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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2017

Philosophisch über das Leben lehrend

LiebesLeben
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Der Roman "Liebesleben" von Helmut Treubel scheint auf den ersten Blick ein endloser Monolog vom Schriftsteller über sich, sein Leben, seine Zufriedenheit, Liebe und Freiheit zu sein. Allerdings ist es ...

Der Roman "Liebesleben" von Helmut Treubel scheint auf den ersten Blick ein endloser Monolog vom Schriftsteller über sich, sein Leben, seine Zufriedenheit, Liebe und Freiheit zu sein. Allerdings ist es insgesamt sehr unterhaltsam zu lesen, da man selbst dabei ins Grübeln kommt, ob man ihm und seinen Ansichten zu den genannten Punkten übereinstimmt oder man eigene andere Erfahrungen in manchen oder allen Punkten sammeln konnte. Es ist ein sehr philosophisches Buch und lehrt über das Leben. Treubel ist die meiste Zeit über auf der Suche. Sein Werk erscheint mir ein Werk zu sein, das man nicht nur einmal im Leben lesen wird. Man liest es sicherlich mehrfach und wird immer wieder dabei etwas Neues lesen, entdecken und über sich selbst lernen. Zudem hat man so auch an eigener Lebenserfahrung gesammelt und so noch mehr Vergleichspunkte. Zudem kann man das Werk sicherlich als Orientierungshilfe um Probleme zu lösen anwenden, wenn man die Situation/das Problem seinen Dargestellten angleicht. Insgesamt ist es ein sehr persönliches Werk, wie ein Tagebuch durch die ganzen offen gelegten Gedanken und Gefühlen. An manchen Stellen erschien es mir fast zu offen, um es selbst lesen zu dürfen, da ich den Autoren nicht persönlich kenne, aber nun so viel über sein Innerstes erfahre. An anderen Stellen wiederum war ich überrascht über interessante, mir allerdings etwas fragwürdigen Thesen. Aber jedem seine Meinung. Ein kleiner Kritikpunkt zu guter Letzt: Manchmal hat er extrem lange verwirrende Sätze über mehrere Zeilen verfasst, sodass es ein Werk ist, dass man nicht abends lesen sollte, da die Konzentration gefragt ist.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Kein Muss

Die Nacht schreibt uns neu
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Dieses Buch hat eine gute Idee, allerdings haben mich einige Umsetzungkleinigkeiten gestört.

Als erstes empfehle ich jedem, der das Buch lesen will - auch wenn ich es im Nachhinein wohl eher nicht gelesen ...

Dieses Buch hat eine gute Idee, allerdings haben mich einige Umsetzungkleinigkeiten gestört.

Als erstes empfehle ich jedem, der das Buch lesen will - auch wenn ich es im Nachhinein wohl eher nicht gelesen hätte - unbedingt den Prolog zu überspringen, da dort so ziemlich das Ende verrät, was dem Buch also von Anfang an die Spannung wegnimmt. (Was hat sich Atkins dabei gedacht?!)

Zum Cover:

Die Frau hat einen Schatten, während der Mann keinen hat. Das verwirrt. Ist er tot? Hat er keine Seele? Und obwohl das Buch nur wenige Jahre alt ist, hat der Mann eine viel zu große Hose und ein viel zu großes Hemd, das zudem nicht ordentlich in die Hose gesteckt ist. Außerdem ist ihr Schatten fehlerhaft dargestellt worden, da zwischen ihrem Körper und dem linken Arm viel mehr Platz ist als im Schatten angedeutet.

Zum Inhalt:

Am Anfang scheint sich die Autorin noch zu bemühen. Sie schreibt so rührend, dass man den Tränen sehr nah steht. Aber das wandelt sich ab Seite 100 etwa, da sie einfach nur alles unnötig in die Länge zieht und mit der Länge vergrößert sich dieser Effekt auf mich sogar noch weiter. Die Rührung kann allerdings auch gleichzeitig damit in Verbindung gebracht werden, dass ich während dem Lesen noch zusätzlich bittersüße Musik von Hans Zimmer, Yann Tiersen und Ähnliche gehört habe.

Spätestens nach der Hälfte des Werks war für mich die Luft draußen. Vieles schien für mich nach einem abgekupferten, billigen Klischee und die Protagonistin suchte die Schuld immer nur bei den anderen und zweifelte nie an sich selbst und erörterte, recherchierte, legte ihre eigenen Fehler dar. Sie wurde mir immer unsympathischer.

Spannend hätte ich beispielsweise gefunden, wenn die zweite Hälfte des Werks aus dem Werk des Protagonisten Jacks bestanden hätte, der als Autor tätig ist und gerade sein neuestes Werk geschrieben hatte - von dessen Inhalt man allerdings so viel erfährt: "Krimi, Toter im See in Umgebung". Oder man hätte die Sichtweise ändern können und nun alles aus der Sicht Jacks erzählen können - statt weiterhin der Ich-Erzählerin Emma. Eine etwas kleinere Wendung, aber womöglich hätte das dem Werk den immer größer werdenden "Langeweile-Effekt" genommen.

Mehr Witz zwischen den beiden Protagonisten wäre unterhaltsamer gewesen als der plötzliche Umschwung in das Drama-Genre, in das das Werk ab Seite 300 etwa gefallen ist.

Fazit:

Nette Idee, aber sehr holprig bei der Umsetzung. Ein paar Abschnitte würde ich definitiv wegstreichen und sie mit meinen eigenen Ideen umsetzen, aber das zeugt meiner Meinung nach nicht von einem perfekten Roman, aber letzten Endes ist alles nur eine Frage der Geschmackssache.

Zu guter Letzt frage ich mich, was wohl mit Richard passiert ist - der im Epilog gar nicht mehr zu Wort kam - was ich als sehr ungenügend empfand.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Spanische Suche nach Liebe und dem Leben

Wenn ich jetzt nicht gehe
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Das Cover zu "Wenn ich jetzt nicht gehe" von María Dueñas ist wunderschön edel gestaltet. Es verleitet gerade zu nur Jung sowie Alt zum Träumen von der ewigen Liebe, die man noch nicht gefunden hat. Inhaltlich ...

Das Cover zu "Wenn ich jetzt nicht gehe" von María Dueñas ist wunderschön edel gestaltet. Es verleitet gerade zu nur Jung sowie Alt zum Träumen von der ewigen Liebe, die man noch nicht gefunden hat. Inhaltlich geht es um einen stattlichen Herrn, dem der Bankrott kurz bevor steht. Um dies zu verhindern, verkauft er all sein Hab und Gut, wobei es hier um Minen und Ländereien geht, die allerdings nicht mehr prächtig laufen, wie noch zu seinen jungen Zeiten. Alsbald bricht er mit dem Geld auf und reist durch die halbe spanisch-sprachige Welt, angefangen von der Abreise von Mexiko über eine kurzen Aufenthalt in Havanna nach Spanien. All seine Bekanntschaften - sowohl die guten und die von ihm über den Tisch gezogenen - werden sehr aufschlussreich und unvorhersehbar in einer atemberaubenden Geschichte verworren.
Der Schreibstil von Dueñas ist sehr literarisch und ausschmückend. Sie hat den Wortlaut des 19. Jahrhunderts sehr gut getroffen - wenn man vorher nicht wüsste, dass es sich um ein neues Werk handelt, könnte man sich verleiten lassen und davon ausgehen, dass es sich hierbei schon um einen zeitlosen Klassiker der Weltliteratur handelt.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Spannende Verwirrungen

Boy in the Park – Wem kannst du trauen?
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"Boy in the park" von A. J. Grayson ist ein psychologischer Thriller - kein Roman. Es ist bis ins kleinste Detail wunderbar durchdacht, wenn ich mir aber erlaube einen Fehler entdeckt zu haben - der aber ...

"Boy in the park" von A. J. Grayson ist ein psychologischer Thriller - kein Roman. Es ist bis ins kleinste Detail wunderbar durchdacht, wenn ich mir aber erlaube einen Fehler entdeckt zu haben - der aber nichts an dem Buch aussetzt - dennoch lohnenswert zu lesen! Ich bezweifle, dass, wenn ein Mann sein eigenes Kind schlägt und zwar regelmäßig, dass diese Familie sich zusammenrauft und glücklich beisammen Weihnachten feiert. Das scheint mir ein Traum, ein Wunschdenken, eine falsche Vision des Autoren zu sein. Denn wenn ein Mann ein Kind schlägt, wird er sicherlich keine Sekunde an Gott, Jesus, Essen, Baum, Geschenke denken. Denn wenn er normal sein wollte, warum schlägt er ihn? Ansonsten ist das Buch allerdings gut gelungen. Der Fehler scheint mir daher zu rühren, dass A. J. Grayson, wie er selbst im Anhang geschrieben hat, eine glückliche Kindheit genossen hat und deswegen sich wohl schwer in das Kind hineinversetzen kann.
Inhaltlich geht es um einen Mann, der in seinen besten Jahren ist, der täglich wie ein Spanner einen Jungen in einem Park beobachtet. Als er eines Tages nicht erscheint, begibt er sich auf die Suche nach ihm... Es wird packend, fesselnd und ein Roadtrip der sehr eigensinnigen Art, wie man ihn wohl noch nie gelesen hat.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, man kann das Buch locker innerhalb von wenigen Stunden lesen. Falls man allerdings das Buch im Bett beginnt zu lesen, so sei man vorgewarnt, dass man sicherlich das Buch nicht so leicht weglegt und eher die Nacht durchliest als zu schlafen.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Zu viel Glücksroman

Meer Liebe auf Sylt
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Das Cover hat vielleicht einen Fehler, denn der Hut, den sie trägt, hat eine sehr helle Stelle links oben - es scheint eher weiß als strohbeige. Formell ist der Roman einfach zu lesen. Es besticht durch ...

Das Cover hat vielleicht einen Fehler, denn der Hut, den sie trägt, hat eine sehr helle Stelle links oben - es scheint eher weiß als strohbeige. Formell ist der Roman einfach zu lesen. Es besticht durch einen sehr flüssigen Schreibstil. Alle Charaktere haben ein Motto nach dem sie leben und bleiben diesen auch durch das Buch sehr treu, wobei sie natürlich am Ende allerdings nicht mehr so starre Verfechterinnen sind wie am Anfang, dennoch gibt dies dem Leser die Chance die Charaktere sehr gut zu verstehen und sie wirken glaubhaft, wenn auch etwas stereotypisch. Ich persönlich habe mir von der Geschichte mehr über die Krise zwischen Alexandra und Marcus, ihrem Noch-Gatten erwartet. Allerdings geht es nur um die zwei Omas, der Tochter von A und M, Emma und der Schwester As, Jana und deren Beziehungsdramen. Da nun allerdings die Geschichten von den Protagonisten und die Alter von ihnen sich von meinem Leben so sehr differieren, würde ich das Buch wohl nicht meinen Freunden, sondern eher älteren (ab 40) schenken. Denn insgesamt ist es schon ein gelungenes Werk, allerdings entspricht es einfach nicht ganz meinem Interesse. Negativ aufgefallen ist mir, dass es zu viele unrealistische Zufälle existieren und ein Happy End für alles gibt, wobei die Moral meiner Meinung nach sehr auf der Strecke geblieben ist. Insgesamt einfach zu unrealistisch für meinen Geschmack. Wer allerdings in einer rosarot umhüllten Zuckerwattewolke durch das Leben schwebt - dem sei das Buch sicherlich bestens zu empfehlen.