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Veröffentlicht am 07.04.2022

Das Beste kommt zum Schluss!

Das Loft
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Marc und Henning sind seit Kindertagen beste Freunde.
Marc und Sarah haben sich vor drei Jahren im Urlaub kennengelernt und sind seitdem ein Paar.

Gemeinsam ziehen die drei in ein super schickes Loft ...

Marc und Henning sind seit Kindertagen beste Freunde.
Marc und Sarah haben sich vor drei Jahren im Urlaub kennengelernt und sind seitdem ein Paar.

Gemeinsam ziehen die drei in ein super schickes Loft in Hamburg und obwohl die Situation nicht immer einfach ist, klappt das Zusammenleben doch erstaunlich gut – bis zu dem Tag, an dem die Küche des Lofts in ein Schlachthaus verwandelt wurde. Alles in diesem Raum ist quasi in Blut getränkt und Henning ist verschwunden.

Der DNA-Abgleich beweist, dass es sich in der Küche um das Blut von Henning Järisch handelt und bei diesem Blutverlust kann er nicht überlebt haben. Somit stehen 2 Personen nun unter Mordverdacht: Marc Lammert und seine Freundin Sarah Hauptmann.

Die Beiden waren jedoch am Tatabend nicht zu Hause – sie sagen beide aus, gemeinsam im Kino gewesen zu sein und die Nacht dann in einem Hotel verbracht zu haben, weil sie mal wieder ganz für sich sein wollten, ohne Henning im Nebenzimmer zu wissen.

Die Indizien am Tatort offenbaren jedoch eine andere Wahrheit.

Hat Sarah Henning ermordet, weil er ihr an die Wäsche wollte?
Hat Marc Henning ermordet, weil er sich nicht an Absprachen halten wollte?
Haben Sarah und Marc ihren Mitbewohner Henning gemeinsam ermordet, weil sie seiner Anwesenheit überdrüssig waren?

Jede Wahrheit hat zwei Seiten.
Wir sollten uns beide anschauen, bevor wir uns für die eine entscheiden.
(Äsop)

Bei „Das Loft“ handelt es sich um einen stand-alone-Thriller aus der Feder des Autors Linus Geschke. Ich hatte wirklich schon lange keinen Thriller mehr in der Hand, der mich so begeistert hat.

Die Geschichte wird aus 3 Perspektiven erzählt. Da sind Marc, Sarah und die Polizistin Bianca Rakow, die die Ermittlungen im Fall Henning Järisch führt.

Sarah und Marc sind beide um die 30 Jahre alt und sie teilen ihre Informationen in Form von Gedanken in der Ich-Form mit. Zu Beginn sitzen beide in Untersuchungshaft und fühlen sich noch ziemlich sicher, denn beide behaupten, dass sie Henning nicht getötet haben. Die Indizien sprechen jedoch ganz deutlich gegen Marc. Sarah wird nach kurzer Zeit aus der Haft entlassen, denn es spricht – zum aktuellen Zeitpunkt – nichts dafür, dass sie in die Sache verwickelt war. Der Druck von Seiten der Polizei wird jedoch bei beiden Personen nicht gelockert, sondern – im Gegenteil – Bianca versucht, gemeinsam mit ihrem Kollegen, Marc und Sarah gegeneinander auszuspielen.

Den Gedanken von Sarah und Marc folgend, stellt sich schnell heraus, dass auch in dieser Beziehung nicht alles so perfekt ist, wie es nach außen hin scheint. Beide erzählen quasi ihre Geschichte, von dem Tag an, an dem sie sich kennengelernt haben, bis zur Verhaftung durch die Polizei. Sie beschreiben ihr Zusammenleben als Paar, das Zusammenleben im Loft mit Henning, der gemeinsame Urlaub und dabei offenbaren sich Dinge, die der jeweils andere Partner nicht weiß (oder vielleicht auch gar nicht wissen wollte?!).

Kriminalkommissarin Bianca Rakow ist Mitte 40 und wurde vor kurzem von München nach Hamburg versetzt. Sie lässt den Leser an den Ermittlungen und dessen Fortschritten teilhaben. Erzählt wird ihre Sicht der Dinge von einer außenstehenden Person.

Da Bianca erst kürzlich zur Hamburger Polizei versetzt wurde, muss sie sich mit ihrem Kollegen erst einmal zusammenraufen. Dieser hat ein kleines Problem damit, dass sie jetzt seine Chefin ist, aber grundsätzlich arbeiten die Beiden ganz gut zusammen. Bianca weiß, dass es schwer ist, Druck auf Sarah auszuüben, die ja nicht mehr in Polizeigewahrsam ist, aber sie findet Mittel und Wege, dass sie Sarah doch noch an den Punkt bekommt, an dem sie sie haben will.

Der Autor schafft es direkt von Anfang an, einen Spannungsbogen aufzubauen, der bis zum Ende des Buches nicht mehr abflacht. Obwohl nix mehr passiert, das „Schlachtfest“ war ja ganz zu Anfang der Erzählungen, konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu lesen, denn ich wollte natürlich wissen, welche Leichen Sarah und Marc im Keller haben; und wer von beiden (oder beide zusammen?) Henning ermordet hat.

Dann findet das Team von Bianca Rakow ein wirklich wichtiges Indiz, das auch den Mörder von Henning Jährisch entlarvt. Und hier schafft Linus Geschke es tatsächlich mich zu verblüffen. Sowohl das „Wer?“, als auch das „Warum?“ sind an Brillianz nicht so einfach zu überbieten und deswegen hat mich dieses Buch wirklich restlos begeistert. So muss ein Thriller sein!

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Teegenuss auf höchster Qualität seit 1823

Die Teehändlerin
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Frankfurt 1838:
Friederike Ronnefeldt hat gerade die Gewissheit bekommen, dass sie mit dem 5. Kind schwanger ist, als ihr Mann Tobias Ronnefeldt – Inhaber des Geschäftes Ronnefeldt – Ostindische Tee- und ...

Frankfurt 1838:
Friederike Ronnefeldt hat gerade die Gewissheit bekommen, dass sie mit dem 5. Kind schwanger ist, als ihr Mann Tobias Ronnefeldt – Inhaber des Geschäftes Ronnefeldt – Ostindische Tee- und Manufakturwaren – seine langjährigen Pläne verwirklicht und zu einer Expeditionsreise nach „Ostindien“ aufbricht. Zum einen möchte er dort seinem Hobby, der Naturkunde, nachgehen, zum anderen möchte er im Land des Tees herausfinden, ob und wie man Tee vielleicht auch in Deutschland kultivieren könnte. Die Reise wird ihn jedoch einige Monate von zu Hause fernhalten.

Kurz bevor Tobias aufbricht, hat sein Prokurist einen Unfall. Wie der Zufall es will, taucht gerade zu diesem Zeitpunkt Julius Mertens auf. Mertens ist ein Schulkollege von Tobias und eignet sich scheinbar perfekt für den Posten des Prokuristen. Tobias bricht beruhigt zu seiner Reise auf, doch schnell steht fest, dass Mertens seinen Posten für dubiose private Geschäfte missbraucht. Obwohl Friederike das eine oder andere Mal schon im Laden ausgeholfen hat, hat sie keine Ahnung von den administrativen Dingen; aber um ihr Geschäft zu retten, muss sie nun handeln und Mertens das Handwerk legen. Ihre Bekannte Clothilde Koch, ihr Schwager Nicolaus Ronnefeldt und Paul Birkholz, ein jüdischer Arzt, stehen ihr dabei helfend zur Seite.

Friederike verfügt über jede Menge Selbstbewusstsein, auch, um sich gegen die Gesellschaft zu behaupten, denn zur damaligen Zeit hat man mit Frauen nun mal einfach keinen Handel betrieben. Sie schafft es sogar, in einem Wiesbadener Hotel eine kleine Zweigstelle zu eröffnen.

Als Tobias von seiner langen Reise zurückkehrt, möchte er, dass Friederike sich ab jetzt wieder mit ihrem Platz als Heimchen am Herd zufrieden gibt. Doch da hat er die Rechnung ohne seine Frau gemacht.

„Die Teehändlerin“ ist der erste von zwei Teilen der Ronnefeldt-Saga. Als bekennende Teetrinkerin kenne ich zwar das Teehaus Ronnefeldt, ich wusste aber nicht, dass diese Firma schon seit 1832 als Garant für höchsten Teegenuss steht. Die Handlung des Buches beginnt 1838 und umfasst die Jahre bis einschließlich 1840. Der überwiegende Teil der Handlung spielt in Frankfurt, alternativ begleitet man als Leser Tobias Ronnefeldt auf seinem Weg durch China.

Die Autorin, Susanne Popp, hat in ihrem Buch die echte Familiengeschichte der Ronnefeldts mit fiktiven Elementen vermischt, um daraus ihren historischen zweiteiligen Roman zu erschaffen. Zu Beginn des Buches gibt es eine Personenübersicht, aus der hervorgeht, welche der Personen tatsächlich gelebt haben und, welche Personen die Autorin aus dramaturgischen Gründen hinzugefügt hat. Trotz Personenverzeichnis war es (für mich) stellenweise jedoch nicht so ganz einfach, den Überblick über die Personen zu behalten.

Die Geschichte wird aus der Sicht mehrere Personen erzählt und das sind u. a.. Friederike und Tobias Ronnefeld, Nicolaus Ronnefeldt, der Bruder von Tobias, Käthchen Kluge, die Schwester von Friederike, Paul Birkholz, einem jüdischen Arzt und Musiker und Julius Mertens.

Schon damals gab es die Judendiskriminierung, die die Autorin mit der Figur des jüdischen Arztes Paul Birkhof aufgegriffen hat. Das Thema der gemischtkonfessionellen Ehe hat die Autorin mit der Geschichte von Kathchen und Ambrosius Körner verknüpft, ebenso wie die Themen Politik und die Rechte der Frau in der Geschichte jeweils ihren Raum bekommen. Ich darf bei alledem Feng nicht vergessen, den chinesischen Führer, den Tobias von seiner Reise nach Frankfurt mitgebracht hat und auch dessen Geschichte ist nicht ohne Komplikationen.

Der erste Teil der Ronnefeldt-Saga umfasst 560 Seiten. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Manche Beschreibungen sind vielleicht etwas sehr ausschweifend, aber im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen. Der 2. Teil „Die Wege der Teehändlerin“ ist bereits am 01.03.2022 erschienen und ganz sicher werde ich verfolgen, wie es mit der Familie Ronnefeldt weitergeht.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Julia Schwarz – wie alles begann …..

Die Autopsie
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Julia Schwarz ist Medizinstudentin und steht kurz vor ihrem Abschluss. Sie brennt darauf, nach ihrem Studium den Weg in die Gerichtsmedizin einzuschlagen und arbeitet als studentische Hilfskraft im Gerichtsmedizinischen ...

Julia Schwarz ist Medizinstudentin und steht kurz vor ihrem Abschluss. Sie brennt darauf, nach ihrem Studium den Weg in die Gerichtsmedizin einzuschlagen und arbeitet als studentische Hilfskraft im Gerichtsmedizinischen Institut. Ihr Studium finanziert sie mit einem Job im örtlichen Krankenhaus.

Genau wie Julia arbeitet auch ihr WG-Mitbewohner Lennart am Gerichtsmedizinischen Institut und als dieser während einer Obduktion von der Polizei abgeführt wird, glaubt Julia noch daran, dass es sich um ein Alkohol- oder Drogendelikt handelt, weil Lennart diesen Dingen nicht abgeneigt ist. Es stellt sich aber heraus, dass ihr Mitbewohner in einem Mordfall unter Verdacht steht – seine Ex-Freundin wurde tot aufgefunden.

Lennart ein Mörder? Julia kann es nicht glauben, aber wie gut kennt man seine Mitbewohner in einer WG schon? Julia beginnt auf eigene Faust herauszufinden, ob Lennart den Tod seiner Ex-Freundin zu verantworten hat. Kurz darauf darf sie bei einer Obduktion assistieren, bei der die Tote die gleichen zum Tode führenden Verletzungen trägt, wie die Ex-Freundin von Lennart und im Krankenhaus gibt es ebenfalls eine Patientin, die den tätlichen Angriff jedoch überlebt hat.

Bei ihren Recherchen kommt Julia dem Täter auf die Spur, bringt sich damit aber selbst in Gefahr, denn natürlich möchte der Mörder keine Zeugin zurücklassen.

Obwohl die Autorin schon 6 Bände auf den Markt gebracht hat, in denen die Kölner Gerichtsmedizinerin Julia Schwarz den Toten ihre Stimme gibt, hat sie mit „Die Autopsie“ nun das Prequel zur Reihe veröffentlicht. Hier erfährt der Hörer, wie das mit Julia und ihrem Berufswunsch eigentlich begonnen hat. Für mich war das die erste Begegnung mit Julia Schwarz, aber es war ganz sicher nicht meine letzte.

Das Hörbuch ist nur 2 Stunden und 15 Minuten lang, es handelt sich also eher um eine Kurzgeschichte als um einen vollumfänglichen Thriller. Eingesprochen wurde das Buch von Svenja Pages, der ich sehr gerne zugehört habe.

Es gibt nur wenige handelnde Personen, von daher kann man gut den Überblick behalten. Die Charaktere sind gut beschrieben, wobei mir Julia ein wenig kühl und distanziert erscheint, aber trotzdem nicht unsympathisch ist. Dass sie im Institut „Eislady“ genannt wird, kommt aber auch nicht von ungefähr.

Für mich sind diese 2,25 Stunden viel zu schnell vorüber gewesen, gerne hätte es noch mehr sein dürfen. Die Spannung baut sich auf angenehme Art und Weise nach und nach auf. Das Ende mit der Auflösung kam dann jedoch auf einmal viel zu schnell und der Täter war vorhersehbar, das macht aber nix, weil für mich das Gesamtpaket passt.

Ganz sicher schaue ich mir auch die anderen Julia Schwarz-Bücher an bzw. werde ich mir wahrscheinlich die Hörbücher anhören, auf jeden Fall aber hat mich dieses Hörbuch „angefixt“, die Reihe weiter zu verfolgen.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Die Toten verletzen uns nicht, das tun nur die Lebenden…..

Todsünde
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Die Gerichtsmedizinerin Maura Isles wird nach Graystones Abbey gerufen. Das Kloster wurde überfallen und in der Kirche des Ordens der Schwestern unserer lieben Frau vom Himmlischen Licht wurden 2 Opfer ...

Die Gerichtsmedizinerin Maura Isles wird nach Graystones Abbey gerufen. Das Kloster wurde überfallen und in der Kirche des Ordens der Schwestern unserer lieben Frau vom Himmlischen Licht wurden 2 Opfer gefunden.

Bei dem einen Opfer handelt es sich um Schwester Camille, 20 Jahre alt und die erste Novizin in diesem Kloster seit 15 Jahren. Camille ist an ihren schweren Schädelverletzungen und Gehirnblutungen gestorben. Das zweite Opfer ist die 68jährige Schwester Ursula, die die gleichen schweren Kopfverletzungen erlitten hat, ihren Verletzungen jedoch noch nicht erlegen ist. Die Ärzte im St.-Francis-Hospital versuchen alles, um ihr Leben zu retten,.

Bei der Obduktion von Camille finden sich eindeutige Hinweise darauf, dass die junge Frau vor sehr kurzer Zeit ein Baby bekommen hat. Im Kloster weiß jedoch niemand von einem Baby bzw. einer Schwangerschaft der Toten.

Die nächste Leiche, zu der die Pathologin Maura Isles gerufen wird, findet sich in den verfallenen Räumen eines ehemaligen italienischen Restaurants. Es handelt sich um eine Frau, deren Füße und Hände fehlen und am restlichen Körper haben sich die Ratten die Bäuche vollgefressen, so dass eine Identifizierung der Toten zunächst unmöglich scheint. Aber auch diese Tote „erzählt“ einen Teil ihrer Geschichte unter den erfahrenen Händen von Maura Isles während der Obduktion. Bei dem Hautausschlag, unter dem die Frau zu Lebzeiten gelitten hat, handelt es sich um Lepra.

Detective Jane Rizzoli und die Gerichtsmedizinerin Maura Isles haben schon früher gemeinsam Ermittlungen durchgeführt und auch in diesen beiden Fällen arbeiten sie zusammen an der Aufklärung. Je mehr Fakten sie über die Toten zusammentragen, desto offensichtlicher wird, dass es zwischen Schwester Camille und der „Rattenfrau“ eine Verbindung gibt. Aber welche?

Die beiden Hauptprotagonistinnen Jane Rizzoli und Maura Isles sind mir aus dem TV bekannt, die Krimi-Serie „Rizzoli & Isles“ lief ungefähr zwischen 2010 und 2016/2017 auf VOX und ich habe die Serie damals geschaut.

Die beiden Ermittlerinen sind (zum aktuellen Zeitpunkt der Handlung) nicht befreundet, dazu kennen sie sich zu wenig, aber sie interagieren auf einer Basis miteinander, die auch das eine oder andere private Wort zulässt. Beide haben aktuell Probleme mit den Männern ihn ihrem Leben, was natürlich auch Auswirkungen auf ihren Beruf hat; und einer der beiden Männer hat mehr mit dem aktuellen Fall zu tun, als erwartet.

Die privaten Probleme von Rizzoli & Isles sind vorhanden und werden thematisiert, überschatten aber nicht die Geschichte, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Das Buch ist in 24 Kapitel eingeteilt, die von einem auktorialen Erzähler abwechselnd aus der Sicht von Jane und Maura erzählt werden. So ist man als Leser immer ganz nah an den Gedanken und Handlungen der Protagonisten dran. Die Autorin war früher selbst als Ärztin tätig, was man u. a. an den detaillierten Obduktions-Beschreibungen bemerken kann. Für zartbesaitete Menschen kann das eventuell zu detailliert sein. Ich kann so etwas gut lesen, kann es aber im TV nicht anschauen.

Ich kann jetzt keinen Vergleich zu den Büchern davor oder danach ziehen, bei „Todsünde“ handelt es sich um den 3. Fall von „Rizzoli & Isles“, da ich keines der anderen Bücher gelesen habe, ich kann nur beurteilen, dass mir dieses Buch hier sehr gut gefallen hat und ich es in kürzester Zeit gelesen hab. Die Handlungsstränge der Ordensschwester Chamille und der „Rattenfrau“, die zu Anfang beide parallel laufen und keine offensichtliche Gemeinsamkeit haben, laufen zum Ende des Buches gekonnt ineinander über und verschmelzen zur Auflösung des Falls miteinander.

Die Autorin hat einen flüssigen und angenehmen Stil, der von Andreas Jäger hervorragend ins Deutsche übernommen wurde. Es gibt Spannung und unvorhergesehene Wendungen, Hochs und Tiefs und zum Ende des Buches gibt es für alles eine Aufklärung: Wo ist das Baby? Wer ist der Vater des Babys? Wer ist die „Rattenfrau“? Welche Verbindung gibt es zwischen Schwester Chamille und der „Rattenfrau“ ? Und warum kam es so wie es kam?

Vielen Dank für dieses kurzweilige Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Pia Sander und Oliver von Bodenstein lösen ihren 10. Fall

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Der Leiter der Frankfurter Rechtsmedizin, Henning Kirchhoff, ist vor einiger Zeit unter die Autoren gegangen und schreibt in seiner Freizeit Kriminalromane. Als er in eigener Sache etwas mit seiner Agentin ...

Der Leiter der Frankfurter Rechtsmedizin, Henning Kirchhoff, ist vor einiger Zeit unter die Autoren gegangen und schreibt in seiner Freizeit Kriminalromane. Als er in eigener Sache etwas mit seiner Agentin Maria Hauschild klären muss, bittet diese ihn in seiner Eigenschaft als „Polizist“ um Hilfe. Frau Hauschild vermisst ihre Freundin Heike Wersch, die bis vor kurzem ebenfalls im rennomierten Frankfurter Winterscheid-Verlag als Programmleiterin gearbeitet hat. Frau Wersch wurde gekündigt, woraufhin sie einen Verlags-Autor öffentlich bloßgestellt hat mit der Aussage, dass es sich bei seinem letzten Roman um ein Plagiat handele. Henning Kirchhoff bittet seine Ex-Frau, Kriminalkommissarin Pia Sander, bei Heike Wersch vorbeizufahren und nach dem Rechten zu schauen. Vor Ort angekommen findet Pia nur den dementen – angeketteten – Vater von Heike Wersch und eine Küche, in der offensichtlich ein Blutbad stattgefunden hat. Von der Vermissten fehlt jede Spur.

Was ist Heike Wersch zugestoßen?

Pia Sander und Oliver von Bodenstein beginnen mit ihren Ermittlungen und die Spuren führen immer wieder zu einer Gruppe von Menschen, die allesamt – in unterschiedlichen Positionen – beim Winterscheid-Verlag arbeiten und seit frühester Jugend miteinander befreundet sind. Befreundet? Wirklich?

„In ewiger Freundschaft“ ist der 10. Taunus-Krimi aus der Feder der Autorin Nele Neuhaus, in dem die Kriminalkommissare Pia Sander und Oliver von Bodenstein gemeinsam ermitteln. Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört und jeder, der Hörbücher hört, weiß, dass ein Hörbuch mit der Person steht und/oder fällt, die der Geschichte ihre Stimme gibt. Die gekürzte Version wird von Julia Nachtmann gelesen und ich habe ihr sehr gerne zugehört.

Wie aus anderen Nele Neuhaus-Krimis bekannt ist, bedient sich die Autorin sehr gerne vieler handelnder Personen. Das tut sie auch hier, wobei es mir dieses Mal – auch beim Hören statt Lesen – nicht allzu schwer fiel, den Überblick zu behalten. Die vielen Personen bieten der Autorin natürlich jede Menge Möglichkeiten für Verdächtigungen und (falsche) Spuren und von diesen Möglichkeiten macht Nele Neuhaus ausreichend Gebrauch. Sogar der Tod von Carl Winterscheids Mutter, die vor 30 Jahren auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen ist, wird erneut untersucht.

In diesem Band steht das Privatleben von Oliver von Bodenstein im Vordergrund. Zwischenzeitlich steht er vor seiner zweiten gescheiterten Ehe und seine Ex-Frau benötigt ihn dringend in einer medizinischen Angelegenheit. Neben dem Fall, der ihn voll und ganz beansprucht, belastet ihn diese Situation mehr, als er zugeben möchte. Über Pia Sander gibt es auch die eine oder andere Information aus ihrem Privatleben, sie ist aber in diesem Band eher nachrangig.

In diesem Fall geht es um die Mitarbeiter eines Verlages – dass sich die Autorin auf diesem Sektor (selbstverständlich) gut auskennt, merkt man an den fachlichen Ausführungen über die Hirarchie im Verlagshaus Winterscheid. An der ein oder anderen Stelle war es jedoch ein klein wenig zu viel Hintergrundwissen, für die Aufklärung des Falls war das nicht unbedingt notwendig, bremste aber den Lesefluss.

Die von mir gehörte gekürzte Version umfasst 12 Stunden und 48 Minuten, die ungekürzte Version (gesprochen von Oliver Siebeck) dauert 17 Stunden und 2 Minuten. Da in der von mir gehörten Version alles aufgeklärt wurde und ich manche Stellen hier schon als langatmig empfand, war die Laufzeit dieser Version für mich ausreichend.

Die Autorin schreibt flüssig und verständlich, so dass sich ihre Bücher gut lesen – in diesem Fall hören – lassen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Was die Spannung betrifft, so empfand ich sie als ausreichend vorhanden. Die Story ist ruhig und unaufgeregt, bewegt sich aber immer weiter nach vorne. Ein Krimi ist kein Splatter, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen soll, sondern beleuchtet mehr oder weniger die Polizeiarbeit und da steht diese Geschichte auf einem soliden Fundament.

Mich hat „In ewiger Freundschaft“ sehr gut unterhalten und die Sprecherin – Julia Nachtmann – hat den Inhalt des Buches auf eine angenehme Art und Weise zu mir als Hörerin transportiert.

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