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Veröffentlicht am 08.01.2022

Ein unheimlich fesselnder Thriller, der die grausamsten und abartigsten Abgründe offenbart!

Im Auge des Zebras
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"Im Auge des Zebras" von Vincent Kliesch ist ein Bösherz-Thriller und der Reihen-Auftakt der Ermittlerin Olivia Holzmann, der am 30. Dezember 2021 im Droemer Knaur-Verlag erschienen ist. In diesem spannenden ...

"Im Auge des Zebras" von Vincent Kliesch ist ein Bösherz-Thriller und der Reihen-Auftakt der Ermittlerin Olivia Holzmann, der am 30. Dezember 2021 im Droemer Knaur-Verlag erschienen ist. In diesem spannenden Thriller muss die äußerst sympathische Berliner Kommissarin gleich zwei Fälle lösen: Einen nur zur Hälfte aufgeklärten Fall aus der Vergangenheit und einen aktuellen, den es eigentlich gar nicht geben kann. Doch da sie nicht an Zauberei glaubt, ist sie sich sicher, ein mysteriöses Rätsel lösen zu müssen, welches sie ohne Hilfe nicht alleine aufklären kann. Denn sie ist einem Psychopathen auf der Spur, der von ihr das unmögliche verlangt. Sieben entführte Jungen müssen gerettet werden, doch wenn das Rätsel des Entführers nicht rechtzeitig gelöst wird, werden sie sterben. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Olivia Holzmann versucht eine Verbindung zu einem 20 Jahre alten ungelösten Fall herzustellen. Verzweifelt lässt sie sich auf den russischen Drogenboss Sokolov ein, der nach einer kurzen Festnahme wieder ein freier Mann ist. Da er seinen kurzen Hafturlaub unter anderem Holzmann zu verdanken hat, will er ihr zum Dank beweisen, dass er nichts mit den entführten Jungen zu tun hat. Er gibt ihr ebenfalls rätselhafte Tipps, die trotzdem nicht zum Erfolg führen. Hier habe ich mich zuerst gefragt, ob er die taffe Kommissarin in die Irre führen will, um nicht weiter unter Verdacht zu stehen. Sokolov wurde anfangs kurz, jedoch gut vorgestellt, sodass ich innerhalb kurzer Zeit ein klares Bild von ihm hatte. Sich mit ihm anzulegen wäre für einige das Todesurteil, jedoch fand ich ihn später gar nicht mehr so unsympathisch. Da er von sich überzeugt ist, zaubern zu können, war Holzmann sich anfangs ziemlich sicher, den richtigen Täter erwischt zu haben.

Doch neue Erkenntnisse, die die verzweifelte Ermittlerin von dem pensionierten Severin Boesherz nach langem hin und her, betteln und bitten erhält, lassen das unlösbare Rätsel klarer erscheinen. Sie muss Verstrickungen aus dem alten Fall herausfinden und kommt Abgründen auf die Spur, die mich wirklich hart getroffen haben. Die Gründe für die Entführungen und vor allem die Vergangenheit des Täters bringen am Ende Licht in die grauenvolle Handlung. Hier hatte ich Einblicke aus einer sehr traumatischen Vergangenheit, die nichts für Zartbesaitete ist. Ich konnte dessen Gedanken mit der Zeit immer besser verstehen, seine für ihn nachvollziehbaren Handlungen wurden immer deutlicher. Er kam regelmäßig zu Wort, jedoch war ich mir seiner wahren Identität bis zum Schluss nicht sicher. Da das rasante Finale alle offenen Fragen aufgeklärt hat, habe ich zwischen Wut und Mitleid geschwankt. Zum Ende hin gab es Situationen, wo ich wirklich mitgefiebert und mitgelitten habe, meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Olivia Holzmann kommt Abgründen auf die Spur, die widerlicher nicht sein können. Das schreckliche, reale und leider immer aktuelle Thema Kinderhandel wurde eingebaut, wo ich teilweise einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte. Wie sich der Wahn eines tief sitzenden Traumas mit der Realität vermischen kann und wie Opfer zu Täter werden hat der Autor wirklich hervorragend verdeutlicht.

Die Protagonisten sind alle gut und tief ausgearbeitet, besonders Olivia Holzmann. Nicht nur sie, auch ich als Leserin wurden ständig auf falsche Fährten geführt. Sie kam mir von Anfang an sehr authentisch und sympathisch rüber, ihre Gedanken und Handlungen konnte ich ebenfalls sehr gut nachvollziehen. Dass ihr, während sie fieberhaft nach den Kindern sucht, übel mitgespielt wurde, hat sie zwar enorm enttäuscht, jedoch konnte sie weiterhin ihren Fokus professionell auf die Ermittlungen setzen. Sie ist eine Kämpferin, die wirklich bis zum bitteren Ende alles gegeben hat. Ihren Mentor Severin Boesherz dagegen konnte ich zu keiner Zeit so richtig einschätzen, da er auf der einen Seite keine Gedanken mehr an menschliche Abgründe vergeuden will, auf der anderen Seite aber Olivia nicht im Stich lassen will. Deshalb versucht er ihr zu helfen, indem er sie auf die richtige Spur führt. Es war ihm jedoch immer wichtig, dass sie den Fall alleine löst. Seine sture und lehrerhafte Art kam regelmäßig hervor, doch mit seiner messerscharfen Beobachtungsgabe ist er für den Fall unerlässlich. Auch gegenüber seinem Sohn Ferdinand bleibt er in seinem Verhalten konsequent, denn er weiß, dass er genau so ein geniales Genie wie er selbst ist. Als sich Ferdinand dann auch noch plötzlich in den Fängen des Täters befindet, verhält sich Boesherz sehr merkwürdig und zu dieser Zeit hätte ich ihn am liebsten angeschrien und ihn gefragt, warum er das Leben seines Sohnes aufs Spiel setzt. Er ist ein Charakter, der immer eine Überraschung in petto hatte. Man muss mit seiner Art wirklich klarkommen, deshalb konnte ich sehr gut verstehen, warum es Hartmann so schwergefallen ist, ihn um Hilfe zu bitten. Er fördert die Gabe seines Sohnes unter anderem mit Rätselspiele. Boesherz fordert ihn in dieser Handlung zwischendurch auf, einen seiner alten und kniffligen Fälle logisch zu enträtseln. Diesen Strang fand ich sehr interessant, der mich ebenfalls ziemlich zum Miträtseln angestiftet hat. Zu guter Letzt hat mich die pensionierte Kommissarin Esther Wardy auch ziemlich überrascht. Obwohl sie bei der Aufklärung des damaligen Falls beigetragen hat, konnte und wollte sie Olivia Holzmann nicht weiterhelfen. Sie machte zwar den Eindruck einer netten Rentnerin, doch auch sie hat mich im Laufe der Geschichte immer wieder auf die falsche Spur gelenkt. Besonders am Ende, als alle Puzzleteile ihren Platz eingenommen haben. Dieser, wie alle anderen Charaktere auch, ist sehr interessant, jede/r Protagonist/in hat bei mir definitiv auf seine/ihre Art und Weise Eindruck hinterlassen.

Die komplette Handlung enthält einen überraschenden Twist nach dem anderen. Der Plot ist geschickt, gut durchdacht, rätselhaft und unheimlich spannend. Viele Einzelheiten ergaben nach und nach ein schlüssiges Gesamtbild, ich habe ständig versucht, mitzurätseln. Auf die völlig überraschenden Wendungen bin ich jedoch nicht gekommen, auch wenn ich manchmal halb richtig lag. Eine unbekannte weibliche Person, die dem Täter als Einzige sehr nahe stand, war mir das größte Rätsel. Deshalb hat mich ihre Rolle umso mehr überrascht. Das Auge des Zebras hatte in dieser Handlung eine sehr wichtige Rolle. Am Ende wurde mir die Bedeutung dieses Tieres und ein bestimmtes Musikstück, was nicht nur in der Vergangenheit viel von Bedeutung hatte, nochmal sehr deutlich vor Augen geführt. Die verzwickte Geschichte ist sehr flüssig, bildlich und spannend geschrieben. Auch die kurzen Kapitel sorgten für einen schnellen Lesefluss, einige Cliffhanger haben das Weglegen des Buches manchmal richtig schwer gemacht. Ich empfand diesen Thriller von der ersten bis zur letzten Seite unheimlich fesselnd, ein wahrer Pageturner den man nicht verpassen sollte. Mir hat diese rätselhafte Entführungsgeschichte unheimlich gut gefallen, weshalb ich mich auf weitere Teile der Reihe sehr freue.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Die mysteriöse Suche nach der Verbindung zwischen Opfer und Vögel!

Und leise klopft der Tod
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Der Auftakt der aufregenden Liverpool-Serie mit DS Nathan Cody: In Liverpool wird eine Frau durch ein anhaltendes Klopfen an ihrer Hintertür gestört. Beunruhigt stellt sie fest, dass der Übeltäter ein ...

Der Auftakt der aufregenden Liverpool-Serie mit DS Nathan Cody: In Liverpool wird eine Frau durch ein anhaltendes Klopfen an ihrer Hintertür gestört. Beunruhigt stellt sie fest, dass der Übeltäter ein Rabe ist. Als sie versucht den Vogel zu verscheuchen, schlägt der Killer zu...
Detective Sergeant Nathan Cody, der immer noch die Narben eines schief gelaufenen Undercover-Einsatzes trägt, wird auf den Fall angesetzt. Doch die Polizei hat keine Spuren, außer dem toten Körper des Vogels - und den fehlenden Augen des Opfers. Als der Mörder erneut zuschlägt, erkennt Cody, dass die Bedrohung nicht für die Menschen in Liverpool selbst, sondern für die Polizei besteht. Und Cody wird klar, dass er nicht nur mit einem Mörder, sondern auch mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat.


"Und leise klopft der Tod" ist Nathan Codys' erster Fall und ein Thriller von David Jackson, welchen ich als Hörbuch gehört habe. Zusammen mit dem Sprecher Peter Lontzek ist die Geschichte am 17. September 2021 im Audio-To-Go Publishing-Verlag erschienen. 12 Stunden und 45 Minuten haben mir spannende Hörstunden beschert, denn nicht nur die Handlung hat für spannende Erkenntnisse gesorgt. Auch Peter Lontzek hat wieder sein Bestes gegeben, damit die Atmosphäre im Thriller immer genau gepasst hat. Er bringt die Charaktere super rüber, denn seine Erzählungen funktionieren mit männlichen, sowie weiblichen Protagonist/innen gleichermaßen. Außerdem ist seine Stimme interessant und mitreißend, er hat den Inhalt perfekt zum Leben erweckt. Diese Synchronstimme ist klar und akzentuiert, denn Peter Lontzek erzählt hoch konzentriert und mir sind in der kompletten Hörzeit keine Hänger aufgefallen. Mir gefällt seine nicht zu tiefe und auch nicht zu hohe authentische Stimme, die hervorragend zwischen kräftig, warm, weich, einfühlsam und emotional wechseln kann. Besonders Hauptprotagonist Nathan Cody bekam einen Spitzenauftritt, der mir als Charakter nicht unsympathisch war.

Hier ist ein Serienmörder am Werk, der mithilfe von toten Vögel die Polizei auf Trab hält. Er mordet nach und nach Polizisten auf grausame Weise, um anschließend jeweils einen Vogel am Tatort zu hinterlassen. Da die Polizei zuerst eine falsche Spur verfolgt, bleibt dem Täter mehr Zeit zum Planen. Er treibt ein wahnsinniges Katz und Mausspiel mit den Gesetzeshütern und ist ihnen immer einen Schritt voraus. Seine Beweggründe konnte ich die ganze Zeit nicht erahnen, obwohl schnell klar wurde, dass er es auf Polizisten abgesehen hat. Zwischendurch kommt er selbst zu Wort, seine Nähe zu Vögeln wurde immer deutlicher. Aber auch wer im Endeffekt Liverpool in Atem gehalten hat, kam bis zur Aufklärung sehr überraschend. Deshalb konnte mich der Autor mit gelungenen Wendungen super überraschen und überzeugen. Der Plot ist interessant und spannend, besonders wie der Täter die Polizisten geschickt und gut durchdacht in die Irre geführt hat. Zu keiner Zeit fand ich die Geschichte vorhersehbar, was mir besonders gut gefallen hat.

Oft kamen die erwähnten Dämonen zur Sprache, die Nathan Cody schon seit einiger Zeit verfolgen. Er erlitt ein Trauma, was er nie verarbeitet hat. Deshalb war er dem Alkohol nicht abgeneigt und er hat regelmäßig seine Fäuste sprechen lassen, da er mit seiner Impulsivität nicht umzugehen wusste. Lange wurde seine düstere Vergangenheit nur angedeutet, bis er sich seiner Ex-Freundin und aktueller Kollegin anvertraut. Zu erfahren, was ihm bei einem schief gelaufenen Undercover-Einsatz passiert ist, hat mich seine Gedanken und Handlungen besser nachvollziehen lassen. Da er eigentlich nur als Undercover-Agent arbeitet, war dieser Fall für ihn eine ganz besondere Herausforderung. Obwohl er, wie erwähnt, teilweise sehr impulsiv rüberkam, hat mir seine humorvolle Seite gefallen. Dies war eine gelungene Abwechslung von einer Handlung eines grausamen Falls und Codys' düsterer Vergangenheit. Außerdem kam er sehr lebendig rüber, sein trockener Humor und seine Art, immer auf der Seite der Gerechtigkeit zu stehen, haben ihn zu einem immer sympathischeren Charakter gemacht. Ich fand die Handlung durch die Jagd nach dem Vogel-Serienmörder und Codys' persönlichen Alptraum sehr gelungen, Langeweile hatte ich während der kompletten Hörzeit definitiv keine. Die Handlung beginnt nämlich schon sehr spannend, wo ich den ersten Gänsehautmoment erlebt habe. Zwischendurch wurde es mal ruhiger, jedoch wurden regelmäßig rasante Szenarien eingebaut, die den Spannungsbogen enorm in die Höhe getrieben haben. Ich freue mich auf die Fortsetzung und vergebe hierfür eine klare Hörempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Manipulative Verurteilung - ein Einzelfall?

Thirteen
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Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury.

Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht ...

Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury.

Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon – jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie erkennt: Der wahre Killer sitzt in der Jury...

"TH1RT3EN" von Steve Cavanagh erscheint am 10. Januar 2022 als deutsche Auflage im Goldmann Verlag. Dies ist ein Justiz-Gerichtsthriller, der mir mit seinen zig positiven Rezensionen jetzt schon vor Veröffentlichung ins Auge gesprungen ist. Deshalb war ich umso gespannter, ob auch ich mich dieser ausschließlichen Begeisterung anschließen kann.

Dieser Thriller ist dem Autor eindeutig gelungen, diese brillante Geschichte hat mich wirklich völlig in den Bann gezogen. Die geschickt aufgebaute, logisch durchdachte und spannende Handlung hat mir wirklich hervorragend gefallen. Einen Thriller in dieser Art habe ich bis jetzt noch nicht gelesen, weshalb er mich doppelt begeistern konnte. Obwohl einige Momente wirklich sehr unrealistisch waren, haben diese dem Gesamtinhalt nicht geschadet. Denn alles passt stimmig zusammen und ich hatte unheimlich spannende Lesestunden, die leider viel zu schnell vergangen sind. 544 herausragende, temporeiche, undurchsichtige, wendungsreiche und spannende Seiten hatte ich an zwei Abende viel zu schnell durch. Die Handlung versprüht von Anfang bis Ende eine großartige Atmosphäre, die Spannung steigt kontinuierlich von Kapitel zu Kapital an. Außerdem beinhaltet "TH1RT3EN" viele clevere Überraschungen. Es wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptprotagonisten Eddie Flynn und Joshua Kane erzählt, die sich gegenseitig im Kampf befinden und jeder auf seine Art das Gute und das Böse aufhalten will. Beide sind sehr gut ausgearbeitete, interessante und lebendige Charaktere, dessen Handlungen und Gedanken ich mit hoher Spannung und großem Vergnügen mitverfolgt habe. Ich wusste von Anfang an wer der Täter ist und dass Bobby unschuldig ist. Das Katz und Mausspiel zwischen Mörder und Anwalt gab der Geschichte jedoch einen unheimlich faszinierenden Plot.

Eddie Flynn, der New Yorker Strafverteidiger mit einer skurrilen Vergangenheit als Trickbetrüger, besitzt einen messerscharfen Verstand und soll deshalb den berühmten Schauspieler Robert „Bobby“ Solomon vertreten, der wegen Doppelmord an seiner Frau und ihrem Geliebten angeklagt und verurteilt werden soll. Die Chancen für Bobby stehen ganz schlecht, denn alle Beweise deuten ganz klar auf seine Schuld hin. Er war am Tatort und sein Blut dort spricht klare Aussagen. Der Baseballschläger, mit dem eins der Opfer brutal getötet wurde, gehört ihm und seine Schuhabdrücke wurden auf einem wichtigen Beweismittel gefunden. Dazu kann und will er kein konkretes Alibi, welches seine Unschuld beweisen könnte, abgeben und sein Fingerabdruck wurde auf einem rätselhaft gefalteten Dollarschein beim Opfer gefunden. Für Eddie keine einfache Aufgabe, denn er versucht mit allen Mitteln, seinem Mandanten zu helfen. Ihn kann nichts aufhalten und sein scharfer Intellekt sorgt für clevere und taktische Manöver, die er bis ins kleinste Detail auseinander nimmt. Als er jedoch an einem Punkt angelangt ist und nicht weiterkommt, erhält er Hilfe vom FBI, die den Fall Solomon nach und nach in ein ganz anderes Licht stellt. An diesem Protagonisten erkennt man schnell, dass der Autor weiß, wovon er als Anwalt schreibt. Deshalb kommen Eddies' Ermittlungen sehr authentisch und interessant rüber.

Der Verwandlungskünstler und eiskalte Psychopath Joshua Kane perfektioniert seine zahlreichen Verbrechen. Sein Vorgehen wird wirklich brillant geschildert. Denn er sorgt nicht nur für brutale Morde in verschiedenen Bundesstaaten, auch um die Folgen kümmert er sich geschickt, hinterhältig und genial durchdacht. Er will um jeden Preis verhindern, dass Bobby freigesprochen wird und plant bis ins kleinste Detail seine Verurteilung, indem er mordet, manipuliert und weitere Spielchen treibt, damit er es um jeden Preis in die Jury der Geschworenen schafft. Dabei geht er über Leichen, doch er hat nicht mit Eddie als Bobbys' Verteidiger gerechnet. Seine Pläne muss er regelmäßig neu entwerfen, die häufig durch die Entscheidung einer Münze getroffen werden. Details aus seiner Vergangenheit tragen dazu bei, dass ich nach und nach Einblicke in das extrem gestörte Psychopathenhirn hatte. Die Gründe für seine Taten kommen kurz vor Ende ans Licht, die verstörender nicht sein können. Dieser Protagonist hat wirklich einen extrem hohen Unterhaltungswert, so ausgeklügelte Mordpläne habe ich bis jetzt ebenfalls noch nicht zu lesen bekommen. Er war der Justiz immer einen Schritt voraus, mit ihm hatte Eddie wirklich keinen leichten Gegner. Obwohl am Anfang einiges verwirrend rüberkam, wurden bis zur letzten Seite alle offenen Fragen beantwortet.

Die Atmosphäre aus dem Gerichtssaal fand ich sehr gut beschrieben, sodass ich als Zuschauerin live mit dabei war. Auch konnte ich einige der Geschworenen kennenlernen, da Gutachten über dessen Freisprechquoten für Bobby eingefügt wurden. Der Thriller ist nicht nur unheimlich spannend, sondern auch sehr abwechslungsreich. Der Schreibstil des Autors gefällt mir wie der Rest, denn er ist lebendig, flüssig und leicht zu lesen. Diese Faktoren haben für einen schnellen Lesefluss gesorgt. Der temporeiche Thriller ist der vierte Band der Eddie Flynn-Reihe von Steve Cavanagh, den ich super ohne Kenntnis der vorherigen Bände lesen konnte. Von mir eine glasklare Leseempfehlung und ein Autor, den ich mir auf jeden Fall merken werde.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

In Abendruh kommst du nicht zur Ruh!

Abendruh
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Nirgends bist du sicher. Sie werden auch dich finden...

Sie sind die einzigen Überlebenden schrecklicher Familientragödien. Erst wurden ihre Eltern und dann obendrein ihre Pflegefamilien brutal ermordet. ...

Nirgends bist du sicher. Sie werden auch dich finden...

Sie sind die einzigen Überlebenden schrecklicher Familientragödien. Erst wurden ihre Eltern und dann obendrein ihre Pflegefamilien brutal ermordet. In Abendruh, einem Internat in der Abgeschiedenheit Maines, sollen sie ihre Sicherheit wiedergewinnen und in ein normales Leben zurückfinden. Doch obwohl die Schule hermetisch gesichert ist, kommt es zu höchst beunruhigenden Vorfällen, und drei Jugendliche bangen um ihr Leben. Maura Isles, die eine persönliche Verbindung zu Abendruh hat, ist vor Ort, als die Bedrohung eskaliert ...


"Abendruh" von Tess Gerritsen ist der zehnte Band ihrer spannenden Jane Rizzoli und Maura Isles-Thrillerreihe, der am 15.11.2021 im Blanvalet-Verlag erschienen ist. Mich hat diese schreckliche Geschichte, so wie ich es von der Autorin gewohnt bin, wieder von der ersten bis zur letzten Seite gepackt. Ich wurde am Anfang direkt Zeugin zweier Verbrechen, bei denen die ohnehin schon schwer traumatisierten Kinder Claire und Will wiederholt einen schweren Schicksalsschlag hautnah miterleben müssen, um erneut knapp einen Mordanschlag zu überleben. Dass diese Verbrechen nicht zufällig im gleichen Zeitraum geschehen sind, macht die Bostoner Mordermittlerin Jane Rizzoli stutzig, nachdem nach dem Leben eines weiteren Kindes getrachtet wird. Um die drei Kinder und dessen Bezugspersonen zu schützen, werden sie in Abendruh von der Außenwelt abgeschottet. Hier sollen sie zur Ruhe kommen und lernen, ihre Traumata zu verarbeiten. Die Bostoner Rechtsmedizinerin Maura Isles reist ahnungslos am Tag nach dem schrecklichen Verbrechen, wo Teddy Clock erneut ein Opfer ist, nach Maine. Dort möchte sie zwei Wochen und viel Zeit mit Julian, ihrem Ziehsohn, verbringen. Er ist nämlich auch ein Mitbewohner des Internats, seitdem er und Maura im letzten Jahr in der Wildnis von Wyoming ums nackte Überleben kämpfen mussten. Kaum in Abendruh angekommen, erfährt Maura mehr über die traumatischen Erlebnisse der Kinder. Nachdem Rizzoli mit ihrem sympathischen Partner Barry Frost dort nach Verbindungen der drei aktuellen Opfer sucht, kommt sie nach harter und mühseliger Ermittlungsarbeit langsam einer erschreckenden Wahrheit auf die Spur. Und mittendrin: Maura, die in Abendruh schlimme Veränderungen bemerkt und einer schrecklichen Wahrheit ins Gesicht schauen muss.

Eine unbekannte blonde Frau, die Claire und Will nach ihrem grausamen Geschehen in Sicherheit bringt, taucht nach dessen versuchten Mordanschlag auf. Am Anfang habe ich mir einige Gedanken über Ihren Part gemacht, jedoch war dieser mysteriöse Engel der Kinder schnell aus meinem Gedächtnis. Nachdem Jane die Verbindungen zu den Kindern und den Verbrechen an den Eltern herausgefunden hat, kam auch die unbekannte Frau wieder mit ins Spiel, dessen Gestalt an Konturen zunahm. Das Gesicht des blonden Engels hat mich wirklich völlig überrascht. Wie sie in der ganzen Geschichte mit drinsteckt habe ich bis zur Aufklärung überhaupt nicht vorhergesehen. Besonders die letzten Kapitel hatten es in sich, da ich mit diesem rasanten Ausgang der Geschichte gar nicht gerechnet habe. Obwohl ich mir während des Lesens meine eigenen Verdächtige herausgesucht habe, kam es komplett anders als ich dachte.

Der Plot von "Abendruh" ist am Anfang rätselhaft, komplett mitreißend, einfallsreich, gut/geschickt durchdacht und clever ausgeklügelt. Obwohl das Verhältnis zwischen Jane und Maura durch einen vergangenen Vorfall distanziert war, war ihnen das Wohl der Kinder wichtig. Tess Gerritsens' spannender Thriller ist erneut nervenzerreißend, denn er lässt tief in menschliche Abgründe blicken. Die Aufklärung hat gezeigt, wie weit Menschen für ihr eigenes Ziel gehen würden-ohne Rücksicht auf Verluste. Kursiv geschriebene Kapitel einer Person, die bis zum Finale anonym geblieben ist, haben zwischendurch einige Fragen aufgeworfen. Diese haben mich schließlich auf eine komplett falsche Fährte geführt, da ich im Leben nicht von alleine auf diese geschickten Wendungen gekommen wäre. Die Handlung kommt nicht ohne Leichen aus, sodass Maura selbst in ihrem Urlaub zahlreiche Fragen der Toten beantworten muss. Obwohl die Morde nicht detailliert beschrieben werden, kommen sie grausam rüber. Ich empfand den Spannungsbogen die ganze Zeit als sehr hoch, auch wenn Jane regelmäßig neben der Aufklärung des Falls ihre Familie vor einem Massaker bewahren musste. Denn im Hause Rizzoli machen ihr ihre Eltern mit ihrer (noch)Ehe das Leben schwer, besonders Mutter Angela muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen.

Rizzoli und Frost müssen tief in der Vergangenheit der Opfer graben, um eine Verbindung zu finden. Mir haben die Ermittlungsarbeiten und die Protagonisten wieder unheimlich gut gefallen, denn alles wird authentisch und lebendig beschrieben. Während des Lesens entstanden automatisch glasklare Bilder, besonders vom Schloss Abendruh. Dieses beeindruckende Gebäude konnte ich mir ebenfalls wunderbar vorstellen, da die Autorin nicht mit Details geizt. Da diese jedoch nicht ausarten, durfte ich meiner eigenen Fantasie noch den Rest erlauben. Diese atmosphärisch dichte Geschichte enthält eine unheimlich große Sogwirkung, der ich mich nur schwer entziehen konnte. Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden, deshalb kann man direkt mit "Abendruh" starten. Ich kenne die Vorgänger der Reihe und persönlich hat mich kein einziger Band enttäuscht. Auch wenn meine Erinnerungen an die Vorgänger mit der Zeit verblasst sind, kann ich auf jeden Fall sagen, dass mich kein Thriller des Ermittlerduos Rizzoli und Isles enttäuscht hat. Sonst hätte ich damals nicht ein Band nach dem anderen verschlungen.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Ein erdiger und kratziger Mystery-Thriller aus dem Untergrund!

Der Gräber
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Jedes Jahr am 6. November schlägt er wieder zu. Er gräbt sich durch die Erde in die Keller seiner Opfer, zieht sie mit sich hinab in die Tiefe und verschwindet ohne jede Spur. Zufällig bekommt die Lektorin ...

Jedes Jahr am 6. November schlägt er wieder zu. Er gräbt sich durch die Erde in die Keller seiner Opfer, zieht sie mit sich hinab in die Tiefe und verschwindet ohne jede Spur. Zufällig bekommt die Lektorin Annika Granlund ein Manuskript in die Hände, dessen Inhalt ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Es ist die morbide Autobiografie eines Serienkillers, der unter der Erde lebt. Annika entscheidet, den Text zu veröffentlichen. Doch sie ahnt nicht, welche düsteren Geheimnisse dadurch noch an die Oberfläche geraten und in welche Gefahr sie sich bringt. Denn jedes Wort in dem Text ist wahr. Und nun hat der Killer sie im Visier.


"Der Gräber" von Fredrik P. Winter ist ein Mystery-Thriller, der am 27. Dezember 2021 im HarperCollins-Verlag erschienen ist. Diese unheimliche und erdige Untergrund-Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Obwohl die schaurige Handlung eher ruhig ist, wurde ich bestens unterhalten. Das Einzige womit ich nicht warm wurde, waren die Protagonisten. Das Ermittler-Duo Cecilia Wreede und Jonas Andrén waren für meinen Geschmack gar nicht gut ausgearbeitet, weshalb ich überhaupt keinen Draht zu ihnen aufbauen konnte. Dasselbe gilt für die Lektorin Annika Granlund, die sogar über Leichen geht, damit sie in ihrem Job vorankommt und der Traum vom eigenen Haus ohne Keller nicht zerplatzt. Sie wird seit einem Erlebnis aus ihrer Kindheit von einer Phobie begleitet und sie macht es ihrem Ehemann Martin deshalb in manchen Situationen echt nicht leicht. Erst das Haus, dann sollen die Kinder gezeugt werden-das ist ihr Traum von einem glücklichen Leben. Jedoch kommt es für sie anders als erwartet. Nachdem sie endlich ein geeignetes Haus gefunden hat, tritt anstatt Glück das Gegenteil ein. Sie schlafwandelt wieder regelmäßig und nimmt gleichzeitig seltsame, kratzige Geräusche wahr, die aus dem Keller kommen, die sie anfangs noch zu ignorieren versucht. Doch da ihr gesundheitlicher Zustand immer weiter bergab sinkt, kann sie diese mysteriösen Vorkommnisse in ihrem neuen Zuhause nicht mehr ignorieren. Ihre Ehe mit Martin leidet stark unter ihrem Verhalten, weshalb sie sich auf die Suche nach den unheimlichen Geräuschen und dessen Ursache macht. Erschreckende Szenen und Informationen aus dem fiktiven Thriller "Ich bin der Gräber" eines verschollenen Autors gleichen der Handlung eines gleichnamigen und realen Serienmörders, der seit Jahren in der Nacht zum 6. November in den Göteborger Villenvierteln ein Opfer auswählt. Er gräbt sich durch die Kellerböden und verschleppt sie, nachdem er sie vorher brutal ermordet hat. Für Annika rief der Text des Manuskripts, der mit Erde beschmiert plötzlich vor dem Eingang des Verlags lag, tiefes Unbehagen hervor. Er greift ihre persönlichen Erinnerungen auf, als kenne der Verfasser ihren persönlichen Alptraum. Der Gräber ist der Polizei ein großes Rätsel, besonders für die Mordermittlerin Cecilia Wreede.

Mit diesem Charakter wurde ich überhaupt nicht warm, denn ich empfand ihre Art als sehr unsympathisch und ihre Ermittlungsmethoden haben ebenfalls zu wünschen übrig gelassen. Anstatt sich eifrig auf die Jagd nach dem Serienmörder zu machen, vertreibt sie sich ihre Zeit lieber auf der Tinder-App, immer auf der Suche nach einer neuen Bettbekanntschaft. Ich hatte bei ihr deutlich das Gefühl, dass ihr dies wichtiger war, als den Gräber zu schnappen. Ihr Verhalten war die ganze Zeit distanziert, kühl und insgesamt kam sie für mich nicht als freundliche Person rüber. Die Frage, ob das Manuskript wirklich vom verschollenen Autor Jan Apelgren stammt, war lange Zeit nicht klar, was geschickt für Verwirrung gesorgt hat. Ob das Buch, wie auf dem Titelblatt angegeben, wirklich von ihm war, hat mir bis zur Aufklärung keine Ruhe gelassen. Denn ich habe mich oft gefragt, wo er steckt oder ob der Gräber das Buch in seinem Namen geschrieben hat. Annika war jedoch rasch überzeugt, dass Apelgren definitiv nicht der Autor sein kann und erklärt ihn auf dem Papier für verstorben.

Authentisch war die Polizeiarbeit nicht, jedoch entfaltete die Handlung einen unheimlichen Sog und eine dichte Atmosphäre, weshalb ich schnell in den Bann gezogen wurde. Es gab viele spannende Momente und der Plot hat mich mit gut aufgebauten Szenen überzeugt. Insgesamt rief die Geschichte bei mir während des Lesens oftmals Unbehagen hervor, was mir gut gefallen hat. Die Parallelen vom fiktiven Buch und der Realität des Gräbers wurden immer deutlicher, als eine dritte Erzählperspektive eingebaut wurde. Die anderen beiden haben von Anfang an Cecilia und Annika übernommen. Fiktive und mystische Beschreibungen, die unter der Erde hausen und sich so durch das Kellerfundament in die Häuser der Opfer graben, fand ich detailliert und bildlich sehr gut beschrieben. Jan Apelgrens' Rückblenden vor seinem Verschwinden, die aus seiner Sicht geschildert wurden, haben mit der Zeit Licht ins Dunkeln gebracht, seine Gedankengänge und Handlungen waren somit besser nachzuvollziehen. Verschiedene Verdächtige wurden präsentiert und überraschende Wendungen wurden eingebaut, der flüssige und lockere Schreibstil hat für einen schnellen Lesefluss gesorgt. Die Geschichte des Gräbers wird knapp in Form einer Autobiografie in der Ich-Erzählperspektive erzählt, indem der Autor über jedem Kapitel etwas aus dessen Leben preisgibt. Die letzten Seiten, die in Kellerräume abspielten, haben bei mir für Entsetzen und Gänsehaut gesorgt, die letzten offenen Fragen wurden mir bis zur letzten Seite zufrieden stellend beantwortet. Die Bedrohung, die der Gräber von Anfang an darstellt, obwohl er nicht direkt vorhanden war, konnte ich deutlich spüren. Seine Beweggründe wurden mit der Zeit immer deutlicher, wer ihn zu seinen brutalen Handlungen angestiftet hat fand ich gut eingearbeitet. Das Warum wurde schlüssig erklärt. Das Ende enthält zwar keinen eindeutigen Cliffhanger, jedoch könnte ich mir mit diesem Finale eine Fortsetzung sehr gut vorstellen. Von mir gibt es vier von fünf Sterne, der Sternabzug gilt den unmöglichen Protagonisten. Charakterlich konnte mich überhaupt niemand erreichen, etwas Tiefe und menschliche Züge hätten nicht geschadet.

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