Der 1. „Cold Case“-Fall für Enna Andersen und ihr Team
Enna Andersen und das verschwundene MädchenAufgrund des Unfalltodes ihres Mannes war Enna Andersen 1 Jahr lang vom Dienst beurlaubt. Vor ihrem Ausscheiden war sie stellvertretende Leiterin des Dezernats 11 der Polizeidirektion Oldenburg im Bereich ...
Aufgrund des Unfalltodes ihres Mannes war Enna Andersen 1 Jahr lang vom Dienst beurlaubt. Vor ihrem Ausscheiden war sie stellvertretende Leiterin des Dezernats 11 der Polizeidirektion Oldenburg im Bereich „Organisierte Kriminalität“, nun soll sie Leiterin einer neuen Abteilung des LKA Niedersachsens werden und sich auf die Aufklärung von Altfällen konzentrieren.
Gemeinsam mit ihren neuen KollegInnen Pia Sims (frischgebackene Kommissarin) und Jan Paulsen (degradierter Hauptkommissar) bezieht sie ein Büro in unmittelbarer Nähe zur Oldenburger Innenstadt, keine 5 Gehminuten vom Kindergarten ihres 5jährigen Sohnes Elias entfernt.
57 gefaltete Zettel – 57 ungeklärte Kriminalfälle aus den letzten 20 Jahren; Enna Andersen und ihr Team ermitteln ihren aktuellen Fall durch die Ziehung einer Nummer auf einem gefalteten Zettel.
Es handelt sich um den Fall der neunjährigen Marie Hansen, die im Jahr 2010 auf einer Klassenfahrt spurlos aus dem Wangerooger Landschulheim verschwunden ist. Die damalige „SoKo Marie“ wurde nach knapp einem Jahr aufgelöst und die Akte vorläufig geschlossen. Bis heute ist ungeklärt, was mit dem Mädchen damals passiert ist. Eine Leiche wurde nie gefunden. Besteht sogar die Möglichkeit, dass Marie Hansen noch lebt?
Enna Andersen, Pia Sims und Jan Paulsen rollen den Fall noch einmal auf.
Bei „Enna Andersen und das verschwundene Mädchen“ handelt es sich um den ersten Teil einer Krimi-Reihe, in der Kommissarin Enna Andersen und ihr Team ermitteln.
Über ihren neuen Job ist sie nicht sonderlich begeistert, sie empfindet diese Arbeit als etwas, was für alte Männer ist, die den Arsch nicht mehr hochkriegen. Ihre neuen Kollegen Pia Sims (24) und Jan Paulsen (49), die jeder für sich etwas sperrig sind, machen ihr den Job auch nicht gerade leichter, im Gegenteil..
Tatsächlich nervt mich von Anfang an, dass Sims und Paulsen es nicht 2 Sätze lang schaffen, sich wie erwachsene Menschen miteinander zu unterhalten. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit muss einer dem anderen einen Seitenhieb reinwürgen. Zum Ende hin raufen sich die Beiden dann doch noch zusammen, aber bis dahin bin ist meine Schmerzgrenze irgendwie schon überschritten. Ebenso bin ich leicht genervt von der Tatsache, dass die meisten handelnden Personen immer mit komplettem Vor- und Zunahmen betitelt werden, am häufigsten Pia Sims und Jan Paulsen.
Für die neuen Ermittlungen müssen sich die 3 Kommissare erneut alle Personen vornehmen und befragen, die auch schon im Jahr 2010 zur Sache befragt wurden. Nach 9 Jahren sind die Erinnerungen an den Vorfall getrübt oder verfälscht, erschwerend kommt hinzu, dass gegen eine Person internationale Ermittlungen durchgeführt werden und diese nicht befragt werden darf. Die Vernehmungen gestalten sich schwierig.
Da Andersen und ihr Team nicht wirklich etwas greifbares haben, an dem sie ansetzen können, werden alle möglichen Motive aufgetischt - Missbrauch von Schutzbefohlenen, Pädophilie, Mafia, Entführung …. angefangen bei der Familie von Marie Hansen, bis hin zum Lehrpersonal, das 2010 die Schüler im Landschulheim beaufsichtigt hat.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen, der Spannungsbogen, der zu einem Krimi gehört, blieb leider aus. Die Ermittlungen bewegen sich in verschiedenen Richtungen, aber das waren mir dann doch irgendwie zu viele Richtungen und zu viel konstruiert und die Auflösung des Ganzen hat in mir dann auch nicht ein Gefühl der Zufriedenheit hergestellt. Irgendwie war alles sehr verworren.
Die Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so. Für mich war dieser Krimi leider nicht das, was ich mir anhand des Klappentextes erhofft hatte. Aber, es gibt für jede Geschichte die passenden LeserInnen.