Bald möchte meine 5-Jährige zu ihrer 1. Pyjama-Party gehen. Ich als Mama bin da relativ entspannt, weil ich denke, dass es gut ist, wenn sie ihre eigenen Erfahrungen sammelt. Auf der anderen Seite weiß ich jedoch auch, wie die Nächte bei uns ablaufen.

Ich habe sehr viel mit ihr darüber gesprochen und sie mehrmals gefragt, ob sie sicher ist, dass sie über Nacht mit ihren Turnfreundinnen dort bleiben möchte. Ihr habe ihr jedoch ebenso versichert, dass es absolut ok ist, wenn man mich nachts anrufen muss, um sie abzuholen. Sie soll wissen, dass ich hinter ihren Entscheidungen stehen.

Durch "Timmi T-Rex und die dunkle Nacht" erhoffte ich mir einen Motivationsschub für meine Tochter.

Die Geschichte vermittelt Kindern, dass alle Angst haben können - auch die Mutigsten. Außerdem werden Freundschaft und Zusammenhalt ganz groß geschrieben.

"Timmi T-Rex und die große Umarmung" hat mir und meiner 5-Jährigen gut gefallen. Das Buch würden wir ab 3 Jahre auch absolut empfehlen. Der zweite Teil um den kleinen Dinosaurier ist nicht ganz so leicht einzuordnen. Kinder, die sowieso bereits Angst vor der Nacht / Dunkelheit haben, könnten hier zusätzlich geängstigt werden, weil die Ängste Namen und Gesichter bekommen.
Da muss man wirklich individuell auf die Kinder schauen.

In unserer speziellen Situation hat es nicht ganz so gut geholfen, da mein Kind dort, wo es übernachtet, kein Nachtlicht haben wird können, weil es ein großer Raum mit sehr vielen Kindern und Erwachsenen ist.
Doch wir haben über die Situation zu Hause reden können. Ob es ihr persönlich geholfen hat, wage ich zu bezweifeln - sie hat in letzter Zeit leider eine Abneigung gegen Dunkelheit entwickelt. Dennoch haben wir nun zusätzlich eine Lichterkette an ihrem Schlafplatz angebracht, was sie sehr gefreut hat.

Aber die Botschaft, die Timmis Mutter dem Kleinen mit auf den Weg gegeben hat, finden wir herzallerliebst:

"Irgendwo leuchtet immer ein Licht, mein Kleiner. Auch in der Dunkelheit.
Du musst nur mutig sein und danach suchen, dann findest du es."

©2023 Mademoiselle Cake

"Solange wir lügen" habe ich erst im 2. Anlauf fertig gelesen und es ist nichts, was ich jemanden aktiv empfehlen würde.

Es landete auf meiner Leseliste, weil es 2017 in meiner Aktion "vergessene Schätze" von Kathi vom Blog Lesendes Federvieh vorgestellt wurde.

Ich stellte mich auf eine eher leichte Lektüre ein, denn das Cover assoziierte ich mit einem simplen Jugendroman. Die Sprache passt tatsächlich auch perfekt dazu. Doch ein wenig mehr Tiefgang hätte ich schon erwartet, denn Jugendlichen ab 14 kann man durchaus ein bisschen mehr zutrauen.

Was ich bekam, war verwirrend, oberflächlich, ohne Gefühle oder Emotionen und zudem unglaubwürdig.
Lediglich die Wende hat mich überrascht, da ich ehrlich gesagt keine Lust hatte, mir Gedanken zu machen und somit auch nicht spekulierte, was passiert sein könnte. Doch was genau passierte, kann ich so nicht nachvollziehen, da es für mich logisch nicht passt.

Die Gesellschaftskritiken, die hier immer wieder durchscheinen, sind wichtig. Ich hätte mir einfach eine bessere Ausdrucksweise der Autorin gewünscht. Eine Spur mehr gedankliche Substanz und das Werk hätte richtig gut werden können.

2022 - ganze 7 Jahre später! - kam ein zweiter Teil zur Familie raus. Ob ich ihn lesen werde? Wahrscheinlich eher nicht, obwohl der Klappentext schon interessant klingt ... Vielleicht hat sich ja E. Lockhart mit den Jahren sprachlich verbessert ...

©2023 Mademoiselle Cake

Die Olchis sind bei Kindern beliebt - meins bildet da keine Ausnahme.

Ich glaube, wir haben damals zuerst den Film gesehen, bevor wir das Buch "Die Olchis aus Schmuddelfing" in der Schulbibliothek fanden. Nun durfte "Ein Drachenfest für Feuerstuhl" von eben dort mit nach Hause.

Die Geschichte ist schön, leicht verständlich und man kann sogar noch darüber reden.
Besonders haben uns die Reime gefallen, die das Fest beschreiben.

Schade ist, dass man das "Geburtstagslied für Feuerstuhl" im Internet nirgends zum Anhören findet. (zumindest ich habe es nicht gefunden) Für Familien ohne Instrumente im Haus nicht ideal.

Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in unserer Schulbibliothek merke ich immer wieder, dass die Olchis auch noch bei Kindern beliebt sind, die gerade mit dem Lesen anfangen. Man hat da also mehrere Jahre was von, wenn das eigene Kind Interesse an ihnen hat.

©2023 Mademoiselle Cake

Eine Fantasygeschichte für kleine Kinder? Das klang interessant!
Doch die vorliegende Erzählung hat unseren Geschmack nicht ganz getroffen ...

Ich habe sie versucht, mit meiner 5-Jährigen zu lesen. 160 Seiten sind natürlich viel, aber wenn es eine mitreißende Geschichte ist, dann kleben wir auch schon mal mehrere Abende an einem Buch.
Hier wird jedoch alles ziemlich in die Länge gezogen.

Zudem gibt es sehr viele Punkte, die man besprechen muss.
Es wird gelogen, manipuliert. Es kommen verschiedene Gefühle zutage, die nur teilweise erklärt werden. Es gibt Handlungen, die man nicht einfach so im Raum stehen lassen kann. Und es gibt Ereignisse, die Fragen aufwerfen.

Bei einer Erzählung dieser Länge, sollte so einiges passieren, damit es interessant ist und bleibt. Bei dieser hatte ich stattdessen das Gefühl, dass sie zu sehr auf der Stelle tritt. Sie kam uns streckenweise ellenlang vor. Manchmal gab es aber auch so kleine Spannungspunkte, die uns dann doch haben weiterlesen lassen.
Doch gerade zum Schluss hin, passieren nochmals einige Sachen, die wir alle in dieser Ausführlichkeit nicht gebraucht hätten.

Auf der anderen Seite gibt es hin und wieder Andeutungen im Text, bei denen man stutzt, weil man denkt, man hätte etwas überlesen, die hingegen so interessant klingen, dass man gerne Genaueres erfahren hätte.

Im Großen und Ganzen ist dies keine Lektüre für uns, auch wenn ich die Aspekte, die dort angesprochen werden, sehr wichtig finde. Ich denke, die Empfehlung von 6 Jahren ist wirklich tief angesetzt. Das Kind benötigt halt Ausdauer. 7 oder 8 Jahre wäre in meinen Augen geeigneter - gerade auch, um wirklich alles erfassen zu können.

©2023 Mademoiselle Cake

Halloween steht vor der Tür. Da dachte ich, es könnte eine Geschichte, welche in der Walpurgisnacht spielt, super passen. Der Bezug zur "verhexten Walpurgisnacht" ist ein bisschen kurz und im Hintergrund. Das hätte ich mir mehr gewünscht. Ich hatte mich nämlich auf eine eher schaurige Erzählung eingestellt.
Dafür überzeugte sie auf einer anderen Ebene.

Lesende, die - wie ich - den ersten Band um Luzie und ihre Gruppe nicht kennen, werden Probleme haben, die Figuren, die hin und wieder abgebildet sind, eindeutig zuzuordnen. Mir ist dies tatsächlich nur durch eine Aufzählung gelungen. Es gibt zwar Charakterbeschreibungen, doch Äußerlichkeiten werden nicht erwähnt.

Dafür widmet sich die Autorin umso intensiver dem Thema "unsere Natur und was wir Menschen mit ihr anstellen". Sie zeigt kindgerecht auf, welche Folgen Abholzungen zum Beispiel haben.
Ich finde es vor allem gut, dass das Umweltthema zeigt, dass es nicht nur auf den (jetzigen) Moment ankommt, sondern dass es längerfristig Folgen haben wird. Dass eben auch schon früher Menschen mit unserer Umwelt nicht gut umgegangen sind und wir nun so ein Drama haben. So kann man Kinder sensibilisieren, dass ihr Handeln Folgen haben wird.
Und genau das gilt es, allen Generationen zu vermitteln: Nicht wir haben die Natur in der Hand, sondern die Natur hat uns in der Hand. Das sieht man wunderbar an den ganzen Naturkatastrophen, die uns in den letzten Jahren heimgesucht haben.

Zudem gibt die Verfasserin Kindern das Gefühl, bereits in jungen Jahren etwas bewirken zu können. Sie müssen nicht warten, bis sie erwachsen sind. Sie können und dürfen jetzt bereits handeln.
Anna Reiss macht Lesenden jedoch ebenso klar, dass man alleine nicht weit kommt. Es braucht eine Gemeinschaft, die mit anpackt.

Und das ist das, was mir besonders gut gefallen hat: Hier werden Märchenfiguren zu Rate gezogen und klassische Bösewichte in ein anderes Licht gerückt.

Ich fand die Geschichte rund und passend für die Zielgruppe. Daher wird es auch in unsere Schulbibliothek wandern. Nur der schaurige Teil, den ich beim Titel erwartet habe, kam in meinen Augen viel zu kurz.

©2023 Mademoiselle Cake