Mehr Monologe als Dialoge
Der Fluch des FeuersStratus hat alles vergessen: Wer er ist, wer er war und in was für einer Welt er überhaupt lebt. Auf der Suche nach Antworten starten wir mit ihm bei Null und können gemeinsam die Welt um ihn herum entdecken, ...
Stratus hat alles vergessen: Wer er ist, wer er war und in was für einer Welt er überhaupt lebt. Auf der Suche nach Antworten starten wir mit ihm bei Null und können gemeinsam die Welt um ihn herum entdecken, die sich größtenteils als unfreundlich erweist.
Mark de Jager, Ehemann der erfolgreichen Fantasy-Autorin Liz de Jager, versucht sich mit „Der Fluch des Feuers“ erstmals selber als Fantasy-Autor. Die Geschichte ist mehrteilig angelegt (derzeit schreibt er am zweiten Band). Die Handlungsstränge werden daher in „Der Fluch des Feuers“ nicht alle zu einem Ende geführt. Der Originaltitel des Romans lautet „Infernal“ und passt weitaus besser zur erzählten Geschichte.
Mark der Jager verrät in der Danksagung, dass er selber Rollenspieler ist und die Geschichte lässt in Bezug auf typische Begegnungen und Handlungsorte die Nähe zu klassischen Rollenspielen wie „Dungeons&Dragons“ erkennen.
Die Geschichte wird durchweg vom Hauptcharakter Stratus und dessen Entwicklung dominiert. Diese vollzieht sich eher schleppend, zumal Stratus zu Beginn noch nicht genau weiß, wohin und an wen er sich wenden will. Dialoge stehen deutlich hinter Beschreibungen über seine Befindlichkeiten und in sich gekehrte Monologe zurück. Sie sind es aber gerade, die den Roman richtig beleben! Auch wenn zugunsten eines interessanteren oder lustigeren Gesprächs Stratus nicht immer authentisch rüberkommt: Die Dialoge machen einfach Spaß!
Es liest sich wie die Geschichte eines Superhelden (in Gedanken nannte ich ihn anfangs tatsächlich „Hulk“), jedoch weniger strahlend, sondern eher verheerend.
Die Altersempfehlung ab 16 Jahren wird durch die zahlreichen brutalen Schilderungen von Gewalttätigkeit und Ekel provozierende Darstellungen gerechtfertigt. Daher ist der Roman vielleicht etwas Geschmackssache, aber ich fand ihn keinesfalls zu heftig und der Verlauf der Erzählung ist dank der teilweisen Ziellosigkeit erfrischend unvorhersehbar.
Der aufmerksame Leser kann übrigens Stratus Herkunft zumindest erahnen. Also gut aufgepasst!
Abschließend ist festzuhalten, dass der Leser etwas Ausdauer mitbringen muss, dafür aber mit unterhaltsamen Dialogen, viel Phantasie und einer großartigen Charakterentwicklung belohnt wird.