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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2022

Young Adult

Blush
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Im zweiten Teil der Dilogie von Cadan ist Lizzy die Protagonistin, die ein schweres Trauma zu bewältigen hat. Die Ursache ist für sie so schwerwiegend, dass sie seitdem Vorfall nicht mehr spricht.

Ryder, ...

Im zweiten Teil der Dilogie von Cadan ist Lizzy die Protagonistin, die ein schweres Trauma zu bewältigen hat. Die Ursache ist für sie so schwerwiegend, dass sie seitdem Vorfall nicht mehr spricht.

Ryder, der beste Freund von Lizzys Bruder, ist zufällig im Haus von diesem, in das Lizzy Hals über Kopf flieht...

Was mir positiv gefallen hat: Cadan ist wirklich sehr um jugendliche Sprache bemüht. Der Text ist flüssig zu lesen und durch die immer wieder amerikanischen, kurzen Sequenzen sehr hip. Auf Dauer hat mich das repetetive "Damn" und das generelle Fluchen allerdings etwas genervt. Mehr Originalität und Kreativität hätte mehr unterhalten und imponieren können. Und gerade zu Beginn fielen einige Witze, die wirklich amüsant waren, wie beispielsweise die Charakterisierung als "rauchender Vegetarier".

Insgesamt fand ich auch gut, dass der Inhalt halbwegs relatable war. Es waren junge Erwachsene, die sich ihren Alter entsprechend verhalten haben und nicht schon den größten SUV fahren und in den imposantesten Villen leben. Sie haben studiert und das auch wirklich. Sie sind in Vorlesungen gegangen, saßen darin und haben darüber geredet. Man war also mitten in Hörsälen dabei. Oftmals habe ich bei diesem Thema in anderen Werken kaum etwas Fassbares zu lesen bekommen.

Daneben waren mir ein paar Details eher unrealistisch erschienen. Ryder will zum Beispiel, mit der Begründung am Helfersyndrom zu leiden, Anwalt werden. Anwälte sind vielmehr Narzissten. Er raucht mir viel zu viel. Es wirkt durch die Sprache teilweise fast schon wie eine Werbung für das Rauchen, was mich tatsächlich etwas verstört hat, worüber ich aber letztlich lachen konnte, da ich nicht rauche.

Nur schade, dass einige wichtige Themen nur angerissen, aber nicht direkt erwähnt oder aufschlussreicher geklärt werden. Aber all das hätte wohl etwas den Rahmen des Buchs gesprengt. Da hätte man diese nicht unbedingt nennen müssen.

Insgesamt sind diese Details aber eher klein und daher ist der Roman ein wirklich rundum süßer Young Adult Roman mit einigen Triggerwarnungen (Gewalt, Tod, Vergewaltigung etc.) zu genießen.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Weihnachtsroman

Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas
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Dies ist ein klassischer Liebesroman für Frauen, die gern die Liebe in Form eines Millionärs an Weihnachten finden würden. Absolut desillusioniert und zauberhaft also, allerdings punktet er vor allem mit ...

Dies ist ein klassischer Liebesroman für Frauen, die gern die Liebe in Form eines Millionärs an Weihnachten finden würden. Absolut desillusioniert und zauberhaft also, allerdings punktet er vor allem mit Humor und Shakespeare Zitaten.

Zum Thema Desillusioniert fallen gleich mehrere Punkte. Welcher Nerd, der eine erfolgreiche App auf den Markt bringt und dann mit Online Games Millionen verdient, hat ein Sixpack? Musk, Zuckerberg,...? Sure. Allerdings ist diese Desillusion fantastisch unterhaltsam, wenn man sich auf dieses abstruse Universum einlässt und verleitet einen definitiv zum unrealistischen Träumen. Außerdem sind die Charaktere durch das ganze Buch hindurch nur damit beschäftigt sich durch das üppige Weihnachtsessen zu schlemmen und alles mit Plätzchen und Mousse au Chocolat zu toppen. Gleichzeitig haben sie alle perfekte Figuren und machen dabei kaum Sport außer gemütlichen Spaziergängen mit dem Hund. Wenn ein Sixpack und gute Cholesterinwerte doch nur so einfach zu bekommen wären!

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass man trotz der Autorin, die aus Deutschland kommt, den nicht britischen Hintergrund gar nicht bemerkt. Sie schreibt, wie mit viele Liebe zum Detail über London und Oxford. So erhält man den Eindruck man würde sich gerade in der Tube befinden und alles mit ihnen in London erleben, wobei man sich eigentlich in einem tristen, kalten, verregneten und unbedeutenden Dorf Deutschland befindet. Allerdings konnte Krüger natürlich nicht vorausahnen, dass die Queen 2022 schon nicht mehr die jährliche Ansprache zu Weihnachten halten würde, aber in diesem wundervollen Roman wird sie wie durch Magie für immer weiterleben.

Ansonsten sind mir nur kleine Detailfehler aufgefallen, die aber nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Alles in allem ist es ein solider Weihnachtsroman für Frauen. Die Lösung des Dramas war mir ein Tick too much übertrieben.

Für Gamerinnen auf jeden Fall zu empfehlen. Inhaltlich sind einige Seiten mit diesem Thema gefüllt, das für mich eher uninteressant war und daher schnell quer gelesen wurde. Hätte ich von diesem Detail vorher gewusst, hätte ich wohl eher die Finger vom Buch gelassen.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Simpel sticken

Einfach bestickt. Kreative Ideen für eine individuelle Garderobe
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In diesem Buch lernen Anfänger einfache Motive zu sticken. Leider sind mir die meisten Motive zu kindisch beziehungsweise kitschig. Zum Beispiel gibt es einen Kussmund, viele Blumen, ein Lollipopherz, ...

In diesem Buch lernen Anfänger einfache Motive zu sticken. Leider sind mir die meisten Motive zu kindisch beziehungsweise kitschig. Zum Beispiel gibt es einen Kussmund, viele Blumen, ein Lollipopherz, eine Katze... Nur wenige sind auch erwachsener gehalten worden. Die meisten Muster sind für Anfänger geeignet, sodass man viel üben kann, um anschließend auch ein paar wenige schwierigere, anspruchsvollere Motive, wie beispielsweise eine Bergregion oder ein Fahrrad, sticken kann.

Bei den Materialien benötigt man nicht viel. Stickflies, Garn, Nadel und ein Stickrahmen sollten bei den meisten Motiven ausreichen. Es gibt ein paar verschiedene Nähstile, die anschaulich, Schritt für Schritt bildlich erklärt werden.

Fazit: Ein solides Buch, um ein neues Hobby für sich zu entdecken und in der Freizeit die Kleidung, eher von Kindern oder Enkeln hübsch, bunt und individuell aufzuwerten.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Urlaubslektüre

Sommerlese
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Sommerlese ist ein leichter Sommerroman für den Urlaub in Italien.

Martisek schreibt in der dritten Person und sehr deetaillreich. Es gibt sehr viele Charaktere, sodass man sich tatsächlich konzentrieren ...

Sommerlese ist ein leichter Sommerroman für den Urlaub in Italien.

Martisek schreibt in der dritten Person und sehr deetaillreich. Es gibt sehr viele Charaktere, sodass man sich tatsächlich konzentrieren muss, um sie nicht durcheinander zu bringen, da alle irgendwann wieder auftauchen aufgrund der Rahmenhandlung. Was mich überrascht hat, ist, dass es kein klassischer Liebesroman ist, bei dem die Protagonistin sich im Urlaub verliebt. Stattdessen war die Einleitung mit über 100 Seiten extrem lang für einen Roman, der insgesamt nur 300 Seiten hat. Außerdem geht es allgemein mehr um das Leben und die Probleme von Hanna, der Protagonistin, die Anfang 40, single, mit einem Teenagersohn, der aber parallel zu ihrer Zeit auf Capri in London ist, als um die große Suche der Liebe des Lebens. Zwar ist natürlich hier und da ein kleiner Flirt zu lesen, aber man merkte schnell, dass das nichts Dauerhaftes werden wird. Leider wurde das Dauerhafte dann auch nicht so süß beschrieben, sondern bis zum Schluss nur am Rande erwähnt, sodass die Dates etc. fehlen.

Alles in allem aber ein runder Sommerroman, den man gern im Italienurlaub lesen kann. Man sollte definitiv ein paar Snacks stets in Griffnähe haben. Es wird oftmals Essen erwähnt, sodass ich dauernd Hunger bekam und schnell etwas aus der Küche holen musste, um weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Kann aus Feinden Liebe werden?

Zehn Jahre du und ich
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Ich war zunächst bei dem brisanten Thema sowohl skeptisch als auch sehr gespannt. Charlie verliert seine geliebte Verlobte und Becca ihre beste Freundin Ally. In ihrer Trauer werden sie zusammen überrascht ...

Ich war zunächst bei dem brisanten Thema sowohl skeptisch als auch sehr gespannt. Charlie verliert seine geliebte Verlobte und Becca ihre beste Freundin Ally. In ihrer Trauer werden sie zusammen überrascht mit einer letzten Bitte Allys, ihre Asche an Orte zu verstreuen, die sie gern noch gesehen hätte. So beschließen beide sich einmal im Jahr gezwungenermaßen zu treffen und die Bucketlist abzuarbeiten...

Kann man sich in der Trauer in den ehemaligen Feind verlieben? In die Person, die absolut tabu sein sollte? Ist es möglich sich zu verlieben, wenn man sich nur einmal im Jahr sieht?

Stilistisch ist das Buch von einem auktorialen Erzähler geschrieben und ist flüssig zu lesen. Man bekommt einen guten Einblick in die Leben beider und kann sich gut in beide Personen hineinversetzen.

Das ganze Buch hindurch hat mir gut gefallen. Einzige Kritik: Das Ende war mir zu lang und zu dramatisch. Eine Kürzung hätte hier gereicht. Es wurde mir zu viel wiederholt. Abgesehen davon finde ich gehört es sich nicht, in einer Kirche hemmungslos zu knutschen. Ansonsten war ich positiv überrascht. Ich bin zwar immer noch skeptisch, ob solch eine Konstellation im realen Leben funktionieren würde, nichtsdestotrotz muss ich zugeben, dass Hughes es in dem Roman echt gut rübergebracht hat. Sie kamen zusammen ohne heuchlerisch oder falsch rüberzukommen und auch Ally wurde nicht in den Schmutz gezogen. Bravo!

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