Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2024

✎ Maja Nielsen - Der Tunnelbauer

Der Tunnelbauer
0

Wenn ich Bücher gegen das Vergessen lese/höre, handelt es sich zumeist um Geschichten über den 2. Weltkrieg. Dies war das erste Mal, dass ich einen Tatsachenroman über die Tunnelfluchten aus der DDR in ...

Wenn ich Bücher gegen das Vergessen lese/höre, handelt es sich zumeist um Geschichten über den 2. Weltkrieg. Dies war das erste Mal, dass ich einen Tatsachenroman über die Tunnelfluchten aus der DDR in die Hände bekam.

Maja Nielsen hat Joachim Neumanns Geschichte wunderbar verpackt. Gedanken und Gefühle kommen authentisch rüber und man erfährt wirklich sehr viel von den einzelnen Leuten.
Angst, Wut, Verzweiflung, Hoffnung, Freude, … All dies lag so nah beieinander. All dies wird in den Zeilen transportiert. Manchmal hatte ich das Gefühl, hautnah dabei zu sein.

Für mich persönlich war der Anfang ein bisschen in die Länge gezogen und der Tunnelbau an sich zu sehr auf ein Minimum beschränkt. Politik spielt eher eine Nebenrolle.

Auf der Verlagshomepage habe ich gesehen, dass Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt wird. Ich denke, besser kann man ein solches Thema den SuS nicht nahebringen. Ich jedenfalls hätte mich früher neben den trockenen Daten über Zeitzeugenberichte sehr gefreut. Maja Nielsen und Joachim Neumann berichten überdies persönlich über die Geschichte der Tunnelfluchten.

Noch ist es möglich, die Menschen, die all das hautnah miterlebt haben, anzuhören. Omas und Opas (generell ältere Generationen) können (Enkel)Kindern kein größeres Geschenk machen. Hört ihnen zu und lernt.

Am Anfang und am Ende kommt der echte Achim zu Wort. Zwei sehr emotionale Momente

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 04.03.2024

✎ Jason Bittel - Welt aus Eis

Welt aus Eis
0

Von Jason Bittel durften wir letztes Jahr bereits das Werk „Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co. Gerettet, gefährdet, ausgestorben“ kennenlernen und bestaunen. „Welt aus Eis“ konnte ...

Von Jason Bittel durften wir letztes Jahr bereits das Werk „Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co. Gerettet, gefährdet, ausgestorben“ kennenlernen und bestaunen. „Welt aus Eis“ konnte uns auf seine ganz eigene Art begeistern.

Grob ist das Buch in 4 große Kategorien eingeteilt:
- Was sind Arktis und Antarktis?
- Leben in der Arktis
- Leben in der Antarktis
- Die Welt aus Eis und ich

In jedem Kapitel lernen wir meist in Stichpunkten einige interessante Fakten kennen. Uns hat irritiert, das Informationen oft wiederholt wurden.
Dennoch hatten wir Freude daran, mehr über Fauna und Flora an den Polen zu erfahren. Wir gingen zum Beispiel davon aus, dass es dort immer nur Schnee und Eis gibt. Dabei wird es auch dort manchmal grün.

Claire McElfatrick hat den Worten und Fakten Farbe verliehen. Ihre Illustrationen harmonieren mit den Fotos sehr gut. Alleine dafür lohnt es sich, durch die Seiten zu blättern.

Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 7 Jahren. Wir haben es bereits mit 5 Jahren angefangen und es war gut. Wir haben uns kleine Portionen herausgepickt und darüber gesprochen. Die Expeditionen, die erwähnt werden, sind meist erst mit höherem Alter interessant - zumindest mein Kind wollte darüber noch nichts wissen. Daher ist dies wieder mal ein Werk, welches über Jahre im Schrank stehen und immer wieder hervorgeholt werden kann.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 23.02.2024

✎ Britta Kiwit - Ach, das ist Familie?!

Ach, das ist Familie?!
0

Mir ist dieses Buch aufgefallen, weil im Kindergarten dieses Jahr das Thema „Kinder und ihre Familien“ bearbeitet wird. Erst als es bei mir ankam, habe ich gesehen, dass es von einer großen Influencerin ...

Mir ist dieses Buch aufgefallen, weil im Kindergarten dieses Jahr das Thema „Kinder und ihre Familien“ bearbeitet wird. Erst als es bei mir ankam, habe ich gesehen, dass es von einer großen Influencerin und Aktivistin verfasst wurde. Da auch ich ihre Arbeit eine zeitlang verfolgte, waren meine Erwartungen sehr groß. (vorher auch schon, aber irgendwie legte der Name da nochmals eine Schippe drauf) Da ich weiß, wie alt ihre Kinder sind, weckte auch dies Erwartungen, nämlich: Ob es wirklich vorschulgerecht umgesetzt wurde. (Altersempfehlung des Verlages: 5 Jahre)

Die Illustrationen sind sehr divers. Es wurde versucht, so viele Personen wie möglich darzustellen. Allein die Bilder bieten unheimliches Potential, mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Ich denke, hier kann man deutlich früher als mit 5 Jahren starten.

Die Texte sind dann teilweise leider sehr komplex. Ich habe auch extra mit unserer Kindergartenpädagogin darüber gesprochen und sie meinte ebenso wie ich, dass sie das Buch eher in der Grundschule sieht und nicht bei den Kleinen.

Doch die Informationen, die man hier erhält, sind umfangreich und vor allem wertschätzend.
Man merkt den Zeilen an, dass Britta Kiwit nicht einfach ein Buch herausbringen wollte. Sie hat sich mit verschiedensten Familien unterhalten, hat eine Wohngruppe besucht und Expert*innen befragt.

Meine allerliebsten Lieblingsseiten sind die Seiten 6 & 7, auf denen gezeigt wird, dass es auch im Tierreich sehr viele verschiedene Familien(konstellationen) gibt.

Bei uns darf das Buch noch eine Weile im Regal stehen und von Zeit zu Zeit immer wieder herausgenommen werden. Da es wirklich reichlich zu entdecken gibt, wird es nach 1 Jahr nicht direkt uninteressant werden, sondern Gesprächsstoff für viele Jahre bieten.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 22.02.2024

✎ Ursula & Wolfgang Niopek - Wim und Wum 2 Zum Glück sind wir klein

Zum Glück sind wir klein
0

Letztes Jahr durfte bei uns bereits „Kleine Würmchen, große Träume“ einziehen und es ist eines unserer Lieblingsbücher derzeit. Wir mögen (gut) gereimte Bilderbücher und diese beiden haben dazu noch eine ...

Letztes Jahr durfte bei uns bereits „Kleine Würmchen, große Träume“ einziehen und es ist eines unserer Lieblingsbücher derzeit. Wir mögen (gut) gereimte Bilderbücher und diese beiden haben dazu noch eine kleine Botschaft, mit der sich die Kinder identifizieren können.

Die Reime kamen mir dieses Mal nicht immer ganz so leicht über die Lippen. Doch nach 2, 3x lesen, weiß man, an welchen Stellen man anders betonen muss und das Stolpern lässt sich leichter überdecken.

Auch in dieser Geschichte zweifeln Wim und Wum an sich und möchten Sachen können, die ihnen die Natur einfach nicht mit auf den Weg gegeben hat.
Auch hier erkennen sie nach einem Denkanstoß, dass jeder ihren/seinen Platz auf (oder unter ;)) der Erde hat. Dass alle wichtig sind und sowohl Großsein als auch Kleinsein Vor- und Nachteile besitzt.

Eva Marina Burckhardt hat mit ihren Illustrationen ganze Arbeit geleistet. Ich kann mich nur wiederholen: Ich liebe die Farben. Ich liebe die detailreichen, aber nicht überladenen Zeichnungen. Ich mag den klaren Stil.
Ganz besonders haben uns die Bilder von unter der Erde gefallen. Was man da alles zu sehen bekommt, musste erstmal ausgiebig besprochen werden.

Zur Erzählung gibt es erneut ein Lied, welches man durch einen QR-Code zu hören bekommt. Zudem sind am Ende Noten und Text abgedruckt.

Als zusätzliches Extra gibt es dieses Mal kostenloses Material für ein Mini-Musical.
Über den QR-Code bekommt man Zugang zu:
- Texten (Sprechrollen und Regieanweisungen)
- Musiknoten & Gitarrenakkorde
- Musikbausteine als Einspieler für einzelne Szenen
- Szenenbilder für Projektionen
- Karaokeversion von „Zwei Würmchen träumen“ (Playback)

So bleiben Wim und Wum nicht einfach „irgendein“ Buch, sondern können interaktiv mitgestaltet werden.

Noch bleibt unser Exemplar bei uns, doch schon bald wird es in den Kindergarten einziehen und dort hoffentlich ganz viele begeisterte Zuhörer
innen finden.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 20.02.2024

✎ Nadine Voigt - Eintausendundeine Idee 2 Armbänder für mich und meine Freund*innen

Eintausendundeineidee (1001) – Armbänder für mich und meine Freund*innen
0

Als wir letztes Jahr „Das Kreativbuch“ von Nadine Voigt zu Hause hatten und die Anfrage für ihr nächsten Buch im E-Mail-Postfach lag, lehnte ich diese zuerst ab. Wir haben bereits 2 uralte Bücher aus meiner ...

Als wir letztes Jahr „Das Kreativbuch“ von Nadine Voigt zu Hause hatten und die Anfrage für ihr nächsten Buch im E-Mail-Postfach lag, lehnte ich diese zuerst ab. Wir haben bereits 2 uralte Bücher aus meiner Kindheit übers Knüpfen von Armbändern zu Hause und ich dachte, das würde für den Anfang ausreichen.

Aber dann entdeckte meine fast 6-Jährige die Kumihimo-Scheibe und war nicht mehr zu bremsen. Da beschlossen wir, dass „Armbänder für mich und meine Freundinnen“ doch noch bei uns einziehen muss, denn damals kannte diese Technik niemand bei uns.

Zuerst werden ein paar Grundlagen erklärt. Dazu zählen Dinge, die man benötigt und verschiedene Verschlüsse. Dann kann man eigentlich direkt loslegen - wenn man weiß, wofür man sich bei den tollen Sachen entscheiden soll.

Für uns war erstmal die Kumihimo-Scheibe interessant. Die gebastelte besaßen wir noch aus dem anderen Buch. Da uns diese indes zu instabil war, haben wir uns welche gekauft - sowohl runde als auch eckige, denn beide finden Verwendung hier.

Nadine Voigt zeigt nicht nur einfach geknüpfte Armbänder. Ebenso verwendet sie Charms und Perlen; lässt uns sehen, wie eine Haarsträhne ein besonderes Highlight wird und hat tolle Ideen für Muster.
Mein Favorit ist das Blumenband ganz am Ende.

Obwohl alle 15 Projekte durch eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung unterstützt werden, hat man manchmal, vor allem wenn man etwas zum ersten Mal macht, vielleicht selbst irgendwann einen Knoten im Kopf. Dafür gibt es eine Videoanleitungen, die man via QR-Code bekommt. Die haben uns bei besonders kniffligen Sachen sehr gut geholfen.

Einziges Manko für mich: Es gibt lediglich einen Verschlussknoten („für echte Profis“), den man auf und zu machen kann. Gerade im Sportunterricht ist Schmuck verboten, weswegen ich mir mehr Möglichkeiten diesbezüglich gewünscht hätte. (Magnetverschluss, Karabiner etc.)

Durch die Bilder wurden bei mir Kindheitserinnerungen wach, denn auch ich setzte mich oft irgendwo hin, klemmte mein Band mit einer Sicherheitsnadel an meine Hose und knüpfte los.

„Armbänder für mich und meine Freund
innen“ steht nun auf unserer Verschenkeliste für Freund*innen.
Ich denke, eine Geschenkbox (mit Kumihimo-Scheibe(n) und ein paar Garnen) würde bestimmt ebenso gut ankommen, damit man direkt loslegen kann und nicht erst noch alles besorgen muss.

Für uns ist dieses Büchlein eine Bereicherung und wir möchten es nicht mehr missen.

©2024 Mademoiselle Cake