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Veröffentlicht am 10.10.2022

✎ Will Gater - Wundervolle Welt 3 Wundervolle Welt der Sterne

Wundervolle Welt der Sterne
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Die Altersempfehlung des Verlages ist ab 8 Jahren. Trotzdem habe ich es mit meiner 4-Jährigen durchgeschaut, weil sie so fasziniert von den Sternen ist.

Dieses Buch haben wir über Monate hinweg gemeinsam ...

Die Altersempfehlung des Verlages ist ab 8 Jahren. Trotzdem habe ich es mit meiner 4-Jährigen durchgeschaut, weil sie so fasziniert von den Sternen ist.

Dieses Buch haben wir über Monate hinweg gemeinsam angeguckt. Es ist nichts, was man wie eine Geschichte von vorne nach hinten liest. Ich habe mir einmal das komplette Werk alleine durchgelesen und mir währenddessen Stellen markiert, die ich mit meiner Tochter zusammen besprechen möchte. So hatten wir über einen sehr langen Zeitraum sehr viel Gesprächsstoff.

Auch heute noch nimmt sich das Kind das Buch aus dem Regal, um darin zu blättern. Manchmal schaut sie sich die Bilder an. Manchmal erzählt sie ihrem Hasi, was dort oben am Himmel zu sehen ist. Und manchmal fragt sie mich, ob ich die ein oder andere Seite nochmal vorlese. Das klappt natürlich eher so semigut, weil die Sprache eben auf junge Lesende ausgerichtet ist und nicht auf Kindergartenkinder. Die Informationen wirken in dem Alter noch erschlagend, weswegen wir es in mehreren Monaten gelesen haben. Kinder ab 8 Jahren werden sich das raussuchen, was sie interessiert und darin versinken.

Die zahlreich vorhandenen Illustrationen und Fotos sind atemberaubend. Sie nehmen mindestens eine, oft auch zwei Seiten ein. Jedem Thema wird Raum auf einer Doppelseite gegeben, sodass Lesende Zeit haben, ins Thema einzutauchen und die Bilder gut rüberkommen. Der Text ist dementsprechend groß und eher wenig, jedoch ausreichend.

Zu einem ordentlichen Sachbuch gehören ein Glossar und ein Register. Beides ist am Ende zu finden.
Hinzu kommen eine Zeitleiste der wichtigsten Stationen der "Entdeckung des Weltraums" und ein "Bildwegweiser". Diesen hätte ich mir persönlich am Anfang des Werkes gewünscht.

Abgerundet wird die Informationsflut durch ein persönliches Vor- und Nachwort von Will Gater.
Manchmal spricht er uns auch im Text mit "du" an. Das hat mir persönlich nicht ganz so gefallen, weil da ein bisschen der Sachbuchcharakter verloren ging.

Von uns bekommt dieses wunderschöne Sachbilderbuch eine (Vor)Leseempfehlung. Alle - sowohl Kinder als auch Erwachsene -, die sich für Astronomie interessieren, werden hieran ihre Freude haben. Uns wird es noch viele Jahre lang begleiten.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 19.09.2022

✎ Rachel Morrisroe - Wie pflanze ich ein Einhorn?

SAMi - Wie pflanze ich ein Einhorn?
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Als ich dieses Buch sah, wusste ich: Das muss bei uns einziehen! Mein Kind liebt Einhörner! Am liebsten hätte sie selbst eins. Daher wollten wir unbedingt heraus bekommen, wie man diese Tierchen pflanzen ...

Als ich dieses Buch sah, wusste ich: Das muss bei uns einziehen! Mein Kind liebt Einhörner! Am liebsten hätte sie selbst eins. Daher wollten wir unbedingt heraus bekommen, wie man diese Tierchen pflanzen kann.

Als Erstes springen einem die Illustrationen ins Auge. Sie sind sooo schön! Detailreich, bunt, kindgerecht. Jedes Mal entdecken wir neue Kleinigkeiten, wenn wir durchblättern. Man kann sich an den Bildern gar nicht sattsehen.

Doch auch die Geschichte ist zauberhaft. Fantasievoll und kurzweilig spricht sie meine 4-Jährige genau an. Sie hat gestaunt, gewartet, gelacht und auch mit Sally mitgelitten. Die magischen Pflanzen haben es ihr besonders angetan.

Bei der nächsten Vorlesemöglichkeit im Kindergarten werde ich dieses Buch mitnehmen und bin davon überzeugt, dass die Kinder es lieben werden.

Einziges Manko aus Erwachsenensicht: Ich hätte mir gewünscht, dass der Charakter der Sally entweder ein Junge oder sogar geschlechtsneutral ist, um einfach mal aus der Stereotype auszubrechen. So werden wieder nur viele Mädchenmamas zum Buch greifen, obwohl die Geschichte für alle Kinder geeignet ist.

Zudem finde ich die Altersempfehlung ab 5 hoch angesetzt. Ich denke, dass bereits 3-Jährige ihre Freude an dieser Lektüre haben werden - vor allem mit Sami zusammen.

"Wie pflanze ich ein Einhorn?" ist eins der neuen Lieblingsbücher meiner 4-Jährigen und daher auf alle Fälle eine Empfehlung wert. Wenn es ohne den Sami-Zusatz erscheint, werde ich es dann auch verschenken.
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Als Sami bei uns ankam, wurde er von meiner 4-Jährigen sofort in Besitz genommen - ohne Buch. Er wurde ausgiebig betrachtet und ins Spiel integriert. Als ich dazu kam zu erklären, wofür er eigentlich gedacht ist, haben wir ihn gemeinsam eingerichtet. Das ging ziemlich flott, sodass er schnell zum Einsatz kam.

Wir probierten Sami aus und mussten feststellen, dass er zwar einwandfrei funktioniert - jedoch nur, wenn man die Seiten festhält. Sobald sich das Blatt bewegte, las Sami eine andere Seite vor. Das irritierte mein Kind sehr.

Das größte Manko an diesem Spielzeug ist die Größe. Mit Sami muss man entweder am Tisch oder auf dem Boden sitzen. Das Buch mit dem angeklemmten Bären kann von meiner 4-Jährigen nicht in die Hand genommen werden, weil der Eisbär wirklich groß und schwer ist. Ich als Erwachsene könnte es zusammen halten, aber das ist ja nicht der Sinn dahinter. Dann kann ich die Geschichte gleich selbst vorlesen und brauche Sami nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt, den in Deutschland wohnende Haushalte weniger betrifft: Wir wohnen im Ausland und haben somit keine Möglichkeit, Bücher für den Lesebär aus der Bibliothek auszuleihen. Uns bleiben also lediglich Momente, in denen es Geschenke gibt. Denn mit 15-20€ ist ein Buch für Sami auch kein Schnäppchen. Da will es gut überlegt sein, welchen Titel man sich anschafft.

Noch bleibt Sami bei uns, doch ich bin gespannt, wie lange er für meine Tochter interessant sein wird. Er konnte uns nicht direkt vom Hocker hauen. Ich rate eher dazu, den Lesebär und entsprechende Bücher auszuleihen, damit er nicht seinen Reiz verliert.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 07.09.2022

✎ Wiebke Wiedeck - Lea und das blaue Glück

Lea und das blaue Glück
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Als ich das Buch entdeckte und las, dass man sich auf Gänsehautmomente einstellen sollte und dass Lea "etwas anders ist, als die anderen", machte mich das sehr neugierig. Es wurde von Farben und Glück ...

Als ich das Buch entdeckte und las, dass man sich auf Gänsehautmomente einstellen sollte und dass Lea "etwas anders ist, als die anderen", machte mich das sehr neugierig. Es wurde von Farben und Glück gesprochen. Und von einem Familiengeheimnis.

Dass die Autorin das Hörbuch selbst eingesprochen hat, ließ mich im Endeffekt dazu greifen. War ich doch gespannt, welche Emotionen sie in ihre eigenen Zeilen legen wird. Und wie sie selbst ihren Text interpretiert.

Anfangs war das für mich wirklich gewöhnungsbedürftig. Wiebke Wiedeck liest bedächtig und langsam. Sie macht Pausen an Stellen, die ich so niemals gemacht hätte. Sie interpretiert Stellen in einer Weise, die bei mir beim Lesen ganz anders ankamen. Und bereits da dachte ich: Wie unterschiedlich wir Menschen einfach sind. Wie unterschiedlich unsere Wahrnehmung ist. Wie schön, dass es so viele Facetten von uns gibt.

Nachdem ich die Geschichte dann beendet hatte, kam bei mir erstmal die Ernüchterung. Sie hatte nicht den gewünschten Effekt auf mich. Trotz der vielen Gefühle, die vorkommen, blieb ich irgendwie stumpf zurück ... Also ließ ich das Ganze erstmal sacken ...

Nun, zwei Tage später, bin ich erstaunt, welche Wirkung der Roman indessen auf mich hat(te). Er ließ meine Gedanken in den letzten Tagen nicht los. Immer wieder schweifte ich zu Lea und ihren Erlebnissen. Immer wieder bewunderte ich die Entschlossenheit dieses jungen Menschen. Immer wieder war ich über den Verlauf der Geschichte verblüfft. Immer wieder erstaunte mich die Vielschichtigkeit der Charaktere.
Und immer wieder musste ich darüber nachdenken, welche Fügungen das Schicksal mir bereits bescherte.

"Lea und das blaue Glück" ist ein Werk, welches einen vom ersten Moment an abholen kann - wenn man sich darauf einlässt. Es zeigt uns die Vielfalt der Menschen und die Vielfalt des Lebens an sich. Vor allem jedoch regt es zum Nachdenken an.
Ich war - entgegen meiner Erwartungen - scheinbar noch nicht bereit, doch in mir hallt(e) es nach, sodass ich erst 2 Tage später dazu in der Lage war, das ganze Ausmaß wirklich zu begreifen.

Das Buch wird ab 14 empfohlen. Ich denke - besonders aufgrund des Alters der Protagonistin -, dass ab 16 eine bessere Alterseinstufung ist. Einfach auch, um das volle Ganze zu begreifen. Um all die Facetten, die diese Erzählung zu bieten hat, wahrzunehmen. Die Autorin selbst bezeichnet ihr Werk als All-Age-Roman.

Von mir gibt es an dieser Stelle eine ganz klare Hörempfehlung für diese Lektüre. Man muss sich auf sie einlassen; man muss gewillt sein, die unterschwelligen Botschaften wahrnehmen zu wollen - dann wird man reich belohnt.

Im (Hör)Buch werden die auftauchenden Personen immer wieder gefragt, welche Farbe das Glück für sie hat. Für mich hat Glück die Farbe des Regenbogens. Wenn ich glücklich bin, ist alles bunt für mich.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 28.07.2021

✎ Sanne Dufft - Tinkas Tomaten

Tinkas Tomaten
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Das Buch passt super gut in unsere Familie - und meine Tochter liebt es.

Bereits letztes Jahr hatten wir im Garten Tomaten gepflanzt, die unsere damals 2-Jährige hegte und pflegte. In diesem Alter hat ...

Das Buch passt super gut in unsere Familie - und meine Tochter liebt es.

Bereits letztes Jahr hatten wir im Garten Tomaten gepflanzt, die unsere damals 2-Jährige hegte und pflegte. In diesem Alter hat sie das Ganze jedoch noch nicht so aufgenommen. Sie ging zwar mit uns abends raus, um die Pflanzen zu gießen, zeigte sich fernab dessen nicht interessiert.

Dieses Jahr war das alles anders.

Sie durfte bereits beim Aussähen mithelfen. Hat dann beobachten können, wie aus Samen erst kleine Stängelchen und dann kleine Pflänzchen wurden.
Als es ans Raussetzen ging, war sie ebenfalls eifrig dabei. Und jeden Abend nimmt sie ihre kleine Gießkanne und ist mächtig stolz, weil sie das ganz alleine machen darf.

In "Tinkas Tomaten" wird erklärt, wie aus kleinen Pflanzen durch Sonne, Wasser und viel Geduld am Schluss Tomaten werden.

Der Opa erklärt dem Mädchen, was sie beim Gießen beachten muss, wie man Rankhilfen anbringt (leider wird im Text selbst nicht erwähnt, wozu genau sie dienen, doch das kann man gut eigenständig ergänzen) und wieso die Pflanzen irgendwann welk werden.

Als im Werk gezeigt wird, dass erst Blüten wachsen, aus denen dann Tomaten werden, lief unser kleines Mädchen sofort in den Garten und rief ihren Papa, um ihm zu zeigen, dass auch bei ihr diese Blüten wachsen. Diese strahlenden Kinderaugen sind unbezahlbar.

Doch diese Lektüre bietet so viel mehr:
Es zeigt die Bedeutung von Freundschaft und Dankbarkeit.
Es bringt Kindern nahe, dass Lebensmittel nicht im Supermarkt wachsen.
Man kann mit den Kleinen darüber reden, dass verschiedene Gemüsesorten zu unterschiedlichen Zeiten wachsen - also nicht das ganze Jahr über erhältlich sind.

Ich hätte mir gewünscht, dass neben Spaghetti mit Tomatensoße, Tomaten auf der Pizza und in der Vesperdose, auch Tomaten eingekocht werden. Denn das werden wir tun, um zu zeigen, wie man das ganze Jahr über Tomaten essen kann.

Großzügig bebildert und mit einem Text, der sich auf das Wesentliche beschränkt, hat es diese Veröffentlichung geschafft, dass sie von meiner 3-Jährigen ständig aus dem Regal genommen wird - entweder, um es vorgelesen zu bekommen, oder um anhand der Zeichnungen selbst zu schauen, wie weit ihre eigenen Tomaten bereits herangereift sind.

Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 4. Meiner Meinung nach ist es bereits früher einsetzbar - sofern sich das Kind dafür interessiert.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 23.06.2021

✎ Katie Daynes - Erklär mir den Mond

Erklär mir den Mond
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Der Mond. Ein faszinierendes Objekt am Himmel, welches zu allerlei Fragen (von den Kleinsten) führt.
Auch meine Tochter hat immer wiederkehrende Fragen:

- Warum sieht man ihn manchmal am Tage, wenn es ...

Der Mond. Ein faszinierendes Objekt am Himmel, welches zu allerlei Fragen (von den Kleinsten) führt.
Auch meine Tochter hat immer wiederkehrende Fragen:

- Warum sieht man ihn manchmal am Tage, wenn es noch hell ist?
- Wo ist er? (wenn er abends nicht zu sehen ist)
- Warum verändert er seine Form?

Ich kann eine Suchmaschine anschmeißen und ihr aus den wissenschaftlichen Texten einen kindgerechten Text formen. Oder ich nehme ein Buch mit kindertauglichen Erklärungen und vor allem Bildern.

Direkt auf der ersten Seite wird eine Frage meiner 3-Jährigen aufgegriffen:

»Manchmal kann man ihn auch tagsüber sehen.« (S. 1)

Doch leider gibt es dazu absolut keine Erklärung. Schade. Da musste ich dann doch eigene Anmerkungen einbringen.

Als nächstes werden anschaulich die verschiedenen Formen erklärt und warum man manchmal nur einen Teil vom Mond sieht. Das fand unsere Kleine sehr interessant. Diese 2 Doppelseiten schaut sie sich auch immer mal wieder alleine an.

Ob schon jemand auf dem Mond war und wie es dort oben ist, wird ebenfalls mit lebendigen Bildern dargestellt.

Als das kleine Mädchen im Buch zum Schluss in einen Raumanzug schlüpft, wollte meine Tochter natürlich auch sofort einen haben.

Wir haben festgestellt, dass mit diesem Werk viele Fragen dem Kindesalter angemessen und vor allem bildhaft erklärt werden. Bei uns kommt es immer wieder zum Einsatz, wenn der Mond am Himmel entdeckt wurde. Entweder schaut mein Kind es sich alleine an oder wir besprechen gemeinsam, was alles unter den Klappen zu finden ist.

Einzig die Frage »Warum sieht man den Mond manchmal schon am Tage, wenn es noch hell ist?« bleibt unbeantwortet. Ansonsten ist das Buch wirklich perfekt fürs Kindergartenalter.

©2021 Mademoiselle Cake