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Veröffentlicht am 14.10.2024

✎ Swantje Zorn - Die Vorschul-Lernraupe 3 Konzentration

Die Vorschul-Lernraupe: Konzentration
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Finn und seine Lernraupe Lilo sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Tages. Meine 6-Jährige liebt diese Reihe und ihr wird es nicht langweilig, sie immer und immer wieder zu hören. Mit dieser Reihe ...

Finn und seine Lernraupe Lilo sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Tages. Meine 6-Jährige liebt diese Reihe und ihr wird es nicht langweilig, sie immer und immer wieder zu hören. Mit dieser Reihe hat sie sich nun auch den Hörbüchern geöffnet.

In diesem Teil, in dem wir etwas über Konzentration lernen, versucht Swantje Zorn die Kleinsten erneut, mit verschiedenen Spielen zu motivieren, sich selbst auszuprobieren.

Viele Übungen sind super für längere Fahrten geeignet. Man benötigt oft nichts als den eigenen Körper und eventuell die Umgebung.

Im Hörbuch werden unter anderem diese Spiele uns Übungen vorgestellt:
- Hörmemorie
- Ich packe meinen Koffer
- Welches Tier fehlt?
- Reihenfolge merken
- auf 1 Geräusch konzentrieren
- Jonglieren
- Alle Vögel fliegen hoch
- Zungenbrecher

Es sind auch echt knifflige Sachen dabei. Zum Beispiel muss man einmal ganz genau hinhören, weil 2 Personen gleichzeitig sprechen. Dies erfordert höchste Konzentration und Kinder lernen, dass nicht alles so leicht ist, wie es manchmal aussieht.

Das Schöne ist, dass mein Kind während des Hörens manchmal sagt, dass sie bitte kurz unterbrechen möchte, weil sie die Spiele direkt ausprobieren mag. Das zeigt mir, dass sie auch wirklich zuhört und es nicht nur ein „Gedudel“ im Hintergrund ist.
Vor allem der Zungenbrecher ist hier super angekommen und wurde tagelange geübt. Wir haben viel gelacht dabei.

Nach 4 Teilen der Reihe ist das Eingangslied mittlerweile ein richtiger Ohrwurm bei uns und wird ständig gesungen - auch ohne Hörbuch.

Ich kann diesen Band - genau wie die anderen 3 von uns gehörten - sehr empfehlen. Vorschulkinder und Erstklässler*innen werden mit Sicherheit ihren Spaß daran haben.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 10.10.2024

✎ Nat Caspar - Kopf leer, Herz voll

Kopf leer, Herz voll
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Ich hatte eine locker-leichte Lektüre erwartet, die eventuell an der ein oder anderen Stelle in die Tiefe geht und mich auf eine Achterbahn der Gefühle schickt.
Bekommen habe ich eine unsympathische Protagonistin, ...

Ich hatte eine locker-leichte Lektüre erwartet, die eventuell an der ein oder anderen Stelle in die Tiefe geht und mich auf eine Achterbahn der Gefühle schickt.
Bekommen habe ich eine unsympathische Protagonistin, deren Verhalten nicht immer nachvollziehbar war und welches im Endeffekt auch nicht wirklich reflektiert wurde.

Nat Caspar hat viele Themen in die Geschichte gepackt: Verlust, Einengung, Schmerz, lesbische Liebe, Eifersucht, Schuldgefühle, … Die Liste ist endlos lang. Ich hatet das Gefühl, man stolpert von einem Stein zum anderen.

Irgendwann geht die Autorin dazu über, auch explizite Sexszenen zu beschreiben. Das hätte ich persönlich nicht gebraucht. Viel lieber wären mir tiefergehende Gespräche gewesen. Zärtliche Annäherungen. Irgendwie konnte ich gar nicht richtig mitfühlen - weder mit Alexandra, noch mit Isabella.

Zwar machen beide Frauen eine Wandlung durch, doch diese waren vorhersehbar. Es gibt keine Stelle, die mich überraschen konnte. Alles war so offensichtlich inszeniert.

Einzig der Humor hat genau meinen Geschmack getroffen. Ich musste mehr als einmal lachen.Vielleicht sollte die Autorin daher lustige Erzählungen schreiben und die schweren Sachen eher im Hintergrund belassen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 08.10.2024

✎ Hannes Jaenicke - Mukiza

Mukiza
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Hannes Jaenicke ist wahrscheinlich allen ein Begriff. Als ich sah, dass er ein Buch über „Die wahre Geschichte eines Berggorillas“ geschrieben hat, wollte ich wissen, was er erlebt hat, denn durch seine ...

Hannes Jaenicke ist wahrscheinlich allen ein Begriff. Als ich sah, dass er ein Buch über „Die wahre Geschichte eines Berggorillas“ geschrieben hat, wollte ich wissen, was er erlebt hat, denn durch seine Dokumentationen wusste ich, dass er sich für Tiere stark macht.

In diesem Bilderbuch begleiten wir Mukiza von seiner Geburt bis zu einer eigenen Familie. Dabei sind die einfachen, kurzen Sätze aus der Sicht des Berggorillas geschrieben. Ich empfand die Schreibweise teilweise etwas holprig. Als ob es für Leseanfänger*innen gedacht ist.
Die Wortwahl in Bezug auf Tod („Er schläft für immer.“) ist in meinen Augen etwas missglückt, denn manche Kinder bekommen dann Angst vorm Einschlafen.

Auch den Informationsgehalt der Erzählung empfand ich als ein bisschen wenig. Ich hatte mit mehr Inhalt gerechnet. Eben das, was der Autor normalerweise tut: Missstände aufzeigen. Hier hingegen begegnen wir nur einer menschengemachten Gefahr, ansonsten läuft das Leben der Gorillas relativ ruhig ab.
Im Anhang werden noch ein paar Gefahren aufgezählt, die von Menschen ausgehen, doch das hätte man auch in die Geschichte packen können - vor allem für das vorgesehene Alter.

Doch da bin ich eigentlich bereits beim nächsten Punkt: 5 Jahre finde ich hier sehr tief angesetzt.
Sowohl vom (traurigen) Inhalt her, als auch von den oft düsteren Bildern, die furchteinflößend wirken können, sehe ich die Lektüre eher im Grundschulbereich verankert. Dort könnte man dann auch ein super Projekt daraus machen.

Jaenicke war scheinbar (dieses Mal) gar nicht selbst vor Ort. Stattdessen hat Dr. Martha Robbins den echten Mukiza und seine Gruppe über einen sehr langen Zeitraum beobachtet.
Im Anhang kann man dann die wirklich wahre Geschichte Mukizas nachlesen, als auch Fotos (die ich mir etwas größer gewünscht hätte) von ihm anschauen.

Allein für das Engagement des Verlages, hat das Buch eigentlich die volle Punktzahl verdient: vegane Produktion, in Deutschland hergestellt, unterstützt Tierschutzprojekte.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 07.10.2024

✎ Lucinda Riley & Harry Whittaker - Schwestern Saga 8 Atlas: Die Geschichte von Pa Salt

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
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2021, kurz nach Lucindy Rileys Tod, hatte ich den 7. Band der Schwestern-Saga abgeschlossen. Damals habe ich geglaubt, dass wir eventuell nie erfahren werden, wie die Autorin die Geschichte hat enden lassen ...

2021, kurz nach Lucindy Rileys Tod, hatte ich den 7. Band der Schwestern-Saga abgeschlossen. Damals habe ich geglaubt, dass wir eventuell nie erfahren werden, wie die Autorin die Geschichte hat enden lassen wollen.

Heute, 3 Jahre später, bin ich dem Geheimnis auf die Spur gekommen.

Ich durfte eine leicht gekürzte Fassung hören. Statt knapp 24 Stunden hatte ich „nur“ etwas über 21 Stunden das Vergnügen, Pa Salt auf seinem Lebensweg zu begleiten.

Voraussetzung für diesen letzten Teil ist, die anderen Bücher alle zu kennen, denn es wird immer wieder auf Vergangenes hingewiesen, was man sich nicht einfach aus dem Text erschließen kann.

Ich war selbst erstaunt, wie viel ich nach über 3 Jahren von den Schwestern noch wusste. Das spricht im Endeffekt für den Schreibstil von Lucinda Riley - schnörkellos und einprägend. (wenn auch nicht nachhallend)
Mit „Atlas“ hingegen werde ich spätestens nach ein paar Wochen so meine Problemchen haben.

Es passiert wirklich reichlich. Unglaublich viele Ereignisse und Orte werden genannt - einiges, was man bereits gehört hat, doch auch eine große Menge Neues.

Manches davon war super interessant und wenn man sich die Zeit, in der diese Erzählung spielt, anschaut, weiß man, dass man eine Reise durch die Geschichte macht.

Leider konnte ich nicht alles nachvollziehen. Manches wirkt ein wenig konstruiert, zu sehr vom Zufall bestimmt. Kitsch ist hier ebenfalls an allen Ecken und Enden vorhanden.

Die Anrede in den Tagebucheinträgen konnte ich ebenso wenig für voll nehmen, denn ich habe noch niemals gesehen, dass jemand „Liebe Leserin, lieber Leser“ dort an den Anfang setzt. Das hatte für mich einfach keinen Sinn. Tagebucheinträge sind etwas Persönliches, etwas, was im besten Fall vielleicht niemand zu lesen bekommt. Hier klingen sie, als ob sie für jemanden geschrieben wurden - teilweise von einem Kind.

Ansonsten hat mich das Gehörte gut unterhalten und ich fand es interessant, wie die Mädchen den Weg zu ihrem Ziehvater gefunden haben. Hier und dort ein wenig gekürzt und ein bisschen weniger dick aufgetragen, hätte der Erzählung trotzdem gut getan.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 04.10.2024

✎ Clémentine Beauvais - Dreckstück

Dreckstück
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Lange bin ich um dieses Buch drumherum geschlichen ..

Ich habe es letztes Jahr in unserer Verschenkekiste entdeckt und seitdem immer wieder zurück auf den SuB gepackt, wenn ich es in die Hände bekam, ...

Lange bin ich um dieses Buch drumherum geschlichen ..

Ich habe es letztes Jahr in unserer Verschenkekiste entdeckt und seitdem immer wieder zurück auf den SuB gepackt, wenn ich es in die Hände bekam, weil mich der Klappentext auf der einen Seite angezogen und auf der anderen Seite abgestoßen hat. Ich hatte bereits beim Lesen dessen einen Kloß im Hals.

Gleichzeitig fragte ich mich, wie die Autorin dieses schwere Thema auf 82 Seiten Lesenden nahebringen wollte.

Clémentine Beauvais hat einen sehr anschaulichen Schreibstil. Das Geschehen ist kurz und knapp und trotzdem lief vor meinem inneren Auge ein ganzer Film ab. Ich habe die Personen vor mir gesehen, obwohl man gar nicht so viel von ihnen erfährt. Ich habe die Misshandlungen und Demütigungen körperlich und seelisch hautnah gespürt.

Die ganze Lektüre über hatte ich ein beklemmendes Gefühl in der Brust, habe teilweise mit angehaltenem Atem gelesen, weil ich immer dachte, dass das Ganze komplett aus dem Ruder läuft.

Gibt es da draußen tatsächlich Jugendliche, die auf die Idee kommen, ein kleines Kind von der Straße zu kidnappen, weil sie es entlausen wollen?! Ich mein, würden sie nicht eher angeekelt irgendwelche Sprüche bringen?! Es ist völlig egal, denn die Autorin hat diesen Weg gewählt und wird damit sicher sowohl angeeckt sein, als auch wachgerüttelt haben.

Durch die geringe Seitenanzahl hatte ich irgendwie gar keine Zeit, richtig in der Geschichte anzukommen. Aber ich glaube mittlerweile, dass das die Intention der Autorin war. Sie möchte provozieren und zum Nachdenken anregen. Dies ist ihr in meinen Augen super gelungen.

Einzig die Szene mit zwei älteren Menschen möchte für mich nicht so recht in uns Geschehen passen. Sie war nichtssagend und unglaubwürdig. Wobei dies am Schluss erneut ein Diskussionspunkt ist.

Für wen das Buch geeignet scheint? Ich glaube, als Klassenlektüre ist es perfekt.
Es gibt meist irgendwo irgendwen, der/die seine/ihre Langeweile an anderen auslässt.
Hier wird man direkt mit solchen Menschen konfrontiert. Man kann erörtern, analysieren, ja, auch bewerten und reflektieren. Und man muss ganz viel zwischen den Zeilen lesen.

©2024 Mademoiselle Cake