Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2024

✎ Arno Geiger - Das glückliche Geheimnis

Das glückliche Geheimnis
0

Arno Geiger war mir bereits vorher ein Begriff, denn ich hatte 2018 “Der alte König in seinem Exil”gelesen und nicht sonderlich gemocht. Auch “Das glückliche Geheimnis” hat es nicht auf meine Bestenliste ...

Arno Geiger war mir bereits vorher ein Begriff, denn ich hatte 2018 “Der alte König in seinem Exil”gelesen und nicht sonderlich gemocht. Auch “Das glückliche Geheimnis” hat es nicht auf meine Bestenliste geschafft und nun weiß ich, dass ich die Werke des Autors ab jetzt meiden werde …

Vor knapp einem Jahr hatte ich das Hörbuch begonnen, doch nach der ersten Zeit zur Seite gelegt. Ich wollte eine Abbruchrezension schreiben, aber irgendwie habe ich diese so weit aufgeschoben, dass ich irgendwann beschloss, nochmals kurz reinzuhören. Dieses Mal hörte ich mir die Autobiografie bis zum Schluss an, kann ihr dennoch nichts abgewinnen …

Für mich stellt sich noch immer die Frage: Was möchte der Autor uns mit diesem Buch sagen?
Möchte er uns einen Einblick in seine Arbeit als Schriftsteller geben?
Möchte er uns seinen Weg hin zu einem Schriftsteller aufzeigen?
Möchte er Schreibenden, die noch am Anfang ihres Schaffens stehen, Mut zusprechen, nicht aufzugeben?

Jedenfalls führt er einen seitenlangen Monolog, der irgendwann einfach nur noch langweilig wird. (eigentlich war er das für mich bereits von Anfang an)

Zudem erzählt er viel und doch nichts. Er schweift durch sein Leben, bleibt dabei jedoch stets oberflächlich. Ich hatte auch das Gefühl, dass er viel in Selbstmitleid badet, obwohl es ihm nicht wirklich schlecht (er)geht.

Selbst nach dem 2. Start und trotz, dass ich es zu Ende gehört habe, wüsste ich nicht, wem ich sein Lebenswerk ans Herz legen sollte. Vielleicht Lesende, die generell seine Bücher mögen? Ich gehöre nicht dazu und habe den Verfasser, wie oben bereits erwähnt, für mich abgeschrieben.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 25.01.2024

✎ Annika Thor - Eine Insel im Meer

Eine Insel im Meer
0

Auf diese Reihe bin ich aufmerksam geworden, weil sie aus unserer Grundschulbibliothek aussortiert wurde, weil kein Kind sie ausgeliehen hat. Ich weiß nun warum und denke, dass sie einfach am falschen ...

Auf diese Reihe bin ich aufmerksam geworden, weil sie aus unserer Grundschulbibliothek aussortiert wurde, weil kein Kind sie ausgeliehen hat. Ich weiß nun warum und denke, dass sie einfach am falschen Platz stand.

Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 12 Jahren. Grundsätzlich finde ich das angemessen, denn die Zeit bis 1945 ist nicht leicht zu verdauen. Doch diese findet oft nur am Rande Erwähnung und grausame Details werden größtenteils ausgespart.

Im Fokus steht eher das Leben von Steffi und Nelli - ein Geschwisterpaar, welches von Wien nach Schweden geflohen ist und nun darauf wartet, dass die Eltern ausreisen dürfen.
Da sie eine zeitlang im neuen Land sind, erfahren Lesende auch etwas über die dortigen Traditionen.

Was mich persönlich emotional am meisten mitgenommen hat, ist das Mobbing, welches hier ganz, ganz oft zutage tritt. Für mich war das teilweise nur schwer auszuhalten. Die Autorin hat einen guten Weg gefunden, Steffis Gefühls- und Gedankenwelt authentisch herüber zu bringen.

Ich bin gespannt, wie sich die Situation für die Mädchen entwickelt und was genau uns in den nächsten 3 Bänden erwarten wird. Wird man „lediglich“ Steffi und Nelli weiterhin begleiten? Wird man tiefere Einblicke in die Zeit des Nationalsozialismus bekommen oder wird dies immer ein Randthema bleiben? Eine Idee habe ich nicht, doch ich denke, dass ich die Bücher in unserem Jugendregal zu Hause belassen werde, um sie meinem Kind später anbieten zu können. Diese Sicht auf den zweiten Weltkrieg ist dort noch nicht vertreten.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 16.01.2024

✎ Anna-Luise Melle - Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 15 Die Meisterin der Wachsfiguren

Die Meisterin der Wachsfiguren
0

Als wir in der 10. Klasse in London auf Klassenfahrt waren, haben wir auch Madame Tussauds besucht. Ich war damals erstaunt, wie lebensecht die Figuren wirkten. Jetzt etwas über ihr Leben und nicht nur ...

Als wir in der 10. Klasse in London auf Klassenfahrt waren, haben wir auch Madame Tussauds besucht. Ich war damals erstaunt, wie lebensecht die Figuren wirkten. Jetzt etwas über ihr Leben und nicht nur über ihr Werk zu erfahren, machte mich neugierig.

Die meiste Zeit habe ich interessiert zugehört, auch wenn das Leben von Marie Grosholtz nicht sonderlich spannend war. Besonders haben mir die Informationen rund um die Herstellung der Wachsfiguren gefallen. Das sind wahrscheinlich auch die einzig wenig belegten Fakten, die die Geschichte zu bieten hat.
Im Nachwort erklärt die Autorin, was alles ihrer Fantasie entsprungen ist - und das ist wirklich eine Menge.

Diese Romanbiografie ist erneut eine, die man lesen/hören kann, jedoch keine explizite Empfehlung von mir bekommt. Dafür war mir manches einfach nicht ausgereift genug, zu klischeehaft oder übertrieben.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 15.01.2024

✎ Christina Herr, Schirin Homeier, Mechthild Sckell - Sicherer Hafen voraus!

Sicherer Hafen voraus!
0

Die Bücher aus dem Mabuse Verlag sind aus unseren Regalreihen nicht mehr wegzudenken. Am liebsten hätte ich sie alle bei uns stehen. Und am liebsten würde ich sie wieder und wieder lesen. Denn obwohl es ...

Die Bücher aus dem Mabuse Verlag sind aus unseren Regalreihen nicht mehr wegzudenken. Am liebsten hätte ich sie alle bei uns stehen. Und am liebsten würde ich sie wieder und wieder lesen. Denn obwohl es Kinderfachbücher sind, geben sie mir als Erwachsene mindestens genauso viel.

Über das kindliche Grundbedürfnis nach Bindung habe ich bereits einige Lektüren gelesen - doch diese waren fast immer ausschließlich für Erwachsene. Lediglich "Ela, Elmo und die Zaubermomente" (ebenfalls ein Kinderfachbuch aus dem Mabuse Verlag) behandelt das gleiche Thema; nur ein bisschen enger gefasst.

"Sicherer Hafen voraus!" ist erstmal sehr komplex, weil wir vier Kinder begleiten, deren Bindungsbedürfnis unterschiedlich gestillt wird und die infolgedessen natürlich alle anders in bestimmten Situationen reagieren.

Ich persönlich finde das gut gemacht, denn so lernen Erwachsene und Kinder, dass es nicht nur den einen Weg gibt. Vor allem sehen Kinder auch, dass nicht alle Gedanken/Ängste offensichtlich sind. Es wird aufgezeigt, dass trotz der gleichen vorherrschenden Situation unterschiedliche Voraussetzungen gegeben sind und dass das Ergebnis somit ganz unterschiedlich ausfallen kann.

Man merkt dem Text an, dass die Autorinnen von ihrer Arbeit berichten. Dass sie wissen, worüber sie schreiben. Niemand wird in eine Schublade gesteckt, niemand wird diffamiert, niemand bekommt Schimpfe oder gar Schläge. Im Gegenteil: Es wird deutlich aufgezeigt, was (positiv) geschehen kann, wenn kompetente Erwachsene an der Seite der Kinder sind und agieren.

Im zweiten Teil, der sich vorwiegend an die Kinder richtet, wird aufgezeigt, wie so ein sicherer Hafen aussehen kann. Dass dieser Hafen nicht unbedingt die Eltern, dass es jedoch Erwachsene sein müssen.
Es wird eine Hilfe-Box kreiert, die einen Leuchtturm, eine Taschenlampe und einen Anker enthält. All dies wird genau erklärt.

Doch ein Satz ist der für mich wichtigste, denn man JEDEM Kind mit auf den Weg geben sollte:

»Liebe Kinder, die Erwachsenen sind dafür verantwortlich,
dass ihr ein dickes Tau zwischen euch spürt.« (S. 61)

KEIN Kind sollte die Last dieser Verantwortung auf den Schultern spüren müssen ...

Der dritte Teil ist dann an die Erwachsenen gerichtet. Dort wird teilweise nochmals ausführlicher auf die einzelnen Punkte eingegangen.

Ich als Erwachsene habe mich von Anfang an angesprochen und partiell ein wenig ertappt gefühlt. Dieses Thema ist für mich, seit ich selbst Mama bin, sehr groß. Ich weiß, dass ich noch unheimlich viel lernen und umsetzen muss, jedoch auf dem besten Weg bin. Somit kann ich sagen, dass es nicht nur für Kinder eine hilfreiche Lektüre ist, sondern auch vielleicht für Leute, die früher selbst keine (gute) Bindungsperson hatten und dies nun anders machen möchten.
Ich denke, dass wir viel vom Herzen geleitet werden können. Aber manchmal befindet sich auf dem Herzen ein Schatten, der uns hindert, der uns eventuell nicht richtig sehen und hören lässt. Spätestens dieses Werk öffnet einem die Augen (und das Herz) ...

Der Zeichenstil von Schirin Homeier trifft leider nicht meinen Geschmack. Er ist wohl eher an Kinder gerichtet. Wobei mich meine fast 6-Jährige fragte, warum manche Menschen manchmal 2 oder 3x abgebildet sind. Ich erklärte ihr, dass das Bewegung darstellen soll, doch so richtig funktioniert das nicht, weil es nicht konsequent umgesetzt ist. (und in meinen Augen auch nicht besonders schön)

Ansonsten ist dies mal wieder eine Publikation, die ich JEDEM*R ans Herz legen möchte. Nicht nur Leuten, die mit Kindern in irgendeiner Weise zu tun haben, sondern ALLEN. Denn wie oft sehen wir draußen ein Kind, welches nicht so reagiert, wie wir es erwarten? Vielleicht kann "Sicherer Hafen voraus!" die Perspektive ändern und für ein bisschen mehr Verständnis sorgen ...

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 11.01.2024

✎ Anne Dittmann - Meine Crew

Freundschaftsbuch Meine Crew
0

Bei uns in der Kindergartengruppe sind Bücher, in denen sich die Kinder verewigen können, scheinbar (noch) nicht so gefragt. Uns erreichte in 3 Jahren nun das 2. seiner Art ...

Ich war sehr gespannt auf ...

Bei uns in der Kindergartengruppe sind Bücher, in denen sich die Kinder verewigen können, scheinbar (noch) nicht so gefragt. Uns erreichte in 3 Jahren nun das 2. seiner Art ...

Ich war sehr gespannt auf "Meine Crew", denn ich hatte damals die Werbung um das Crowdfunding mitbekommen, mich jedoch nicht daran beteiligt, weil wir zu diesem Zeitpunkt bereits ein eigenentworfenes hatten.

Normalerweise schlägt man solch ein Buch auf, sucht sich eine leere Doppelseite und legt (mit dem Kind zusammen) los. Hier jedoch musste ich mich erstmal einlesen, um das Konzept dahinter zu verstehen.

Die Autorin und Illustratorin haben sich einige Gedanken gemacht. Manches ist gut gelungen, anderes fand ich eher unglücklich umgesetzt ...

Nicht jede Doppelseite zum Ausfüllen ist gleich. Bei vielen muss man nur schreiben, bei ein paar wenigen kann man groß malen. Meine fast 6-Jährige hätte gerne beides gemacht, weil sie an beidem Freude hat, doch so ist es leider nicht gedacht.

Die Fragen sind fantasievoll und stärkend. Auf Angaben wie Adresse, Telefonnummer, Eltern und dergleichen wird verzichtet. Das hat mich positiv überrascht, denn dies gehört für mich nicht in ein Buch, welches durch sehr viele (unbekannte) Hände wandert.

Die Kreativ- bzw. Gemeinschaftsseiten hätte ich gerne alle zusammen am Anfang gehabt. (die Infoseiten dafür alle am Schluss) So musste man immer wieder zur Inhaltsangabe blättern, um die entsprechenden Seiten zu suchen. Wir haben deshalb dann auch tatsächlich 2 Sachen nicht gemacht, weil wir sie vergessen haben. Doch wir waren nicht die Einzigen. Im Gegenteil. Manche Seiten wurden von den 15 Kindern, die sich vor uns eingetragen haben, nicht mal berührt. Wahrscheinlich haben auch sie sie überlesen oder vergessen. Das finde ich schade, denn so geht der Gedanken dahinter - schau, wie einzigartig und gleich wir sind - total verloren.

Der Einband ist ein stabiler Karton, der jedoch nicht laminiert ist. Dadurch sah unser Exemplar bereits ein wenig benutzt aus. Mich störte das nicht, denn ich finde Spuren, die zeigen, dass das Buch genutzt wird, liebenswert.

Die Seiten selbst haben eine gute Dicke, sodass auch Filzstift nicht direkt durchdruckt.

Sehr großes Plus an diesem Buch ist die dargestellte Diversität. Meine Tochter hat es geliebt, sich das Cover und die Innenillustrationen genau(er) anzuschauen. Sie hat ganz viel Neues entdecken und Bekanntes bestätigt bekommen dürfen.

©2024 Mademoiselle Cake