Ein fesselnder Thriller mit heiklem Thema!
Mörderfinder – Die Spur der MädchenMax Bischoff, ein hervorragender und geschätzter Fallanalytiker der sich in die Köpfe grausamster Psychopathenhirne hineinversetzen kann aus Düsseldorf ist zurück. Doch diesmal als Dozent an der Polizeihochschule ...
Max Bischoff, ein hervorragender und geschätzter Fallanalytiker der sich in die Köpfe grausamster Psychopathenhirne hineinversetzen kann aus Düsseldorf ist zurück. Doch diesmal als Dozent an der Polizeihochschule in Köln, denn sein vorheriger Fall hat nicht nur ihn psychisch an seine Grenzen gebracht. Seine über alles geliebte Schwester, die seit einem Unfall in der Kindheit querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt, war ebenfalls Ziel des Täters. Deshalb arbeitet er nun als Dozent und macht es sich zur Aufgabe, künftigen Polizistinnen und Polizisten die Methodik der Fallanalyse nahezubringen. Bis plötzlich ein verzweifelter Vater vor ihm steht und um seine Hilfe bittet, denn seine Tochter Leni Benz ist seit sechs Jahren verschwundenen. Max will direkt ablehnen, doch er merkt, dass er es nicht kann. Zu viele Fragen sind ungeklärt im mysteriösen Fall der Grundschülerin, die auf dem Schulweg verschwand und nie mehr gesehen wurde. Doch wieso taucht jetzt Lenis Ranzen wieder auf, steht an seinem Platz in ihrem Elternhaus, als sei nichts geschehen? Wie kann das sein, nach all der Zeit? Und vor allem: Weshalb gibt es so viele Parallelen zu einem aktuellen Fall? Wird Max nach dieser langen Zeit in Ungewissheit endlich Leni finden oder spielt ein grausamer Psychopath ein perfides Spiel mit dem aufgelösten Vater? Max begibt sich auf die Spur des Täters und taucht so wieder in die Welt menschlicher Abgründe ein.
"MÖRDERFINDER-Die Spur der Mädchen" von Arno Strobel hat tiefe Eindrücke zu den dunkelsten Winkeln der menschlichen Seele offenbart. Fesselnd, spannend und intensiv. Hier bekommt man während des Lesens einiges an Gänsehaut, ein Thriller mit Nervenkitzelgarantie. Obwohl es hier um ein heikles Thema geht, hat der Autor einen gut durchdachten Plot entwickelt, der mich geschockt, angeekelt und trotzdem gefesselt hat. Sehr interessant fand ich die psychologischen Aspekte, die gut mit in die Geschichte eingearbeitet wurden. Faszinierend, was eine geschändete Seele verdrängen kann. Doch auch diese Seelen haben ein Ventil, was sich irgendwann öffnet.
"Mörderfinder" wird aus mehreren Perspektiven geschrieben, kursiv geschriebene Kapitel haben den Spannungsbogen in die Höhe schießen lassen und sie haben für Gänsehaut pur gesorgt. Denn gerade am Anfang war die Atmosphäre sehr unheimlich. Ein Kinderlied, was auf mysteriöse und skurrile Weise immer wieder auftaucht, hat für leichtes Gruselfeeling gesorgt und die Spannung auf Trab gehalten.
Bildlich konnte ich mir ebenfalls alles super vorstellen, die Geschichte ist authentisch, flüssig und detailliert geschrieben. Arno Strobel hat mich zum Miträtseln und mitfiebern animiert, die Handlung war jedoch für mich als Thriller-Vielleserin etwas vorhersehbar. Auch wurde es mir viel zu schnell deutlich, in welche Richtung und um welche Motive es geht. Trotzdem hat es der Spannung und dem Lesegenuss nicht weh getan.
Max Bischoffs' Charakter und sein Denken/Handeln war mir sehr schnell sympathisch, er ist ein gut ausgearbeiter Protagonist. Aber auch der auf dem ersten Blick unsympathische "erste Kriminalhauptkommissar" Menkhoff hat mich im Laufe der Geschichte positiv überrascht, er hat mir an Maxs' Seite sehr gut gefallen. Nur schade, dass er aus einem tragischen Grund im nächsten Teil nicht wieder mit dabei sein wird. Insgesamt ein gelungener und spannender Thriller, der nervenaufreibende Lesestunden beschert.