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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2017

Kein klassischer Krimi!

Gefährliche Empfehlungen
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In Paris wird auf einer Eröffnungsfeier ein sehr seltener und wertvoller Restaurantführer gestohlen: Der Gabin des Jahres 1939. Kurz darauf geschieht ein Mord. Was ist so wichtig an dem Buch? Auf das Drängen ...

In Paris wird auf einer Eröffnungsfeier ein sehr seltener und wertvoller Restaurantführer gestohlen: Der Gabin des Jahres 1939. Kurz darauf geschieht ein Mord. Was ist so wichtig an dem Buch? Auf das Drängen des französischen Präsidenten Francois Allégret, der bei der Feier ebenfalls anwesend war, beginnt der Luxemburger Koch Xavier Kieffer Nachforschungen anzustellen. Dabei begibt er sich in große Gefahr...

Das Buch braucht lange, um in Fahrt zu kommen. Die ersten hundert Seiten ziehen sich in die Länge, danach wird es etwas spannender. Allerdings handelt es sich nicht um einen klassischen Krimi. Es geschieht zwar ein Mord, doch mit diesem hat Xavier kaum etwas zu tun. Stattdessen erfährt der Leser vieles über die gehobene, französische Küche, den Restaurantführer Gabin, Luxemburg und den Zweiten Weltkrieg. Zwischendurch gibt es Rückblenden in die Kriegsjahre. Die Informationen zur Sterneküche und dem Restaurantführer sind stellenweise sehr ausführlich geraten und manchmal wegen der vielen französischen Begriffe, die nicht direkt im Text erklärt werden, schwer verständlich. Am Ende des Buches gibt es zwar ein Glossar, doch es ist im Ebook umständlich, ständig hin und her zu blättern. Das Geheimnis um den Gabin wird erst ganz am Ende gelüftet und sorgt für etwas Spannung. Enttäuschend fand ich es, dass es in einem Buch, das als "Kulinarischer Krimi" bezeichnet wird, keinen Anhang mit im Buch vorkommenden Rezepten gibt.

Mein Fazit: Kein klassischer Krimi! Besonders zu Beginn langatmig. Drei bis vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.02.2017

Schräge Charaktere und bayrischer Lokalkolorit

Fastenopfer
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Rainer Schutt-Nowotny, der Verwalter des jahrhundertealten Tilly-Benefiziums, wird erstochen in der Kapelladministration im Wallfahrtsort Altötting aufgefunden. Kommissar Max Kramer und sein Kollege Fritz ...

Rainer Schutt-Nowotny, der Verwalter des jahrhundertealten Tilly-Benefiziums, wird erstochen in der Kapelladministration im Wallfahrtsort Altötting aufgefunden. Kommissar Max Kramer und sein Kollege Fritz Fäustl ermitteln.

Der Täter bleibt bis fast ganz zum Schluss ein Rätsel. Der Krimi verzichtet auf rasante Verfolgungsjagden und künstlich erzeugte Spannung und punktet stattdessen mit schrägen Charakteren und interessanten Nebenhandlungen. Da ist zum einen die junge Nonne Maria Evita, die es mit dem Nonnenleben nicht ganz so genau nimmt und außerdem die Jugendliebe von Max Kramer ist. Außerdem die Staatsanwältin Tina Rasske, die Max in ungewollte amoröse Verstrickungen führt und Fräulein Schosi, die Haushälterin des Pfarrers, die ihn mit amüsanten Diätideen und viel Kräuterlikör zur Weißglut bringt. Bei alldem kommt der bayerische Lokalkolorit gut zur Geltung, u.a. sprechen die Personen teilweise Dialekt. Manchmal haben mich die Namen der Personen, die nur selten auftauchen, etwas durcheinander gebraucht.

Mein Fazit: Ein lesenswerter Krimi ohne übertriebene Spannung mit schrägen Charakteren und bayerischem Lokalkolorit. Vier Sterne.