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Janine2610

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

»Auf einen Mord mehr oder weniger kommt es doch nicht an.«

Das Haus der Medusa
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Ist das Haus der Medusa, in das Florentine Stern eingezogen ist, etwa das Haus des Todes? - So ist es mir nämlich vorgekommen und das ist auch kein Wunder bei all den Toten innerhalb nur eines Jahres. ...

Ist das Haus der Medusa, in das Florentine Stern eingezogen ist, etwa das Haus des Todes? - So ist es mir nämlich vorgekommen und das ist auch kein Wunder bei all den Toten innerhalb nur eines Jahres. Da drängt sich einem doch wirklich die Frage auf, ob da bei dem einen oder anderen Verstorbenen nicht vielleicht nachgeholfen wurde? Ob sich mein Verdacht bestätigt hat, oder nicht: das durchs Lesen dieses kurzen, aber knackigen E-Books herauszufinden ist es auf jeden Fall wert!

Eine Geschichte über Schweigen, Gewalt, Hass und Tod, aber auch Loyalität und Zusammenhalt. Ach ja, und über allerhand Süßigkeiten!
Das 139-seitige E-Book ist ideal geeignet für "die kleine Lesefreude" zwischendurch. Es liest sich relativ schnell weg und beschert ein paar spannende Rätselratestunden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Beschert einem den einen oder anderen Lacher!

Frettsack
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Klingt ganz schön bescheuert, die Buchbeschreibung, nicht? - Ist sie auch!

Jens Fischer ist tatsächlich kein Glückspilz, vor allem was Frauen anbelangt. Derweil ist er doch echt ein ganz lieber, humorvoller ...

Klingt ganz schön bescheuert, die Buchbeschreibung, nicht? - Ist sie auch!

Jens Fischer ist tatsächlich kein Glückspilz, vor allem was Frauen anbelangt. Derweil ist er doch echt ein ganz lieber, humorvoller Typ mit gutem Charakter. Ich kann mir da schon vorstellen, was der Grund ist, warum er Keine abbekommt: er geht keinem "gescheiten" Beruf nach. Ich denke, dass er deswegen bei den Frauen einen eher flatterhaften Eindruck hinterlässt. - Frauen haben wohl Angst, dass er nicht dauerhaft für sie sorgen kann. Und hinzu kommt, dass Jens mit 37 Jahren noch in einer WG wohnt, und die, ich drücke es mal nett aus, wie ein Drecksloch aussieht ... Soviel dazu.

Frettsack ist ein in meinen Augen gut gelungenes Debüt. Die meiste Zeit doch recht witzig geschrieben, hat es mir den ein oder anderen Lacher abringen können. Nur Grinsen kam jedoch wesentlich öfter vor.^^ Klar, hin und wieder hab ich mir auch wegen der niveaulosen, dämlichen Szenen, vor allem mit Hondo (ein wirklich minderintelligenter, der deutschen Sprache nicht mächtiger Prolet) und/oder Sven (Jens Mitbewohner und Killerfrettchenbesitzer), ein Augenverdrehen nicht verkneifen können (deswegen auch einen Stern weniger), aber im Großen und Ganzen war es sehr unterhaltsam und hat Spaß gemacht zu lesen. - Und das ist es ja eigentlich, was ein Buch können soll, oder?
Erwähnen möchte ich an der Stelle noch, dass es durchaus auch ernste Szenen gab und da ich ja generell eine aufmerksame "zwischen-den-Zeilen-Leserin" bin, habe ich da auch ein paar kluge, zum Nachdenken bringende Zitate entdeckt.

Dafür, dass das Buch Frettsack heißt und ein großes Frettchen am Cover zu sehen ist, habe ich mir doch noch ein bisschen mehr Frettchen in der Hauptrolle erwartet, als tatsächlich war. - Kleines Kritikpünktchen noch am Rande.
Aber sonst: Empfehle ich gerne weiter. Und auch den Nachfolgeroman Frettnapf, auf dem noch ein viel süßeres Frettchen am Cover ist^^, werde ich bestimmt lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Meine Menschen hatten ein Anrecht auf ihre Welt.

Seelen
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Die Seelen, die die Erde bevölkern und sich dabei die Menschen als Wirt nehmen, sind eigentlich gute, friedliebende Wesen. Für ein paar wenige Menschen, die den Seelen entkommen konnten, Widerstand geleistet ...

Die Seelen, die die Erde bevölkern und sich dabei die Menschen als Wirt nehmen, sind eigentlich gute, friedliebende Wesen. Für ein paar wenige Menschen, die den Seelen entkommen konnten, Widerstand geleistet und sich gut versteckt haben, sind sie nichts weiter als Parasiten.
Und da ich ja selbst ein Mensch bin, stelle ich mich ebenfalls auf die Seite der Menschen. Ich würde es schrecklich finden, wenn so etwas wie eine fremde Seele von mir Besitz ergreift und mein Ich komplett außer Gefecht setzt, also ganz verdrängt, sei diese Seele noch so lieb. Da kann ich die Menschen sehr gut verstehen, dass sie einen so großen Hass hegen, und sie Wanda in Melanies Körper zuerst gar nicht trauen wollten ...

Obwohl es manchmal schon recht grob und brutal zugegangen ist, also mit Wanda meine ich, hatte ich nie Mitleid mit ihr. (Bin ich böse?)
Mitleid hatte ich vor allem mit Melanie. Melanie ist gefangen im Kopf - mit Wanda. Wanda hat die Macht über Melanies Körper. Ich stelle mir das schrecklich vor.
Und immer wieder habe ich mir gedacht, dass es eine Frechheit ist, was sich die Seelen erlauben: die Menschen auf diese Art und Weise in ihren Besitz zu bringen. Sie quasi auszulöschen. Und dabei habe ich auch eines nicht verstanden: wenn die Seelen doch ach so gut sind, warum haben sie kein Mitleid mit den Menschen? Warum fangen sie sie einfach und nehmen ihnen auf diese perverse Art ihr Leben? - Das ist mir die ganze Zeit während des Lesens nicht eingegangen, dieser Widerspruch. - War ich froh, dass Wanda dann scheinbar doch noch zur "Besinnung" gekommen ist.

Beim Lesen bin ich gut damit zurecht gekommen, bzw. war nicht verwirrt, wenn Melanie und Wanda ihre Zwiegespräche im Kopf geführt haben. Ich dachte mir, dass das anstrengend werden könnte. - War's aber nicht.
Überrascht war ich unter anderem von der Entwicklung mancher Protagonisten, so z. B. von Ian, die mir anfangs gar ein bisschen schnell und somit unglaubwürdig erschienen ist.
Das Ende war zufriedenstellend für mich, gut, ein kleines bisschen anders hätte es ruhig ausgehen dürfen, denn wie man vielleicht schon vermuten mag, habe ich die Seelen, völlig egal welche, nicht so richtig ins Herz schließen können.

4 Sterne für ein dickes, fantasievolles Buch, das durchaus spannend und mitreißend geschrieben ist, in meinen Augen jedoch auch Widersprüche enthält.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rettung aus der Zukunft?

Wer weiß, was morgen mit uns ist
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Der Anfang hat mich erst total verwirrt, weil ich mir den Klappentext vorher nicht durchgelesen habe. Es hat aber nicht lange gedauert, bis ich verstanden habe, wo ich hier "gelandet" bin. Dann ist die ...

Der Anfang hat mich erst total verwirrt, weil ich mir den Klappentext vorher nicht durchgelesen habe. Es hat aber nicht lange gedauert, bis ich verstanden habe, wo ich hier "gelandet" bin. Dann ist die Entwicklung der Geschichte aber auch schon rasant und spannend voran gegangen.
Prenna und Ethan, die die Hauptcharaktere darstellen, sind ein herzerweichendes Paar, mit denen ich mitgefiebert und gehofft habe, dass auf ihrer "Mission" alles hinhaut.

Ein bisschen hat mich dieses Jugendbuch an den Film Zurück in die Zukunft erinnert. Die Autorin behandelt darin unter anderem prekäre Zukunftsthemen, wie Klimaerwärmung und Umweltkatastrophe. Die sogenannte Blutpest spielt darin auch eine große Rolle, diese ist nämlich eigentlich der Hauptgrund dafür, warum 'man' in die Vergangenheit gereist ist. 'Man' hat die Hoffnung, sie verhindern zu können ...

Ob und wie das gelungen ist, möchte ich jetzt hier natürlich nicht vorweg nehmen, aber soviel sei gesagt: spannender und rasanter Jugendroman (oder Jugendthriller würd ich fast sagen), der nicht nur für Jugendliche lesenswert ist!

Das einzige Manko: Das Cover passt, meiner Meinung nach, sowas von überhaupt nicht zum Inhalt. Sehe ich so ein Cover, denke ich bestimmt nicht an Zeitreisen, Klimakatastrophe und Blutpest ...
Ach ja: und der Schluss ist zwar sehr schön, hat in meinen Augen aber auch was Ungewisses, sodass ich das Buch nicht ganz zufrieden beiseite legen konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

»Der hat sich geschämt, weil er ist, wie er ist.«

Süden und die Frau mit dem harten Kleid
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Anis 6. Süden - Roman ist in Briefform geschrieben. Das heißt, dass der Vermisstenfahnder Tabor Süden, vom Anfang weg, der Tochter des gesuchten Johann Farak, in einem Brief die Geschichte von der Suche ...

Anis 6. Süden - Roman ist in Briefform geschrieben. Das heißt, dass der Vermisstenfahnder Tabor Süden, vom Anfang weg, der Tochter des gesuchten Johann Farak, in einem Brief die Geschichte von der Suche nach ihrem Vater und all der Hintergründe, erzählt hat.

Für mich war diese Form neu und anders, letztlich hat sie mir aber nicht so gut gefallen, wie die herkömmliche Art in den bisherigen Süden Büchern. Auch die Sätze kamen mir hier sehr oft abgehackt und enorm kurz vor, weswegen mein Lesefluss sehr gelitten hat, und was dann wahrscheinlich auch der Grund dafür war, warum ich mehrmals abgeschweift bin.

Anis Stil ist für mich aber einfach genial und unverwechselbar, das kann ich gar nicht oft genug sagen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie lebensnah und authentisch er seine Charaktere skizziert.
In Anis Geschichten findet man aber ebenso immer Melancholie, Trübsinnigkeit, Schwermut, Gewalt und Negativität. Ach ja, und Alkohol. - Das muss auf jeden Fall erwähnt werden.^^
Das alles hat meine Stimmung natürlich gedrückt. Aber dennoch sind das eben Themen, die die Bücher des Autors vorwiegend beherrschen und auch ausmachen. Dinge, über die die Menschen ungern reden oder nachdenken, was aber trotzdem in jeder x-beliebigen Familie zum Alltag gehören kann. Auf eine gewisse Weise bin ich also schon froh darüber, dass ich einen Autor gefunden habe, der diese unguten Themen, ganz offen und kein Blatt vor den Mund nehmend, behandelt.

Süden ist mir in diesem Buch äußerst still und einsilbig (noch wortkarger als sonst^^) vorgekommen. Der freche Humor, der in den anderen Büchern doch immer wieder zwischen den Zeilen zu finden war, ist mir hier leider ebenfalls sehr abgegangen ...

So, und das Ende der Geschichte? Endet ohne Ende. - Naja, nicht direkt aber irgendwie auch schon... Der Schluss hat mir wieder mal ausgesprochen gut gefallen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit einem anderen Ausgang der Geschichte nicht so zufrieden gewesen wäre.