Profilbild von Jazz

Jazz

Lesejury Star
offline

Jazz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jazz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2021

Mehr Autobiographie als Ratgeber

Rosarotes Glück
0

Mit Rosarotes Glück liefert Sideropoulos leider nicht wirklich einen Ratgeber sondern mehr ihre Autobiographie. Und wenn das Buch darunter verkauft wre, wäre es wohl auch 5 Sterne geworden, aber so ist ...

Mit Rosarotes Glück liefert Sideropoulos leider nicht wirklich einen Ratgeber sondern mehr ihre Autobiographie. Und wenn das Buch darunter verkauft wre, wäre es wohl auch 5 Sterne geworden, aber so ist dem leider nicht.

Während 90% des Buchs ihre Biographie ausmacht, sind es leider nur etwa 10 Prozent tatsächliche Ratgeber. Und da hat sie einfach zu jedem Thema etwas zu sagen. Kindererziehung, Karriere, Freundschaft, Aufräumen, etc.

Was mich gestört hat, war, dass sie bei allen Themen wenigstens immer erwähnt hat, woher sie diesen und jenen Ratschlag hat, so erwähnt sie ihre von Marie Kondo kopierte Aufräummethode nicht namentlich. Das ist falsch und verlogen.

Auch stilistisch ging sie mir mit ihren Wiederholungen "Jakob sagt immer..." etwas auf die Nerven.
Von der Optik und Haptik und vom Design her ist das Buch wirklich sehr hochwertig und mit viel Liebe zum Detail hergestellt. Jedoch ist das den Designern zu verdanken. Susan selbst hätte sich einen großen Gefallen getan, wenn sie ebenfalls nach 1x runterschreiben sich das Buch noch einmal durchgelesen hätte. So hätte sie vielleicht ihre kleinen Details, die verwirrend sind, bemerkt und auch die undurchsichtige Chronologie etwas aufgearbeitet. Zudem hätte sie sich bei den Ratschlägen vielleicht wirklich nur auf ihr größtes Problem "Glück" und "Mila-Desaster", wodurch sie in eine tiefe Sinnkrise gefallen ist, fokussieren können.

Jedoch würde ich beispielsweise kaum etwas von ihren Erziehungsmethoden annehmen (auch wenn ich kinderfrei bin), denn sie selbst hatte in ihrer Kindheit wirklich alles bekommen und hat so niemals mit Konsequenzen zu leben oder Fehlschläge einzustecken gelernt. Ihre Eltern haben sie dabei unterstützt die Schule zu schwänzen, um auf Konzerte zu gehen. Und das lobt sie dann auch noch statt jetzt im Nachhinein als Erwachsene das kritische zu hinterfragen... Daher war dann natürlich ihre Flop-Serie so ein großes Desaster auf einmal. Sie kannte so etwas ja in ihren ersten 35 Jahren noch gar nicht!

Das wahre, harte Leben kennt sie bis dahin einfach nicht. Schon in ihrer Kindheit hat sie 4x (im Sommer und Winter im Camp für Juden, im Sommer parallel wie auch immer auch stets wochenlang im Urlaub bei der Tante in Griechenland und dann noch im Oktober zu ihrem Geburtstag in Tel Aviv -hier das Detail: Wie lang ist ihr Sommer, wenn sie sowohl in einem Camp als auch in GR bei einer Tante ist?!) im Jahr Urlaub gemacht. Mit so einer Person kann ein einfacher Bürger sich einfach nicht identifizieren. Da kann sie auch nicht wirklich diesen Menschen Ratschläge erteilen.

Auch die Sprüche, die in dem Buch herausstechen sind meist nur bekannte Kalendersprüche, die ich auf Instagram schon x-fach gesehen habe. Bspw: "Leben ist das, was passiert, während du fleißig dabei bist, andere Pläne zu schmieden." Gibt es sicher 1Mio mal auf Insta. Wirklich innovativ ist sie also nicht. Und gleichzeitig ist es etwas doppelzüngig von ihr hin und wieder Social Media auch noch zu kritisieren.

Die einzigen zwei Dinge, die ich daher aus dem Buch mir mitnehme sind die Ratschläge "Jetzt" (Verschiebe nichts auf gleich oder morgen etc.) und "Feile an deinen Stärken, statt deine Schwächen zu beheben, was nur frustriert und du deine Stärken womöglich gleichzeitig verlierst." Daher auch nur 2 Sterne. Wenn man allein die Ratgeber, die sie erwähnt liest, hat man sicher mehr davon als von ihren Zusammenfassungen, die aufgrund ihrer Knappheit nicht langfristig im Hirn bleiben werden. Ein griechisches Kochbuch von ihr mit kurzen Anekdoten aus ihrem Leben darin hätte mir besser gefallen.

Empfehlenswert nur für wahre Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2021

Zunächst zäh, am Ende zu kurz

Die Verlorenen
0

Ich brauchte wirklich Tage, bis ich in dieses Buch fand. Aber als ich dann endlich mitten in der Geschichte war und gepackt wurde, kam mir die Geschichte zu schnell zum Schluss. Ein weiteres Kapitel hätte ...

Ich brauchte wirklich Tage, bis ich in dieses Buch fand. Aber als ich dann endlich mitten in der Geschichte war und gepackt wurde, kam mir die Geschichte zu schnell zum Schluss. Ein weiteres Kapitel hätte ich mir eher zusätzlich ans Ende gewünscht statt der recht langen, langweiligen Einleitung.

Inhaltlich geht es um London mitten im 18. Jahrhundert. Bess erwartet unverheiratet ein Kind von einem Mann, der verheiratet ist, wovon sie jedoch nichts ahnt. Als sie ihre Schwangerschaft bemerkt und Daniel wieder aufsucht, erfährt sie, dass er verstorben ist. Aufgrund ihrer armen Lage, ist sie gezwungen direkt nach der Geburt weiterzuarbeiten und kann daher nicht auf ihr Baby aufpassen, sodass sie den einzigen Ausweg darin sieht ihr Baby in einem Kinderheim abzugeben.

Als 6 Jahre später, ihre Clara groß genug ist, um ihr bei der Arbeit auszuhelfen, will Bess ihr Mädchen wieder abholen und erfährt, dass Clara schon vor 6 Jahren von ihr abgeholt wurde... Wo ist sie?

Stilistisch schreibt Halls Halls sehr malerisch. Der Roman ist in der Ich-Person geschrieben, wobei der komplette Roman in vier Abschnitte gegliedert ist und die beiden weiblichen Protagonisten Bess und Alexandra sich mit dem Erzählen abwechseln.

Ich liebe ja gute, romantische Romane aus der vergangenen Zeit mit echten Gentlemen und echten Gefühlen, die sich langsam aufbauen. Und genau das liefert Stacey Halls fast perfekt. Die Liebe kam mir am Ende viel zu kurz und knapp. Da wäre ein etwas zeitlich versetzter Epilog ideal gewesen, um diese Perfektion zu erreichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2021

Als sarkastisches Geschenk ideal

Nichts
0

Wer kennt es nicht? Die Freunde, Familienmitglieder und Bekannte, die Geburtstag feiern und sich NICHTS wünschen? Da gerät man entweder an den Rand der Verzweiflung und findet nichts oder kauft tatsächlich ...

Wer kennt es nicht? Die Freunde, Familienmitglieder und Bekannte, die Geburtstag feiern und sich NICHTS wünschen? Da gerät man entweder an den Rand der Verzweiflung und findet nichts oder kauft tatsächlich nichts und wird dumm angesehen von den Gästen...

Um genau dieses Problem zu lösen hat Caroline Stern ein äußerst kreatives Werk geschrieben: NICHTS. Dieses Buch besteht somit tatsächlich nur aus dem Titel, der dann auch zu seinem Wort steht. Es steht nichts auf den 60 Seiten. Ich persönlich werde es als Notizbuch verwenden.

Fazit: Dieses Buch ist empfehlenswert für alle, die ein Geschenk für Menschen suchen, die sich nichts wünschen. Das Cover ist mir persönlich zu dunkel, jedoch kann ich das Schwarz nachvollziehen, denn die meisten Frauen finden dann für Frauen doch noch etwas Passendes. Von Nagellack, Deko etc. kann eine Frau ja niemals genug haben. Bei Männern ist das tatsächlich eine kniffligere Angelegenheit. Daher passt das elegante, zurückhaltende, dunkle sehr.
Für Frauen lieber auf eine andere Coverfarbe zurückgreifen.

Es scheint auch super anzukommen, wenn man bedenkt, dass ich schon ein Exemplar der 2. Auflage ergattern konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2021

Langatmig

Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens
0

Ich habe sehr lange gebraucht, um in diesen Roman hineinzufinden.

Mein größtes Problem war, dass der Klappentext viel zu viel preisgab. Nachdem ich die Hälfte gelesen hatte, arbeitete Tine noch immer ...

Ich habe sehr lange gebraucht, um in diesen Roman hineinzufinden.

Mein größtes Problem war, dass der Klappentext viel zu viel preisgab. Nachdem ich die Hälfte gelesen hatte, arbeitete Tine noch immer nicht in dem besagten Hotel bei ihrem Zukünftigen. Dieser wurde bis dato auch kaum erwähnt.

Dieser Roman ist also als genau das zu sehen, was er darstellt. Die Einleitung zu einer großen Saga. Jedoch sind mir 500 Seiten wirklich zu viel für eine Einleitung. Sehr zäh, er packte mich nicht wirklich.

Inhaltlich tauchten zudem viele Gedichte auf. Das ist nicht unbedingt mein Genre, die meisten habe ich übersprungen.

Gegen Ende wurde mir der Roman plötzlich zu politisch und historisch.

Allerdings kann man alles auch ganz anders sehen: Literarisch. Das hat jedoch mit sich gebracht, dass in mir nie Gefühl hochgekommen ist, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte...

Jedoch bin ich allgemein kein Liebhaber von Romanreihen, die man unbedingt nacheinander lesen muss. Bis der nächste Band erscheint (Sommer), habe ich schon zahlreiche weitere Bücher verschlungen und den Inhalt dieses vergessen. Viel mehr begeistert hätte mich etwas Knappheit und dafür 3 einzelne Bände beispielsweise über die Leben der ersten drei Schwestern.

Allgemein störte mich, dass so viel Banalem so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde und so viele Charaktere so ähnlich gezeichnet waren. Hier wäre es besser gewesen, wenn man sich auf wenige Personen konzentriert, diese dann aber mehr Leben und Individualität einhaucht. Außerdem hätte man auch mehr darüber berichten können, wie sie genau leben. Eben einfach mal so ein Tagebuch voller Hunger, Sorgen, Krankheit, Angst, etc. Vieles wurde nur schwarz auf weiß geschrieben, aber nicht näher gebracht. Dass ein Kind beispielsweise an Hunger oder Kälte stirbt. Obwohl genau diese Art von Grausamkeit eigentlich genau in Tines Leben passen würde.
Schade, Jessen kann flüssig schreiben, aber nicht spannend oder emotional.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2021

Durchwachsen

Wenn der Orthopäde Rücken hat
0

Von der sehr klein gehaltenen Schrift kriegt man eventuell Kopfschmerzen beim Lesen. Ich hatte ab und an Kopfschmerzen. Das mag vielleicht aber natürlich auch andere Gründe haben.

Nichtsdestotrotz wird ...

Von der sehr klein gehaltenen Schrift kriegt man eventuell Kopfschmerzen beim Lesen. Ich hatte ab und an Kopfschmerzen. Das mag vielleicht aber natürlich auch andere Gründe haben.

Nichtsdestotrotz wird dieses Buch nicht einfach so in mein überfülltes Regal wandern und dort nie wieder hervorgeholt werden, sondern ganz sicher immer wieder mal zum Nachschlagen durchgeblättert wegen all der Übungen.

Außerdem rate ich allen das Buch immer wieder zwischendurch zu lesen und nicht an einem Stück, um sich über einen längeren Zeitraum mit dem Buch zu befassen und so schon immer wieder die Übungen in den Alltag zu integrieren.

Nach 1/3 fing Manke an über viele mögliche Krankheiten zu sprechen - mir persönlich zu viel. Ich wollte ja keine möglichen Ursachen von einem Buch! Wenn, dann gehe ich ja zum Arzt... Und so schürt er wohl nur Angst, dass man an dies und jenes womöglich leidet und wirft sich selbst in einen endlosen, unnötigen Strudel voller Zweifel...

Mir hätten dagegen viel mehr Übungen gefallen. Am besten auch noch mit QR-Codes, sodass man auf der idiotensicheren Seite wäre.

Fazit: Das Buch hat sein Potential leider nicht ausgeschöpft. Manke erzählt mir viel zu viel Privates und hätte sich auf sein Thema fokussieren müssen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere