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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2019

Ein klassischer Harry Hole

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Es gibt sie, diese Autoren die es irgendwie nicht ertragen können, wenn ihr Protagonist glücklich ist. Einer davon ist defintiv Jo Nesbø. dieser aktuelle Band der Harry Hole- Krimis fängt mal ...

Es gibt sie, diese Autoren die es irgendwie nicht ertragen können, wenn ihr Protagonist glücklich ist. Einer davon ist defintiv Jo Nesbø. dieser aktuelle Band der Harry Hole- Krimis fängt mal wieder an, wie es grauenhafter nicht sein könnte.

Nach einem Blackout wacht der Alkohol-rückfällige Harry auf, abgestürzt, mit blutigen Fingerknöcheln und ziemlich am Ende. Und dann wird es immer schlimmer, Harrys Ehefrau Rachel, die ihn erst vor einiger Zeit rausgeworfen hat, wird in ihrem Haus ermordet aufgefunden. Harry muss sich fragen, ob er daran wirklich unschuldig ist. Zur gleichen Zeit treibt in Oslo ein Serienvergewaltiger sein Unwesen...

Die Reihe um Harry Hole ist mir nicht ganz neu, auch wenn ich nicht alle Bände gelesen habe. Nesbø hat wirklich ein Faible dafür seinen Hauptprotagonisten immer wieder abstürzen und wiederaufstehen zu lassen. Dabei zu sein und das zu hören, tut manchmal weh. Uve Teschner liest hier mit seiner angenehmen Stimme diesen Fall der durch Harry Holes Lebensirrungen führt.

Der Fall ist in sich ganz stimmig und stellenweise sogar richtig raffiniert, mit einigen Wendungen mit Knalleffekt. Ein skandinavischer Thriller wie man ihn erwartet: düster, bedrohlich, ein wenig depressiv.

Wer das Genre liebt, wird diesen Thriller mögen.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Unnötige Längen, sonst ganz interessant

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Das ist mein erstes Buch von Kiepenheuer & Witsch bei dem ich mich wirklich nicht durchringen kann es besonders gut oder besonders schlecht zu finden.

Aufgrund des Klappentextes war ich davon ...

Das ist mein erstes Buch von Kiepenheuer & Witsch bei dem ich mich wirklich nicht durchringen kann es besonders gut oder besonders schlecht zu finden.

Aufgrund des Klappentextes war ich davon ausgegangen, dass ich den Tod der Evelyn Hardcastle aus 7 verschiedenen Blickwinkeln dargestellt bekomme und man so in Detektiv-Manier den Täter enthüllt. Das ist nicht ganz zutreffend.

Ein Mann wacht im Wald auf, er hat keine Erinnerung mehr an das vergangene und nur noch einen Namen im Kopf. Anna. In blinder Panik rennt er durch den Wald und gelangt in das marode Herrenhaus Blackheath. Dort angekommen, stellt er fest, dass er gar nicht der Mann ist, dem dieser Körper gehört. Jeden Tag wacht er in einem neuen Körper auf und erlebt den gleichen Tag von Neuem. Doch er hat nur 8 Tage und 8 Wirte Zeit Evelyn Hardcastles Mörder zu finden, nur so kann er von Blackheath entkommen.

Das Mystery-Element hat mir sehr gut gefallen, nur zwei Mängel haben mir die Freude an der Geschichte verdorben. Alle Blickwinkel werden sehr langgatmig erzählt, echte Spannung kommt in anfangs nicht auf. Zum anderen war mir Frank Stieren als Hörbuchsprecher bis jetzt nie negativ als Hörbuchsprecher aufgefallen, hier spricht er aber s-Laute oft hoch und pfeifend aus, das war nicht sehr angenehm für meine Ohren.

Wenn man diese Aspekte außen vor lässt, hat man hier einen angenehm düsteren Mystery-Roman.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Thriller können die also auch

Draussen
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Diese beiden Herren sind als Autoren schon ein Faszinosum. Mit ihren Kluftinger- Krimis sind sie ohnehin schon jahrelang erfolgreich, 2016 bewiesen sie mit 'In der ersten Reihe sieht man Meer', ...

Diese beiden Herren sind als Autoren schon ein Faszinosum. Mit ihren Kluftinger- Krimis sind sie ohnehin schon jahrelang erfolgreich, 2016 bewiesen sie mit 'In der ersten Reihe sieht man Meer', dass sie auch witzige, federleichte und nostalgische Urlaubslektüre schreiben könnnen und mit 'Draussen' wechseln sie wieder das Genre und liefern einen knallharten Thriller ab.

Danke für diesen Mut und auch dem Verlag dafür, dass er es so mitmacht. Schließlich haben ja viele erfolgreiche Autoren das Problem, dass sie schön ihrer Schublade bleiben sollen, denn nur so sind sichere Einnahmen garantiert.

Dieser Mut macht sich mal wieder bezahlt. Verschwunden sind die kluftingerschen leichten Humormomente und machen Platz für Action, Kampf und eine Atmosphäre permanenter Bedrohung. Die Geschichte rund um den im Wald lebenden Aussteiger Stephan und seine Ziehkinder Cayenne und Joshua ist wirklich mal ganz anders. Dabei prallen pubertierende Rebellion der Kinder auf Stephans strengen Führungsstil, akutelle Themen wie Prepper und Reichsbürger auf politische Intrigen, es spinnt sich ein Netz, das keiner überblickt, in dem aber jeder an den Fäden zieht.

Die Story hat keine Längen, begeistert mit diesem Mix verschiedener Thrillergenres, gut geschriebenen, packenden Actionszenen, sparsam dosiertem Humor, authentischen Charakteren (wobei mir 'Panda' ein wenig zu klischeehaft dargestellt war) und einem Herzschlagfinale.

Danke Jungs, ich liebe es! Von euch kaufe ich also demnächst auch Romanzen oder Strickbücher, egal was ihr schreibt, es ist eh genial.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Ich hatte mir mehr erhofft

Eve of Man (I)
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Da ich kurz zuvor mit Exit Now bereits eine Teenager-Dystopie gelesen habe, hat diese hier auch das Problem gehabt dass ich vielleicht zu oft Vergleiche gezogen habe. Aber ganz überzeugen konnte ...

Da ich kurz zuvor mit Exit Now bereits eine Teenager-Dystopie gelesen habe, hat diese hier auch das Problem gehabt dass ich vielleicht zu oft Vergleiche gezogen habe. Aber ganz überzeugen konnte Eve of Man mich nicht.

Die Welt in der Eve aufwächst, hat gewaltige Probleme. Nicht nur steigende Meeresspiegel, nein, es wurden irgendwann einfach keine Mädchen mehr geboren. Als Eve nach Jahrzehnten endlich geboren wird, ist sie ein Hoffnungsschimmer, ein Triumph der Wissenschaft.

Eve wächst mit Argusaugen behütet auf - sie ist einfach zu wertvoll, ihr darf nichts passieren. Mit 16 soll sie dann aus 3 Kandidaten einen Gefährten wählen, in der Hoffnung weitere Mädchen zu gebären.

Gleichzeitig kümmert sich Bram um Eves Hologramm- Freundin, doch schon bald beginnt er, sich über die aufgestellten Regeln hinweg zu setzen.

Der Aufbau der Welt hat mich nicht ganz überzeugt, für meinen Geschmack erfährt man in diesem Serienauftakt zu wenig über die Welt und die Ursachen für die Veränderungen. Leider ist auch der Storyverlauf recht klassisch und vorhersehbar gehalten, was an und für sich kein Problem wäre, jedoch ist der Schreibstil nicht derart fesselnd, dass mich die Gesichte trotzdem in ihren Bann geschlagen hätte.

Schade. Mit ein bisschen frischen Ideen oder einem fesselnderen Schreibstil hätte dieses Buch ein Highlight sein können.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Perfekte Unterhaltung mit Schleimmpilz- Garantie

Cold Storage - Es tötet
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Hach, ich liebe Actionthriller! Und dieser macht dank der unfassbar tollen Stimme von David Nathan wirklich Spaß.

Im australischen Outback stürzten einst Teile einer Raumstation ab, dass an ...

Hach, ich liebe Actionthriller! Und dieser macht dank der unfassbar tollen Stimme von David Nathan wirklich Spaß.

Im australischen Outback stürzten einst Teile einer Raumstation ab, dass an diesen Teilen ein unsichtbarer, kleiner Parasit hing, hatte niemand geahnt. Doch er war da und er war hungrig...

Dieses Buch hat wirklich fast alles was an Actionromanen Spaß macht: Humor, Schießereien, Bomben, die involvierte US- Regierung, coole Agents und gewitzte Zivilisten, rasende Autos... alle kämpfen sie zusammen gegen ihren scheinbar überlegenen Feind, denn nichts geringeres als das Überleben der Menschheit steht auf dem Spiel.

Diese abgefahrene Story bringt David Nathan mit seiner coolen Stimme absolut auf den Punkt.

Die Charaktere sind nicht allzu fein gezeichnet, aber das braucht diese Geschichte auch gar nicht.
Es ergeben sich manchmal ein paar Längen in der Story, und das obwohl das Hörbuch gar nicht so lang ist. Man hätte ruhig noch etwas an der Temposchraube drehen können.

Aber alles in allem wird her gehalten, was versprochen wurde. Klasse Unterhaltung!