Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2024

✎ Lea Kampe - Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 5 Der Engel von Warschau

Der Engel von Warschau
0

Dies ist bereits mein 3. Buch aus der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ und ich denke, es wird nicht das letzte bleiben …

Erst vor ca. 2 Wochen war der „Tag des Gedenkens an die Opfer ...

Dies ist bereits mein 3. Buch aus der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ und ich denke, es wird nicht das letzte bleiben …

Erst vor ca. 2 Wochen war der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Ich finde, es braucht nicht nur 1 Tag im Jahr, sondern sollte ständig allgegenwärtig sein. Deshalb lese oder höre ich Literatur zu diesem Thema so oft es geht.
Aber ich tue dies ebenso, um meinem Kind, welches über 70 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges geboren wurde, verschiedene Leben zu dieser Zeit benennen zu können. Es ist erstaunlich, was die Leute alles erleben mussten …

Den Film über Oskar Schindler habe ich mittlerweile mehrfach geschaut. Irenas Liste ist nicht minder beindruckend. Sie hat ihr Leben aufs Spiel gesetzt, viel riskiert und noch mehr (für andere) gewonnen.

Interessant fand ich, dass Lea Kampe nicht nur Irenas Rettungsversuche schilderte, sondern zum Beispiel auch einen deutschen Gouverneur zu Wort kommen ließ. Beides jagte mir fast permanent Schauer über den Rücken. Manchmal hatte ich die Befürchtung, nicht mehr richtig atmen zu können, weil ich so angespannt war.
Generell fuhr ich bei den Schilderungen rund um Irena Achterbahn. Meine Gefühle schwankten zwischen himmelhoch jauchzend, wenn eine Flucht gelang, und vor Angst fast erstarrt, wenn die Situation mal wieder brenzlig wurde oder gar misslang.
Selbst die Nüchternheit der Nazis, so viele Menschen einfach umbringen zu wollen, ist so auf den Punkt gebracht, dass ich nicht anders konnte, als an deren Verstand zu zweifeln. Und doch weiß ich, dass dies leider wahr war/ist …
Begebenheiten und Gedanken aller Beteiligten werden so authentisch geschildert, dass ich oft dachte, ich schaue einen Film.

Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet. Im Anschluss erklärt sie zudem, welche künstlerischen Freiheiten sie sich herausgenommen hat.

Mir hat das Hörbuch gut gefallen. Auch, weil es von 2 Personen gesprochen und so die verschiedenen Sichtweisen nochmals hervor gehoben wurden.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 05.02.2024

✎ Kathrin Runge - Backen macht glücklich

Backen macht glücklich
0

Wer mich kennt, weiß, dass ich fast jedes Wochenende etwas Süßes auf dem Tisch habe. Ich liebe es einfach, etwas Neues auszuprobieren oder Altbekanntes etwas abzuwandeln.

Durch „Backen macht glücklich“ ...

Wer mich kennt, weiß, dass ich fast jedes Wochenende etwas Süßes auf dem Tisch habe. Ich liebe es einfach, etwas Neues auszuprobieren oder Altbekanntes etwas abzuwandeln.

Durch „Backen macht glücklich“ habe ich mir ein paar raffinierte Rezepte erhofft, die ich auch mal gemeinsam mit meiner fast 6-Jährigen machen kann, die sie nicht langweilen, weil sie stundenlang warten muss.

Teilweise wurde ich (geschmacklich) überrascht, teilweise hat mich das Backergebnis sehr enttäuscht.

Auf den ersten 23 Seiten gibt es allgemeine Tipps. Bis Seite 37 folgen Basics. Und dann findet man auf knapp 140 Seiten allerlei Rezepte - von süß bis herzhaft.

Wir selbst haben bisher nur Kuchen und Kleingebäck ausprobiert, nichts Herzhaftes. Leider findet man auch hier wieder Klassiker wie Brownies oder Käsekuchen. Das ist nahezu in fast allen 40 Rezeptbüchern drin, die ich habe. Langsam wird es langweilig …

Nicht alle Rezepte haben bei uns funktioniert. Wir hatten einen flachen Konfettikuchen, der gedeckte Apfelkuchen war uns viel zu süß und die Streuseltaler waren sehr trocken.

Doch wir haben ebenso zwei Highlights für uns entdeckt, die es nun öfter zur jeweiligen Saison auf dem Kaffeetisch geben wird: Pumpkin Spice Cake & Spekulatius-Gugelhupf. Sehr, sehr lecker beide!

Manchmal gefällt mir der Ton, der im Text angeschlagen wird, nicht.
„Der beste Plätzchenteig“, „viel besser als vom Bäcker oder Backshop!“ - das klingt in meinen Augen schon etwas überheblich. Zumal man allein schon Bäcker und Backshop in meinen Augen nicht auf eine Ebene stellen kann.
Auch „gesunde Kinderkekse“ sind mit Äpfeln und Trockenfrüchten nicht wie behauptet zuckerfrei.

Ob uns noch mehr Rezepte überzeugen können, wird die Zeit zeigen. Das ein oder andere werden wir noch ausprobieren - vor allem von den herzhaften Anleitungen. Ich bin eher enttäuscht, dass es zu mindestens 90% Sachen sind, die man überall schnell findet. Mehr Raffinesse hätte dem Buch einen Pluspunkt verschafft.

Für Backanfänger*innen ein Buch mit vielen Grundrezepten. Für Geübte eher nicht viel Neues dabei.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 01.02.2024

🚫 abgebrochen! Rezension: Walter Kappacher - Morgen

Morgen
0

Mit seinen knapp 130 Seiten ist „Morgen“ ein Roman, den man schnell mal nebenbei lesen kann. Und trotzdem schleppte ich ihn ein paar Tage mit mir herum, weil ich nicht so ganz wusste, ob ich ihn nun zu ...

Mit seinen knapp 130 Seiten ist „Morgen“ ein Roman, den man schnell mal nebenbei lesen kann. Und trotzdem schleppte ich ihn ein paar Tage mit mir herum, weil ich nicht so ganz wusste, ob ich ihn nun zu Ende lese oder nicht. Letzten Endes habe ich nach knapp über 90 Seiten aufgegeben …

Es ist definitiv kein Buch, welches man anliest, dann zur Seite legt und vielleicht irgendwann weiterliest. Ich zumindest hatte das Gefühl, irgendwann den Faden zu verlieren, wenn ich eine längere Pause machte. Dabei spreche ich von Pausen von einem Tag zum nächsten.

Fast jede Seite ist sozusagen ein neues Kapitel. Der Autor springt im Leben vom Ich-Erzähler hin und her. Dabei bekommen wir immer nur winzige Ausschnitte präsentiert. Mir persönlich war das zu viel. Ich konnte mich gar nicht richtig auf etwas einlassen, weil es auf der nächsten Seite schon wieder um etwas anderes ging.

Da ich keinen Mehrwert erkannte - auch nicht als reine Unterhaltung -, beschloss ich, das Werk nicht zu beenden.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 30.01.2024

✎ Kathrin Lena Orso - Zahnalarm

Zahnalarm
0

Bei uns zu Hause ist Zähneputzen zum Glück nicht so ein großes Thema - und das bereits von Anfang an.
Dennoch interessierte mich das Buch, weil mein Kind schon sehnsüchtig auf den ersten Wackelzahn wartet. ...

Bei uns zu Hause ist Zähneputzen zum Glück nicht so ein großes Thema - und das bereits von Anfang an.
Dennoch interessierte mich das Buch, weil mein Kind schon sehnsüchtig auf den ersten Wackelzahn wartet.

Das ist dann auch direkt die Einstiegsgeschichte. Meine 5-Jährige hat sich hier gewundert, warum der Zahn so schnell raus fiel, obwohl er scheinbar gerade erst anfing zu wackeln. Ich habe ihr dann erklärt, dass das in Büchern/Filmen manchmal so gemacht wird, im richtigen Leben jedoch muss sie sich ein wenig gedulden.

In der 2. Geschichte lernen wir kindgerecht, wie Zahnpasta hergestellt wird. Außerdem wird darauf eingegangen, dass die Minze manchmal recht scharf sein kann. Es wird eine neue von Blitzi Blank und Willi entwickelt.

"[...] Erdbeereis-Zahnpasta. [...] Damit putzt sich jedes Kind gerne die Zähne." (S. 19)

Nein, tut es nicht. Meine Tochter hasst die Erdbeerzahnpasta, die wir zu Hause haben. Es war leider die einzige ohne Fluorid, die ich finden konnte. (fürs Zähneputzen zwischendurch) Die mit mildem Minzgeschmack hingegen nimmt sie seit Tag 1 ohne zu murren.

Da hätte ich mir tatsächlich die Lösung mit einem milderen Minzgeschmack gewünscht, statt eines Geschmacks, den Kinder lieber gerne essen möchten. Das musste ich nämlich bereits erleben, dass Kinder dann ständig an der Zahnpasta lecken oder an der Zahnbürste zutschen, wenn sie die Erdbeerzahnpasta ausprobierten.

Zudem ist die Zahnpasta, die sich auf der Bürste befindet, überdosiert.

Im Verlauf des Buches erfahren wir auch, warum Zahnseide wichtig ist. Dies ist wirklich ein leidiges Thema bei uns, was nun jedoch einen anderen Stellenwert bekommen hat.

Als endlich die Zahnfee ihren Auftritt hat, gab es große Augen.
Doch auch dort musste ich kritisch erklärend zur Seite stehen: Wozu braucht es Zahnpflegebonbons? Und warum dürfen diese Minzgeschmack haben, die Zahnpasta jedoch nicht?

Nicht nur Kindern wird eine Menge Wissen in die Zeilen gepackt. Auch ich als Erwachsene durfte noch dazu lernen. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass es bunte Füllungen für Milchzähne gibt. Oder wie ich meinem Kind erklären kann, warum Zahnseide wichtig ist.

Dennoch fehlen mir persönlich ein paar Fokusse ganz besonders:
- Warum gehen Blitzi Blank und Willi immer zu den Tierkindern? Die Praxis bekommt nur 1x kurze Aufmerksamkeit, dabei ist sie eines der wichtigsten „Utensilien“.
- Warum fehlt die Vorbildfunktion der Erwachsenen komplett? (nur die Zahnfee wird einmal daran erinnert)
- In den 12 Geschichten gibt es nicht 1 Betäubung.

Die Illustrationen sind wunderschön anzusehen. Da hätten es ruhig noch ein paar mehr von sein dürfen.

Die Lektüre wird vom Verlag ab 3 Jahren empfohlen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so viel Text erst ab 4, manchmal sogar erst ab 5 Jahren gut angenommen wird. Zumal man hinterher über das Gelesene ja auch sprechen möchte/muss.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.01.2024

✎ Mikki Brammer - Dieses schöne Leben

Dieses schöne Leben
0

Sterbebegleiterin - ein Beruf, den ich niemals selbst ausführen kann, weil ich emotional zu befangen bin, doch ein Thema, welches sich sehr interessant las …

Der Plot mit der „verlorenen großen Liebe“ ...

Sterbebegleiterin - ein Beruf, den ich niemals selbst ausführen kann, weil ich emotional zu befangen bin, doch ein Thema, welches sich sehr interessant las …

Der Plot mit der „verlorenen großen Liebe“ ist schon langsam ausgelutscht … Trotzdem habe ich mich auf dieses Werk eingelassen, weil ich eben mehr über die Berufung erfahren wollte und mir einige Taschentuchmomente und schöne Worte erhoffte.

Leider hat die Autorin mich nicht überzeugen können …

Der Roman ist künstlich in die Länge gezogen. Es gibt kaum Handlung, sondern die Tatsachen werden am laufenden Band wiederholt. Die Protagonistin macht über Seiten hinweg keine Entwicklung durch. Der erste Part war somit mit einer gehörigen Portion Ausdauer verbunden.

Ich denke, meine Erwartungen waren einfach zu hoch und in die falsche Richtung gehend. Deshalb kann ich dem Erzählten im Endeffekt nicht wirklich etwas abgewinnen. Schon jetzt - kurz nach Beendigung - kann ich mich kaum noch an Details erinnern und Clover ist so blass, dass sie fast durchsichtig erscheint. Zudem fand ich ihre Person nicht sehr glaubwürdig und stellenweise sogar nervig.

Es gibt kaum Wendungen und wenn, dann solche, die man voraussehen kann.

Der Fokus, den ich erwartete - nämlich mehr von einer Sterbe-Doula zu erfahren - wurde durch allerlei Nebenhandlungen völlig verdrängt. Es passiert so viel und doch nichts. In meinen Augen hat sich die Autorin ein bisschen verrannt.

©2024 Mademoiselle Cake