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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2024

✎ Dora Heldt - Christine 3 Urlaub mit Papa

Urlaub mit Papa
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Unter normalen Umständen hätte es dieses Buch niemals in mein Regal geschafft. Ich bin nicht der Typ für diese Art von Humor. Mir ist das meist zu anstrengend. Da es jedoch in einer Verschenkekiste meiner ...

Unter normalen Umständen hätte es dieses Buch niemals in mein Regal geschafft. Ich bin nicht der Typ für diese Art von Humor. Mir ist das meist zu anstrengend. Da es jedoch in einer Verschenkekiste meiner Freundin war, wollte ich ihm zumindest eine Chance geben. Als ich sah, dass letztes Jahr sogar das Hörbuch dazu herauskam, griff ich zu.

Ich bin ehrlich: Hätte ich die Geschichte gelesen und nicht gehört, wäre es ein Abbruch geworden. So jedoch habe ich bis zum Schluss durchgehalten - auch aufgrund der tollen Stimme von Tanja Fornaro.

Die Erzählung konnte mich nicht wirklich abholen.
Die Menschen sind nervig. Die übergriffige Art von Heinz mochte ich einfach nicht. Es gibt viel Naivität und Klischees.
Meine Motivation, am Hörbuch dran zu bleiben, war der kleine Krimi, der eingebaut wurde. Leider verpufft dieser Strang im Endeffekt.

Ich für mich kann nun guten Gewissens sagen: Dora Heldt schreibt keine Bücher für mich. Mein Humor ist ein anderer und somit darf „Urlaub mit Papa“ endlich weiterziehen und hoffentlich jemand anderen erheitern.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 04.07.2024

✎ Michael Engler - Drei Schafe auf der Arche oder So findest Du das Glück!

Drei Schafe auf der Arche
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Ich war, zugegeben, zuerst ein wenig skeptisch, als man mir „Drei Schafe auf der Arche“ empfahl. Da ich mit der Kirche nichts am Hut habe, kann ich meist nichts mit Geschichten, die einen biblischen Bezug ...

Ich war, zugegeben, zuerst ein wenig skeptisch, als man mir „Drei Schafe auf der Arche“ empfahl. Da ich mit der Kirche nichts am Hut habe, kann ich meist nichts mit Geschichten, die einen biblischen Bezug haben, anfangen - oft auch, weil ich sie einfach nicht kenne. Die Erzählung um Noah jedoch ist mir geläufig und so war ich gespannt, wie stark die Bibel hier im Vordergrund stehen wird.

Meine Bedenken waren unbegründet.

Ja, es gibt Noah und seine Arche - aber das war es dann auch schon mit dem Bezug.
Alles andere ist einfach eine tolle Geschichte über Freundschaft. (mit allem, was dazu gehört)

Die meisten wissen, dass auf die Arche nur 2 Tiere jeder Art mitdurften. Wall, Will und Woll sind bereits 3. Doch hinzu kommt, dass schon 2 Schafe oben sind und somit alle 3 unten bleiben müssten. Die drei Freunde haben aber eine kreative Lösung gefunden, um doch an Bord zu kommen. Uns brachte sie zum Schmunzeln.

Natürlich haben sie Angst, von anderen gefressen zu werden. Daher werden 3 Wollregeln bekanntgegeben. Diese 3 Absprachen setzen vor allem auf Freundschaft.
Auf der einen Seite ist das sehr gut. Sie lassen sich super in eine Gemeinschaft in der Schule oder im Kindergarten integrieren. Sie sind leicht verständlich und einfach umsetzbar.

Einziger Kritikpunkt meinerseits: Man schloss die „Bösen“ hier konsequent aus. Man suchte sogar Strategien, sie immer außen vorzuhalten. Und gerade den Schluss finde ich daher nicht so gelungen.
Ich hätte mir da eine andere, freundlichere Lösung gewünscht.

Bei den Bildern wurde auf Mixed Media Art gesetzt. Das gefällt uns persönlich meist nicht so, doch hier konnten wir uns damit anfreunden. Die Illustrationen wirken harmonisch, nicht überladen und vor allem ansprechend.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 03.07.2024

✎ Anne Freytag - Den Mund voll ungesagter Dinge

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Ich hatte große Erwartungen an den vorliegenden Jugendroman, denn vor Jahren - und streckenweise auch jetzt noch - begegnete er mir auf Social Media Kanälen ständig. Ein Buch, welches auch nach 7 Jahren ...

Ich hatte große Erwartungen an den vorliegenden Jugendroman, denn vor Jahren - und streckenweise auch jetzt noch - begegnete er mir auf Social Media Kanälen ständig. Ein Buch, welches auch nach 7 Jahren noch in vieler Munde ist, muss doch toll sein …

Anne Freytags Schreibstil ließ mich sofort in Sophies Welt ankommen.
Die sehr kurzen Kapitel irritierten mich anfangs, doch so konnte ich hin und wieder sagen: „Nur noch 1 Kapitel, dann schlaf ich endlich.“ lach

Sophie als Charakter hat mir nur teilweise zugesagt.
Ich fand sie manchmal ziemlich nervig und überheblich, schob dies jedoch auf ihre Situation und ihr Alter.
Was ich jedoch nicht ausblenden konnte, waren ihre Gedanken zu Jungs. Ich hatte das Gefühl, dass sich alles um Penisse dreht - und das in keinem positiven Sinne. Sex gibt es reichlich, doch keiner der Jungs kommt dabei gut weg.
Für mich war das Bild, welches Jugendlichen, die vielleicht gerade selbst ihre Sexualität entdecken, hier dargeboten wird, zu negativ - sowohl von Sophies als auch von Alex‘ Seite aus. Lust beim Akt? Fehlanzeige! Einfühlsame Jungs? Fehlanzeige! Sex aus Frust und um zu verletzen? Volltreffer!
Das möchte ich meinem Kind nicht so mit auf den Weg geben, auch wenn es sicherlich dort draußen Jugendliche gibt, die genau diese Erfahrungen machen. Doch warum kann man keinen positiven männlichen Gegenpol schaffen?

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Mädchen hingegen fand ich authentisch. Zwar fehlte mir hier am Ende die Reflexion, doch die Annäherung, die Ungewissheit, die Selbstfindung, …, all das habe ich gefühlt.

Daher bin ich hin und her gerissen, wie genau ich den Coming-of-Age-Roman bewerten soll bzw. ob ich ihn Jugendlichen empfehlen würde.

„Mein bester letzter Sommer“ steht bereits in den Startlöchern. Damit möchte ich der Autorin noch eine Chance geben und hoffe, ich werde nicht enttäuscht …

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 02.07.2024

✎ Steffen Mau - Ungleich vereint

Ungleich vereint
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Ich bin politisch nicht sonderlich interessiert - das ist mir persönlich einfach zu viel und ich lasse den Vortritt gerne Interessierten.

Als ein Kind, welches Mitte der 80er Jahre geboren wurde, bekam ...

Ich bin politisch nicht sonderlich interessiert - das ist mir persönlich einfach zu viel und ich lasse den Vortritt gerne Interessierten.

Als ein Kind, welches Mitte der 80er Jahre geboren wurde, bekam ich die Spaltung selbst nicht mehr richtig mit. Doch so ganz eins konnte man Deutschland ja wohl auch in den Jahren danach nicht nennen. (was - wie man gut sieht - bis heute anhält)

Meine Erwartungen waren also, einen Einblick darin zu bekommen, warum diese Spaltung noch immer spürbar ist. Und was genau Steffen Mau mit „Bürgerräte“ meint.

Der Autor gibt einen umfangreichen Überblick, liefert reichlich Erklärungen, macht hin und wieder Vorschläge, gibt Hinweise und wird nicht müde, das Thema darzulegen. Dies alles basiert auf Fakten und Daten, was das Ganze authentisch macht.

Seinen Vorschlag mit den Bürgerräten müsste man in einem Pilotprojekt testen. Ich persönlich bin davon nicht so ganz überzeugt, denn ich glaube, es gehört eine Menge Fachwissen dazu, um etwas weitreichend entscheiden zu können.
Vielleicht fehlt mir an dieser Stelle auch einfach mehr Input vom Verfasser selbst. Das Thema war mir ein bisschen zu kurz gehalten.

Dennoch fand ich das Hörbuch interessant und wäre gespannt, ob sein Weiterdenken - die Bürgerräte - tatsächlich Anklang findet und umsetzbar wäre.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 02.07.2024

✎ Claudia Kühn - Stolz und Vorurteil

Stolz und Vorurteil
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Bin ich eine Kunstbanausin, weil ich noch kein Buch von Jane Austen gelesen habe? (obwohl sie auf meiner to-read-Liste steht) Würde ich nicht direkt sagen. Meine Leseinteressen liegen meist ganz woanders. ...

Bin ich eine Kunstbanausin, weil ich noch kein Buch von Jane Austen gelesen habe? (obwohl sie auf meiner to-read-Liste steht) Würde ich nicht direkt sagen. Meine Leseinteressen liegen meist ganz woanders. Und ob ich mir mit dieser Graphic Novel einen Gefallen getan habe, mag ich langsam zu bezweifeln …

Mich hat das Cover direkt angesprochen. Klare Linien, kräftige Farben. Dies setzt sich auch im Inneren fort.
Leider ist der Zeichenstil wenig abwechslungsreich. Viele Personen ähneln sich zu sehr und erst beim zweiten Lesen konnte ich sie definitiv unterscheiden. Beim ersten Mal musste ich öfter zurück blättern, um nachzuschauen, wer wer ist.
Hinzu kommt, dass eine Schrift in den Briefen gewählt wurde, die ich nur mit Mühe lesen konnte.

Da ich die Originalversion nicht kenne, habe ich keinen Vergleich zu der vorliegenden. Und doch wage ich zu behaupten, dass manch Entscheidendes fehlt.
Die Geschichte war teilweise sehr sprunghaft, nicht ganz nachvollziehbar. Es fehlt an Tiefe und mir an Hintergrundwissen. Wer den Roman kennt, wird an dieser Stelle wahrscheinlich einen Vorteil haben. Ich hatte keine Möglichkeit, richtig in das Geschehen einzutauchen.

Dennoch gab mir die Graphic Novel einen kleinen Einblick in die Urfassung und ich habe nun jedenfalls beschlossen, dass Jane Austens Version derzeit wohl eher keine Lektüre für mich ist.

©2024 Mademoiselle Cake