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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2019

Typischer Christie-Krimi mit überraschender Auflösung

Vier Frauen und ein Mord
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Die alte Mrs. McGinty wurde ermordet. Alles deutet darauf hin, dass ihr Untermieter James Bentley sie aus Geldgier erschlagen hat. Doch der zuständige Kommissar Spence ist nicht davon überzeugt, dass er ...

Die alte Mrs. McGinty wurde ermordet. Alles deutet darauf hin, dass ihr Untermieter James Bentley sie aus Geldgier erschlagen hat. Doch der zuständige Kommissar Spence ist nicht davon überzeugt, dass er den wahren Schuldigen gefunden hat. Deshalb sucht er Rat bei Hercule Poirot. Dieser macht sich gemeinsam mit seiner alten Bekannten, der Krimiautorin Ariadne Oliver, auf die Suche nach Hinweisen, die ein neues Licht auf den Fall McGinty werfen. Rasch wird er fündig: Mrs. McGinty zeigte großes Interesse an einem Zeitungsartikel über vier unverurteilt gebliebene Verbrecherinnen. Liegt darin das Motiv für ihre Ermordung?

Das Buch ist ein typischer Krimi aus der Feder von Agatha Christie: Der unvergleichliche Poirot befragt Personen, bildet sich ein Urteil über sie, denkt ausgiebig nach und gibt gelegentlich rätselhafte "Hinweise" von sich. Lange Zeit scheint der Fall relativ vorhersehbar zu sein, doch am Ende hat es Christie wieder einmal geschafft, mich mit der Auflösung komplett zu überraschen.

Fazit: Ein typischer Christie-Krimi mit überraschender Auflösung, fünf Sterne.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Auf positive Weise verworrener Krimi

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Auf dem abgeschiedenen Landsitz Blackheath wird auf einem Ball Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ermordet. Aiden Bishop bekommt von einem geheimnisvollen Mann im Pestdoktor-Kostüm den Befehl, ...

Auf dem abgeschiedenen Landsitz Blackheath wird auf einem Ball Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, ermordet. Aiden Bishop bekommt von einem geheimnisvollen Mann im Pestdoktor-Kostüm den Befehl, den Mord aufzuklären. Dazu wacht er eine Woche lang jeden Tag im Körper eines anderen Gastes auf. Erst wenn er am letzten Abend den Namen des Mörders nennen kann, darf er Blackheath verlassen.

Am Anfang habe ich mich schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden. Doch nach ca. 100 Seiten, als Aiden zum ersten Mal den Wirt wechselt, hat das Buch begonnen, mich zu faszinieren. Danach war ich begeistert davon, den Tag immer wieder aus einer neue Perspektive zu erleben. Jeder Wirt erlebt andere Dinge, sodass dauernd neue Fragen, Vermutungen und Antworten entstehen. Ich habe immer wieder darüber gestaunt, wie der Autor es geschafft hat, bei so vielen parallel stattfindenden Ereignissen nicht den Faden zu verlieren.

Das Setting des Krimis auf einem englischen Landsitz und auch die Auflösung erinnern an Agatha Christie. Ungewöhnlich wird dieser Krimi jedoch dadurch, dass der Ermittler in die Körper mehrerer Personen schlüpft und den Mord und die vorangegangenen Ereignisse selbst aus verschiedenen Perspektiven erlebt, anstatt nur von Zeugen davon erzählt zu bekommen.

Fazit: Ein sehr gelungener Krimi, der den Ermittler denselben Tag des Mordes immer wieder aus einer anderen Perspektive erleben lässt, wodurch ein dichter Handlungsteppich entsteht, viereinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Sommerlicher Cosy Crime

Mord al Mare (Florentinische Morde 5)
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Carlina macht mit ihrem Freund Stephano Garini von der Mordkommission Florenz Urlaub am Meer. Mit dabei ist auch ihre chaotische Großfamilie, die Mantonis. Kaum angekommen, stolpert Carlinas Cousin Ernesto ...

Carlina macht mit ihrem Freund Stephano Garini von der Mordkommission Florenz Urlaub am Meer. Mit dabei ist auch ihre chaotische Großfamilie, die Mantonis. Kaum angekommen, stolpert Carlinas Cousin Ernesto nachts über die Leiche des unsympathischen Hotelmanagers. Für den zuständigen Polizisten steht sogleich fest, dass Ernesto den Mann erschossen hat. Carlina und Stephano glauben natürlich an seine Unschuld, doch warum verhält sich Ernesto so abweisend?

"Mord al Mare" ist der fünfte Band der Reihe "Florentinische Morde". Man muss die Vorgängerbande nicht zwingend gelesen haben, da die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind. Es ist jedoch sehr schön, die Entwicklungen in der Großfamilie Mantoni von Buch zu Buch mitzuverfolgen.

Es handelt sich um einen Cosy Crime mit südländischem Flair, der sich wunderbar für entspannte Lesestunden eignet. Es macht Spaß, all die „alten Bekannten“ wiederzutreffen und durch ihre Ermittlungen im Ferienort Forte dei Marmi zu begleiten. Die Auflösung ist schlüssig, auch wenn sie recht plötzlich kommt.

Fazit: Ein sommerlicher Cosy Crime mit der chaotischen Großfamilie Mantoni, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Hoffnungslose Grundstimmung, flaches Ende

Das Dorf der toten Herzen
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In Portocarrero, einem spanischen Dorf in der Nähe von Almería, dringen zwei Männer in ein Haus ein, töten die bewohnerin Irene und verletzen ihren Mann Jacobo schwer. Der Polizei kommt schnell ein verstörender ...

In Portocarrero, einem spanischen Dorf in der Nähe von Almería, dringen zwei Männer in ein Haus ein, töten die bewohnerin Irene und verletzen ihren Mann Jacobo schwer. Der Polizei kommt schnell ein verstörender Verdacht: Hat Miriam, die vierzehnjährige Tochter des Ehepaares, den Mord an ihren Eltern in Auftrag gegeben?

Durch das gesamte Buch zieht sich eine hoffnungslose Grundstimmung, die mir leider überhaupt nicht gefallen hat. Das Dorf Portocarrero und die umliegende Wüste werden als trostlose Einöde beschrieben, aus der die Menschen keinen Ausweg finden können. Die Personen haben allesamt Probleme und/oder Dreck am Stecken. Niemand (mit der Anwältin Nora als kleine Ausnahme) ist wirklich sympathisch.

Die Geschichte hat viel Potenzial und entwickelt sich recht verzwickt. Die zahlreichen Rückblenden und Perspektivwechsel haben mich jedoch immer wieder hinausgeworfen. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung, dass das Buch mit einem furiosen Finale punkten könnte, doch leider war das Ende sehr enttäuschend und flach.

Fazit: Ein spanischer Thriller mit sehr hoffnungsloser Grundstimmung und einer Geschichte, die zwar großes Potenzial hat, jedoch durch viele Rückblenden an Tempo verliert und flach endet, drei Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Interessant und mitreißend, aber am Ende leider knapp abgehandelt

Die Unvollkommenen
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Das Buch spielt in der Bundesrepublik Europa im Jahre 2057. In der sog. "Optimalwohlökonomie" sollen, rein theoretisch, alle Menschen und Roboter glücklich und friedlich zusammen leben. Doch nicht alle ...

Das Buch spielt in der Bundesrepublik Europa im Jahre 2057. In der sog. "Optimalwohlökonomie" sollen, rein theoretisch, alle Menschen und Roboter glücklich und friedlich zusammen leben. Doch nicht alle glauben an das System. Die Hauptperson Lila ist nach einem Angriff auf Herrscher Samson Freitag für fünf Jahre in der Verwahrung, einer Art Zwangsschlaf, gelandet. Nun soll sie den Rest ihres Lebens im Internat verbringen. Diese neue Art von Gefängnis ist mit allen denkbaren Annehmlichkeiten ausgestattet. Doch Lila weiß: Sie muss fliehen, um ihren Kampf gegen das System und Samson Freitag, der sich inzwischen zu einem Gott hochstilisiert hat, wiederaufzunehmen.

"Die Unvollkommenen" ist die Fortsetzung von "Die Optimierer". Man kann das Buch jedoch auch unabhängig vom ersten lesen, weil alles Wichtige im Laufe der Geschichte erklärt wird.

Der Anfang und Mittelteil des Buches haben mir sehr gut gefallen. Gegenüber dem ersten Band hat sich die Technik und damit die Lebenswelt der Menschen nochmals sehr weiterentwickelt. Ich fand es interesant, von all diesen, teils erschreckenden, Veränderungen zu erfahren. Lilas Fluchtversuche aus dem Internat sind sehr spannend und mitreißend erzählt. Außerdem gibt die Handlung so einige Rätsel auf.

Den Schluss des Buches fand ich jedoch enttäuschend, weil er viel zu knapp ausgefallen ist. Erst überschlagen sich die Ereignisse und von einem Moment auf den anderen ist plötzlich alles vorbei und das Buch zu Ende. Es bleiben allerdings viele Fragen offen, z.B. wie es weitergehen soll mit der Bundesrepublik Europa.

Fazit: Ein Buch, das auf interessante und spannende Weise eine nur scheinbar optimale Zukunftswelt entwirft und den Kampf der Hauptperson Lila gegen den gottgleichen Herrscher Samson schildert, jedoch leider recht abrupt endet, vier Sterne.

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