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Veröffentlicht am 21.06.2023

✎ Wolfgang Kirchner - Denken heißt zum Teufel beten

«Denken heißt zum Teufel beten»
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2017 habe ich mein erstes Jugendbuch gelesen, in dem es um eine Sekte ging. Monika Feth hat in "Das blaue Mädchen" versucht, jungen Lesenden nahe zu bringen, wie es in einer Sekte zugehen kann.
Das gleiche ...

2017 habe ich mein erstes Jugendbuch gelesen, in dem es um eine Sekte ging. Monika Feth hat in "Das blaue Mädchen" versucht, jungen Lesenden nahe zu bringen, wie es in einer Sekte zugehen kann.
Das gleiche geschieht in "Denken heißt zum Teufel beten".

Mittlerweile ist die Ersterscheinung des Buches über 40 Jahre her. Das Hauptproblem einer Sekte - dass es einen Führer gibt und dass viele einen starken Druck auf die Mitglieder ausüben - wird weiterhin bestehen. Dass neue Mitglieder gezielt auf der Straße geworben werden, ist heute wahrscheinlich nicht mehr ganz so verbreitet, wobei sie mir persönlich trotzdem noch begegnen.

Man muss diese Lektüre also ein bisschen differenziert sehen.

Der Autor hat versucht, uns einen Einblick in das Leben solch einer Gemeinschaft zu geben. Das ist ihm jedoch in meinen Augen nur teilweise gelungen. Man merkt, dass er Polarisieren möchte. Lesende sollen sich tiefergehend mit dem Thema auseinandersetzen, sollen zum Nachdenken angeregt werden.
Der Roman an sich ist aber eher oberflächlich. Es fehlt an Tiefe und Substanz.

Ich denke, gerade deshalb ist es eine super Schullektüre. Es kann interpretiert und/oder erörtert werden. Argumente können durchgekaut werden. Es entstehen Diskussionen.

Das Buch basiert auf dem gleichnamigen Film von 1979, den ich mir gerne anschauen würde.

Obwohl mir noch immer einige Szenen im Kopf herumschwirren, hat der Roman in seiner Gesamtheit keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Als einfache Lektüre für zwischendurch ist er in meinen Augen daher nicht geeignet, doch wohl, wie oben bereits erwähnt, in einer Diskussionsrunde oder um einen Einstieg ins Thema zu bekommen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 16.06.2023

✎ Denise Smart - Heute back ich 2 Heute back ich ... Kuchen!

Heute back ich ... Kuchen!
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Letztes Jahr haben wir "Heute back ich ... Brot!" kennenlernen dürfen und noch heute backen wir aus dem Werk immer mal wieder was. Als ich "Heute back ich ... Kuchen!" in der Vorschau entdeckte, war klar, ...

Letztes Jahr haben wir "Heute back ich ... Brot!" kennenlernen dürfen und noch heute backen wir aus dem Werk immer mal wieder was. Als ich "Heute back ich ... Kuchen!" in der Vorschau entdeckte, war klar, dass auch das bei uns einziehen wird.

In diesem Buch finden sich Rezepte neben Sachinformationen - alles gut ausgeglichen, sodass es nicht zu langweilig wird.

Beim ersten Durchblättern hatte ich direkt das Bedürfnis, ALLE Süßwaren mal ausprobieren zu wollen. Also haben wir einfach von vorne angefangen. Mit der Zeit jedoch merkte ich, dass ich manches nach dem Lesen der Zutatenliste keinesfalls so machen werde, wie beschrieben, obwohl ich mir das wirklich ganz fest vorgenommen hatte.

Es gibt zum Beispiel eine Torte, da ist fast 1kg Zucker drin - auf 20cm! Wenn ich diese Torte auf 10 Personen aufteile - was bei dieser Größe üblich ist -, isst jede Person fast 100g Zucker - mit 1 Tortenstück!

Bei einem anderen Rezept soll 1 EL Gel-Lebensmittelfarbe auf 12 Cupcakes kommen. Auch dies erscheint mir utopisch. Denn Gele sind hochkonzentriert und somit reicht oft bereits eine Messerspitze aus, um eine intensive Farbe zu erreichen.

Die anderen Kuchen und Muffins (noch nicht alle, da es 20 Anweisungen sind) haben wir rezeptgenau ausprobiert, um für uns herauszufinden, was wir so beibehalten und was wir beim nächsten Mal ändern wollen.

Unser Favorit bisher ist der Bananen-(Pekan)Nuss-Kuss.

Schade finde ich, dass hier oft eine 20cm-Springform verwendet wird. Die meisten meiner Rezepte beinhalten Zutaten für eine 26er-Springform, weswegen ich auch nur diese im Haus hatte.
Auch ein 20x20cm Blech wird benötigt, welches ich ebenso wenig besitze.
Doch wenn man bereits ein paar Erfahrungen beim Backen hat, kann man (oft) eine 20x30cm Form oder eine 26er-Springform benutzen und die Backzeit anpassen ohne die Zutaten zu verändern.

Die Zutatenliste ist abwechslungsreich. Zwar benötigt man bei 3 Rezepten Erdbeeren, doch die anderen sind Klassiker wie Karotten, Kokos, Blaubeeren, Bananen und Apfel. Oder einfach Trockenkuchen. (wobei es davon dann auch 3 gibt)

Die Sachinformationen sind interessant, doch nicht immer ganz klar bzw. teilweise sogar falsch.

So steht auf Seite 4 zum Beispiel: "Kontrolliere immer das Haltbarkeitsdatum aller Zutaten."
Was genau soll uns dieser Hinweis sagen? Wenn es überschritten ist, darf das Produkt nicht mehr verwendet werden? Haltbarkeitsdatum heißt nicht Sterbedatum. Das vergessen einfach viel zu viele Leute - und somit landen Unmengen von Lebensmitteln auf dem Müll, die noch wunderbar gegessen werden könnten.

Auf Seite 7 kann die Kuchenoberseite glatt geschnitten werden.
Wozu dient das? Schmeckt der Kuchen dann besser? Was wird mit dem Rest gemacht? Weggeschmissen? Und da sind wir auch wieder bei der Lebensmittelverschwendung.

Auf Seite 16/17 gibt es Informationen über Eier: wo sie herkommen, wie sie verarbeitet werden und wo sie hingehen. Dort heißt es, dass Eier gewaschen werden. Nein! Das industrielle Waschen ist in Europa obendrein verboten. Dies kann die Schale beschädigen, wodurch Salmonellen und andere Bakterien eindringen können.
Auf der Homepage der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung heißt es wortwörtlich: "Eier der Klasse A dürfen weder vor noch nach der Sortierung gewaschen oder anderweitig gereinigt werden [...]"

Auf Seite 41 wird gesagt, dass man "statt Mehl aber auch gemahlene Mandeln oder Polenta hinzufügen" kann. Das stimmt so nicht, denn zum einen enthalten gemahlene Mandeln kein Gluten, zum anderen nehmen sie nicht so gut das Wasser auf. Das Ergebnis wird also ein ganz anderes, wenn man die Zutaten nicht anpasst.

Auf jeder Seite gibt es Zusatzinformationen, sodass man, während der Kuchen im Ofen ist, ganz viel nebenbei lernen kann. Am liebsten schaut meine 5-Jährige "Alles über Schokolade" an.

Ich hätte mir ein bisschen Experimentierfreude der Autorin gewünscht - auch bei einem Kinderbackbuch. Vielleicht ein Rezept mit Zucchini oder Süßkartoffeln? Vielleicht ein Rezept mit Gewürzen? Vielleicht Mochi oder Malva-Pudding?

Ansonsten sind die Rezepte gut strukturiert und leicht verständlich geschrieben, sodass auch Kinder (mit kleineren Hilfen manchmal) problemlos leckere Kuchen zaubern können. Die detaillierten Anleitungen und ansprechenden Fotos helfen dabei, sich die verschiedenen Schritte besser vorstellen zu können. Unsere Versuche gelangen immer auf Anhieb.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 13.06.2023

✎ Jason Bittel - Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co.

Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co.
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Mit "Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co." haben meine 5-Jährige und ich uns einiges Wissen angeeignet oder unser vorhandenes aufgefrischt.

Ein bisschen traurig sind wir, dass nichts ...

Mit "Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co." haben meine 5-Jährige und ich uns einiges Wissen angeeignet oder unser vorhandenes aufgefrischt.

Ein bisschen traurig sind wir, dass nichts über den Kakapo drin steht, denn auch der einzige flugunfähige, nachtaktive Papagei der Welt ist akut vom Aussterben bedroht. Doch auf den knapp 120 Seiten können auch nur 54 Tiere vorgestellt werden - und da heißt es eben, dass man eine Auswahl treffen muss.

Zuerst erfahren (Vor)Lesende etwas Allgemeines zum (Massen)Aussterben und deren Ursachen. Zudem wird aufgezeigt, welche Bedeutung Tiere und deren Lebensräume für uns alle haben und wie wir bereits im Kleinen helfen können.
Und dann geht es bereits los mit den Tieren.
Es werden 14 Arten vorgestellt, die ausgestorben sind, 12, die wiederentdeckt wurden, 18, die gefährdet sind und 10, die sich wieder erholt haben. So wird uns eine ganze Bandbreite von Lebewesen vorgestellt.

Einige sind uns bekannt, doch uns war zum Beispiel nicht bewusst, dass der große Blauwal oder der Komodowaran so gefährdet sind; dass der Weißkopfseeadler oder der Braunbär vom Aussterben bedroht sind, ihre Arten sich glücklicherweise jedoch wieder erholt haben.

Auf einer Doppelseite werden die Tiere kurz vorgestellt und ein paar interessante Fakten genannt. Die großflächigen Illustrationen von Jonathan Woodward sind wunderschön anzusehen und unterstreichen den Text.

Wir holen das Werk gerne aus dem Regal, suchen uns ein Tier aus und recherchieren im Anschluss im Internet weitere Einzelheiten. Jason Bittel gibt mit diesem Buch wertvolle Denkanstöße für Groß und Klein.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 09.06.2023

✎ Christopher Klein - Mitmachbuch 2 Das tierische Mitmachbuch

Das tierische Mitmachbuch
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In "Das tierische Mitmachbuch" dürfen Kinder 8 Tieren helfen, indem sie bestimmte Aufgaben ausführen.
Diese - mit den Armen schlagen, springen, klatschen, ... - sind für die Zielgruppe gut zu bewältigen. ...

In "Das tierische Mitmachbuch" dürfen Kinder 8 Tieren helfen, indem sie bestimmte Aufgaben ausführen.
Diese - mit den Armen schlagen, springen, klatschen, ... - sind für die Zielgruppe gut zu bewältigen. Manchmal gibt es jedoch zu viele Herausforderungen gleichzeitig. (für die Jüngeren der Zielgruppe)

Schade finde ich, dass es nur so ein dünnes Heftchen ist.
Ein Ringbuch wäre einfacher gewesen, damit man Vorlesenden ebenfalls ermöglichen kann, mitzumachen, ohne dass das Buch ständig zuschlägt.
Oder ein Pappbuch, damit die Kleinen es auch selbst in die Hand nehmen können.

Die Auswahl der Tiere ist ok. Die meisten sind bekannt, nur bei einem Tier haben wir uns hinterher genauer informiert.

Die Texte sind bei näherer Betrachtung nicht immer gut gewählt.
So soll man zum Beispiel bei der Biene mit den Armen wie Flügel schlagen, damit diese nicht zusticht. Mein Kind hat jedoch direkt gesagt, dass man das nicht darf, weil sie sonst erst recht Angst bekommt und sich verteidigen möchte. (zumal sich das mit den Armen auch direkt wiederholt)
Der Dino hat einen Hängebauch, aufgrund dessen er nichts sieht. Ein Bauch hätte vollkommen ausgereicht.
Ob man Kinder in diesem Alter bereits mit dem einarmigen Banditen bekannt machen muss?

Zudem sind die Texte nicht einprägsam und ein wenig lang.

Meine 5-Jährige hatte Spaß an den Tätigkeiten, doch es ist kein Werk, welches ständig im Einsatz bei uns ist. Unser Exemplar wandert daher in den Kindergarten, um dort die Kleinsten zu animieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch noch in der ersten Klasse eingesetzt werden kann, um die Müdigkeit auf eine lustige Weise von den Kindern abzuschütteln oder zwischendurch kurz für Bewegung zu sorgen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 08.06.2023

✎ Chelsea Manning - README.txt

README.txt – Meine Geschichte
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Ich interessiere mich nicht besonders für Politik. Und schon gar nicht verstehe ich, warum es immer noch Kriege auf der Welt gibt. Es existieren bestimmt genug Wege, ein politisches Ziel ohne Blutvergießen ...

Ich interessiere mich nicht besonders für Politik. Und schon gar nicht verstehe ich, warum es immer noch Kriege auf der Welt gibt. Es existieren bestimmt genug Wege, ein politisches Ziel ohne Blutvergießen zu erreichen. Niemals werde ich begreifen, wie man noch normal leben kann, wenn man (unschuldige) Menschenleben mutwillig ausgelöscht hat ...

Vor diesem Buch hatte ich noch nie etwas von Chelsea Manning gehört. Ich wusste nicht, was sie getan hat. Ich wusste nicht, wer sie ist. Ich wusste nicht, wofür sie steht.
Nun bewundere ich diese Frau für ihren Mut.

Sie erzählt in ihrer Autobiografie von ihrer Kindheit, ihrer Jugend und ihrer Motivation, dem Militär beizutreten. Ferner erfahren wir den Grund, warum sie die Dokumente auf WikiLeaks hochlud und welche Folgen das für sie hatte.

Ihr Schilderungen über ihre Haft sind grausam. Was diese Frau alles erdulden und erleiden musste, kann man gar nicht wiedergeben. Die psychischen Auswirkungen sind enorm.

Ich kann mir kein Urteil über ihre Tat erlauben - dafür bin ich nicht genug drin im Thema. Doch was sie auf sich genommen hat, um mehr Transparenz zu schaffen, dafür gehört sie anerkannt und nicht gerichtet.

Dass sie im Kampf um ihr Leben - im Gefängnis - auch noch um das Recht kämpfen musste, als Frau anerkannt zu werden, ist bewundernswert. Die LGBTQIAP+ Szene ist draußen schon kein Zuckerschlecken. Aber das sie zwei Kämpfe gleichzeitig ausgefochten hat, dafür zolle ich ihr noch mehr Respekt.

Sie hat Idealismus bewiesen, Mut und sie hat aufgezeigt, wie man die Welt vielleicht ein My (µ) besser machen kann ...

©2023 Mademoiselle Cake