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Veröffentlicht am 17.01.2023

Ein spannendes, erschreckendes und rasantes Ende der Amissa-Trilogie!

Amissa. Die Überlebenden
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Mir haben die beiden Vorgängerbände der Amissa-Trilogie (,,Die Verlorenen“ und ,,Die Vermissten“) schon sehr gut gefallen, sodass ich auf das Finale umso gespannter war. Der Thriller ,,Amissa-Die Überlebenden" ...

Mir haben die beiden Vorgängerbände der Amissa-Trilogie (,,Die Verlorenen“ und ,,Die Vermissten“) schon sehr gut gefallen, sodass ich auf das Finale umso gespannter war. Der Thriller ,,Amissa-Die Überlebenden" hat mich, wie erwartet, nicht enttäuscht und zum dritten Mal wurde ich hervorragend unterhalten. Das Ende der Thriller-Reihe ist am 2.11.2022 im Droemer Knaur-Verlag erschienen und konnte mich durch seine knallharte Spannung von der ersten bis zur letzten Seite komplett in den Bann ziehen, weshalb mir extrem spannende Lesestunden beschert wurden. Die erschreckende Geschichte ist von Anfang bis Ende geschickt und gut durchdacht geschrieben, die einige überraschende Wendungen parat hatte. Ich kenne die Vorgängerbände, weshalb ich hier wieder sofort mitten im Geschehen war. Rica hat mir in dieser Geschichte wieder besonders gut gefallen, da sie erneut ihren starken Sinn für Gerechtigkeit unter Beweis gestellt hat, sodass ich regelmäßig mit ihr mitgefiebert habe. Sie ist vom Leben und ihrer Vergangenheit stark geprägt, sodass ihr das hier beschriebene Thema umso stärker an die Nieren geht. Sie ist eine starke Frau, für die aufgeben keine Option ist.

Erneut begibt sie sich in große Gefahr und sie will endlich die komplette Wahrheit über die private Hilfsorganisation Amissa herausfinden. Diese wurde von einem reichen Schweizer Unternehmer gegründet, dessen Sohn vor Jahren spurlos verschwunden ist. Mit seiner Organisation spürt er erfolgreich vermisste Menschen auf, doch von seinem Sohn fehlt immer noch jede Spur. Da immer mehr kriminelle Machenschaften zu Amissa führen, kommt am Ende eine grausame und erschreckende Wahrheit ans Licht, mit der ich nicht gerechnet habe. Im Kampf gegen das organisierte Verbrechen deckt Rica einen unfassbaren Plan auf. Zusammen mit dem Ermittlerduo Maja Krebsfänger und Olav Thorn will sie endgültig einen ungeheuerlich perversen Kreis schließen, der zwischendurch immer wieder zu scheitern droht.

Auf der spannenden Suche nach dem Drahtzieher der Verbrechen wurde ich regelmäßig auf falsche Fährten geführt, gelungene Twists und Cliffhanger an den richtigen Stellen haben bei mir oft für Gänsehaut und Nervenkitzel gesorgt. Alle offenen Fragen aus den Vorgängerbänden wurden mir beantwortet und das aktuelle Thema Menschenhandel wurde erneut spannend in Szene gesetzt, ohne dass der Autor ins Detail gehen musste. Zwei überlebende Frauen, die aus den Fängen dieser grauenvollen Organisation entkommen konnten, kämpfen ab der ersten Seite an um ihr Leben und ich war geschockt, wessen Gesicht alles mit drinsteckt. Neben einem flüssigen, authentischen, lebendigen und bildlichen Schreibstil treibt auch Action die Spannung in die Höhe. Die Handlung ist durch einen übersichtlichen Perspektivenwechsel und einem weiteren Handlungsstrang aus der Vergangenheit tempo- und abwechslungsreich, sodass mir zu keiner Zeit langweilig wurde.

Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet, besonders Rica hat von Band zu Band immer mehr Tiefe bekommen. Ich hatte alle vorkommenden Protagonisten präzise vor meinen Augen, auch dessen Stimmungen und Gemütszustände konnte ich jederzeit klar herauskristallisieren. Die Ängste und Anspannung jedes einzelnen wurde für mich deutlich spürbar, genau wie viele Emotionen, die der Geschichte Glaubwürdigkeit und Authentizität verleihen. Die richtige Menge an Dramatik wurde ebenfalls gut mit eingearbeitet und umgesetzt, die Atmosphäre und das Setting haben sich der kompletten Handlung jederzeit perfekt angepasst. Da hier eiskalter Winter herrscht, wurde mir während des Lesens automatisch mit kalt. Der Thriller ist, wie seine Vorgänger, in Hauptkapitel eingeteilt, die wiederum viele kurze Kapitel enthalten. Dies sorgt ebenfalls für einen raschen Lesefluss. Für mich war das Finale einer großartigen Thriller-Reihe ein großes Lesevergnügen, sodass ich nicht nur diesen Band, sondern die ganze Trilogie mit gutem Gewissen weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Zwei emotionale Familiendramen mit leichter Spannung, dessen Handlung nur langsam in Fahrt kommt!

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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,,Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum" von Malin Stehn ist am 16.11.2022‎ mit 464 Seiten im Fischer Scherz-Verlag erschienen. Den Inhalt der hier beschriebenen Familientragödien kann ich weder ...

,,Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum" von Malin Stehn ist am 16.11.2022‎ mit 464 Seiten im Fischer Scherz-Verlag erschienen. Den Inhalt der hier beschriebenen Familientragödien kann ich weder als Thriller, noch als Krimi bezeichnen. Ob sich das Buch überhaupt Spannungsliteratur nennen darf? Für meinen Geschmack teils teils, denn ich würde das Buch als Drama mit spannenden Elementen bezeichnen, welches mich im Großen und Ganzen recht gut unterhalten hat. Dies ist ein eher ruhiger Roman, der das Leben zweier Familien, die jahrelang befreundet sind, ausgiebig durchleuchtet. Mit der Zeit werden beiderseits Geheimnisse offenbart, dessen Ausmaße mir meistens jedoch erst gegen Ende so richtig bewusst wurden. Insgesamt herrscht von Anfang an eine sehr angespannte Atmosphäre, besonders zwischen dem befreundeten Ehepaar konnte ich die Anspannung schnell klar und deutlich erkennen.

Die Freundschaft zwischen Lollo und Nina ist im Laufe der Jahre deutlich abgekühlt, trotzdem gibt es Feste und Traditionen, die beide Frauen gemeinsam mit ihren Familien verbringen wollen. Dass die Töchter der Freundinnen ebenfalls eng miteinander verbunden sind, ist nichts Ungewöhnliches und als Smilla und Jennifer gemeinsam in Ninas Haus Silvester feiern, während sie mit ihren restlichen Familienmitgliedern bei Jennifers Mutter Lollo feiert, meldet sich zwischendurch immer wieder ihr Gewissen. Doch die Sorgen um die beiden Teenager verblassen dank reichlich Alkohol, kombiniert mit einer ausgelassenen Stimmung, schnell. Nina amüsiert sich schließlich doch noch auf Lollos Hausparty, während ihr Mann Frederik im Laufe des Abends ein extrem verändertes Verhalten aufweist. Auch zu Hause wird sein Verhalten nicht besser und es scheint, als sei der Mann plötzlich um Jahre gealtert. Das Verschwinden von Jennifer macht ihm deutlich zu schaffen, er kämpft seinen inneren Konflikt ganz alleine mit sich selbst aus. Während er sein merkwürdiges und extrem depressives Verhalten dem Rest seiner Familie als einen akuten Erschöpfungszustand vortäuscht, macht sich Nina umso mehr ihre Gedanken über ihren Ehemann. Gleichzeitig ist auch sie in großer Sorge um Jennifer und als plötzlich ein schreckliches Ereignis ihren Ehemann aufzufressen droht, ahnt sie nicht, dass ihre Ehe von Anfang an auf eine Lüge aufgebaut wurde.

Mein größtes Problem waren die Charaktere der Protagonisten, da wirklich keiner auch nur einen Hauch von Sympathie ausgestrahlt hat. Obwohl abwechselnd aus Ninas, Lollos und Frederiks Perspektive in der Gegenwart geschildert und zwischendurch kurze Rückblenden aus der Vergangenheit eingebaut wurden, ist es mir ziemlich schwergefallen, mich in dessen Gedanken, Handlungen und Gefühle hineinzuversetzen. Natürlich hatte ich Mitleid, als Lollo auf ein Lebenszeichen ihrer verschwundenen Tochter gewartet hat. Doch besonders nah ging mir keine Figur. Frederiks Verhalten fand ich teilweise sogar schon etwas lächerlich, da er sich meiner Meinung oftmals sehr kindisch verhalten hat. Deshalb konnte ich auf jeden Fall nachvollziehen, dass es Nina nicht mehr mit ihm in einem Haus ausgehalten hat. Seit der Silvesternacht wird sein weinerlicher, jämmerlicher und ängstlicher Zustand von Tag zu Tag schlimmer, er schafft es nicht einmal mehr aus seinem Bett. Sein Zustand wechselt zwischen Selbstmitleid und Aggressionen. Dadurch wird er von Anfang an als Täter in dieser Geschichte präsentiert und was Silvester wirklich passiert ist und was ihn mit der verschwunden Jennifer verbindet, wird gegen Ende verständlich und lückenlos offenbart.

Während die wütende Nina sich permanent ihre Gedanken über ihren fremd gewordenen Ehemann macht, gehen diese in eine völlig falsche Richtung. Am Ende tat sie mir sogar ein kleines bisschen Leid, da nicht nur Frederik jahrelang Geheimnisse für sich behalten hat. Lollos und Ninas gemeinsame Freundin Malena und Lollos Ehemann, der es sich nicht nehmen lässt, seinen rassistischen Standpunkt lautstark zu vertreten, agieren eher im Hintergrund und kamen für mich deshalb sehr blass rüber. Die Autorin hat es geschafft, mich am Ende schließlich doch noch mit einer unerwarteten Wendung zu überraschen, die ich so nicht erwartet habe. Der Roman baut, besonders am Anfang, nur schleppend Spannung auf, im letzten Drittel ging es dann rasanter zu. Es ist eine ruhige, jedoch emotionale Geschichte ohne blutige Handlungen, die ich insgesamt gut und flüssig lesen konnte. Der detaillierte und atmosphärische Schreibstil hat mir ebenfalls zugesagt, mein größtes Problem waren hier wie gesagt definitiv die Protagonisten. Ein bisschen mehr Sympathie und tiefere Ausarbeitung hätten ihnen nicht geschadet.

Die Beziehungen aller Beteiligten bewegen sich von Anfang an auf dünnem Eis und jede einzelne Enthüllung sorgt dafür, dass jeder bis zum Schluss den Boden unter den Füßen verloren hat. Liebe, Lügen, Geheimnisse, Freundschaft und böse Intrigen ergeben eine interessante Geschichte, dessen ruhige Teil mich schon beinahe überfordert hat und ich es kaum erwarten konnte, dass die Handlung endlich Fahrt aufnimmt. Von mir gibt es deshalb drei Sterne.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Ein hervorragender Thriller, der seinem Namen alle Ehre macht!

Rachejagd - Gequält
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,,Rachejagd – Gequält" ist der erste Band der Rachejagd-Trilogie von dem Autorenduo Nica Stevens und Andreas Suchanek, welcher am 13.10.2022 im Heyne-Verlag erschienen ist. Dieser Thriller hat mich mit ...

,,Rachejagd – Gequält" ist der erste Band der Rachejagd-Trilogie von dem Autorenduo Nica Stevens und Andreas Suchanek, welcher am 13.10.2022 im Heyne-Verlag erschienen ist. Dieser Thriller hat mich mit seinen 500 Seiten wirklich auf Trab gehalten und mich pausenlos spannend unterhalten. Dieser Inhalt macht seinem Genre alle Ehre und ich freue mich schon sehr, bald die Fortsetzung in meinen Händen zu halten. Mir hat dieser Rachejagd-Band einfach sehr gut gefallen, da er genau nach meinem Geschmack geschrieben ist. Was die Autoren hier veröffentlicht haben, ist im wahrsten Sinne des Wortes der pure Wahnsinn. Spannung, die schon im ersten Kapitel beginnt und bis zum letzten Wort anhält, hat mir extrem unterhaltsame Lesestunden beschert. Ich war mittendrin in einer rasanten Jagd, die nicht nur nach Rache geschrien hat.

So geschickt wie in diesem Thriller, wurde ich lange nicht mehr an der Nase herumgeführt. Die eingearbeiteten Wendungen finde ich großartig, denn in dieser blutigen und teilweise sehr verstörenden Geschichte ist nichts, wie es auf den ersten Blick scheint. Ein brillanter Plot hat mich außerdem regelmäßig mitfiebern und vor allem auch miträtseln lassen, regelmäßige und unerwartete Ereignisse haben meine Nerven extrem auf die Probe gestellt. Das teilweise offene Ende macht mich deshalb umso neugieriger auf den zweiten Band, wenn Anna Jones, ihr Kollege Zane Newton, die Profilerin Lynette McKenzie und FBI-Agent Nick Coleman weiter um ihr Leben fürchten müssen. Besonders für die Journalistin Anna ist der Alptraum noch lange nicht vorbei und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, was wirklich hinter einer grausamen, geschickt durchdachten und vor allem perfiden Rachejagd steckt. Ich wurde von Kapitel zu Kapitel immer mehr in diese rasante Geschichte hineingesogen, Langeweile oder langatmige Stellen ist für diesen Inhalt hier definitiv ein Fremdwort.

Bewusst wird der Fokus auf bestimmte Figuren gelenkt, die als Killer und dessen verstörende Taten infrage kommen. Doch die genialen Wendungen an genau den richtigen Stellen sorgen dafür, dass ich mir meinen Kopf die ganze Zeit umsonst zerbrochen habe. Alle Figuren stoßen immer wieder auf neue Hindernisse und Gefahren, sodass ich regelmäßig im Mitfieber-Modus war. Das erzählerische Geschick und die konstant hohe Spannung haben die Autoren meiner Meinung nach hervorragend umgesetzt. Auch das Ende, welches noch einige Fragen offen hat, fand ich unheimlich gut inszeniert und ebenfalls sehr überraschend. Meine Neugier wurde nicht nur wegen der rasanten und wirklich bösen Handlung geweckt, auch die Protagonisten konnte ich anfangs teilweise nicht richtig einschätzen. Dies konnte ich jedoch im weiteren Verlauf nachholen und mir von jedem wichtigen Charakter ein klareres Bild machen. Diese finde ich, für diesen Band insgesamt schon ziemlich interessant und gut ausgearbeitet, auf die ich mich im Folgeband ebenfalls freue, wiederzutreffen.

Der abwechselnde Perspektivenwechsel und gekonnt gesetzte Cliffhanger am Ende der Kapitel in einer angenehmen Länge haben für einen schnellen Lesefluss gesorgt. Der spannende, fesselnde, flüssige, authentische, bildliche und atmosphärische Schreibstil hat mich komplett überzeugt. Den Autoren ist es meiner Meinung nach hervorragend gelungen, mir die Gedanken der Protagonisten glaubhaft näherzubringen. So konnte ich dessen Handlungen gut verstehen und nachvollziehen. Besonders die von Anna, die seit ihrer Gefangenschaft in ständiger Angst lebt und permanent von Schuldgefühlen geplagt wird. Während sie ihrem grausamen Peiniger entkommen konnte und der zurückgelassen Natalie Hilfe zugesichert hat, kam für ihre Freundin jede Hilfe zu spät. Nachdem Anna nach einiger Zeit gelernt hat, mit ihrem Schicksal umzugehen, taucht plötzlich ein erneutes Lebenszeichen vom untergetauchten Psychopathen Edward Harris auf. Für Anna bricht die Welt erneut zusammen und sie wird gezwungen, sich mit dem Tod ihrer ermordeten Freundin näher auseinander zu setzen.

Anna wendet sich sofort an ihre Jugendliebe Nick Coleman, der sofort bereit ist, Edward Harris endgültig aus dem Verkehr zu ziehen. Doch auch der Polizist ahnt nicht, dass sie Sachlage viel komplexer ist, wie es auf den ersten Blick scheint und ein Spiel eröffnet wurde, indem nicht nur Anna die Hauptfigur spielt. Nicht nur die Protagonisten, sondern auch ich wurde regelmäßig geschickt hinters Licht geführt. Das hat die Spannung in diesem Thriller unheimlich in die Höhe getrieben, weshalb mir das Weglegen des Buches zwischendurch ziemlich schwergefallen ist. Die Beziehung zwischen Anna und Nick ist anfangs deutlich zu verstehen, doch durch die alptraumhaften-Ereignisse konnte ich gut erkennen, dass diese die beiden wieder näher zusammen schweißen. Das ist auch ein Punkt, der mich sehr interessiert und ich bin gespannt, wie sich die Beziehung der beiden im nächsten Band entwickeln wird. Mir hat dieser Rachejagd-Thriller unheimlich gut gefallen, weshalb er von mir eine ganz klare Leseempfehlung und verdiente fünf Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Ein gut durchdachter, spannender und komplexer Thriller, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat

Düsteres Wasser: Thriller
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Der neuste Julia Schwarz-Thriller ,,Düsteres Wasser“ von Catherine Shepherd ist am 25. Oktober 2022 mit unglaublich spannenden 336 Seiten im Kafel-Verlag erschienen, der mich bestens unterhalten hat. Dies ...

Der neuste Julia Schwarz-Thriller ,,Düsteres Wasser“ von Catherine Shepherd ist am 25. Oktober 2022 mit unglaublich spannenden 336 Seiten im Kafel-Verlag erschienen, der mich bestens unterhalten hat. Dies ist wieder ein rundum gelungener Thriller, der mich von Anfang bis Ende komplett in den Bann gezogen hat. Bis zur endgültigen Aufklärung einer grausamen Mordserie habe ich den wahren Täter und dessen Motive nicht erahnen können. Immer wieder wurde ich auf falsche Fährten geführt und mich haben gelungene und überraschende Wendungen erwartet, die hervorragend zu dieser komplexen und gut durchdachten Handlung gepasst haben. Der fesselnde, lockere, flüssige, authentische und bildhafte Schreibstil hat mal wieder für ein spannendes Lesevergnügen gesorgt, dessen Sog ich mich nur schwer entziehen konnte. 


Noch interessanter ist diese Geschichte, wenn man die Reihe um die taffe Rechtsmedizinerin schon kennt, da die vorherigen Bände viele private Details über einige Protagonisten offenbaren, sodass sie sich von Band zu Band immer weiter und besser entwickelt haben. Das macht alle vorkommenden Protagonisten so besonders authentisch und lebendig. Aber auch Neueinsteiger können diesen Thriller problemlos, ohne Vorkenntnisse der vorherigen Werke genießen, ohne das Gefühl zu haben, dass die vorherigen Ereignisse hier zu großen Fragen ohne Antworten führen. Auf jeden Fall ist diese Neuerscheinung nichts für Zartbesaitete, die mir wieder hervorragend gefallen hat und ich ganz klar weiterempfehle. 


Alle Kapitel haben eine angenehme Länge und fiese Cliffhanger an den richtigen Stellen sorgen wie immer für einen schnellen Lesefluss. Denn die Neugier auf Antworten ist einfach zu groß, sodass ich nur schwer und ungern eine Lesepause eingesetzt habe. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel und trotz einiger Details aus dem Privatleben der Figuren kommen keine Längen auf. Ich wurde mehrmals in die falsche Richtung geführt, weshalb mich das Finale umso überraschter hat. Denn hier wurde mir erst recht deutlich, wie komplex der Fall für Julia und Kriminalkommissar Florian wirklich ist und was alle Opfer verbindet. Von Anfang an herrscht eine angespannte Atmosphäre, die sich nach jedem weiteren Mord deutlich erhöht hat. Doch als Julia gegen Ende um ihr Leben fürchten musste, konnte ich nicht anders, als intensiv mit ihr mitzufiebern. Denn diesmal ist dieser schreckliche Fall nicht nur für die Leiterin des Rechtsmedizinischen Instituts alleine ein schrecklicher, wahr gewordener Albtraum.


Mit der Zeit konnte ich dank kurzen Rückblenden, die aus der Sicht des Täters geschrieben sind, in dessen gestörte Psyche blicken. Erst im späteren Verlauf wurden dessen Motive seiner brutalen Verbrechen deutlicher und die Verbindung aller Mordopfer ergab einen logischen Sinn. Neben dem anonymen Täter kommen abwechselnd Julia und Florian zu Wort, weshalb ich mich in dessen Gedanken, Handlungen und Gefühle sehr gut hineinversetzen konnte. Dies steigt nicht nur die Spannung, sondern sorgt auch für Abwechslung. Denn die gewohnte Spannung beginnt, wie bei allen Büchern von Catherine Shepherd, direkt im ersten Kapitel. Bewusst wird der Fokus auf bestimmte Charaktere gelenkt, die als kaltblütige Mörder infrage kommen, doch die Richtungen ändern sich in einem rasanten Tempo. 


Dieser Thriller macht seinem Namen alle Ehre, denn mich haben Spannung und Nervenkitzel erwartet, während Julia und Florian mitten in einer Jagd im Kampf gegen die Zeit geraten. Bildliche Beschreibungen, auch die der grausamen Morde, sind der Autorin unheimlich gut gelungen, sodass ich regelmäßig von Gänsehaut heimgesucht wurde. Das Ende fand ich überraschend und gut inszeniert, denn es werden alle relevanten Figuren in einem regelrechten Showdown zusammengeführt. Bis zum Schluss ist die gesamte Geschichte gut durchdacht und die Morde und Motive des Täters sind nicht ohne. Von mir gibt es für ,,Düsteres Wasser“ verdiente fünf Sterne! 




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Veröffentlicht am 13.11.2022

Ein chaotischer Julia Durant-Krimi, der etwas mehr Spannung vertragen hätte!

Todesruf
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In ,,Todesruf“ von Andreas Franz aus der Feder von Daniel Holbe ermittelt die Frankfurter und Deutschlands bekannteste Krimi-Kommissarin Julia Durant über Weihnachten und Neujahr bereits zum 22. Mal und ...

In ,,Todesruf“ von Andreas Franz aus der Feder von Daniel Holbe ermittelt die Frankfurter und Deutschlands bekannteste Krimi-Kommissarin Julia Durant über Weihnachten und Neujahr bereits zum 22. Mal und hat mich erneut in menschliche Abgründe schauen lassen, die ich diesmal nicht als zu heftig empfand. Obwohl ich ein großer Fan der Durant-Reihe bin und alle vorherigen Werke gelesen habe, kam ich mit dieser Handlung diesmal teilweise nur schleppend voran. Der Fall ist spannend, keine Frage. Jedoch wurde dieser oftmals in den Hintergrund gedrängt, um dem Privatleben von Durant Platz zu machen. Dies finde ich normalerweise überhaupt nicht schlimm und private Details gehören einfach dazu, um die Kommissarin authentisch und lebendig wirken zu lassen, doch in diesem Krimi haben mir diese deutlich zu viel Platz eingenommen. Ihre Beziehung zu ihrem Chef und Verlobten Claus Hochgräbe nimmt sehr viel Raum ein, von Geheimnissen bis hin zu überraschenden Offenbarungen seinerseits war einiges dabei.

Dabei konnte ich deutlich die Gefühlswelt und die Zweifel von Julia Durant erkennen, die sich nach und nach in ihr sammeln. Sie kommt, wie auch in ihren vorherigen Fällen, sehr authentisch und lebendig rüber. Wenn man die Reihe von Anfang an begleitet, dann erlebt man ihre Entwicklung super mit und wundert sich über einige ihrer Entwicklungen. Als ehemalige Gauloises-Kettenraucherin habe ich hier in manchen Situationen gespürt, wie gerne die jetzige Nichtraucherin ihr Verlangen gestillt hätte. Der Schreibstil ist flüssig, authentisch und detailliert, was ich an den Andreas Franz/Daniel Holbe-Krimis sehr schätze. Bekannte Kollegen, die ihre ergänzenden Rollen spielen, fehlen auch in diesem Band nicht.

Doch dieser Krimi war mir ein Hauch zu chaotisch, da zu viele Figuren vorkommen und so immer wieder kurze Nebenhandlungen auftauchen, die für mich keinen Sinn ergeben haben. Ein regelmäßiges, sprunghaftes Hin und Her hat dafür gesorgt, dass ich in diesem Band nicht allzu sehr in den Bann gezogen wurde und was für ein stockendes Tempo gesorgt hat. Die Ermittlungen entwickeln sich trotzdem regelmäßig weiter, sodass wechselnde Hypothesen über die hier begangenen Verbrechen und ein paar Zwischenfälle für Abwechslung sorgen. Der Täter ist bis zur Auflösung nicht fassbar, langsam und geordnet finden alle Puzzleteile schließlich doch noch ihren Platz, sodass sich der chaotische Nebel um die Mordserie lichtet. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge, die aus jeweils einem Tag bestehen und dann nochmal in einzelne Zeitabschnitte unterteilt sind. Dies und der regelmäßige Perspektivenwechsel sind typisch für die Julia Durant-Krimis.

Julia Durant ist mir mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen, ihre menschliche Art sorgt für viel Tiefe und ihre Kaltschnäuzigkeit ist einmalig, was diese Ermittlerin so besonders ausmacht. Bis auf Claus Hochgräbe fand ich die restlichen Charaktere jedoch eher blass. Natürlich finden Verwirrungen und Wendungen statt, die mich zum Miträtseln animiert und überrascht haben. Das Ende habe ich definitiv nicht vorausgesehen, welches mich daher umso mehr überrascht hat. Neben Julia Durant schildern mehrere Charaktere, eingenommen der Täter, aus ihrer Sicht, was für Abwechslung gesorgt hat. So konnte ich mich besser in dessen Gedanken einbringen. Trotzdem trat das Ermittlerteam häufig auf der Stelle, sodass die Spannung darunter zu leiden hatte.

Bildlich konnte ich der Handlung gut folgen und auf die begangenen Verbrechen wurde nicht groß eingegangen, die auf mich deshalb keinen großen Schockeffekt hatten. Obwohl ich immer mitten im Geschehen war, hat mich die Geschichte nicht atemlos zurückgelassen. Ich bin es aus den Vorgängerbänden gewohnt, dass mir die Ermittler die dunklen und abscheulichen Geheimnisse der Täter offenbaren, was hier nicht der Fall war. Denn die Gründe des Täters wurden mir diesmal einfach nur kurz vor Ende zu schnell durchgegangen. ,,Todesruf“ ist kein schlechter Durant-Krimi, doch war er für mich persönlich diesmal zu zäh, weshalb er von mir dreieinhalb Sterne bekommt. Mehr gewohnte Spannung hätte dem Inhalt nicht geschadet und ich bin gespannt, wann Julia Durant zum 23. Mal auf Verbrecherjagd geht.

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