Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2024

✎ Anne Freytag - Den Mund voll ungesagter Dinge

Den Mund voll ungesagter Dinge
0

Ich hatte große Erwartungen an den vorliegenden Jugendroman, denn vor Jahren - und streckenweise auch jetzt noch - begegnete er mir auf Social Media Kanälen ständig. Ein Buch, welches auch nach 7 Jahren ...

Ich hatte große Erwartungen an den vorliegenden Jugendroman, denn vor Jahren - und streckenweise auch jetzt noch - begegnete er mir auf Social Media Kanälen ständig. Ein Buch, welches auch nach 7 Jahren noch in vieler Munde ist, muss doch toll sein …

Anne Freytags Schreibstil ließ mich sofort in Sophies Welt ankommen.
Die sehr kurzen Kapitel irritierten mich anfangs, doch so konnte ich hin und wieder sagen: „Nur noch 1 Kapitel, dann schlaf ich endlich.“ lach

Sophie als Charakter hat mir nur teilweise zugesagt.
Ich fand sie manchmal ziemlich nervig und überheblich, schob dies jedoch auf ihre Situation und ihr Alter.
Was ich jedoch nicht ausblenden konnte, waren ihre Gedanken zu Jungs. Ich hatte das Gefühl, dass sich alles um Penisse dreht - und das in keinem positiven Sinne. Sex gibt es reichlich, doch keiner der Jungs kommt dabei gut weg.
Für mich war das Bild, welches Jugendlichen, die vielleicht gerade selbst ihre Sexualität entdecken, hier dargeboten wird, zu negativ - sowohl von Sophies als auch von Alex‘ Seite aus. Lust beim Akt? Fehlanzeige! Einfühlsame Jungs? Fehlanzeige! Sex aus Frust und um zu verletzen? Volltreffer!
Das möchte ich meinem Kind nicht so mit auf den Weg geben, auch wenn es sicherlich dort draußen Jugendliche gibt, die genau diese Erfahrungen machen. Doch warum kann man keinen positiven männlichen Gegenpol schaffen?

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Mädchen hingegen fand ich authentisch. Zwar fehlte mir hier am Ende die Reflexion, doch die Annäherung, die Ungewissheit, die Selbstfindung, …, all das habe ich gefühlt.

Daher bin ich hin und her gerissen, wie genau ich den Coming-of-Age-Roman bewerten soll bzw. ob ich ihn Jugendlichen empfehlen würde.

„Mein bester letzter Sommer“ steht bereits in den Startlöchern. Damit möchte ich der Autorin noch eine Chance geben und hoffe, ich werde nicht enttäuscht …

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 02.07.2024

✎ Steffen Mau - Ungleich vereint

Ungleich vereint
0

Ich bin politisch nicht sonderlich interessiert - das ist mir persönlich einfach zu viel und ich lasse den Vortritt gerne Interessierten.

Als ein Kind, welches Mitte der 80er Jahre geboren wurde, bekam ...

Ich bin politisch nicht sonderlich interessiert - das ist mir persönlich einfach zu viel und ich lasse den Vortritt gerne Interessierten.

Als ein Kind, welches Mitte der 80er Jahre geboren wurde, bekam ich die Spaltung selbst nicht mehr richtig mit. Doch so ganz eins konnte man Deutschland ja wohl auch in den Jahren danach nicht nennen. (was - wie man gut sieht - bis heute anhält)

Meine Erwartungen waren also, einen Einblick darin zu bekommen, warum diese Spaltung noch immer spürbar ist. Und was genau Steffen Mau mit „Bürgerräte“ meint.

Der Autor gibt einen umfangreichen Überblick, liefert reichlich Erklärungen, macht hin und wieder Vorschläge, gibt Hinweise und wird nicht müde, das Thema darzulegen. Dies alles basiert auf Fakten und Daten, was das Ganze authentisch macht.

Seinen Vorschlag mit den Bürgerräten müsste man in einem Pilotprojekt testen. Ich persönlich bin davon nicht so ganz überzeugt, denn ich glaube, es gehört eine Menge Fachwissen dazu, um etwas weitreichend entscheiden zu können.
Vielleicht fehlt mir an dieser Stelle auch einfach mehr Input vom Verfasser selbst. Das Thema war mir ein bisschen zu kurz gehalten.

Dennoch fand ich das Hörbuch interessant und wäre gespannt, ob sein Weiterdenken - die Bürgerräte - tatsächlich Anklang findet und umsetzbar wäre.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 02.07.2024

✎ Claudia Kühn - Stolz und Vorurteil

Stolz und Vorurteil
0

Bin ich eine Kunstbanausin, weil ich noch kein Buch von Jane Austen gelesen habe? (obwohl sie auf meiner to-read-Liste steht) Würde ich nicht direkt sagen. Meine Leseinteressen liegen meist ganz woanders. ...

Bin ich eine Kunstbanausin, weil ich noch kein Buch von Jane Austen gelesen habe? (obwohl sie auf meiner to-read-Liste steht) Würde ich nicht direkt sagen. Meine Leseinteressen liegen meist ganz woanders. Und ob ich mir mit dieser Graphic Novel einen Gefallen getan habe, mag ich langsam zu bezweifeln …

Mich hat das Cover direkt angesprochen. Klare Linien, kräftige Farben. Dies setzt sich auch im Inneren fort.
Leider ist der Zeichenstil wenig abwechslungsreich. Viele Personen ähneln sich zu sehr und erst beim zweiten Lesen konnte ich sie definitiv unterscheiden. Beim ersten Mal musste ich öfter zurück blättern, um nachzuschauen, wer wer ist.
Hinzu kommt, dass eine Schrift in den Briefen gewählt wurde, die ich nur mit Mühe lesen konnte.

Da ich die Originalversion nicht kenne, habe ich keinen Vergleich zu der vorliegenden. Und doch wage ich zu behaupten, dass manch Entscheidendes fehlt.
Die Geschichte war teilweise sehr sprunghaft, nicht ganz nachvollziehbar. Es fehlt an Tiefe und mir an Hintergrundwissen. Wer den Roman kennt, wird an dieser Stelle wahrscheinlich einen Vorteil haben. Ich hatte keine Möglichkeit, richtig in das Geschehen einzutauchen.

Dennoch gab mir die Graphic Novel einen kleinen Einblick in die Urfassung und ich habe nun jedenfalls beschlossen, dass Jane Austens Version derzeit wohl eher keine Lektüre für mich ist.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 28.06.2024

🚫 abgebrochen! Rezension: Kerstin Gier - Silber-Trilogie 2 Das zweite Buch der Träume: dream on

Silber - Das zweite Buch der Träume
0

Nachdem mir „Das erste Buch der Träume“ so lala gefiel, wollte ich dem zweiten Band zumindest eine Chance geben - auch deshalb, weil die Autorin unheimlich viele Fragen offen gelassen hatte.

Bis Seite ...

Nachdem mir „Das erste Buch der Träume“ so lala gefiel, wollte ich dem zweiten Band zumindest eine Chance geben - auch deshalb, weil die Autorin unheimlich viele Fragen offen gelassen hatte.

Bis Seite 214 habe ich gelesen, danach war die Luft endgültig raus.

Es passiert noch weniger als im ersten Teil. Im Fokus steht zudem nicht das Träumen - was Titel und Klappentext suggerieren -, sondern die Beziehung zwischen Liv und dessen Freund.

Das war mir alles zu banal, langweilig, klischeebehaftet, weswegen ich die Trilogie an dieser Stelle abbreche.

Was mir aufgefallen ist: In unsere Schulbibliothek haben es lediglich Teil 1 und 2 geschafft. Bisher kam auch keine Nachfrage für Teil 3. Vielleicht hatten Lesende die gleichen Gedanken wie ich?

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 27.06.2024

✎ Nora Imlau - Ein total genialer Mummeltag

Ein total genialer Mummeltag
0

Ich kenne bereits 3 Ratgeber von Nora Imlau und war nun auf dieses Bilderbuch von ihr gespannt.
Uns hat es angesprochen, weil wir auf Farbe stehen und bereits das Cover fröhlichbunt ist.

Als wir das Buch ...

Ich kenne bereits 3 Ratgeber von Nora Imlau und war nun auf dieses Bilderbuch von ihr gespannt.
Uns hat es angesprochen, weil wir auf Farbe stehen und bereits das Cover fröhlichbunt ist.

Als wir das Buch dann aufschlugen, wurden wir direkt ein wenig erschlagen.

Der Text ist für 3-Jährige zu viel. Die Sätze sind teilweise sehr verschachtelt; das Wort „Mummel“ kommt in nahezu jedem vor.
Selbst für meine 6-Jährige war es als Einschlafgeschichte nicht passend. (wir haben es dann tagsüber gelesen)

Die Zeichnungen innen sind so bunt und vielfältig wie außen. Für meine Tochter super, doch für die Kleinsten der Zielgruppe zu überladen, denn es gibt teilweise mehrere Szenen auf einer Doppelseite.

Ich als Erwachsene bzw. als Mama finde mich im Text und in den Illustrationen wieder. Und unser Nachwuchs musste sich eingestehen, dass es genau so auch mal hier abläuft und wir deswegen bereits einige Gespräche hatten.

Irgendwann wird erklärt, was der Unterschied zwischen Wunsch und Bedürfnis ist. Mein Vorschulkind hat es so einigermaßen verstanden. Dazu haben wir jedoch noch weiter ausgeholt und konkrete Beispiele gesucht. Ob 3-Jährige das schon begreifen - zumal es wirklich nur kurz angeschnitten wird -, wage ich zu bezweifeln.

Meine Empfehlung geht definitiv in Richtung „ab 5 Jahre“. Das zumindest ist meine persönliche Erfahrung mit Kindern

Frage meiner 6-Jährigen: Warum hat der Regenbogen einen rosa Streifen über dem roten?

©2024 Mademoiselle Cake