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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2019

Interessant und mitreißend, aber am Ende leider knapp abgehandelt

Die Unvollkommenen
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Das Buch spielt in der Bundesrepublik Europa im Jahre 2057. In der sog. "Optimalwohlökonomie" sollen, rein theoretisch, alle Menschen und Roboter glücklich und friedlich zusammen leben. Doch nicht alle ...

Das Buch spielt in der Bundesrepublik Europa im Jahre 2057. In der sog. "Optimalwohlökonomie" sollen, rein theoretisch, alle Menschen und Roboter glücklich und friedlich zusammen leben. Doch nicht alle glauben an das System. Die Hauptperson Lila ist nach einem Angriff auf Herrscher Samson Freitag für fünf Jahre in der Verwahrung, einer Art Zwangsschlaf, gelandet. Nun soll sie den Rest ihres Lebens im Internat verbringen. Diese neue Art von Gefängnis ist mit allen denkbaren Annehmlichkeiten ausgestattet. Doch Lila weiß: Sie muss fliehen, um ihren Kampf gegen das System und Samson Freitag, der sich inzwischen zu einem Gott hochstilisiert hat, wiederaufzunehmen.

"Die Unvollkommenen" ist die Fortsetzung von "Die Optimierer". Man kann das Buch jedoch auch unabhängig vom ersten lesen, weil alles Wichtige im Laufe der Geschichte erklärt wird.

Der Anfang und Mittelteil des Buches haben mir sehr gut gefallen. Gegenüber dem ersten Band hat sich die Technik und damit die Lebenswelt der Menschen nochmals sehr weiterentwickelt. Ich fand es interesant, von all diesen, teils erschreckenden, Veränderungen zu erfahren. Lilas Fluchtversuche aus dem Internat sind sehr spannend und mitreißend erzählt. Außerdem gibt die Handlung so einige Rätsel auf.

Den Schluss des Buches fand ich jedoch enttäuschend, weil er viel zu knapp ausgefallen ist. Erst überschlagen sich die Ereignisse und von einem Moment auf den anderen ist plötzlich alles vorbei und das Buch zu Ende. Es bleiben allerdings viele Fragen offen, z.B. wie es weitergehen soll mit der Bundesrepublik Europa.

Fazit: Ein Buch, das auf interessante und spannende Weise eine nur scheinbar optimale Zukunftswelt entwirft und den Kampf der Hauptperson Lila gegen den gottgleichen Herrscher Samson schildert, jedoch leider recht abrupt endet, vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.07.2019

Etwas kurz

Hamish Macbeth ist reif für die Insel
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Der schottische Dorfpolizist Hamish Macbeth freut sich über einen Gratisurlaub über Weihnachten: Jane, eine Bekannte seiner guten Freundin Priscilla, lädt ihn in ihr Wellnesshotel auf der Insel Eileencraig ...

Der schottische Dorfpolizist Hamish Macbeth freut sich über einen Gratisurlaub über Weihnachten: Jane, eine Bekannte seiner guten Freundin Priscilla, lädt ihn in ihr Wellnesshotel auf der Insel Eileencraig ein. Hintergrund: Jane befürchtet, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet. Auf der rauen Insel angekommen, bereut Hamish schon bald, hergekommen zu sein. In der Reisegruppe, die aus Janes "Freunden" besteht, gibt es nur Streit. Doch kurz bevor Hamish die nächste Fähre besteigen will, gibt es einen Todesfall. War es Mord? Die örtliche Polizei glaubt an einen Unfall, Hamish nicht. Und ehe er sich versieht, steckt er mitten in den Ermittlungen ...

"Hamish Macbeth ist reif für die Insel" ist der sechste Band der Reihe um den schottischen Dorfpolizisten. Die Vorgängerbände muss man nicht zwingend gelesen haben, weil die Fälle in sich abgeschlossen sind. Es ist jedoch schön, die Entwicklung der Figuren mitzuverfolgen.

Der Krimi plätschert gemütlich vor sich hin und ist nicht übertrieben blutig oder brutal. Zwischendurch gibt es einige lustige Momente, zum Beispiel als Hamish mit einer Erkältung und voller Selbstmitleid im Bett liegt und Priscilla sich um ihn kümmert. Insgesamt fand ich das Buch recht kurz. Der Kriminalfall ist deshalb rasch aufgeklärt. Hamish kommt schnell auf die entscheidende Spur, die zum Täter führt und es bleibt zu wenig Platz für überraschende Wendungen.

Fazit: Ein Cosy Crime mit dem schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth, der den Fall recht schnell aufgeklärt hat, dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Kurzweiliger Krimi

N oder M?
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Während des Zweiten Weltkriegs suchen Tommy und Tuppence Beresford, ein Ehepaar mittleren Alters, nach einem Job, um sich für Großbritannien nützlich zu machen. Endlich bekommt Tommy eine Stelle angeboten. ...

Während des Zweiten Weltkriegs suchen Tommy und Tuppence Beresford, ein Ehepaar mittleren Alters, nach einem Job, um sich für Großbritannien nützlich zu machen. Endlich bekommt Tommy eine Stelle angeboten. Vordergründig soll er in Schottland langweilige Büroarbeit verrichten. Doch tatsächlich soll er unter falschem Namen in einer Pension an der Südküste Spione überführen, die für die Nazis arbeiten. Als Tommy dort ankommt, erwartet ihn seine Frau Tuppence. Sie hat sich nicht täuschen lassen. Das ungewöhnliche Ehepaar macht sich als Mr. Meadows und Mrs. Blankensop unter den Gästen der scheinbar harmlosen Pension auf die Suche nach den Verrätern.

Ich habe schon viele Bücher von Agatha Christie gelesen, v.a. mit Hercule Poirot und Miss Marple. Dieses war mein erstes mit Tommy und Tuppence. Viele Elemente sind typisch Christie, z.B. die scheinbar harmlosen Vorfälle, die erst ganz am Ende einen Sinn ergeben. Da in diesem Buch jedoch kein Mörder, sondern ein Spion gejagt wird, wird weniger geredet und mehr gehandelt und die Protagonisten geraten in brenzlige Situationen.

An einigen Stellen musste ich schmunzeln, z.B. darüber wie Tommy und Tuppence ihre Rollen auslegen und was sie unternehmen, um den anderen Gästen Fallen zu stellen. Die Auflösung war für mich überraschend und schlüssig.

Fazit: Ein kurzweiliger Krimi, in dem ein Ehepaar während des Zweiten Weltkriegs Spione aufspürt, 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Gelungener Provencekrimi

Provenzalischer Rosenkrieg
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"Provenzalischer Rosenkrieg" ist der sechste Fall für Pierre Durand. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man sie nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge lesen muss, auch wenn man dann die ...

"Provenzalischer Rosenkrieg" ist der sechste Fall für Pierre Durand. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man sie nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge lesen muss, auch wenn man dann die Entwicklung der Figuren nicht mitverfolgen kann.

Pierres Freundin Charlotte bekommt überraschend Besuch von ihrer Freundin Anouk aus der Parfümstadt Grasse. Während die drei zusammen beim Essen sitzen, bekommt Anouk einen Anruf: Ihr Nachbar wurde ermordet. Die zuständigen Ermittler halten Anouk für die Täterin. Auf Charlottes Drängen hin beginnt Dorfpolizist Pierre, nach dem wahren Täter zu suchen. Dabei taucht er tief in die Welt der Parfümherstellung ein, denn nahezu alle in den Fall verwickelten Personen arbeiten in diesem Umfeld.

Der Fall ist für mich bis kurz vor Schluss rätselhaft geblieben. Auf dem Weg zur schlüssigen Aufklärung bedient sich der findige Pierre der ein oder anderen List. Beispielsweise, wenn er den unsympathischen neuen Bürgermeister seines Heimatortes Sainte-Valérie austrickst, der ihn von seinen Ermittlungsreisen nach Grasse abhalten möchten. Diese und andere Szenen laden immer wieder zum Schmunzeln ein. In Pierres Umfeld taucht noch eine weitere neue Person auf: Die sympathische und fleißige Penelope, die ihm und seinem Assistenten Luc helfen soll, der Papierstapel im Büro Herr zu werden. Ansonsten sind die aus den Vorgängerbänden bekannten Dorfbewohner wieder mit von der Partie, auch wenn sie wegen dem weit entfernten Ermittlungsort Grasse diesmal eine weniger große Rolle spielen.

Da Pierre im Umfeld der Parfümherstellung und der damit verbundenen Rosenzucht ermittelt, erfahren er und der Leser von den am Fall beteiligten Personen eine Menge über diese Bereiche. Die interessanten Informationen sind dabei geschickt in die Ermittlungsgespräche eingeflochten, sodass sie für meinen Geschmack nicht zu dominant werden. Außerdem spielt wie in den Vorgängerbänden gutes Essen eine wichtige Rolle. Beim Lesen der entsprechenden Stellen ist mir oft das Wasser im Mund zusammengelaufen. Im Anhang gibt es drei Rezepte zu Gerichten, die im Buch vorkommen. Das Kartoffel-Ziegenkäse-Gratin habe ich nachgekocht und fand es sehr lecker.

Fazit: Ein gelungener Provence-Krimi mit vielen interessanten Informationen zur Parfümherstellung, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 18.05.2019

Ein Kunstraub mit weitreichenden Folgen ...

Schatten der Provence
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"Schatten der Provence" ist der vierte Fall für Ex-Commissaire Albin Leclerc. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben muss.

Ausgangspunkt des Krimis ...

"Schatten der Provence" ist der vierte Fall für Ex-Commissaire Albin Leclerc. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, sodass man die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben muss.

Ausgangspunkt des Krimis ist ein sehr fesselnd geschilderter Überfall auf einen Transporter, der unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wertvolle Gemälde von Paul Cézanne zu einer Ausstellung bringen soll. Der Polizei gelingt es, die Täter zu stoppen. Das aus den Vorgängerbänden bekannte Ermittlerduo Castel und Theroux sucht nach Hintermännern. Eigentlich alles Routine, doch dann macht die Polizei im Hauptquartier der Kunsträuber eine sensationelle Entdeckung, die viele Fragen aufwirft ...

Der Fall entwickelt sich komplex und der pensionierte Albin Leclerc kann es nicht lassen, sich in die Arbeit seiner Ex-Kollegen einzumischen. Wie in den vorherigen Büchern sorgt er für einige amüsante Szenen, wenn er gemeinsam mit seinem Mops Tyson "ganz zufällig" an einem Tatort auftaucht.

Besonders gut haben mir die Informationen über Kunst und die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg gefallen, die wohldosiert in die Krimihandlung eingearbeitet sind. Am Ende des Buches steht ein spannender Showdown und die plausible Aufklärung des verwickelten Falls.

Fazit: Ein gelungener Provence-Krimi mit verwickeltem Fall, amüsanten Szenen mit Ex-Commissaire Albin Leclerc und interessanten Infos zur Kunstwelt, vier Sterne.