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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2018

Gemütlicher Cosy-Crime

Die edle Kunst des Mordens
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Clara Annerson ist Schriftstellerin in Wien und arbeitet gerade an ihrem ersten Krimi. Bei der Planung des fiktiven Mordes stolpert sie in einen echten Kriminalfall hinein und beginnt auf eigene Faust ...

Clara Annerson ist Schriftstellerin in Wien und arbeitet gerade an ihrem ersten Krimi. Bei der Planung des fiktiven Mordes stolpert sie in einen echten Kriminalfall hinein und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln…

Es handelt sich um einen klassischen, gemütlichen Cosy Crime. Den größten Teil nehmen Gespräche über den Fall ein. Zum Ende hin gibt es ein paar kleinere Spannungsmomente. Die verzwickte Auflösung mit überraschenden Elementen und Claras plötzliche Eingebung der Lösung erinnern an Miss Marple & Co. Clara selbst ist jedoch ganz anders als Miss Marple: Sie ist deutlich jünger und strebt weniger selbstverständlich der Lösung des Falls zu. Stattdessen macht sie Fehler in ihren Befragungen, zweifelt und handelt stellenweise naiv. Dadurch hat sie auf mich sehr liebenswürdig gewirkt.

Die Liebe spielt in diesem Krimi ebenfalls eine (Neben)Rolle. Clara verliebt sich in einen der Beteiligten des Falls. Dessen Figur bleibt bis zum Schluss undurchsichtig. Ich denke, dass seine persönliche Geschichte im nächsten Band noch eine Rolle spielen wird. Leider bleiben auch einige Elemente des Falls ungeklärt. Ich hoffe, dass auch diese im Folgeband nochmal aufgegriffen werden und nicht komplett in der Luft hängen bleiben.

Fazit: Ein gemütlicher Cosy Crime aus Wien, mit laienhafter Ermittlerin, Liebesgeschichte, überraschender Auflösung und einigen ungeklärten Elementen, vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 18.06.2018

Viel Warenkunde, wenig Rezepte

Naturnahes Kochen – einfach, gut, gesund
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Die erste Hälfte dieses Buches befasst sich vollständig mit Warenkunde. Dabei beschreibt der Autor auch die Geschichte verschiedener Lebensmittel und Ernährungstheorien aus Vergangenheit und Gegenwart. ...

Die erste Hälfte dieses Buches befasst sich vollständig mit Warenkunde. Dabei beschreibt der Autor auch die Geschichte verschiedener Lebensmittel und Ernährungstheorien aus Vergangenheit und Gegenwart. Dieser Teil ist für meinen Geschmack viel zu ausführlich und wenig alltagstauglich geraten. Würde man den Ratschlägen des Autors folgen, könnte man fast nichts mehr im normalen Supermarkt einkaufen, sondern müsste jede Zutat gesondert bei einem Hersteller bestellen, der besonders tierfreundlich, traditionell oder naturbelassen produziert.

Die zweite Hälfte des Buches bietet gerade einmal 24 Rezepte. Diese werden wiederum sehr ausführlich mit historischen Ausführungen und Ernährungstheorien eingeleitet. Die Rezepte selbst waren für meinen Geschmack teils unspektakulär und altbekannt und teils mit schwierig zu bekommenden Zutaten versehen und daher nicht alltagstauglich. Ich habe "Himmel & Erde" nachgekocht. Es ging schnell und hat gut geschmeckt, war mir allerdings schon lange vor diesem Buch bekannt. Die einzige (schmackhafte) Neuerung waren die gehackten Haselnüsse, die vor dem Servieren über die Kartoffeln, Äpfel und Würste gestreut werden.

Fazit: Viel und ausschweifende Warenkunde und wenig Rezepte, konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen, 3 Sterne.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Verzwickter Provence-Krimi mit liebgewonnen Protagonisten, regionalen Informationen und kulinarischen Ausflügen

Provenzalische Schuld
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Im beschaulichen Dörfchen Sainte-Valérie in der Provence vermisst der Bürgermeister Arnaud Rozier seine Ehefrau Nanette. Er bittet den Polizisten Pierre Durand, ihn bei der Suche zu unterstützen. Immer ...

Im beschaulichen Dörfchen Sainte-Valérie in der Provence vermisst der Bürgermeister Arnaud Rozier seine Ehefrau Nanette. Er bittet den Polizisten Pierre Durand, ihn bei der Suche zu unterstützen. Immer neue Hinweise auf Nanettes Verbleib tauchen auf und Pierre folgt ihnen quer durch die Provence. Parallel beschäftigt er sich mit zwei Morden an Frauen in einsamen Gegenden. Ist Nanette dasselbe Schicksal widerfahren?

Der Vermisstenfall ist verzwickt, weil immer neue Hinweise auftauchen, die stets neue Fragen aufwerfen statt Antworten zu geben. Die ganze Zeit habe ich mitgefiebert und um Nanette gebangt. Am Schluss, als Pierre dem Täter auf die Schliche kommt, wird es noch einmal richtig spannend.

Die liebgewonnenen Protagonisten tauchen wieder auf und entwickeln sich weiter. Pierre und seine Freundin Charlotte müssen eine Beziehungskrise überwinden und der Bürgermeister zeigt seine bisher unbekannte, private Seite.

Wie in den Vorgängerbänden haben mir die geschickt in die Geschichte eingeflochtenen Infos über die Provence, das Leben und die Probleme dort gut gefallen. In diesem Band geht es um die zunehmende Wiederausbreitung von Wölfen, die Weidetiere reißen und dadurch die Existenzgrundlage der Bauern ruinieren. Die Darstellung der verschiedenen Sichtweisen zu diesem Thema habe ich als angenehm ausgewogen empfunden.

Außerdem nimmt die provenzalische Küche wieder viel Raum ein. Die Beschreibung der typischen Gerichte hat mir regelmäßig das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Im Anhang gibt es drei Rezepte zum Nachkochen. Zudem findet man dort ein Glossar für französische Begriffe, in dem ich jedoch das eine oder andere Wort vergeblich gesucht habe.

Fazit: Ein verzwickter Provence-Krimi mit liebgewonnen Protagonisten, regionalen Informationen und kulinarischen Ausflügen, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Gemütlicher Provence-Krimi

Tödliche Provence (Hannah Richter 2)
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Die Kölner Kommissarin Hannah Richter macht Urlaub in der Provence, um Freunde zu besuchen und auszuspannen. Zumindest dachte sie das. Dann findet sie jedoch einen toten alten Mann, der scheinbar die Treppe ...

Die Kölner Kommissarin Hannah Richter macht Urlaub in der Provence, um Freunde zu besuchen und auszuspannen. Zumindest dachte sie das. Dann findet sie jedoch einen toten alten Mann, der scheinbar die Treppe hinuntergestürzt ist. Hannah glaubt jedoch nicht an einen Unfall und beginnt, eigene Ermittlungen anzustellen. Dabei unterstützen sie alte Bekannte aus dem ersten Band der Reihe, darunter die quirlige Penelope und die burschikose Polizistin Emma.

Der Krimi verläuft weitgehend ruhig und gemütlich wie das Leben in der Provence. Am Schluss kommt zwar etwas Action auf, doch allzu spannend wird es nie. Der Täter war für mich keine große Überraschung.

Die bekannten Protagonisten aus dem ersten Band tauchen wieder auf und entwickeln sich weiter. Man kann diesen Krimi jedoch auch gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen.

Einige interessante Details zur Provence sind in die Geschichte eingewoben, ohne sie zu überladen oder unnötig viel Raum einzunehmen. Neu war mir beispielsweise, dass Französinnen die Dekoration auf Tellern aus Prinzip nicht mitessen.

Fazit: Ein unaufgeregter, gemütlicher Provence-Krimi - vier Sterne.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Dr. Leon Ritter und der Kindermörder

Das Grab unter Zedern (Ein-Leon-Ritter-Krimi 4)
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Paul Simon, der für den Mord an seiner Tochter Amélie zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde, wird von einem Revisionsgericht freigesprochen. Dies gefällt weder den Bewohnern seines Heimatorts Le ...

Paul Simon, der für den Mord an seiner Tochter Amélie zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde, wird von einem Revisionsgericht freigesprochen. Dies gefällt weder den Bewohnern seines Heimatorts Le Lavandou, die ihm das Leben schwermachen, noch der Polizei, die das fünf Jahre zurückliegende Verschwinden des Mädchens neu aufrollen muss. Bald tauchen weitere Leichen auf und Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter und Capitaine Isabelle Morell haben eine Menge zu tun...

Wie in den Vorgängerbänden fand ich es sehr interessant, Leon bei seinen Obduktionen quasi über die Schulter zu schauen (Gott sei dank ohne Bild und Geruch). Der Rechtsmediziner begnügt sich wie gewohnt nicht damit, die Leichen zu begutachten, sondern mischt sich kräftig in die Polizeiarbeit ein und stellt eigene Ermittlungen an. Bei den bereits bekannten Personen tut sich nicht viel, aber es taucht ein neuer Protagonist auf: Dr. Bodin, der Leon in der Rechtsmedizin "unterstützt". Die Dispute zwischen den beiden lockern die Geschichte zwischendurch immer wieder auf.

Kurz vor der Auflösung des Falls ergibt sich eine spannende Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Die eigentliche Auflösung war jedoch keine Überraschung und kam recht schnell daher.

Leider merkt man dem Buch an, dass die Verlagsmitarbeiter vermutlich unter Zeitdruck standen, um den Erscheinungstermin einhalten zu können. Mir sind überdurchschnittlich viele Rechtschreib- und Tippfehler aufgefallen. Zudem stimmen Details nicht, zum Beispiel ändern sich Jahreszahlen willkürlich oder eine Verletzung wandert erst vom Unter- zum Oberarm und dann von links nach rechts. Falls das Buch nochmal nachgedruckt wird, sollte zuvor unbedingt ein gründlicher Korrekturleser ran.

Fazit: Ein verzwickter Fall mit den gewohnten Protagonisten und überraschender Wendung mittendrin, aber vorhersehbarer Auflösung, 4 Sterne.