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Veröffentlicht am 22.08.2023

Therapie für Frauen

What Women Want
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In "What women want" von Maxine Mei-Fung Chung schreibt die Therapeutin, die selbst jahrelang in Therapie war über 7 Patientinnen, die bei ihr in Therapie waren. Zu ihrem eigenen Schutz wurden die Namen ...

In "What women want" von Maxine Mei-Fung Chung schreibt die Therapeutin, die selbst jahrelang in Therapie war über 7 Patientinnen, die bei ihr in Therapie waren. Zu ihrem eigenen Schutz wurden die Namen natürlich geändert.

Probleme, die die Frauen hatten, waren vielfältig, aber die Lösungsmöglichkeiten führten alle zum Ziel. In 7 Kapiteln zeichnet sie die Ursachen der Frauen und findet heraus, was sie eigentlich wollen. Wofür sie sich schämen, was sie warum verstecken... Da gibt es eine, die mit einem Mann verlobt ist und dabei auf Frauen steht und heimlich Affären hat, die sie in Selbstmordgedanken führt, weil sie keinen anderen Ausweg in ihrer Situation sieht. Dabei geht Chung beim Erforschen der Ursachen auf die Familiengeschichte zurück und findet einen Grund in der Kindheit, meist bei den Eltern.

Thematisch sollte man sich daher auf Selbstmord, Selbstmordgedanken, Bloßstellung, Trauma, Lieblingskinder, Geschwisterbevorzugung und -neid, fehlende Liebe der Eltern, Bindungsangst, unerfüllter Kinderwunsch, Essstörungen, Rassismus, Abhängigkeit, Paranoia und Psychosen vorbereiten.

Über Paranoia lernte ich hier viel Neues. Die Geschichten gehen einem nah, auch wenn man selbst nicht von allen Problemen betroffen ist. Da war auch eine Mutter, deren Sohn es nicht geschafft hat und sie den Fehler bei sich suchte. Da kann das Herz kaum kalt bleiben.

Daher empfehle ich den Roman allen, die eventuell ebenfalls gerade Probleme haben oder einen Ausweg suchen und sich eine Therapie nicht leisten können oder noch warten müssen. Das Buch kann eventuell ein paar Ideen im Kopf freisetzen.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Das Handbuch der äußeren Erscheinung

Der Gentleman
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Wer wie ein klassischer Gentleman aussehen will, dem hilft dieses Buch ungemein. Beginnend mit dem körperlichen, äußerlichen Erscheinungsbild geht es erst um den Bart und anschließend um die Frisur. Danach ...

Wer wie ein klassischer Gentleman aussehen will, dem hilft dieses Buch ungemein. Beginnend mit dem körperlichen, äußerlichen Erscheinungsbild geht es erst um den Bart und anschließend um die Frisur. Danach folgt die Kleidung, wobei Schicht für Schicht gearbeitet wird, beginnend mit der Unterwäsche, zum Hemd, zur Krawatte, dem Anzug, der Hose, dem Schuh, der Jacke und schließlich zu den Accessoires wie Hut, Manschetten, Brille, Einstecktücher und weiteren Optionen an Basics wie Jeans, Strick und gezielter Sportkleidung bei den Hobbys Fischen oder Golfen. Im Anhang findet man zudem mit Pflegetipps, wie man die kostbare Kleidung möglichst lange wie neu erhalten kann. Zu jedem Thema gibt er Empfehlungen, welche Produkte und Artikel seiner Meinung nach die beste Qualität bieten. Dafür sollte man reisebereit sein, Zeit und Geld investieren. Denn es geht unter anderem vor allem nach England, teilweise noch nach Wien, Italien, Frankreich, Ungarn und die USA. Dort wird Maß genommen. Die Umsetzung der Wünsche dauert dann natürlich ein wenig, wird aber dann gern verschickt.

Er erklärt zu den verschiedenen Stilen auch, woran man gute Qualität erkennt, wie eine Hose und ein Anzug richtig sitzen. Oftmals begeht man den Fehler, dass der Kragen nicht sitzt oder die Ärmel zu kurz sind. Weiterhin erklärt er auch ausführlich die Stoffe und zeigt im Detail, wie die Produkte hergestellt werden.

Die Punkte zum Alkohol und Zigarren und ein paar Fotos von Persönlichkeiten, die als Beispiele fungieren, die derzeit in der Kritik stehen, würde ich allerdings noch einmal überdenken.

Ansonsten ist das Buch aber ein wirklich fundiertes Handbuch, wie man sich heute und schon lange als Gentleman kleidet. Daher empfehle ich es allen Männern, die gern nach dem englischen Stil streben.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Unberührte Orte Irlands

Irland
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Lohs ist viel bereist in Irland, da ihr Ehemann seine Wurzeln dort hat. Daher bietet es sich nur so für sie an, einen Reiseführer zu schreiben, der die abgelegenen Orte zeigt. Sie beginnt mit allgemeiner ...

Lohs ist viel bereist in Irland, da ihr Ehemann seine Wurzeln dort hat. Daher bietet es sich nur so für sie an, einen Reiseführer zu schreiben, der die abgelegenen Orte zeigt. Sie beginnt mit allgemeiner Information zu Irland und empfiehlt ihre Top 10, um anschließend Kurioses und Besonderheiten Irlands zu berichten, wie zum Beispiel dem Matchmaking Festival, bei dem Singles zusammentreffen, um einen Partner zu finden. Anschließend teilt sie Irland in 6 Kapitel ein, die regional gegliedert sind.

Zu jeder Himmelsrichtung beschreibt sie die Sehenswürdigkeiten und untermauert diese mit großen Fotos, die zum Reisen und zur eigenen Entdeckungstour anregen. Daher sollte man sich für viele Castles, Pubs, Wanderwege, Inseln und Museen interessieren. Davon berichtet sie reichlich, da die Geschichte Irlands auf vielen historischen Besonderheiten beruht. Abseits der ausgetretenen Pfade ist hier wirklich Programm. Man findet Orte, in denen man sich niemals als klassischer Tourist fühlen würde, sondern vielmehr für eine kurze Zeit dazugehört. Die Inseln sind kleine, idyllische Paradiese, die wohl raues Wetter als auch Traumstrände anbieten. Man wandert auf menschenleeren und unberührten Bergen, findet ruhige Seen und Flüsse, die zum Entspannen und Träumen verleiten.

Kulinarisch sollte man dem Alkohol nicht abgeneigt sein und auch gern Fisch mögen.

Zusammengefasst ist das hier also kein klassischer Reiseführer, sondern vielmehr ein Handbuch für unentdeckte Orte Irlands. Ein bisschen muss man daher noch selbst arbeiten, indem man nach Unterkünften, Restaurants und Fahrmöglichkeiten recherchiert.

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Veröffentlicht am 19.08.2023

Leichter Frauenroman

Das Haus am Walchensee
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Das Haus am Walchensee erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die gemeinsam ein Haus am Walchensee erben. Sie wird in der dritten Person erzählt, wobei der Fokus zwischen beiden Protagonisten kapitelweise ...

Das Haus am Walchensee erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die gemeinsam ein Haus am Walchensee erben. Sie wird in der dritten Person erzählt, wobei der Fokus zwischen beiden Protagonisten kapitelweise wechselt.

Dadurch, dass die beiden Protagonisten Geschwister sind, bekommt man einen guten Einblick in die jeweilige Gefühlslage der Personen, allerdings keine in die ihrer auserwählten möglichen großen Lieben. Das war ungewohnt, aber mal etwas Neues.

Inhaltlich geht es darum, dass Freya als 9-Jährige gemeinsam mit ihrer Mutter nach Schweden zurückgekehrt ist und in den Jahren bis sie 29 wurde, ihren Vater und Halbbruder völlig aus den Augen verloren hat. Nun, nach dem Tod ihres Vaters, kehrt sie aufgrund des Testaments zurück, indem steht, dass beide nur erben, wenn sie die Gaststätte gemeinsam weiterführen...

Stilistisch sollte man sich auf einen ruhigen Roman einstellen, der nicht vor Spannung und Romantik sprüht. Daher hat er mir persönlich nur semi gefallen und ich bin unschlüssig, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Der Band ist zwar in sich geschlossen, aber doch mit einem offenen Ende, der eventuell alles wieder wie ein Kartenhaus zum Brechen bringen könnte.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Verworren

Prophet
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Rao hat einen Collegeabschluss in Kunstgeschichte und endet als Geheimagent. Wirkte auf mich erst einmal unrealistisch, bis aufgeklärt wurde, dass er die magische Fähigkeit besitzt Lügen zu erkennen. Er ...

Rao hat einen Collegeabschluss in Kunstgeschichte und endet als Geheimagent. Wirkte auf mich erst einmal unrealistisch, bis aufgeklärt wurde, dass er die magische Fähigkeit besitzt Lügen zu erkennen. Er wird nun mit Adam auserkoren auf den Grund zu gehen, woher plötzlich ein Diner über Nacht erschienen ist. Klingt irre, es wird noch viel verrückter. Auf ihrer Recherche stoßen sie auf Prophet, eine Substanz, die in den Körper injiziert wird und dann Erinnerungen hervorruft...

Stilistisch gesehen hat mir der Roman mit der Zeit immer weniger gefallen. Während der Anfang noch logisch und interessant war, wurde es mit der Zeit immer obskurer und abstruser. So hat die Logik und Spannung sehr leiden müssen. Auch hat mir die Schreibart nicht sehr gefallen. Die Protagonisten unterhalten sich teilweise über mehrere Seiten über Belangloses wie eine Diskussion beim Frühstück über Sirupsorten, über Glücksbärchis... Man hätte den Roman leicht kürzen und so spannender halten können, wenn man all die Banalitäten gestrichen hätte, die nichts zur Handlung betrugen. Das Einzige, was herausgelesen werden konnte ist, dass Adam durchsetzungfähig war.

Dann erkennt man auch noch stark, dass der Roman von zwei Frauen geschrieben wurde, denn auf gefühlt jeder dritten Seite folgt eine Markennennung. Das kenne ich nur von Autorinnen, die scheinbar sehr fixiert auf Brands sind. Diesen Trend verfolge ich schon lange und frage mich, warum das so ist. Denn Romane sind nicht Instagram. Sie werden sicher keine Tantiemen dafür erhalten. Autoren fokussieren sich meiner Erfahrung nach mehr auf den Inhalt.

Das Aussehen aller Charaktere, von denen es viele gibt, sodass man konzentriert lesen muss, wird immer bei der ersten Nennung detailliert und beginnend mit den Haaren bis hin zur Kleidung absolut langweilig in einem Block gefasst. Bei der dritten solchen eintönigen Beschreibung des Äußeren habe ich angefangen die Augen zu rollen. Die Repetitionen wirkten unbeholfen, wie ein Erstlingswerk. Hier wäre es besser gewesen, das Stück für Stück in den Text zu integrieren.

Insgesamt sollte man Interesse an vielen verschiedenen Themen haben. Es gibt extrem viele Anspielungen auf Schauspieler und Serien und auch Themen wie die griechische Mythologie. Wenn man hier nicht belesen ist, versteht man es nicht und das führt zu Frustration. Inhaltlich geht es zudem noch um Nostalgie, Sehnsucht, Verlust, Familienprobleme, Homosexualität, Selbstmordversuche, Drogenkonsum und es wird sehr viel gegessen und geraucht.

Sprachlich war ich am Anfang noch sehr begeistert, weil ich mehrere Wörter las, die ich nicht kannte und nachschlagen musste. Leider hat auch das nachgelassen und wurde schnell vulgär. Es gab ein Kapitel, in dem im Dialog das F-Wort nur so hin und hergeworfen wurde. Da hat das Niveau stark nachgelassen

Durch den Roman entwickelt sich eine langsam, aber stetig aufbauende Liebe zwischen den beiden Protagonisten. Dafür, dass der Roman also so woke ist, hat mich überrascht, dass die Charaktere als "weiß" und "schwarz" tituliert wurden. Ist das politisch noch korrekt?

Als Fazit kann ich sagen, dass der Roman eine gute Idee hatte, aber zu viel wollte. Mir fehlte ein großer Fokus. In der Mitte wirkte der Roman als hätte er den roten Faden verloren.

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