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Veröffentlicht am 13.03.2022

Unkonventioneller Liebesroman

Jeder Tag für dich
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Mary lernt Jim auf ihrer Arbeit kennen und sie landen direkt in der ersten Nacht im Bett. Nicht gerade der Beginn einer romantischen Beziehung… Nach dem vierten Treffen - wobei sie bei den Treffen die ...

Mary lernt Jim auf ihrer Arbeit kennen und sie landen direkt in der ersten Nacht im Bett. Nicht gerade der Beginn einer romantischen Beziehung… Nach dem vierten Treffen - wobei sie bei den Treffen die meiste Zeit im Bett verbringen und Jim seine ernsthaften Probleme etwas ans Licht bringt - zieht sie direkt zu ihm von Belfast nach London. Anschließend sind sie mehr oder weniger 6 Jahre glücklich zusammen, bis Jim eines Tages nicht mehr da ist und von da an Mary 7 Jahre lang an dem Bahnhof, wo er normalerweise vom Job zurückkehrt, mit einem Schild wartet.

Alice, eine Journalistin, die kurz davor ist gefeuert zu werden, findet sie und will mit einem Artikel über ihre Geschichte groß rauskommen…

Ich würde gern eine Sache nennen, die mir in dem Buch gefallen hat - kann ich aber wirklich nicht. Weder Mary, die mir naiv, blind, ja gar dumm teilweise für ihre 40 Jahre vorkam noch Jim, der als Erwachsener einfach sich nicht von seinem großen Problem lösen konnte, wurden mir in einer Szene sympathisch.

Der unbefriedigende Abschluss war dann die Krönung. Sie hatte 7 Jahre gewartet, Alice hatte sein Verbleib innerhalb von 2 Wochen gekonnter Recherche ausfindig machen können und Mary hat darauf absolut unpassend reagiert. Wenn sie 7 Jahre wartet, dann ist es völlig unrealistisch so zu agieren, wie sie es getan hat.

In meinen Augen ist das Buch so gar nicht „Der unvergesslichste Liebesroman des Jahres“. Da fehlte Liebe, Romantik. Nichts an dem Buch war positiv. Selbst alle Nebencharaktere hatten nur negative Vergangenheiten und verbreiteten so nur noch mehr die kaum zu überbietende deprimierende Stimmung, die sich nur so durch das gesamte Buch zog. Ich bin froh, dass ich das Buch beendet habe. Ein zweites Mal werde ich diesen Roman keines Blickes würdigen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Aufschlussreich über die Modelwelt

My Body
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Ich bin ohne große Erwartungen an Emily Ratajkowskis Buch herangegangen. Ich dachte stereotypisch: Jetzt kommt schon wieder jemand aus Hollywoodkreisen, dem Hollywood nicht mehr genügt und sich daher beweisen ...

Ich bin ohne große Erwartungen an Emily Ratajkowskis Buch herangegangen. Ich dachte stereotypisch: Jetzt kommt schon wieder jemand aus Hollywoodkreisen, dem Hollywood nicht mehr genügt und sich daher beweisen muss, dass sie auch etwas im Grips hat, wobei sie sicher nur einen Ghostwriter engagiert hat.

Doch direkt die ersten Seiten haben mich schockierend überzeugt. Ihre Mutter ist Professorin für Literatur und das merkt man an ihrem Schreibstil. Dieser war ganz und gar nicht banal und rosarot. Sie schreibt ungeschönt über ihre schwierige Kindheit und dem Druck der Mutter unbedingt von jedem stets als Schönste anerkannt zu werden. Gleichzeitig schreibt sie an einer Stelle, dass ihr eigentlicher Karriereweg für ihre Mutter nicht in der Modelbranche war, sondern in der Gehirnchirurgie. Das war für mich etwas wiedersprüchlich, erwähnt wurde es nach ihrem ersten Vertrag in ihren Teenagerjahren dann aber auch nicht mehr. Auch scheint sie mir wohl nicht die Intelligenz dafür besessen zu haben, da sie später auf eine unkonventionelle Schule, die stark künstlerisch ambitioniert war, ging. Auf dieser hat sie hauptsächlich Drogen konsumiert.

Anschließend erzählt sie von ihrem langsamen Aufstieg in der Modeindustrie und all ihren Schattenseiten. Der Hauptteil gefiel mir am besten, da sie hier die ungeschminkte Wahrheit ans Licht bringt. Zwar scheint sie mir mit 19 und ihrer selbstbewussten Nacktheit extrem naiv gewesen zu sein, aber all die negativen Folgen hatte sie einfach nicht kommen sehen.

Zuletzt rechnet sie mit einigen ehemaligen Menschen ab, mit denen sie gearbeitet und ausschließlich negative Erfahrungen gesammelt hatte. Hin und wieder erzählt sie auch von anderen Kolleginnen - mal mit Namen, mal ohne und schockiert auch hier. Da scheint alles tatsächlich mehr Schein als Sein zu sein und die einzige Devise, die zählt ist der Kommerz.

Empfehlenswert für alle Fans von ihr und Menschen, die darüber nachdenken den Karriereweg ebenfalls in der Modeindustrie als Model einzuschlagen.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Mehr Schein als Sein

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Mit diesem Roman habe ich mich sehr schwer getan. Dabei hatte ich mich wirklich auf einen guten, leichten Wohlfühlroman gefreut. Einen Roman, in dem die Protagonistin etwas schüchtern, tollpatschig etc. ...

Mit diesem Roman habe ich mich sehr schwer getan. Dabei hatte ich mich wirklich auf einen guten, leichten Wohlfühlroman gefreut. Einen Roman, in dem die Protagonistin etwas schüchtern, tollpatschig etc. ist, sich aber zu einer starken Person umwandelt und am Ende ihr Happy End bekommt. Ich wurde enttäuscht.

Die ersten 100 Seiten war Dot unerklärlicherweise melancholisch. Dann folgte der große Knall und man erfuhr, warum sie so eine introvertierte Person ist.

Anschließend folgt die Erklärung, was den großen Knall ausgelöst hat. Insgesamt erzählt Dot all das aus ihrem Leben, während sie tagein tagaus nur im Fundbüro verbringt. Wirkliche Handlung, auf die ich mich gefreut hatte, eine wunderbare, aufregende Reise, in der sie Detektivarbeit leistet, um dem bekümmerten älteren Herrn seine Tasche wiederzugeben, war nur Nebensache, viel zu kurz und viel zu einfach gestrickt.

Insgesamt war für mich daher sowohl der Klappentext als auch das Titelbild eher fehlleitend. Die Themen, die hier angesprochen werden sind nicht locker leicht. Daher brauchte ich viel Ausdauer für diesen Roman. Denn abgesehen davon war der Roman auch leider in meinen Augen gar nicht spannend. Es plätscherte vor sich hin und wirkte zäh.

Positiv gefallen hat mir jedoch das Vokabular, da es einige Wörter gab, die ich nicht im Alltagsgebrauch verwende.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Locker und leichter durchs Leben

Meine wunderbare Basenküche
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Im ersten Viertel erklärt Ivancan Ihren Weg zur basischen Ernährungsweise. Sie bemerkte selbst, dass sie sauer war und kam so in Kontakt auch ihren Körper von innen heraus wieder in Gleichgewicht zu bringen.

Nach ...

Im ersten Viertel erklärt Ivancan Ihren Weg zur basischen Ernährungsweise. Sie bemerkte selbst, dass sie sauer war und kam so in Kontakt auch ihren Körper von innen heraus wieder in Gleichgewicht zu bringen.

Nach ausführlicher Selbstrecherche, hat sie ihre Beweggründe genannt und auch ihre Erfolge erwähnt.

Ganz viele Lebensmittel sind natürlich gestrichen: Klassisches, was man schon aus vielen anderen gesunden Kochbüchern kennt: Schweinefleisch, Weizen, Softdrinks und Fertiggerichte.

Dafür fokussiert sie sich in ihren Gerichten hauptsächlich auf Gemüse. Obst findet man nur vereinzelt vor. Das gefiel mir, da auch ich schon seit Langem auf Obst möglichst verzichte. Bei mir liegen die Beweggründe aber mehr auf der Seite des Zuckers und nicht der Säure.

Die Rezepte sind vorweg eher glutenfrei angehaucht, wobei sie allesamt sehr gesund sind. Hin und wieder verwendet sie aber auch für mich mehr ungewohnte Zutaten, da ich kein Mandelmus etc. kaufe. Bei den Rezepten wurden zudem die Zutaten von der Zubereitung getrennt und übersichtlich untereinander notiert. Die Erklärung des Kochvorgangs erfolgt in Schritt für Schritt Punkten und nicht in einem Blocktext.

Von der Optik und Haptik ist das Buch auf jeden Fall qualitativ sehr hochwertig. Farblich auch schön gestaltet, wobei das Lichtgrün das ganze Buch hindurch verwendet wurde. Was mir auch positiv aufgefallen ist, ist, dass Ivancan nicht auf jedem Foto ein neues Outfit trägt.

Es gibt Rezepte für Brote, Rezepte fürs Frühstück, Hauptgerichte, Salate und Süßes. Ich habe die griechischen Zoodles mit Feta probiert und sie haben mir echt gut geschmeckt. Die wird es von nun an öfter geben. Sind auch viel gesünder und leichter als herkömmliche Pasta.

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Ein Buch zum Abbrechen

Dschinns
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Ich erhoffte mir ein Buch voller Drama, aber gegen Ende auch Hoffnung.

Was ich bekam war ein absolut unrealistisches Szenario, was zu gewollt, zu gestellt und ich stimmig wirkte. Aydemir will schockieren, ...

Ich erhoffte mir ein Buch voller Drama, aber gegen Ende auch Hoffnung.

Was ich bekam war ein absolut unrealistisches Szenario, was zu gewollt, zu gestellt und ich stimmig wirkte. Aydemir will schockieren, aufklären und ihren Namen etablieren. Auf diesem Weg wird ihr das eher nicht gelingen. Sie hätte sich lieber nur für einen Schocker fokussieren sollen.

In dem Werk hat jede Person seine eigenen Probleme, nur reden tut keiner, wie in den meisten Familien. Probleme werden nicht ausdiskutiert, um eine geeignete Lösung zu finden, sondern zu Tode geschwiegen und komplett ignoriert, übersehen. Jedem ist bewusst, dass sich der Elefant im Raum befindet, nur will ihn einfach keiner sehen und akzeptieren.

Es gibt 6 Kapitel. Jeder Charakter hat sein eigenes Kapitel, wobei mit dem Vater Hüseyin gestartet wird, anschließend folgen seine 4 Kinder und zum Abschluss seine Frau. In den einzelnen Abschnitten kommen während der Beerdigungszeit in der Türkei immer wieder Rückblenden als Erinnerungen zu ihrer Kindheit und dem Erwachsenenleben.

Klassische Rollenverteilungen und Klischees, die aber wahr sind, kommen vor. Dass zum Beispiel in einem Auto der Mann fährt und der jüngste Sohn es vorne bequem hat, während seine Mutter sich hinten mit einer Nachbarin und einer Tochter zusammenquetschen muss - ist noch heute üblich. Es wird wohl immer die Bevorzugung von Männern und der Geschlechtertrennung geben. Deiner Punkt ist so ziemlich das Einzige, was mir gefallen hat. Aydemir hat von solchen Kleinigkeiten her ein gutes, geschultes und realistisches Auge.

Die Probleme der Kinder jedoch waren mir zusammengesehen einfach zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Ja, es gibt sie, Türken/Kurden, die nicht dem Ideal der Eltern entsprechen. Türken/Kurden, die auf die schiefe Bahn geraten etc. Aber dann gleich so dramatisch und alle 4 Kinder? Konnten die Eltern es nicht bei einem einzigen richtig machen?! Ein Kind, das es in Deutschland zu ein wenig Erfolg verschaffte?

Auch den Stil empfand ich neben dem Inhaltlichen als zäh und langweilig. Zu detailliert. Wäre die Leseprobe etwas aufschlussreicher über den Inhalt gewesen, so hätte ich mich gegen das Buch entschieden. Die meiste Zeit über hatte ich ein flaues Gefühl im Magen und vermochte wirklich nichts knabbern beim Lesen - was unüblich für mich ist. Es waren viele schwere Themen angesprochen und daher freute ich mich auch nicht wirklich auf das Lesen.

Das Buch gab mir kein bisschen Hoffnung. Es zerstört und deprimiert nur. Mir blieb am Ende die Frage, was Aydemir mir eigentlich mit dem Buch sagen will. Das alles sinnlos ist?

Insgesamt waren all die Probleme der Kinder einfach nicht mein bevorzugtes Interessensgebiet meiner üblichen Lektüre.

Ich habe jedoch auch sehr viele positive Rezensionen zu diesem Buch gelesen. Daher bleibt es letztlich Geschmackssache.

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