Ich musste lange meine Gedanken sortieren!
Für die FamilieVielen Dank an die Autorin und BoD für dieses Rezensionsexemplar!
Dieses Buch war völlig anders als erwartet und dass, obwohl ich nicht mal richtig wusste, was ich zu erwarten hatte. Ich würde es keinesfalls ...
Vielen Dank an die Autorin und BoD für dieses Rezensionsexemplar!
Dieses Buch war völlig anders als erwartet und dass, obwohl ich nicht mal richtig wusste, was ich zu erwarten hatte. Ich würde es keinesfalls als typisches NA Buch beschreiben, es geht für mich in die Richtung einer Familientragödie, einer Selbstfindungsgeschichte.
Es geht um die junge Kim, ein nach außen sehr störrisches, dickkopfiges und vielleicht auch etwas kaltherziges Mädchen, das in einem familiären Umfeld ausgewachsen ist, welches ihr zwider ist.
Ihr "Opa", den sie eigentlich nie als solchen wahrgenommen hat, liegt im Sterben und ruft alte Gefühle des Verlassenwerdens in ihr hervor. Gefühle, die sie sonst so gut zu unterdrücken weiß. Sie sieht sich plötzlich mit ihrem eigenen Gefühlen konfrontiert, mit denen ihrer Familie und ihren Freunden gegenüber, aber auch mit denen für Dan, einem engen Freund von ihr.
Kim war mit tatsächlich nicht sympathisch - sie erschien mir sehr frech, teilweise sogar schon respektlos ihren Mitmenschen gegenüber. Erst im Laufe der Geschichte lernt man ihre Beweggründe kennen und sieht ihr einiges nach.
Die Geschichte rund um ihren Opa ist herzzerreißend und stellt gleichzeitig einen wichtigen Wendepunkt in Kims Leben dar.
Der Schreibstil ist sehr trocken, sehr nüchtern und trotzdem teilweise wahnsinnig poetisch. Ich möchte mich hier nicht aus dem Fenster lehnen, aber manchmal fülte ich mich an Anne Freytag erinnert. Die Kapital waren sehr kurz und knackig, was mir in diesem Fall sehr gut gefallen hat. Die Geschichte ging in einem angemessenen Tempo voran.
Manchmal war mir die Atmosphäre ein wenig zu düster - so schien das Buch auf den ersten Blick durchgehend negativ und lockerte sich erst am Ende etwas auf.
Ein wirklich guter Read für zwischendurch, der einen am Ende etwas verwirrt zurücklässt - ich musste erstmal begreifen und in Worte fassen können, was genau ich da gelesen und erlebt habe. Mal ein etwas anderes Buch, das einen doch tiefer über das Thema Familie nachdenken lässt.
Ich habe zwischen 3,5 und 4 Sternen festgehangen, mich dann letztendlich aufgrund der sehr emotionalen letzten Seiten für 4 / 5 Sterne entschieden - oder sind es vielleicht 3,8?