Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2023

✎ Theresia Graw - Gutsherrin-Saga 2 Die Heimkehr der Störche

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
0

Nachdem mich "So weit die Störche ziehen" gut unterhalten hat, war klar, dass ich die Gutsherrin-Saga weiter verfolgen werde.

Es ist immer toll, Charaktere wachsen zu sehen.

Auch im 2. Teil dürfen wir ...

Nachdem mich "So weit die Störche ziehen" gut unterhalten hat, war klar, dass ich die Gutsherrin-Saga weiter verfolgen werde.

Es ist immer toll, Charaktere wachsen zu sehen.

Auch im 2. Teil dürfen wir eine starke Dora Twardy begleiten. Nur war sie mir dieses Mal etwas sympathischer. Ihre Naivität ist weiterhin vorhanden, doch ihr Einsatz und ihre Willensstärke sind ebenso gekonnt herausgearbeitet. Sie kommt sehr authentisch rüber.

Theresia Graw hat die Atmosphäre der Nachkriegszeit geschickt eingefangen.
Auch die Zerrissenheit Doras können wir durch einen leichten Schreibstil geradezu spüren.
Dramatik wird in dieser Geschichte ganz groß geschrieben. Curt und Dora taten mir stellenweise richtig leid.

Liebgewonnene Personen müssen in der vorliegenden Erzählung auf Distanz bleiben, dafür kommen allerlei neue Menschen hinzu, die Doras Leben nicht immer einfacher machen.

Auch "Die Heimkehr der Störche" habe ich gerne angehört und "Der Freiheit entgegen" liegt bereits hier und wird demnächst angehört. Ich bin gespannt, welche Entwicklung Clara durchmachen wird ...

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 07.06.2023

✎ Andrea Ewert - Abenteuer mit Luis 1 Als Luis durch die Zeit sprang

Als Luis durch die Zeit sprang
0

Wenn man Kinder oder Erwachsene fragt, wer Alexander von Humboldt ist oder was er bewirkt hat, erntet man oft nur Schulterzucken. Auch ich wusste über ihn nur wenig bis gar nichts zu berichten. Mit dieser ...

Wenn man Kinder oder Erwachsene fragt, wer Alexander von Humboldt ist oder was er bewirkt hat, erntet man oft nur Schulterzucken. Auch ich wusste über ihn nur wenig bis gar nichts zu berichten. Mit dieser Lektüre hat sich das geändert.

Andrea Ewert schafft es, Lesende in den Bann zu ziehen.
Immer, wenn Luis durch die Zeit reiste, war ich gespannt, was der deutsche Forschungsreisende ihm diesmal zeigte und erzählte. Es werden so viele Informationen in den einzelnen Kapitel dargeboten, dass Wissensdurstige - egal, ob klein oder groß - auf ihre Kosten kommen.
Die Autorin verwebt Vergangenheit und Gegenwart gekonnt, auch wenn ich manchmal etwas Bedenken hatte, wenn Luis etwas aus der Gegenwart mit in die Vergangenheit nahm.
Das Zeitreisen - vor allem was genau dieser Sessel, der sowohl bei Humboldt als auch beim Jungen existiert, damit zu tun hat - erschließt sich mir leider nicht so ganz. Vielleicht erfährt man davon in den nächsten Bänden noch etwas Genaueres. (falls Luis' Expedition noch nicht zu Ende ist)

Im Internet finden sich verschiedene Altersangaben. Auf der Homepage zum Buch - "Abenteuer mit Luis" - wird es als Kinderbuch ab 8 Jahren angepriesen. Auf anderen Verkaufsportalen gibt es eine Altersempfehlung ab 10 oder 11 Jahren. Ich werde es in unserer Schulbibliothek ebenfalls ab der 4. Klasse anbieten, denn der Text ist sehr komplex, auch wenn er durch teilweise großformatige Aquarelle aufgelockert wird.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 25.05.2023

✎ Caryl Lewis - Ein Sommer voller Wunder

Ein Sommer voller Wunder
0

Dies ist mal wieder ein Buch, bei dem ich am liebsten keine Rezension schreiben würde, weil es mir schwer fällt, in Worte zu fassen, was ich wirklich darüber denke ...

Ich hatte hohe Erwartungen an die ...

Dies ist mal wieder ein Buch, bei dem ich am liebsten keine Rezension schreiben würde, weil es mir schwer fällt, in Worte zu fassen, was ich wirklich darüber denke ...

Ich hatte hohe Erwartungen an die Lektüre, denn sie wird in der Originalsprache sehr gelobt.
Mir gefiel auch die Herangehensweise der Autorin an die schwierigen Themen.
Und doch hat mich als Erwachsene die Erzählung nicht ganz so gepackt, wie ich es mir erhoffte ...

Obwohl Marty und Gracie beide kein leichtes Familienleben haben, verzichtet Caryl Lewis auf den erhobenen Zeigefinger. Viel mehr zeigt sie Auswege auf und stößt so manchen Gedanken bei Erwachsenen an.

Die Themen in dieser Geschichte sind vielfältig: Gehörlosigkeit, Messi-Syndrom, Trennung der Eltern, ...
Doch im Vordergrund steht der Leitsatz: Glaub an deine Träume!
Und wie der Großvater dies Marty und Gracie beibringt, ist einfach nur herzallerliebst.

Generell ist Martys Großvater eine Schlüsselfigur, die mir mit ihrem Humor so manches Lächeln ins Gesicht gezaubert hat - trotz der Schwere der Themen, die hier verarbeitet werden.

Es ist eines der wenigen Male, dass mich die Bilder der Personen ein wenig gestört haben, denn in meiner Fantasie sahen sie allesamt völlig anders aus.

Obwohl mir das letzte i-Tüpfelchen noch gefehlt hat, bin ich der Überzeugung, dass es eine wunderbare Lektüre ist. Träume, Mut, Freundschaft - mehr braucht es fast gar nicht, um glücklich zu sein ...

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 24.05.2023

✎ Sven Gerhardt - Der fabelhafte Herr Blomster 1 Ein Schulkiosk voller Geheimnisse

Der fabelhafte Herr Blomster - Ein Schulkiosk voller Geheimnisse
0

Schule ist langweilig. Und Schulgeschichten auch. Doch nicht die von der Meta-von-Magnolien-Schule!

Sven Gerhardt hat Personen erschaffen, mit denen sich einige Kinder leicht identifizieren können. Anton, ...

Schule ist langweilig. Und Schulgeschichten auch. Doch nicht die von der Meta-von-Magnolien-Schule!

Sven Gerhardt hat Personen erschaffen, mit denen sich einige Kinder leicht identifizieren können. Anton, Serena, Cem und Mascha sind Charaktere, denen wir im täglichen Leben begegnen: mutig, schüchtern, vorlaut, sportlich, ... - doch vor allem sind sie befreundet.

Die Erwachsenen sind eher klischeebehaftet, sodass wir einem glatzköpfigen Sportlehrer begegnen, einem älteren Mathematiklehrer und einer strengen Direktorin.

Herr Blomster vom Schulkiosk hingegen ist herzallerliebst. Eigentlich ist er eher naiv und scheinbar nicht wirklich intelligent. (warum ich zu dieser Annahme komme, kann ich nicht sagen, da ich sonst spoilern würde) Doch die Kinder lieben ihn und seine geheimnisvollen Gegenstände, die immer wieder für Lacher und Chaos sorgen. Ich glaube, mir würde als erstes "schrullig" einfallen, wenn ich an ihn denke.

Die Geschichte springt immer mal wieder zwischen heute und damals hin und her, wobei der Damals-Strang lediglich zusätzliche Informationen bereithält und keine eigene Erzählung ist, der man aufmerksam folgen muss.

Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 8 Jahren. Die Clique besucht die dritte Klasse und sind somit in einem ähnlichen Alter. Ich würde es sogar bereits ab 6 Jahren zum Vorlesen empfehlen, denn das Setting ist den meisten - sofern bereits in der Schule - bekannt und es gibt wirklich lustige Situationen.

Ich habe gelesen, dass "Ein Schulkiosk voller Geheimnisse" ein Reihenauftakt ist. Mich würde interessieren, welche Abenteuer mit dem "Krempel" noch alles erlebt werden (können).
Außerdem ist in diesem Band eine Frage aufgetaucht, die bis zum Schluss nicht beantwortet wurde. In Kinderbüchern finde ich dieses Stilmittel nicht ganz so gelungen, doch wenn es definitiv einen nächsten Teil geben wird, in dem das geklärt wird, wäre ich fein mit der Sache.

Mein Exemplar wird in unsere Schulbibliothek einziehen und bin gespannt, wen es dort verzaubern wird.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 24.05.2023

✎ Gabriele Stangl - Herzenskinder

Herzenskinder
0

Mein Fundus an Erfahrungsberichten ist mittlerweile enorm - und er wird noch weiter wachsen, denn da draußen gibt es sooo viele Leute, die gehört werden wollen ...

Gabriele Stangl hat mit ihrem Buch "Herzenskinder" ...

Mein Fundus an Erfahrungsberichten ist mittlerweile enorm - und er wird noch weiter wachsen, denn da draußen gibt es sooo viele Leute, die gehört werden wollen ...

Gabriele Stangl hat mit ihrem Buch "Herzenskinder" mein Interesse geweckt, weil ich gerade an Schicksalen von Kindern besonders interessiert bin. Die Kleinsten unter uns, die unseren Schutz mit am nötigsten haben. Und ich bin dankbar, dass es Menschen gibt, die sich für sie einsetzen.

Trotz Gegenwind und Aussagen wie "Die schlechteste biologische Mutter ist tausendmal besser als die beste Adoptivmutter!" (S. 89) hat sich die Verfasserin nicht von ihrem Weg abbringen lassen und kann heute von ihren Erfahrungen berichten.

"Ich habe durch die Erzählungen in diesem Buch einen Blick hinter die Kulissen
von diesen Frauen gewährt." (S. 175)

Leider ist dieser Blick meist nur ganz kurz. Das ist wahrscheinlich auch dem Umstand geschuldet, dass es gilt, die Identitäten zu wahren. Dennoch hätte ich mir manchmal ein bisschen mehr Informationen gewünscht. Vor allem vielleicht auch für Entbindende, die bald vor solch einer Entscheidung stehen.

Doch auch die Adoptivkinder kommen zu wenig zu Wort. Wollten sie nicht in einem Buch verewigt werden? Hat man sie größtenteils gar nicht erst gefragt? Das, was der Klappentext impliziert ("Wie haben die Kinder von ihrer Herkunft, von ihrer Bauchmama erfahren und wie hat dies ihr Leben geprägt bei ihrer späteren Familie, ihren Herzmamas?"), wurde in der Lektüre für mich nur unzureichend herausgearbeitet.

Jedem Kapitel wird ein Zitat vorangestellt. Manche stimmen nachdenklich und manche gehen mitten ins Herz.

Die Autorin hat zwar nicht erreicht, dass sich die Schicksale - bis auf eins - bei mir eingebrannt haben, doch sie hat erreicht, dass ich von der Babyklappe und von der anonymen Geburt erfahren habe und davon berichten kann - und viele andere hoffentlich ebenfalls. Denn wie Frau Stangl in einem Interview sagte:

"Familie hat nicht immer was mit Genen zu tun."

©2023 Mademoiselle Cake

Zitate:

»Diejenigen, die die Musik nicht hören, glauben, dass diejenigen, die tanzen, verrückt sind.« (S. 41)

»Liebe klammert nicht, Liebe ist weit mehr als behüten und beschützen, knuddeln und liebkosen, füttern und pflegen. Liebe achtet den anderen höher als sich selbst, sie denkt nicht an sich, sondern wünscht sich nicht weniger als das Beste für den geliebten Menschen.« (S. 89)

»Wenn Gott einen Menschen misst, dann liegt er das Maßband nicht um den Kopf, sondern um das Herz. (Corrie ten Boom)« (S. 102)