reizdarm zum Wohlfühldarm: Darmweh ade - Dauerhaft zufrieden und schmerzfrei
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Bis vor kurzer Zeit waren alle Themen, die sich rund um den Darm und die damit verbunden Verdauungsabläufe beschäftigen tabu. Dieses Thema betrifft einen Bereich „unter der Gürtellinie“ und wer von Magen-Darm-Problemen ...

Bis vor kurzer Zeit waren alle Themen, die sich rund um den Darm und die damit verbunden Verdauungsabläufe beschäftigen tabu. Dieses Thema betrifft einen Bereich „unter der Gürtellinie“ und wer von Magen-Darm-Problemen betroffen ist/war, machte das doch in der Regel eher mit sich selbst aus, als seine Beschwerden mit Außenstehenden zu besprechen. Diese Ansichten haben sich Gott sei Dank gewandelt und der Darm rückt immer mehr in den Fokus – auch dahingehend, dass es sich beim Darm nicht nur um einen Schlauch handelt, durch den die Nahrung transportiert wird, sondern dergestalt, dass der Darm bzw. die Darmgesundheit ein wirklich wichtiges Thema ist, welches all die Jahre eigentlich vernachlässigt wurde.

Im Darm befinden sich ca. 80 % aller aktiven Immunzellen, was ihn zum größten Immunorgan des Menschen macht. Schon alleine deswegen sollte man sich um seine Darmgesundheit kümmern. Der Darm kann einem richtig Probleme bereiten, wenn es ihm schlecht geht.

Der Autor, Dieter Röhmwohl, litt seit seiner Teenagerzeit sehr oft unter Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und/oder Verstopfung. Diese Symptome beeinträchtigten ihn so stark, dass er an manchen Tagen nicht zu Schule gehen konnte. Organisch war bei ihm jedoch alles in Ordnung. Von den Ärzten irgendwie alleine gelassen probierte er die verschiedensten Dinge aus, bis er irgendwann dann die Diagnose „Reizdarm“ bekam und sich zu einer umfangreichen Darmsanierung entschloss. Durch diese trat endlich eine deutliche Verbesserung ein; er konnte ein weitestgehend schmerzfreies und normales Leben führen. Nun möchte er all sein angesammeltes Wissen und seine Erfahrungen an andere von einem Reizdarm betroffene Menschen weitergeben und so entstand vorliegender Ratgeber.

Dieter Röhmwohl packt jede Menge Themen auf 220 Seiten, so dass man wohl einen Einblick in die verschiedenen Themenbereiche bekommt – ausreichend genug, dass man die Thematik versteht – ein tieferes Eindringen in die einzelnen Themen bleibt jedoch aus.

Der Autor erklärt Aufbau und Funktion des Darms und der Darmflora (auch Mikrobiom genannt), gibt einen Überblick über die Darmbakterien und welche Funktion sie für einen gesunden Darm haben, welches Risiko Darmparasiten enthalten und dann geht er auf das Thema Reizdarm ein. Auch hier gibt es wieder jede Menge Unterkapitel wie Ursachen und Therapie des Reizdarm-Syndroms. Dann geht Röhmwohl auf die Darmsanierung ein und erklärt den Unterschied zwischen Darm-Sanierung und -Reinigung. Welche Indikationen gibt es für eine Darmsanierung, welche weiteren schwerwiegenden Darmerkrankungen gibt es, Intoleranzen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten und viele weitere Informationen. Als Bonus-Kapitel gibt es Yogaübungen, die in Kombination mit dem Darm stehen und Ernährungsinformationen und Tipps.

Im Anschluss an den Informationsteil schließen sich 35 Rezepte für die Darmgesundheit an, wie z. B. Kitchari, Kimchi, Asiatische Gemüsenudeln mit Austernpilzen und Geschmorte Kartoffeln.

Alles in allem ist dieses Buch thematisch sehr umfangreich, wegen des überschaubaren Umfangs des Buches, wird jedoch – wie einleitend schon geschrieben – keines der Themen wirklich tief beleuchtet sondern nur grob angerissen. Ich bin mir jedoch sicher, dass es für Menschen, die Darmprobleme haben und bisher noch gänzlich ohne Plan sind, woher ihre Beschwerden kommen könnten, ein wegweisendes Buch sein kann.

Ich persönlich hatte mir in diesem Buch eine genauere Anleitung zur Darmsanierung gewünscht. Nach dem Schema: Von Tag A bis B macht man das, von Tag C bis E dann das und anschließend das, also einen detaillierteren Ablaufplan. Das Thema Darm-Sanierung wird zwar etwas ausführlicher besprochen, ich würde mir jedoch nach der Lektüre nicht zutrauen, anhand des Buches selbst eine Sanierung vorzunehmen. Genau das hatte ich mir aber irgendwie erhofft.

Nichts desto trotz ist das Buch sehr informativ und lehrreich und ich werde mich mit dem Thema Darm-Sanierung noch weiter beschäftigen.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Izzie. Ach, Izzie

Dunkle See
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Nachdem sie vier Jahre in Eimsbüttel in einer Werbeagentur gearbeitet hat, wurde Paula die Kündigung ausgesprochen. So wirklich zufrieden war sie in diesem Job eh nie und so sieht sie es als ein Zeichen, ...

Nachdem sie vier Jahre in Eimsbüttel in einer Werbeagentur gearbeitet hat, wurde Paula die Kündigung ausgesprochen. So wirklich zufrieden war sie in diesem Job eh nie und so sieht sie es als ein Zeichen, das sie viel zu lange schon ignoriert hat. Paula möchte nicht in einer Welt leben, in der sie sich täglich fragen muss, ob sie die Person, die sie geworden ist, auch wirklich sein möchte. Sie kündigt ihre Wohnung und alle Verträge, verschenkt und verkauft ihre Möbel und Kleider, setzt sich in ihren Kleinwagen und fährt nach Siehl. Dort zieht sie, im Haus ihres Vaters, in ihr altes Zimmer unter der Dachschräge. Am Tag nach ihrem Einzug begrüßt ihr Vater sie mit den Worten „Sie haben Izzie gefunden“.

Izzie war Paulas beste Freundin, damals, bevor sie im Alter von 17 Jahren spurlos verschwunden ist. Das ist 20 Jahre her und niemand weiß, warum das Meer gerade jetzt die sterblichen Überreste von Izzie freigegeben hat. Genau wie vor 20 Jahren gerät Georg ins Visier der Dorfgemeinschaft. Schon damals haben sie ihn verdächtigt Izzie getötet zu haben, weil er als ihr Freund der letzte war, der sie lebend gesehen hat. Da es keine Leiche gab, konnten sie ihm den Mord nicht nachweisen, haben es ihn aber all die Jahre spüren lassen, dass sie an seine Schuld glauben.

Genau wie vor 20 Jahren glaubt Paula noch immer nicht daran, dass Georg der Mörder ihrer besten Freundin sein soll. Die Dorfbewohner lassen sich jedoch nicht umstimmen, sie hetzen gegen Georg, die Stimmung heizt sich auf und am liebsten würden sie ihn auf der Stelle lynchen. Fatalerweise gehört auch Paulas Vater zu denen, die Georg am liebsten ohne Zuhilfenahme der Justiz seiner gerechten Strafe zuführen wollen.

Paula bittet ihre Freundin Stine um Hilfe.
Auch Stine lebte zum Zeitpunkt von Izzies Verschwindens in Siehl, sie kennt die Menschen im Dorf, sie kennt Georg.

Bald schon überschlagen sich die Ereignisse.

„Dunkle See“ ist das dritte Buch der Autorin Hannah Häffner, für mich war es das erste Buch, welches ich von ihr gelesen habe. Hannah Häffner verfügt über einen sehr ruhigen Schreibstil und ich habe mich auf den ersten Seiten gefragt, ob dieser Erzählstil nicht sogar zu ruhig für mich sei. Es gibt keinerlei Spannung, lediglich ein paar Dialoge zwischen Paula und alten Bekannten aus dem Dorf und Gespräche mit ihrem Vater. Paula sucht Georgs Ehefrau auf und wird unfreiwillig Mithörerin eines Telefongespräches zwischen Ellen und Georgs Anwalt. An niemand bestimmten gerichtet sagt Ellen nach dem Telefonat den folgenden Satz: „Georg hat gestanden“.

Ich glaube, an diesem Punkt habe ich die Luft angehalten und von da an war ich an die Geschichte gefesselt. Auf den nächsten knapp 300 Seiten wird das Buch seinem Genre mehr als gerecht; es handelt sich um einen SPANNUNGS-Roman. Und es wird spannend!

„Dunkle See“ spielt überwiegend in der Gegenwart und wird aus Sicht einer dritten Person erzählt, die Paulas Erlebnisse schildert. Hin und wieder gibt es einen Rückblick in Izzies Leben, der die Informationen komplettiert. Aus diesen Rückblicken ergeben sich Personen aus Izzies Umfeld, die viel eher als Täter in Frage kommen, als es Georg tut. Genau diesen Aspekt führt Paula immer wieder an; aber sie findet kein Gehör.

Hannah Häffner versteht es hervorragend, die Stimmung auf den Leser zu übertragen, die sich in kurzer Zeit in Siehl verbreitet. Wie schnell Menschen sich auf einen Täter eingeschossen haben, nur weil sie an seine Schuld glauben, nicht weil seine Schuld bewiesen wurde und auch Paulas Vater, ein normalerweise rational denkender Mensch, lässt sich hier mitreißen. Für Paula eine erschreckende Wahrheit, die das Verhältnis zwischen den Beiden nachhaltig beinflusst.

Paula ist beharrlich in dem was sie tut oder sagt, genau das bringt sie aber auch in Gefahr, ebenfalls zur Zielscheibe des Mobs zu werden, weswegen sie sich an Stine wendet. Stine ist Kriminalpolizistin, kann und darf aber in Siehl nicht tätig werden – trotzdem folgt sie Paulas Bitte sie zu unterstützen.

Auch gemeinsam kämpfen die beiden Frauen gegen Windmühlen – die Leute glauben, was sie glauben wollen. Auf der einberufenen Versammlung, in der über das Schicksal von Georg entschieden werden soll, findet Paula zumindest Gehör. Es sieht so aus, als ob das Blatt sich doch nochmal wenden könnte – und dann gerät die Versammlung außer Kontrolle.

Zum Schluss nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und die Enthüllung, wer denn nun Izzies Mörder war, hat mich – genau wie Paula – eiskalt erwischt.

„Dunkle See“ ist kein Krimi und kein Thriller, es ist ein Spannngsroman, der aufgrund der ruhigen Erzählweise der Autorin erst nach und nach seine ganze Dynamik entfaltet. Die Handlung und die handelnden Personen sind so authentisch aufgebaut, dass man als Leser das Gefühl hat, man ist außenstehender Einwohner von Siehl

Nach meiner anfänglichen Skepsis hat dieses Buch mich wirklich überrascht und mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Keto – Low Carb – glutenfrei – ohne Zucker

Simply Keto for you
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Die Abkürzung „Keto“ steht für ketogen und beschreibt eine Form der Ernährung, bei der die Hauptsächliche Energiequelle des Körpers von Glucose (Kohlenhydrate/Zucker) auf Ketone (Fett) umgestellt wird.

Anders ...

Die Abkürzung „Keto“ steht für ketogen und beschreibt eine Form der Ernährung, bei der die Hauptsächliche Energiequelle des Körpers von Glucose (Kohlenhydrate/Zucker) auf Ketone (Fett) umgestellt wird.

Anders als bei der Low Carb-Ernährung, bei der man höchstens 100 g Kohlenhydrate verzehren darf/soll, werden hier am Tag nur höchstens 20 – 30 g Kohlenhydrate (5 % der Mahlzeiten des Tages) zu sich genommen. Der Rest besteht zu 25 % aus Protein (Eiweiss) und 75 % Fetten. Ketone werden hergestellt, indem die Leber Fett in Energie umwandelt. Befindet man sich in diesem Zustand, dass der Körper ausschließlich Ketone in Energie umwandelt und Energie nicht aus Kohlenhydraten zieht, befindet man sich „in Ketose“. Diesen Zustand gilt es zu erreichen und zu erhalten.

Suzanne Ryan beschreibt in diesem Buch die Fortsetzung ihrer eigenen Geschichte. Sie hat mit der ketogenen Diät in einem Jahr 50 kg abgenommen und in ihrem 1. Buch „Simply Keto“ hat sie ihren damaligen Weg beschrieben. In „Simply Keto for you“ gibt sie noch einmal einen Kurzüberblick über ihre Zeit der Abnahme und ihre Erleichterung darüber, was es nach ein paar Wochen Keto für sie bedeutete, frei von ihrer Ess-Sucht zu sein und die Kontrolle darüber zu haben, was und warum sie isst – zwischenzeitlich ist Keto ihr Lebensstil.

Auch wenn dieses das zweite Buch ist, welches Suzanne Ryan zum Thema ketogener Ernährung schreibt, fängt sie hier wieder quasi bei Null an und erklärt das Thema so, dass auch Einsteiger sich wunderbar an die Hand genommen fühlen können. Sie beginnt mit der Antwort auf die Frage „Was ist Keto?“ und beschreibt verständlich was wichtig ist und worauf man achten muss/soll. Im Kapitel „Keto Küche“ geht sie auf die Lebensmittel ein und erklärt, welche Fett und Öle, Gemüse, Obstsorten, Nüsse, Samen und Nussbutter, Kräuter und Gewürze und Backzutaten keto-tauglich sind und wie man unterwegs keto-tauglich essen kann. Suzanne Ryan lebt in Amerika, von daher kann es durchaus sein, dass ihre Aussage „in fast allen Restaurants könnten sie ketogen essen“ zutreffend ist, in meiner Pizzeria würde mir der Koch wahrscheinlich die Türe zeigen, wenn ich einen Pizzaboden aus Hackfleisch bestellen würde.

Nach der wirklich sehr ausführlichen und übersichtlichen Einleitung in die ketogene Ernährung folgt dann der Rezeptteil, der sich sehen lassen kann. Über 100 Rezepte in den Kategorien

Dressings, Dips und Soßen
Frühstück
Mittagessen und leichte Mahlzeiten
Appetizer und Snacks
Huhn und Pute
Rind- und Schweinefleisch
Fisch und Meeresfrüchte
Beilagen
Desserts und Getränke
machen dieses Buch zu einem wirklich umfangreichen Werk mit keto-tauglichen Rezepten, die alle ansprechend bebildert sind.

Ich selbst esse nicht ketogen sondern ernähre mich seit fast einem Jahr Low Carb, bin aber immer auf der Suche nach neuen Rezepten. Dadurch, dass Keto ja sehr viel „strenger“ ist als Low Carb, passt jedes einzelne dieser Rezepte in meinen Speiseplan.

Im Anschluss an den Rezeptteil findet sich ein Menüplan für 4 Wochen, incl. Einkaufsliste für die jeweilige Woche. Nach den Dankesworten finden sich dann noch Umrechnungstabellen für Maße und Temperaturen, Arbeitsblätter zum Ausdrucken, ein Allergenregister sowie ein bebildertes Rezeptregister.

Die Auswahl der Zutaten entspricht dem, was man in jedem Supermarkt bekommen sollte, die Zubereitung wird verständlich erklärt und ich freue mich richtig darauf, die Rezepte nachzukochen.

Dieses Buch ist wirklich hochwertig und begeistert mich vollkommen.

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