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Janine2610

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mit dem Verhalten der Charaktere bin ich nicht klar gekommen.

Die unverhofften Zutaten des Glücks
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Leider hat es bei mir vergleichsweise recht lange gedauert, bis mich die Geschichte voll und ganz 'abholen' konnte. Besonders interessiert oder gar gefesselt hat mich das Ganze nicht.

Der amerikanische ...

Leider hat es bei mir vergleichsweise recht lange gedauert, bis mich die Geschichte voll und ganz 'abholen' konnte. Besonders interessiert oder gar gefesselt hat mich das Ganze nicht.

Der amerikanische Autor und leidenschaftliche Koch Jack Cooper, der in einer Art Lebenskrise steckt, hat in mir eher gemischte Gefühle hervorgerufen. Teilweise war er mir unsympathisch, wegen seinem explosiven Verhalten anderen Menschen gegenüber, und dann erschien er mir wieder als der verständnisvolle Gutmensch schlechthin. Allgemein konnte ich diese Buchfigur ganz schlecht 'fassen', und deswegen wollte ich mir bis zum Schluss gar nicht unbedingt eine Meinung über ihn bilden.
Die Britin Eve hingegen ist eigentlich eine liebevoll wirkende Frau. Wenn sie nur nicht so unglaublich schüchtern, unfähig, selbstlos und zurückgezogen gewesen wäre, hätte ich mich ja wenigstens für sie begeistern können.
Ich kann gar nicht verstehen, wie so ein Mensch zustande kommen kann, wenn man wie sie, eine Mutter hat, die wahnsinnig selbstbewusst, laut und aktiv ist.- Das war eine Sache, die für mich sehr unglaubwürdig war.

Irgendwann hätte ich mich bestimmt an Eves Eigenschaften gewöhnen und sie akzeptieren können, wenn es da nicht Izzy geben würde. Izzy ist Eves Tochter, die von ihrer Art her ein Abbild ihrer Großmutter Virginia ist, völlig verständlich, wenn man bedenkt, dass diese für die Erziehung ihrer Enkelin gesorgt hat, weil Eve sich nicht imstande gefühlt hat, bzw. überfordert war, ihr Kind zu erziehen. Man kann sich vorstellen, wie diese vorlaute, fordernde (erwachsene!) Izzy mit ihrer Mutter geredet hat und umgegangen ist. Eves Reaktionen darauf fand ich ... erbärmlich!? Ja, das ist das richtige Wort. - Also Eve war in dem Buch auch keine Sympathiekandidatin. Unverständnis hat sie eher von mir abbekommen.

Die 'Sache', ich nenne es jetzt mal so, zwischen Jack und Eve, war zwar ganz nett zu lesen, aber leider auch nicht mehr. Als ich Eves Charakter in all seinen Facetten kennengelernt habe, hätte ich mir eigentlich auch denken können, wie das Ganze endet.
Dafür, dass das Ende ein typisches 'Eve-Ende' war, hat es mir wiederum sehr gut gefallen. Irgendwie hatte es was Schönes, gleichzeitig ein bisschen was Trauriges. Ich selbst wäre mit DIESEM Abschluss der Brieffreundschaft wahrscheinlich nicht glücklich gewesen, aber für einen selbstlosen, anspruchslosen Mensch, wie Eve einer ist, war das wohl in Ordnung so ...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weniger Liebes-, mehr ein Spannungsroman!

Vielleicht morgen
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Schon lange (3-4 Jahre) habe ich kein Buch mehr von Guillaume Musso gelesen, und ich hatte ganz vergessen, wie großartig er schreibt. Beim Lesen von Vielleicht morgen konnte ich mich dann wieder erinnern. ...

Schon lange (3-4 Jahre) habe ich kein Buch mehr von Guillaume Musso gelesen, und ich hatte ganz vergessen, wie großartig er schreibt. Beim Lesen von Vielleicht morgen konnte ich mich dann wieder erinnern. Auch die beiden Romane Nachricht von dir und Lass mich niemals gehen sind genauso spannend geschrieben.

Hier erwartet einen nicht vorrangig eine Liebesgeschichte, wie es in der Beschreibung angepriesen wird, sondern viel mehr ein fesselnder Spannungsroman, ich will eigentlich schon fast Krimi sagen. Von mitreißenden Verfolgungsjagden bis hin zu skandalösen, unglaublichen Enthüllungen, wo selbst mir kurz der Atem gestockt hat, findet man in dieser Geschichte alles, was einen nur so an den Seiten 'kleben' lässt. Wäre es zeitmäßig möglich gewesen, ich hätte das Buch ziemlich sicher in einem Rutsch durchgelesen.

Von den Protagonisten gab es die 'Guten', sowie die 'Bösen'. Es gab skrupellose, wahnsinnige, liebevolle und besonders sympathische, aber auch witzige Charaktere. Von allem war was dabei. Das hat das Ganze so schön aufgelockert und abwechslungsreich gemacht, dass es einfach eine Freude war, die Geschichte rund um Emma und Matthew mitzuverfolgen.

Also wenn es jemandem gelingt Spannungsroman und Liebesgeschichte erfolgreich miteinander zu mischen, dann ist das in meinen Augen Guillaume Musso.
Vielleicht morgen ist so ein Buch, das ich total gerne (und guten Gewissens) weiterempfehle. Ich kann mir nämlich ganz schwer vorstellen, dass man als begeisterter Leser nicht auf eine spannende, teilweise actionreiche Story, wie diese hier, steht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut abartig!

Das Schwein
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Der Inhalt dieses Buches ist ganz schön harter Tobak. Es war mein allererstes Buch aus dem Horrorgenre und ich muss dazu sagen, dass man mich aber auch das eine oder andere Mal vorgewarnt und mir empfohlen ...

Der Inhalt dieses Buches ist ganz schön harter Tobak. Es war mein allererstes Buch aus dem Horrorgenre und ich muss dazu sagen, dass man mich aber auch das eine oder andere Mal vorgewarnt und mir empfohlen hat, mit etwas 'Sanfterem' zu beginnen. Ich habe mir aber gedacht: "Nix da! - Wenn Horror, dann richtig!"
Jetzt im Nachhinein kann ich sagen: ja, es war ekelhaft, widerwärtig, absolut abartig und obszön, aber auch nicht so 'schlimm', dass ich irgendwann das Gefühl hatte, abbrechen zu wollen. Hätte ich diese ganze Geschichte als Film gesehen, wäre ich jetzt vermutlich nicht so 'entspannt', denn wenn ich derartige Dinge auf einem Bildschirm sehen würde, weiß ich ganz genau, dass ich das nervlich nicht packe ...
Ich habe nun also festgestellt, dass ich mit geschriebenem Horror klar komme, trotzdem trifft der Inhalt nicht ganz meinen Geschmack. Dauernd lesen muss ich sowas wirklich nicht. ;)
An und für sich fand ich das Buch, obwohl ich beim Lesen fast nur Ekel empfunden habe, eigentlich genial gut. Ich bewundere ganz ehrlich die gewalttätige, abartige und perverse Fantasie des Autors. Nicht jeder kann so etwas schreiben. Auf eine spezielle Art und Weise finde ich das faszinierend, ja.
Einen Stern Abzug gibt es dennoch, weil mir der Verlauf der Geschichte gegen Ende nicht mehr zugesagt hat. Also irgendwann ist es dann unrealistisch geworden und ins Fantasygenre 'abgerutscht' und das hat mir einfach nicht mehr gefallen (Wenn man bei diesem Buch von 'Gefallen' im herkömmlichen Sinne überhaupt sprechen kann.).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich persönlich leider keine besonders spannende Thematik

Zeugin der Toten
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Die Leseprobe dazu habe ich vor ein paar Jahren gelesen, und weil die mir damals so gut gefallen hat, habe ich mir das Buch dann auch kurz danach gekauft. Als ich Zeugin der Toten vor ein paar Tagen dann ...

Die Leseprobe dazu habe ich vor ein paar Jahren gelesen, und weil die mir damals so gut gefallen hat, habe ich mir das Buch dann auch kurz danach gekauft. Als ich Zeugin der Toten vor ein paar Tagen dann aber zu lesen begonnen habe, konnte ich gar nicht mehr nachvollziehen, was ich vor den paar Jährchen so spannend daran fand. Ich hatte das irgendwie gänzlich fesselnder in Erinnerung. Nun gut. Ich war erst noch optimistisch, dass es mit steigender Seitenzahl besser wird...

Tja: Nein! Es ist nicht besser geworden.
Die Geschichte Deutschlands, die in dem Krimi hier auch eine große Rolle gespielt hat, war für mich als Österreicherin jetzt eher nicht so der Renner. Von Themen und Wörtern/Abkürzungen wie DDR, BND, MfS, Stasi, Mauerfall und dergleichen bin ich regelrecht erschlagen worden.
Agenten und Spione: schön und gut und vor allem hört sich das nach mächtig Spannung an, aber wenn dann ständig von oben genannten Ausdrücken die Rede ist, wird es für mich schnell langweilig und ich drifte ab. - Gut, das ist alles wirklich sehr subjektiv, aber ich möchte es trotzdem erwähnen, für den Fall, dass es anderen Leuten ebenso geht, wenn sie solche Begrifflichkeiten lesen.

Die Story fand ich eigentlich sehr gut und klingt laut Klappentext auch recht vielversprechend. Nur durch dieses ofte Abschweifen ist es mir ziemlich schwer gefallen, an der Geschichte dranzubleiben. Oder sie war generell so geschrieben, dass es schwer war Zusammenhänge zu erkennen. Ich kann's gar nicht so genau sagen. Jedenfalls war ich manchmal reichlich verwirrt. Phasenweise sind dann auch sehr viele verschiedene Namen aufgetaucht und da war es dann zusätzlich schwer nicht durcheinander zu kommen, weil die ganzen Spione unter Umständen gleich mehrere Decknamen, sprich Identitäten hatten, die erwähnt wurden, sodass das Namen-Chaos perfekt war.

Leider konnte ich auch zu keinem einzigen Protagonisten 'durchdringen'. Nicht mal zu Judith selbst. Von ihr habe ich mir irgendwie mehr erwartet. Sie hat in ihrem Leben zwar schon sehr viel durchgemacht: Verlust der Eltern, ein schrecklicher Heimaufenthalt und eine wirklich schwierige Jugendzeit inkl. allen möglichen Süchten. - Dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, habe ich kein Mitleid für Judith empfunden. Und Sympathie konnte ich auch keine aufbringen, dafür wirkte sie einfach zu distanziert und kühl.

Alles in allem leider kein Buch für mich. Dafür, dass mir die Spannung einfach zu wenig, bzw. erst gegen Ende ein wenig vorhanden war, mir die Thematik großteils nicht zugesagt hat und ich mit den Charakteren nicht warm geworden bin, kann ich das Buch aus meiner Sicht nur bedingt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

»Es ist nicht zu fassen, zu welchem Maß an Selbstsucht der Mensch fähig ist.«

Die Entführung der Delia Wright
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Band zwei der historischen Krimireihe um den 28-jährigen New Yorker Polizisten Timothy Wilde ist, ebenso wie Band eins, wieder sehr faszinierend atmosphärisch und wirklich authentisch geschrieben. Die ...

Band zwei der historischen Krimireihe um den 28-jährigen New Yorker Polizisten Timothy Wilde ist, ebenso wie Band eins, wieder sehr faszinierend atmosphärisch und wirklich authentisch geschrieben. Die Autorin scheint sich mit dem Thema Sklaverei von Schwarzen im Amerika des 19. Jahrhunderts glaubhaft auseinander gesetzt zu haben. Ihre Schilderungen über die Sklavenjagd und den Verkauf derselben, die in dieser intelligenten und teilweise zum Schmunzeln bringenden Geschichte verwoben sind, sind wahrlich erschreckend, gleichzeitig aber auch sehr informativ.

In diesem Buch hier muss sich der gutherzige und 'stille' Abolitionist (Abolitionismus bezeichnet eine Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei.) Timothy mit seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn mit einigen skrupellosen Sklavenjägern und anderen barbarischen Halunken anlegen, um die hübsche, halbschwarze Delia und ihren kleinen Neffen Jonas aus deren Fängen zu befreien, damit sie ein für alle Mal in Sicherheit gebracht werden können.
Und als wenn dieses Vorhaben nicht schon groß und riskant genug wäre, entdeckt Timothy dann auch noch eine weibliche Leiche im Bett seines geliebt-gehassten Bruders Valentine.
Die Klärung dieser mysteriösen Todesumstände führen ihn in die Welt der geldgierigen, mächtigen, egoistischen und korrupten Politiker, die ihn beinahe an den Rand des Wahnsinns treibt.

Dies ist Stoff, aus dem ein absolut gutes Buch geschrieben wurde! - Spannung, historisches Feeling, sympathische Charaktere und den nötig frechen Witz an den richtigen Stellen, findet man hier zur Genüge.
Die Entführung der Delia Wright hat mir sogar noch besser gefallen, als Band eins (Der Teufel von New York). Lyndsay Faye hat hiermit also einen mehr als würdigen Nachfolger geschaffen.