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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2021

✎ Bettina Münster - Die kleinen Frauen

Die kleinen Frauen
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Früher dachte ich, Kurzgeschichten sind nicht meins. Weil sie zu schnell zu Ende sind, nicht wirklich was aufbauen können, zu viel dem Leser selbst überlassen, ... Ich wurde jedoch bereits einige Male ...

Früher dachte ich, Kurzgeschichten sind nicht meins. Weil sie zu schnell zu Ende sind, nicht wirklich was aufbauen können, zu viel dem Leser selbst überlassen, ... Ich wurde jedoch bereits einige Male vom Gegenteil überzeugt und so greife ich heute gerne dazu.

Die vorliegende Geschichte machte mich neugierig, da der Klappentext etwas Geheimnisvolles, Kindliches versprach. Ich musste sofort an Däumelinchen denken.

Die Beschreibungen sind dann tatsächlich märchenhaft. Der Schreibstil ist locker-leicht, sodass man förmlich durch die Seiten fliegt. Kaum hat man begonnen, waren die knapp 30 Seiten auch schon gelesen - und man möchte am liebsten nochmal von vorne beginnen.

Erst dachte ich, es wäre eventuell zugleich eine Erzählung für meine kleine Tochter. Ich denke jedoch, dass dies noch zu früh ist, da es um Werte wie Liebe, Zusammenhalt, ein wenig Intrige und so geht. Das versteht sie mit ihren 3 Jahren noch nicht so komplex. Ich denke dennoch, dass das Büchlein nicht nur für Erwachsene ist.

Einzig die Vorhersehbarkeit war etwas, was mich ein bisschen gestört hat. Da man indessen weniger als 50 Seiten zur Verfügung hat, kann man natürlich nicht ins Detail gehen und viele Verwinkelungen einbauen. Das, was erzählt wurde, war in meinen Augen jedoch genug.

Zudem ist das Ende offen und lässt viel Raum für eigene Gedanken. Das gefiel mir sehr, da dadurch das Geschehen nicht künstlich in die Länge gezogen wurde.

2017 wurde die Geschichte schon einmal herausgegeben. Da ich diese Version nicht kenne, weiß ich nicht, was überarbeitet wurde. Aber das Cover der neuen Ausgabe sticht viel mehr hervor und ist bedeutend ansprechender.

Von mir bekommt "Die kleinen Frauen" eine Leseempfehlung. Obwohl ich das Werk bereits seit einiger Zeit beendet habe, ist es noch immer in meinem Kopf - etwas, was bei mir nicht oft passiert.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 11.03.2021

✎ Marieluise Ritter - Barnie und die heimlichen Denker

Barnie und die heimlichen Denker
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Habe ich gelacht!

Ich liebe diese Geschichte. Und ich bin überzeugt, dass ganz viele Kinder sie ebenfalls mögen werden.

Dass Marieluise Ritter normalerweise Theaterstücke schreibt, merkt man diesem Werk ...

Habe ich gelacht!

Ich liebe diese Geschichte. Und ich bin überzeugt, dass ganz viele Kinder sie ebenfalls mögen werden.

Dass Marieluise Ritter normalerweise Theaterstücke schreibt, merkt man diesem Werk komplett an. Es ist so lebendig geschrieben, die Figuren haben Charakter und die Zwischentöne sind nicht zu überhören.

Relativ am Anfang kommt ein Mann vor, der Dialekt spricht. Absolut mein Ding! Schon da war ich das erste Mal gefangen und hoffte, dass es so locker weitergehen würde. Ich wurde nicht enttäuscht.

Trotzdem ist es nicht einfach nur eine Erzählung. Gekonnt flicht die Autorin viele Zusatzinformationen ein, ohne belehrend zu wirken: warum die Hörner bei den Schafen zum Beispiel wachsen wie sie wachsen; warum Schafe Landschaftspfleger sind; ...

Und bei all dem kommt noch eine gehörige Prise Humor dazu. Obwohl es auch ernst wird - vor allem zum Schluss hin. Dennoch legt sich nicht so eine schwere Decke über die Handlung, wie man das manchmal hat, wenn traurige Episoden kommen. Es bleibt im Grundtenor immer heiter und positiv.

Einzig ein paar mehr Bilder hätten es sein dürfen, denn die, die vorhanden sind, sind so schön anzusehen, dass ich mich gar nicht sattsehen konnte.

Ich glaube, dass sich die Geschichte super gut als Hörspiel machen und bei Kindern definitiv ankommen würde. Von mir gibt es eine uneingeschränkte (Vor)Leseempfehlung.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 25.01.2021

✎ Tom Roth - CO2 ° Welt ohne Morgen

CO2 - Welt ohne Morgen
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Als ich den Klappentext von "CO2 - Welt ohne Morgen" las, war klar: Das Buch muss ich hören!

Klimawandel und -schutz ist ein so aktuelles Thema, dass man da einfach nicht dran vorbei kommt. Klar kann ...

Als ich den Klappentext von "CO2 - Welt ohne Morgen" las, war klar: Das Buch muss ich hören!

Klimawandel und -schutz ist ein so aktuelles Thema, dass man da einfach nicht dran vorbei kommt. Klar kann man die Augen davor verschließen und sich sagen: "Nach mir die Sintflut!" Aber man kann auch aufstehen und zeigen: So geht es nicht weiter!

Als Mama einer kleinen Tochter ist es mir persönlich wichtig, meinem Kind mit auf dem Weg zu geben, dass wir achtsam mit unserer Umwelt umgehen müssen. Nicht jeder muss versuchen, die Welt zu retten, aber wenn jeder nur einen kleinen Schritt geht, ist dies ein enormer Schritt für die Umwelt.

In seinem Thriller geht Tom Roth aufs Ganze. Eine Entführung - von Kindern. Ermordungen - vor laufender Kamera. Drastische Ziele - deren Erreichen nahezu unmöglich scheint.

Durch ständige Perspektivwechsel bekommt die Geschichte eine hohe Dynamik. Das macht es anfangs nicht ganz leicht, den ganzen Namen zu folgen. Dennoch war es interessant, mit welchen Charakteren man es hier zu tun bekommt. Denn: Wo viele Menschen sind, gibt es massenweise Ansichten / Meinungen. Und die alle unter einen Hut bringen zu wollen, ist nicht möglich.

Geschickt streut der Autor reichliche Informationen zum Thema 'Klimawandel' ein. Diese kommen jedoch nicht belehrend daher, sondern regen zum Nachdenken an - selbst nach dem Hören noch.

Die emotionale Seite wurde ebenfalls gut herausgearbeitet. Dadurch fühlte ich mich irgendwie immer ein wenig verbunden. Es gab auch Stellen, die mir schier den Atem raubten. Mehr als einmal dachte ich: Das kann nicht sein!

Trotz mehr als 14 Stunden Gesamtlänge wurde mir nie langweilig. Hier weiß einer definitiv, wie man schreibt. Und daher gibt es von mir eine absolute Hörempfehlung.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 08.01.2021

✎ Nora Fieling - Depression - und jetzt?

Depression - und jetzt?
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An diese Lektüre bin ich fast ganz ohne Erwartungen herangegangen. Ich war daher sehr gespannt.

Anfangs dachte ich, dass das Buch eher für Betroffene geschrieben wurde. Es wird erklärt, was eine Depression ...

An diese Lektüre bin ich fast ganz ohne Erwartungen herangegangen. Ich war daher sehr gespannt.

Anfangs dachte ich, dass das Buch eher für Betroffene geschrieben wurde. Es wird erklärt, was eine Depression überhaupt ist. Es werden Wege aufgezeigt, wie und wo man sich Hilfe holen kann. Es werden (alle) Therapien genaustens beschrieben.

Doch dann kommt ein Abschnitt für Angehörige. Dort wird darauf eingegangen, wie man sich Betroffenen gegenüber verhalten kann, jedoch ebenfalls, dass man zum Beispiel seine eigenen Grenzen kennen und bewahren muss, um wirklich eine Stütze sein zu können.

Nora Fieling schreibt sehr offen - sowohl über ihre eigene Geschichte, als auch über das Thema 'Depression' an sich. Ich habe mich in diesem Wegweiser sehr gut aufgehoben gefühlt. Einige meiner Fragen wurden beantwortet - für andere hat die Autorin entsprechende Anlaufstellen und Internetadressen genannt.

Nicht nur das - leider noch immer tabuisierte - Thema 'Depression' an sich findet Gehör, sondern auch eines der Symptome: Suizidgedanken. Ferner räumt die Verfasserin in diesem Bereich mit einigen Vorurteilen auf.

"Depression - und jetzt?" ist demnach für Betroffene ein super Überblick und gleichzeitig für Familie und Freunde eine kleine Hilfe. Von mir bekommt es eine Leseempfehlung.

©2020 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 02.11.2020

✎ Nora Imlau - Mein Familienkompass

Mein Familienkompass
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Lesen! Lesen! Lesen! (oder hören)

Dies ist einer der besten Elternratgeber, die ich in letzter Zeit gehört habe.

Anfangs dachte ich: "Puh, ganz schön viel Theorie. Beim Lesen hätte ich diese Seiten sicher ...

Lesen! Lesen! Lesen! (oder hören)

Dies ist einer der besten Elternratgeber, die ich in letzter Zeit gehört habe.

Anfangs dachte ich: "Puh, ganz schön viel Theorie. Beim Lesen hätte ich diese Seiten sicher übersprungen." Hinterher bin ich jedoch froh gewesen, all diese Dinge gehört zu haben, denn sie machen so manche Handlung verständlicher.

Nora Imlau beschreibt die Entwicklung der Erziehung. Zeigt auf, warum wir manchmal meinen, alles falsch zu machen. Gibt Impulse, in welche Richtung man schauen kann, um eventuell etwas zu ändern, ohne direkte Tipps zu verteilen.

Einziges Manko: Ich hätte gerne mehr aus ihrem Alltag bzw. von ihren Erfahrungen gehört. Ab und zu kommt zwar mal etwas in diese Richtung, aber ich finde, das wird dem Titel nicht ganz gerecht. Ein paar mehr persönliche Beispiele hätten es sein dürfen.

Dennoch hat mir das Werk sehr viel gegeben. Ich bin so beeindruckt von dem Buch, dass ich es bald sicher noch einmal lesen werde, um einige Stellen, die mir wichtig waren, zu vertiefen.

Von mir gibt es eine absolute Hörempfehlung, denn gerade Eltern, die nicht ganz von sich überzeugt sind, wird es eine große Hilfe sein - auch ohne konkrete Beispiele.

©2020 Mademoiselle Cake