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Veröffentlicht am 20.09.2022

✎ Mira Galle - Mia Marmelade 2 Zola und der verlorene Piratenschatz

Mia Marmelade
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Im Januar durfte ich den ersten Teil rund um Mia Marmelade kennenlernen. Bereits "Leon und der grüne Flaschengeist" konnte mich abholen und bekam einen festen Platz in unserem sehr kleinen Regal. Auch ...

Im Januar durfte ich den ersten Teil rund um Mia Marmelade kennenlernen. Bereits "Leon und der grüne Flaschengeist" konnte mich abholen und bekam einen festen Platz in unserem sehr kleinen Regal. Auch "Zola und der verlorene Piratenschatz" wird es nicht mehr verlassen - außer zum Lesen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Katze erzählt. Jedoch wird diese nicht personifiziert. Sie kann also nicht mit den Menschen reden. Dennoch werden wir teilweise in eine magische Welt mit hineingezogen.

Wie die Themen Migration, Flucht, Mobbing, Alltagsrassismus, Verlust und Freundschaft aufbereitet werden, kann man nur als warmherzig beschreiben. Kindgerecht und alltagstauglich findet Mira Galle genau die richtigen Worte, um Menschen ab 8 Jahren dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden und es brauchen.

Meine Worte zum ersten Band kann ich auch hier genau so wieder verwenden:
Man merkt, dass die Autorin im sozialen Bereich arbeitet. Sie schreibt nicht einfach nur aus einer dritten, unpersönlichen Perspektive. Sie schreibt das Leben. Der Text ist feinfühlig und ohne Bewertungen. Er nimmt einen an die Hand und in den Arm.

Die Verfasserin gibt Kindern eine Stimme. Sie zeigt Momente auf, in denen wir besonders aufmerksam sein und (eventuell) eingreifen sollten. Sie rüttelt wach, stößt Gedanken an. Doch vor allem gibt sie den Impuls zum Reden.

"Mia Marmelade" ist keine Kinderbuchreihe, die ich einfach so ins Kinderzimmer stellen würde. Es ist eine Reihe, die besprochen werden will und muss. Es sind Erzählungen, die unserer Aufmerksamkeit bedurfen. Leon und Zola sind Kinder, die unter uns leben. Sie brauchen unsere Hilfe!

Von mir gibt es daher an dieser Stelle eine absolute (Vor)Leseempfehlung! Ich bin gespannt, von welchen Familien uns die Katze noch erzählen wird.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 19.09.2022

✎ Rachel Morrisroe - Wie pflanze ich ein Einhorn?

SAMi - Wie pflanze ich ein Einhorn?
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Als ich dieses Buch sah, wusste ich: Das muss bei uns einziehen! Mein Kind liebt Einhörner! Am liebsten hätte sie selbst eins. Daher wollten wir unbedingt heraus bekommen, wie man diese Tierchen pflanzen ...

Als ich dieses Buch sah, wusste ich: Das muss bei uns einziehen! Mein Kind liebt Einhörner! Am liebsten hätte sie selbst eins. Daher wollten wir unbedingt heraus bekommen, wie man diese Tierchen pflanzen kann.

Als Erstes springen einem die Illustrationen ins Auge. Sie sind sooo schön! Detailreich, bunt, kindgerecht. Jedes Mal entdecken wir neue Kleinigkeiten, wenn wir durchblättern. Man kann sich an den Bildern gar nicht sattsehen.

Doch auch die Geschichte ist zauberhaft. Fantasievoll und kurzweilig spricht sie meine 4-Jährige genau an. Sie hat gestaunt, gewartet, gelacht und auch mit Sally mitgelitten. Die magischen Pflanzen haben es ihr besonders angetan.

Bei der nächsten Vorlesemöglichkeit im Kindergarten werde ich dieses Buch mitnehmen und bin davon überzeugt, dass die Kinder es lieben werden.

Einziges Manko aus Erwachsenensicht: Ich hätte mir gewünscht, dass der Charakter der Sally entweder ein Junge oder sogar geschlechtsneutral ist, um einfach mal aus der Stereotype auszubrechen. So werden wieder nur viele Mädchenmamas zum Buch greifen, obwohl die Geschichte für alle Kinder geeignet ist.

Zudem finde ich die Altersempfehlung ab 5 hoch angesetzt. Ich denke, dass bereits 3-Jährige ihre Freude an dieser Lektüre haben werden - vor allem mit Sami zusammen.

"Wie pflanze ich ein Einhorn?" ist eins der neuen Lieblingsbücher meiner 4-Jährigen und daher auf alle Fälle eine Empfehlung wert. Wenn es ohne den Sami-Zusatz erscheint, werde ich es dann auch verschenken.
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Als Sami bei uns ankam, wurde er von meiner 4-Jährigen sofort in Besitz genommen - ohne Buch. Er wurde ausgiebig betrachtet und ins Spiel integriert. Als ich dazu kam zu erklären, wofür er eigentlich gedacht ist, haben wir ihn gemeinsam eingerichtet. Das ging ziemlich flott, sodass er schnell zum Einsatz kam.

Wir probierten Sami aus und mussten feststellen, dass er zwar einwandfrei funktioniert - jedoch nur, wenn man die Seiten festhält. Sobald sich das Blatt bewegte, las Sami eine andere Seite vor. Das irritierte mein Kind sehr.

Das größte Manko an diesem Spielzeug ist die Größe. Mit Sami muss man entweder am Tisch oder auf dem Boden sitzen. Das Buch mit dem angeklemmten Bären kann von meiner 4-Jährigen nicht in die Hand genommen werden, weil der Eisbär wirklich groß und schwer ist. Ich als Erwachsene könnte es zusammen halten, aber das ist ja nicht der Sinn dahinter. Dann kann ich die Geschichte gleich selbst vorlesen und brauche Sami nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt, den in Deutschland wohnende Haushalte weniger betrifft: Wir wohnen im Ausland und haben somit keine Möglichkeit, Bücher für den Lesebär aus der Bibliothek auszuleihen. Uns bleiben also lediglich Momente, in denen es Geschenke gibt. Denn mit 15-20€ ist ein Buch für Sami auch kein Schnäppchen. Da will es gut überlegt sein, welchen Titel man sich anschafft.

Noch bleibt Sami bei uns, doch ich bin gespannt, wie lange er für meine Tochter interessant sein wird. Er konnte uns nicht direkt vom Hocker hauen. Ich rate eher dazu, den Lesebär und entsprechende Bücher auszuleihen, damit er nicht seinen Reiz verliert.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 17.09.2022

✎ Andrea Schütze - Der größte Schatz der Welt

SAMi - Der größte Schatz der Welt
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Als Sami bei uns ankam, wurde er von meiner 4-Jährigen sofort in Besitz genommen - ohne Buch. Er wurde ausgiebig betrachtet und ins Spiel integriert. Als ich dazu kam zu erklären, wofür er eigentlich gedacht ...

Als Sami bei uns ankam, wurde er von meiner 4-Jährigen sofort in Besitz genommen - ohne Buch. Er wurde ausgiebig betrachtet und ins Spiel integriert. Als ich dazu kam zu erklären, wofür er eigentlich gedacht ist, haben wir ihn gemeinsam eingerichtet. Das ging ziemlich flott, sodass er schnell zum Einsatz kam.

Wir probierten Sami aus und mussten feststellen, dass er zwar einwandfrei funktioniert - jedoch nur, wenn man die Seiten festhält. Sobald sich das Blatt bewegte, las Sami eine andere Seite vor. Das irritierte mein Kind sehr.

Das größte Manko an diesem Spielzeug ist die Größe. Mit Sami muss man entweder am Tisch oder auf dem Boden sitzen. Das Buch mit dem angeklemmten Bären kann von meiner 4-Jährigen nicht in die Hand genommen werden, weil der Eisbär wirklich groß und schwer ist. Ich als Erwachsene könnte es zusammen halten, aber das ist ja nicht der Sinn dahinter. Dann kann ich die Geschichte gleich selbst vorlesen und brauche Sami nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt, den in Deutschland wohnende Haushalte weniger betrifft: Wir wohnen im Ausland und haben somit keine Möglichkeit, Bücher für den Lesebär aus der Bibliothek auszuleihen. Uns bleiben also lediglich Momente, in denen es Geschenke gibt. Denn mit 15-20€ ist ein Buch für Sami auch kein Schnäppchen. Da will es gut überlegt sein, welchen Titel man sich anschafft.

Noch bleibt Sami bei uns, doch ich bin gespannt, wie lange er für meine Tochter interessant sein wird. Er konnte uns nicht direkt vom Hocker hauen. Ich rate eher dazu, den Lesebär und entsprechende Bücher auszuleihen, damit er nicht seinen Reiz verliert.
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Ich liebe die Illustrationen von Joëlle Tourlonias. Ich könnte stundenlang die Bücher, in denen ihre Zeichnungen vorkommen, betrachten. Allein deshalb nehme ich das Werk ständig in die Hand.

Leider gibt es eine Seite, die relativ dunkel ist und auf der schwarze Schrift verwendet wurde. Das ist ohne direktes Licht schwierig zu lesen. (vor allem am Abend, wenn das Licht bei uns gedämmt wird) Da sollte das Layout vielleicht nochmal drüber schauen und über eine Änderung nachdenken.

Die Erzählung finden mein Kind und ich berührend. Wenn ich sie selbst vorlese, kuscheln wir auf der Couch oder im Bett und ich fühle die Botschaft mit jeder Faser meines Körpers.

Lediglich an einer Stelle stolpere ich und lese sie daher nicht mehr vor. Sie kommt so herzlos herüber und passt überhaupt zum Rest. Mittlerweile weiß ich, dass das irgendeine Anspielung sein soll. Doch weder ich und schon gar nicht meine Kleine kennen diese Anspielung und sind einfach nur schockiert.

Das Werk hat eine Vorleseempfehlung ab 3 Jahren. Der Text ist in meinen Augen jedoch zu komplex für dieses Alter. Ab 5 Jahren ist die Textlänge ok.

Ich, als Erwachsene, bin verliebt in die Botschaft und in die Illustrationen.
Meiner 4-Jährigen ist Geschichte zu langatmig, doch sie findet die verschiedenen Dialekte der Tiere lustig.
Von uns gibt es daher eine Vorleseempfehlung für Vorschulkinder.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 16.09.2022

✎ Anna Eschenhagen - Jonathan von Nobelnobel 1 Geister fahren Straßenbahn

Geister fahren Straßenbahn
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Ich muss gestehen, dass mich an diesem Buch zuerst der Titel abgeholt hat. Der Klappentext hat mich dann noch ein bisschen neugieriger gemacht. Hätte ich nur das Cover gesehen, wäre ich daran vorbei geschlittert, ...

Ich muss gestehen, dass mich an diesem Buch zuerst der Titel abgeholt hat. Der Klappentext hat mich dann noch ein bisschen neugieriger gemacht. Hätte ich nur das Cover gesehen, wäre ich daran vorbei geschlittert, denn Schulgeschichten sind eher nicht so beliebt ...

Meine Erwartungen waren ganz klar: Leichte Unterhaltung für Kinder, die einem zum Lachen bringt. Gut, schmunzeln, wie es hinten drauf heißt, ist nicht lachen, doch irgendwie suchte ich etwas, um grauen Tagen zu entfliehen.

Nachdem ich die erste Geschichten gelesen hatte, entstanden ganz viele Fragezeichen in meinem Kopf. Man wird in eine Gruppe von Kindern und in eine Situation hineingeworfen, die man nicht so richtig versteht. Es gibt keine Erklärungen zu Zusammenhängen. Es wird immer nur etwas von früher angedeutet.

Als ich dann einen Blick in die Inhaltsangabe warf, las ich, dass die letzte Erzählung "Wie alles begann [...]" heißt.

Ich war mehrmals drauf und dran, den Schluss vorzuziehen, weil ich meine Neugierde nur schwer bremsen konnte. Getan habe ich es nicht. Doch auch jetzt, nach Beendigung der Lektüre, bin ich der Meinung, dass die letzte Geschichte an den Anfang gehört - oder zumindest an die zweite Stelle. (um den Spannungsbogen zu Beginn zu schaffen)

Revidieren musste ich jedoch meine Meinung bezüglich der Altersempfehlung.
Die Autorin sagt ganz klar: ab ca. 9 Jahren.
Die ersten Kriminalfälle hindurch habe ich mich gefragt, warum das Werk nicht mit einer besseren Struktur (größere Schrift, mehr Illustrationen) ausgestattet wurde, um es bereits für Erstleser*innen ansprechend zu machen.
Kurze, knappe Sätze und ansprechende Kapitellänge sind bereits vorhanden. Der Text an sich ist einfach strukturiert. Es kommen keine mega komplizierten Worte vor. Keine Schachtelsätze. Das Niveau der Handlungen ist angemessen. Es wird ganz viel nebenbei erklärt. Und es werden geschickt wichtige Werte eingeflochten. (man hat jedoch nie das Gefühl, dass da jemand mit erhobenem Zeigefinger steht)
Und doch habe ich nach Beendigung gesagt: Das Buch wird in unserer Schulbibliothek den Kindern ab 9 Jahren vorgestellt, weil manche Themen - gerade zum Schluss hin - zu komplex sind. Es sind Begebenheiten, die mitunter besprochen werden müssen - und die teilweise schwer wiegen.

Ansonsten sind die Geschichten schön kurzweilig. Mal eben was für Zwischendurch. Auch Kinder, die sonst nicht gerne lesen, könnten ihren Spaß daran haben, denn die Geschichten sind nochmals in einzelne Kapitel unterteilt.

Ich warte jetzt, wann der nächste Teil erscheint, denn Figuren und Geister bieten noch eine Menge Gesprächsstoff. Solange darf Jonathan schon mal in unserer Schulbibliothek spuken gehen.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 15.09.2022

✎ Felicity Brooks - Mein erstes Stickerbuch 39 Mein Körper

Mein erstes Stickerbuch: Mein Körper
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Ich bin enttäuscht von diesem Stickerbuch.

Usborne ist ein Verlag, in dem Bücher erscheinen, die sehr divers sind. Sie bilden die unterschiedlichsten Menschen ab und machen dies zum Alltag.

"Mein erstes ...

Ich bin enttäuscht von diesem Stickerbuch.

Usborne ist ein Verlag, in dem Bücher erscheinen, die sehr divers sind. Sie bilden die unterschiedlichsten Menschen ab und machen dies zum Alltag.

"Mein erstes Stickerbuch - Mein Körper" beinhaltet sehr wenige PoC oder Kinder anderer Nationalitäten, nur 1 Kind im Rollstuhl und ansonsten sehr viel Stereotype. Außerdem schließt es Kinder mit (körperlichen) Behinderungen/Krankheiten oft aus.

Zuerst war meine 4-Jährige begeistert, als ich ihr zeigte, dass wir ein neues Stickerbuch haben. Im Schrank stehen bereits "Mein Immer-wieder-Stickerbuch 29 Magische Regenbogenwelt" & "Mein Immer-wieder-Stickerbuch 28 Die Welt des Turnens", welche von Zeit zu Zeit heraus geholt werden.

Nach einer kurzen Vorbereitung meinerseits - Seite heraustrennen und den Rand ab machen - legte sie auch direkt los. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Bei den anderen Stickerbüchern konnte sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Hier muss sie sich an Schatten orientieren, die Präzision voraussetzen. Das führte manchmal zu Frust, da sie sehr genau sein wollte, die Sticker sich jedoch nicht immer wieder so leicht ablösen ließen.
Selbst kleine Sticker (Spielzeug zum Beispiel) mussten an einen bestimmten Ort geklebt werden. Da hätte ich mir ein wenig mehr Freiraum gewünscht. Zum Glück gab es Schmetterlinge, Blumen, Sterne und Bienen, deren Platz meine Tochter wählen konnte.

Ich habe versucht, bei jeder Seite, die sie beklebte, über das Gesehene zu sprechen. Manchmal hat das gut funktioniert, manchmal wollte sie einfach nur kleben. Bei manchen Aufklebern ist leider nicht direkt ersichtlich, welcher Körperteil gemeint ist. (ohne den dazugehörigen Text zu lesen)
Es funktioniert also sowohl gemeinsam als auch alleine.

Der Usborne Verlag ist für mich normalerweise ein Garant für Diversität in seinen Werken, doch in diesem finden kranke und/oder behinderte Menschen keinen Platz.
Rennende Kinder mit Prothesen? Fehlanzeige!
Werfende Kinder im Rollstuhl? Keine in Sicht!
Blinde Kinder, die ein Buch lesen? Nicht vorhanden!

Meine Tochter ist privilegiert. Sie ist gesund. Alles, was im Buch dargestellt wird, kann sie ohne Probleme ausführen. Klettern, hüpfen, rennen, Seil springen, hören, sehen, ... Für mein Kind ist es normal, all dies machen zu können, doch ich möchte ebenso, dass sie sieht, dass auch behinderte/kranke Menschen vieles machen können. Oder eben, dass manches anders/nicht funktioniert.

Mit diesem Stickerbuch hat sich der Herausgeber leider nicht hervorgehoben. Im Gegenteil: Hier werden ganz klar Menschengruppen ausgeschlossen, die zu unserem Alltag gehören.
Von mir kann es daher an dieser Stelle leider keine Empfehlung geben.

©2022 Mademoiselle Cake