Profilbild von Jazz

Jazz

Lesejury Star
offline

Jazz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jazz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2019

Affären aus einem neuen Blickwinkel

Die Macht der Affäre. Warum wir betrügen und was wir daraus lernen können.
0

"Die Macht der Affäre" von Esther Perel ist ein Sachbuch rund um das Thema Affäre. Perel selbst ist jahrelang erfahrene Paartherapeutin.


Inhaltlich beschreibt und analysiert Perel Affären: Aus dem Blickwinkel ...

"Die Macht der Affäre" von Esther Perel ist ein Sachbuch rund um das Thema Affäre. Perel selbst ist jahrelang erfahrene Paartherapeutin.


Inhaltlich beschreibt und analysiert Perel Affären: Aus dem Blickwinkel der Betrogenen, der Betrüger und der Affäre ebenfalls. Gerade der letzte Punkt hat meine Aufmerksamkeit gepackt, da man ja meist nur die Seite vom Paar sieht, aber nicht gerade oft an den Geliebten denkt, sondern diesen ausschließlich verdammt. Das macht Perel absolut nicht. Sie lässt jeden zu Wort kommen ohne vorurteilig zu urteilen.

Negativ: Mir selbst waren persönlich eine Szenen etwas zu prekär. So viel Intimes von manch einem Paar mit Problemen wollte ich dann hin und wieder nicht lesen. Aber ich verstehe schon, dass sie es geschrieben hat, damit der Leser, der möglicherweise an dem selben Problem leidet, daraus lernen kann.
Zudem sind 370 Seiten etwas happig. Hin und wieder habe ich das Buch zurücklegen müssen, nicht wegen Zeitmangel, sondern, weil es einfach nicht mehr ging über Affären zu lesen.

Schließlich erfolgt ein Fazit, was aus einer Affäre entstehen kann. Das wohl interessanteste, aber kürzeste Kapitel. Sie stellt Monogamie in Frage. Nicht in dem Sinn, wie man es denkt, sondern ist der Meinung, dass jeder etwas anderes darunter versteht, was letztlich auch stimmt. Der eine findet fremd flirten schon fremdgehen, der andere nicht etc. Daher beschreibt sie auch Paare, die nun neue Konzepte gefunden haben: offene Beziehung etc.

Fazit: Wenn man in dem Dilemma steckt, egal, welche Position man einnimmt (Betrogener, Betrüger, Affäre), ist dieses Buch sicher ein helfender Ratgeber, wenn man sich keine Therapie leisten kann.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Verbotene Liebe mitten in der Nachkriegszeit

Die leuchtenden Tage am Bosporus
0

"Die leuchtenden Tage am Bosporus" von Lucy Foley ist ein Liebesroman, der sich in der Nachkriegszeit (1921) in Istanbul abspielt.


Inhaltlich geht es um Nur, eine Frau, die sich um ihre Mutter, Großmutter ...

"Die leuchtenden Tage am Bosporus" von Lucy Foley ist ein Liebesroman, der sich in der Nachkriegszeit (1921) in Istanbul abspielt.


Inhaltlich geht es um Nur, eine Frau, die sich um ihre Mutter, Großmutter und einen Jungen kümmert. Ziemlich tragisch zerrissene Familiengeschichte, mehr will ich nicht verraten. Als der Junge krank wird, ihr Hausarzt umgezogen ist, das zuständige Krankenhaus überfüllt ist, geht Nur zum britischen Militärkrankenhaus, indem George, der Oberarzt den Jungen stationär aufnimmt und Nur ihn täglich von nun an besucht.

Stilistisch: In sehr kurzen Abschnitten (manchmal nur 1, 2 Seiten) wechseln sich die Perspektiven. Mal liest man aus der Sicht Georges, mal die des Jungen, mal von Nur und einem geheimnisvollen Reisenden, der um 1960 reist und einem Gefangenen, der sich noch mitten in den Geschehnissen des Kriegs befindet. Wem abrupte Szenenwechsel nicht stören, dem ist das Buch sicherlich wärmstens zu empfehlen.
Zudem schreibt Foley sehr malerisch. Man muss oftmals zwischen den Zeilen lesen, um zu verstehen, was gerade passiert/passieren wird/angekündigt wird.

Kritik: Die Liebe wirkt auf mich ein wenig einseitig und geht auch nicht wirklich in die Tiefe (meiner Meinung nach, manch anderem wird es sicherlich genügen).

Veröffentlicht am 30.03.2019

Kopier den einzigartigen Stil der Parisian

Dress like a Parisian
0

"Dress like a Parisian" von Alois Guinut ist ein kompaktes Nachschlagewerk rund um das Thema Kleidung und einzigartigen Stil der Pariserinnen.


Inhaltlich ist es gut gegliedert in doppelseitigen Kapiteln, ...

"Dress like a Parisian" von Alois Guinut ist ein kompaktes Nachschlagewerk rund um das Thema Kleidung und einzigartigen Stil der Pariserinnen.


Inhaltlich ist es gut gegliedert in doppelseitigen Kapiteln, die kurz verschiedene Typen beschreiben und Tipps und Ratschläge geben. Beispielsweise: Muster, Farben, Make-Up, Schuhe, Accessoires,... Mit vielen Fotos und Vorschlägen, wie man kombinieren kann, wo man kaufen sollte, ...

Positiv: Ich habe in solch einem Werk nicht erwartet "Plus-Size" abgebildet zu sehen, sondern eher ausschließlich die Pariser Klischee-Magermodels. Dass Paris inzwischen wirklich so fortschrittlich ist: Lobenswert!

Durch viele Interviews mit Pariserinnen lernt man verschiedene Typen kennen. Hier findet man sicherlich eine, die man als Vorbild nehmen kann und sympathisch findet.

Kritik: Mir fehlt ein wenig der sportliche Aspekt. Anscheinend ziehen sich Pariserinnen absolut unsportlich an. Ich frage mich nämlich schon lange, wie man eine Jogginghose kombinieren kann ohne auf den Bauchfrei-Trend setzen zu müssen und gleichzeitig dennoch nicht gammlig wirkt...
Einige Male wirken die abgebildeten Fotos, die das Beschriebene als Beispiel zeigen sollen, etwas fehl interpretiert.
Es kommen wirklich sehr viele Begriffe vor, mit denen ich als Laie nichts anfangen konnte und diese erst recherchieren musste, um bspw. herauszufinden, was ein Batikmuster, Vichymuster etc. ist...hier wären ein paar kleine Ausschnitte, die versch. Musterarten direkt zeigen hilfreich.

Fazit: Jemand, der den Stil einer Parisian kopieren möchte, dem ist das Buch wärmstens zu empfehlen.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Abenteuerliches Drama über die wahre Liebe

Und plötzlich Liebe
0

"Und plötzlich Liebe" von Myriam Klatt ist ein zuckersüßer Liebesroman.


Inhaltlich: Maja hat Flugangst und geht keine Risiken ein und mag Langeweile. Ihr Freund Stephan dagegen würde gerade Abenteuerurlaub ...

"Und plötzlich Liebe" von Myriam Klatt ist ein zuckersüßer Liebesroman.


Inhaltlich: Maja hat Flugangst und geht keine Risiken ein und mag Langeweile. Ihr Freund Stephan dagegen würde gerade Abenteuerurlaub machen... Es kommt, wie so oft: Ungerechterweise muss nun Maja ihre Angst überwinden und nach Bolivien reisen, um das Reisebüro zu retten, in dem sie arbeitet. Dort angekommen ist ihr Geschäftspartner ein neues, wildes Abenteuer für sie. Maja kommt in Versuchung. Alte, bewährte Liebe oder doch lieber das neu entdeckte spannende wilde Abenteuer?

Stilistisch: Gespickt mit unglaublich viel Situationskomik, wofür zu 97 % die geschiedenen Eltern von Maja "Schuld" sind. Außerdem in der Ich-Person aus der Sicht von Maja geschrieben.

Fazit: Wundervoll, herrliche, lustige, leichte Sommerlektüre für Frauen!

Veröffentlicht am 25.03.2019

Große Lieben

Die Wildrosentöchter
0

"Die Wildrosentöchter" von Valentina Cebeni ist ein Liebesroman, der sich in der heutigen Zeit abspielt, wobei die Protagonistin Cassandra in ihrem Garten eine Kiste findet, in der sich ein Brief und andere ...

"Die Wildrosentöchter" von Valentina Cebeni ist ein Liebesroman, der sich in der heutigen Zeit abspielt, wobei die Protagonistin Cassandra in ihrem Garten eine Kiste findet, in der sich ein Brief und andere wichtige Dokumente befinden. Der Brief ist unterschrieben von Anita. Wer ist Anita und hat sie ihre große Liebe Hendrik wieder gefunden nach dem Ende des Kriegs? Und was ist mit ihrem gemeinsamen, beim Verfassen des Briefs noch ungeborenen Baby passiert?


Gleichzeitig kämpft Cassandra zudem selbst mit ihrem Leben, da sie ihren Ehemann vor einem Jahr aufgrund von Krebs verloren hat und nun für ihre gemeinsame Tochter weiterleben muss. Mit ihrer Schwiegermutter begibt sich Cassandra nun auf die Suche nach Anita, wobei ihr der Weinlesemitarbeiter Enea eine große Stütze bietet.

Stilistisch: Der Roman ist ausschließlich aus der Ich-Perspektive aus Cassandras Sicht geschrieben. Hin und wieder wirkten auf mich einige Szenen wie geschrieben, aber unrealistisch, unharmonisch, abgehakt.

Fazit: Cebeni hat einen Frauenroman mit ein wenig Tiefgang geschrieben, denn ich bin nicht auf die Lösung des Anita-Rätsels gekommen, wirklich brillant durchdacht.