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Veröffentlicht am 23.01.2022

Gelungener Krimi vor traumhafter Kulisse

Lady Blake und das Grab im Meer
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Auf der Privatinsel Mustique treffen sich die Reichen und Schönen, um eine unbeschwerte Zeit in der Karibik zu genießen. Langsam neigt sich der Sommer dem Ende entgegen und viele der Villen werden über ...

Auf der Privatinsel Mustique treffen sich die Reichen und Schönen, um eine unbeschwerte Zeit in der Karibik zu genießen. Langsam neigt sich der Sommer dem Ende entgegen und viele der Villen werden über den Winter leer stehen.

In einer der bewohnten Villen lebt Lily, Patentochter von Lady Veronica Blake – Lady Vee für alle, die sie gut kennen.

Als Lilys Freundin Amanda plötzlich verschwindet, ihr Boot mit einer unmissverständlichen Drohung beschmiert wird und sie das Gefühl hat, dass ihr jemand auf der Insel folgt, beschließt Lady Vee umgehend zu ihrer Patentochter zu fliegen. Auf der Insel angekommen, muss sie feststellen, dass nicht mehr alles so harmonisch und traumhaft ist, wie sie es schon seit Jahrzehnten kennt. Aus Sorge um Lily beginnt sie mit eigenen Nachforschungen, auch wenn Solomon Nile, der einzige Polizist der Insel, ebenfalls nichts unversucht lässt, Amanda zu finden.

Das Buch wird sowohl aus der Sicht von Lady Vee als auch aus der Sicht von Solomon Nile erzählt. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass es hauptsächlich Lady Vee ist, die uns mit nach Mustique nimmt. Dies mag zum einen daran liegen, dass ich das Buch als Hörbuch erlebt habe und die Sprecherin -Felicity Grist – es mit ihrer Stimme wunderbar schafft allen Charakteren, aber vor allem Lady Vee, Leben einzuhauchen. Zum anderen liegt es wohl am Hintergrund der Figur von Lady Blake. Im Buch war sie bis vor kurzem Hofdame von Prinzessin Margaret, eine Position, die sie mit der Autorin des Buches gemein hat.

Anne Tennant war tatsächlich über 30 Jahre lang Hofdame von Prinzessin Margaret, der Countess of Snowdon, und hat mit ihr regelmäßig Zeit auf Mustique verbracht, aber auch die restliche Welt bereist. Und so ist es wohl kein Zufall, dass man als Leser oder Zuhörer das Gefühl hat, sie erzählt ein wenig aus ihrem Leben, plaudert aus dem Nähkästchen.

Ich habe natürlich fleißig mitgerätselt, wer wohl der Täter sein mag, vor allem nachdem nicht nur Amanda verschwunden war. Etwa im letzten Drittel war ich sicher, den Richtigen in Verdacht zu haben, das hat aber der Spannung und dem Hörvergnügen keinen Abbruch getan. Ich habe jede Minute genossen. Die traumhafte Umgebung, die Erzählweise und nicht zuletzt die Charaktere bilden eine charmante Mischung, in die mich Felicity Grist hat eintauchen lassen.

Für mich ist der erste Fall für Lady Blake wunderbar gelungen und ich bin sehr gespannt auf dem nächsten Krimi mit ihr.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Wunderbare Familiengeschichte

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Malerisch liegt die kleine Bäckerei der Familie Lindholm in Arild am Rande des Kullabergs. Doch leider sieht es nur von außen rosig aus, denn im Jahr 1936 herrschen auch in Schweden schwierige Zeiten. ...

Malerisch liegt die kleine Bäckerei der Familie Lindholm in Arild am Rande des Kullabergs. Doch leider sieht es nur von außen rosig aus, denn im Jahr 1936 herrschen auch in Schweden schwierige Zeiten. Um das wirtschaftliche Überleben ihrer Bäckerei zu sichern kommt eine der älteren Lindholm-Schwestern – Ingrid – auf die Idee, zusätzlich zur Bäckerei ein angrenzendes Gartencafé zu eröffnen. Im Mittelpunkt sollen die alten Familienrezepte stehen, die einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Die Umsetzung ihrer Pläne erfordert von allen Familienmitgliedern eine gewisse Um- bzw. Neuorientierung. Während die beiden jüngsten Schwestern, die Zwillinge Ebba und Ulla, noch zu Schule gehen und der Vater viele hundert Kilometer entfernt am anderen Ende Schwedens arbeitet, bleibt die Hauptarbeit an Hannah, Ingrid und Matilda sowie deren Mutter und Großmutter hängen.

Während nach und nach jeder seinen neuen Platz findet und das Gartencafé Gestalt annimmt, zeigt sich, wie eng verbunden die Schwestern trotz aller Unterschiede sind. Trotzdem wird ihr Zusammenhalt und auch das Bestehen ihres neuen Cafés „Söta Himlen“ auf eine harte Probe gestellt.

Die älteste der Schwestern, Hannah, lernt den deutschen Karl kennen, der sie mit nach Berlin nehmen möchte. Dies trifft innerhalb der Familie auf wenig Gegenliebe, insbesondere der Großvater ist nicht gut auf die Deutschen zu sprechen und die Entwicklungen in Deutschland und Europa bleiben auch in dem kleinen Fischerort Arild nicht unbemerkt. Zudem ist Hannah eine begnadete Bäckerin, die dem Café und der Bäckerei schmerzlich fehlen würde.

Auch Ingrids Liebes- und Privatleben ist nicht einfach und Matilda hat für die Zukunft ganz andere Pläne. Während sie bislang in Mölle in einem Hotel arbeitet, möchte sie am liebsten Schauspielerin werden und ihr kleines, beschauliches Leben hinter sich lassen.

So unterschiedlich die Schwestern auch sind, ich mochte sie alle fünf, und es war wunderschön zu lesen, wie sie füreinander einstehen und sich gegenseitig helfen. Mein heimlicher Star war allerdings ihr Großvater.

„Der süße Himmel der Schwestern Lindholm“ ist nicht die erste Familiengeschichte, die ich von Andrea Russo gelesen habe, aber während alle anderen bislang in der Gegenwart spielten mit größeren und kleineren Rückblicken in die Vergangenheit, so ist es dieses Mal umgekehrt. Das Buch spielt in der Vergangenheit, im Prolog befinden wir uns allerdings im Jahr 2020, wo Britt in der inzwischen dritten Generation den Söta Himlen betreibt. Eines Tages meldet sich die deutsche Julia, die ein handgeschriebenes Rezeptbuch mit den Familienrezepten der Familie Lindholm besitzt…

Andrea Russo erzählt die Geschichte der Lindholm-Schwestern in gewohnt wunderbarem Stil. Während des Lesens fühlt man sich ganz so, als wäre man ein Teil der Familie und zum Glück wird es einen zweiten Teil und somit auch ein Wiedersehen mit allen geben. Ich freue mich sehr darauf.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Spannender Abschlussband

Dark Elements 6 - Funkelnde Gnade
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Wie nicht anders zu erwarten war, knüpft der letzte Band der Dark Elements-Reihe nahtlos an seinen Vorgänger an. Nachdem Trin Zayne fast verloren hätte, muss sie nun feststellen, dass er zwar nach wie ...

Wie nicht anders zu erwarten war, knüpft der letzte Band der Dark Elements-Reihe nahtlos an seinen Vorgänger an. Nachdem Trin Zayne fast verloren hätte, muss sie nun feststellen, dass er zwar nach wie vor da ist, sich aber völlig verändert hat. Kann er sie und dass, was zwischen ihnen war, wirklich für immer vergessen haben? Trin will das nicht wahrhaben und ist entschlossen, um Zayne zu kämpfen, obwohl sie mit nichts geringerem als der Rettung der Welt eigentlich schon zu viel zu tun hat.

Der Einstieg in „Funkelnde Gnade“ fiel mir leicht und ich war schnell wieder von der Geschichte eingenommen. Wie gewohnt erzählt Jennifer L. Armentrout mitreißend, voller Gefühl und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Allerdings habe ich den Beginn als den eindeutig stärksten Teil des Buches empfunden. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass nicht mehr allzu viel passiert, sich die Geschichte ein wenig im Kreise dreht und ein wenig mehr Action und dafür weniger Beziehungschaos der Geschichte gut getan hätten. Das Ende hingegen hatte es nochmal in sich, dort hätten es aus meiner Sicht dann gerne ein paar Seiten mehr sein dürfen. So ging es für meinen Geschmack dann doch stellenweise zu schnell und einfach. Zudem ich war ein wenig enttäuscht, dass Roth erst verhältnismäßig spät seinen Auftritt hatte.

Doch bei aller Kritik, das Buch ließ sich durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin gut lesen und so hat mich auch der sechste Teil der Reihe perfekt unterhalten. Die Charaktere entwickeln sich auch im letzten Band weiter und ihre Interaktionen haben mir gut gefallen. Die immer wiederkehrenden kleineren und größeren Schlagabtausche mag ich sehr.

Alles in allem für mich zwar nicht der stärkste Teil der Reihe aber dennoch ein spannender und würdiger Abschluss. Ich hatte auf jeden Fall eine wunderbare Zeit mit den Wächtern und Dämonen, mit Trin, Zayne, Roth, Layla und natürlich allen anderen. Daher kann ich Dark Elements allen Romantasy Fans uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Großartiger Abschluss

Nebula Convicto. Grayson Steel und das Blutsiegel von Rom
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Grayson Steel und seine Quadriga haben nicht mehr viel Zeit, um den Verschwörern endgültig das Handwerk zu legen. Die magische und die mundane Welt steuern auf einen Konflikt zu, den keine der beiden unbeschadet ...

Grayson Steel und seine Quadriga haben nicht mehr viel Zeit, um den Verschwörern endgültig das Handwerk zu legen. Die magische und die mundane Welt steuern auf einen Konflikt zu, den keine der beiden unbeschadet überstehen wird. Doch reicht die Zeit, die letzten Spuren aufzudecken und das verschollene Blutsiegel von Rom zu finden?

Während der Beginn noch verhältnismäßig beschaulich ist (für Graysons Verhältnisse), dauert es nicht lang, bis sich die Ereignisse förmlich überschlagen. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion reist die Quadriga nach Rom, wo mehr oder weniger nichts so läuft, wie geplant. Daran können auch die wunderbaren neuen Charaktere wenig ändern, ohne deren Unterstützung Grayson, Morgan, Richard und Shaja noch einige zusätzliche Schwierigkeiten gehabt hätten, soviel ist sicher.

Auch hier zeigt sich wieder der Einfallsreichtum des Autors. Er schafft eine neue Spezies, bedient sich bekannter phantastischer Wesen und Sagengestalten und mischt diese mit historisch belegten Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci oder auch mit der Inquisition. Dabei greift alles wunderbar ineinander und zumindest ich hatte das Gefühl, dass da nichts ist, dass nicht perfekt zum Rest passt und genauso gehört.

Wie schon die ersten Teile habe ich „Grayson Steel und das Blutsiegel von Rom“ als Hörbuch erlebt und kann nur nochmals die großartige Lesung von Günter Merlau hervorheben. Für mich gehört seine Stimme untrennbar zu den einzelnen Charakteren.

Auch wenn ich das Hörbuch natürlich brav von Anfang bis Ende gehört habe, war ich etwa bei Track 15 (von 19) ernsthaft versucht einfach ans Ende zu springen, damit ich weiß, dass alle heile rauskommen und welche Konsequenzen die Geschehnisse und Entscheidungen wohl nach sich ziehen. Es war einfach zu spannend und auch wenn ich auf Torsten Weitzes Kreativität gesetzt habe, habe ich mich gefragt, wie das bloß noch ein gutes Ende nehmen kann.

Soviel sei übrigens verraten: das Ende ist sehr gelungen und die Lady vom See hat quasi ein Hintertürchen geöffnet, sollte der Autor weitere Abenteuer für Grayson und die Nebula Convicto planen – was ich nebenbei bemerkt sehr hoffe.

Abschließend kann ich nur sagen, dass mich alle vier Bände begeistert haben. Sowohl die Geschichte als solches wie auch die Umsetzung als Hörbuch ist einfach großartig. Daher eine klare Hör- bzw. Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Großartige Fantasy

Welt der Schwerter
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„Er hofft, dass du die Akh’Eldash entschleierst, in Liebe entbrennst und mir den Thron streitig machst.“ (S.10)

Siluren und Coridan sind Halbbrüder, die Söhne von König Ruothgar. Doch während Siluren ...

„Er hofft, dass du die Akh’Eldash entschleierst, in Liebe entbrennst und mir den Thron streitig machst.“ (S.10)

Siluren und Coridan sind Halbbrüder, die Söhne von König Ruothgar. Doch während Siluren als Kronprinz einen Anspruch auf die Krone hat, steht sie Coridan als Bastard nicht zu, obwohl er der Ältere ist und König Ruothgar lieber ihn auf dem Thron sähe. Doch der Thron ist nicht nur an die Herkunft, sondern auch an die Heirat mit der erwählten Hohepriesterin Lynn, der Akh’Eldash, geknüpft und König Ruothgar schickt ausgerechnet Coridan los, um Lynn zu seinem Bruder zu geleiten. Dabei hat er sicherlich im Sinn, dass ein Blick auf das Stirnmal der Hohepriesterin in jedem Mann brennende Liebe hervorruft...

Ester S. Schmidt hat eine komplexe Welt erschaffen, die eigenen Gesetzmäßigkeiten und Regeln folgt. Religion und Aberglauben gehören ebenso dazu, wie Politik, gesellschaftliche Konventionen und landschaftliche beziehungsweise klimatische Gegebenheiten. Die Flora und Fauna ist der unseren zwar ähnlich, aber nicht identisch. So reiten die Leute nicht etwa auf Pferden, sondern auf Ulphanen oder auch Dinjis. Doch egal wie ähnlich oder fremd die Dinge sind, Ester S. Schmidt schafft es scheinbar mühelos alles vor meinem geistigen Auge auferstehen zu lassen. Dabei greifen alle Aspekte schlüssig ineinander und bilden so ein harmonisches Ganzes.

Neben der Erschaffung ihrer komplexen Welt erweckt Esther S. Schmidt ebenso vielschichtige wie unterschiedliche Charaktere zum Leben, die sich im Laufe der Geschichte entwickeln, die überraschen können und bei denen auch die meisten Nebencharaktere detailliert ausgearbeitet sind und nicht nur Stereotype bedienen. Ich kann gar nicht sagen, welche Figur mir am besten gefällt.

Siluren, der Belesene, der nicht in die Schlacht zieht oder an einer Jagd teilnimmt und der vom Volk den Beinamen der Zauderer erhalten hat, ist weit mehr als der Schwächling, für den ihn viele – inklusive seines Vaters – halten.

Doch auch Coridan, der Kaltblütige, ist nicht einfach ein abgebrühter Krieger. Wirkt er auf den ersten Blick wie Silurens Gegenspieler, so zeigt sich schnell, dass er dem König in einigen Punkten zwar ähnlich sein mag, eines kann man ihm jedoch nicht vorwerfen: mangelnde Loyalität. So ist er fest entschlossen Lynn sicher zu seinem Bruder zu eskortieren und eigene Belange hintenan zu stellen.

Lynn selbst ist ein wenig wie erwartet. Sie ist zwar gläubig und fügt sich daher dem Willen der Großen Mutter, die sie erwählt hat, doch sie tut dies nicht unterwürfig. Sie hat ihre eigenen Prinzipien und Wünsche und ist nicht auf den Kopf gefallen.

Ihr seht, mich begeistert der erste Teil der „Welt der Schwerter“, weshalb ich ihn sehr gerne weiterempfehle, und ich freue mich auf Band 2.

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