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Veröffentlicht am 09.05.2024

✎ Judith Merchant - Freddy und der Redenwurm

Freddy und der Redenwurm
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Kinder quatschen gerne - meins auch. Und manchmal wünsche ich mir tatsächlich jemanden, der für mich das Reden (mit ihr) übernimmt.

Freddy möchte ebenfalls reden. Am liebsten den ganzen Tag lang. Mit ...

Kinder quatschen gerne - meins auch. Und manchmal wünsche ich mir tatsächlich jemanden, der für mich das Reden (mit ihr) übernimmt.

Freddy möchte ebenfalls reden. Am liebsten den ganzen Tag lang. Mit jedem, der in seiner Nähe ist. Doch die Erwachsenen haben leider so gar keine Zeit. Einer arbeitet im HomeOffice, eine backt, ein anderer erledigt Gardenarbeit.

Also wünscht sich Freddy einen Papagei. Schließlich reden sie den ganzen Tag. Doch was er stattdessen bekommt? Einen ReDenwurm. Wir haben nicht schlecht gestaunt. Und uns gefreut, dass er regenbogenbunt ist.

Die Illustrationen sind knallbunt und doch wirken sie nicht überladen.

Die Geschichte ist mit ihren knapp 60 Seiten schon relativ lang - auch, weil manchmal ein wenig mehr Text auf einer Seite steht. Als Gute-Nacht-Geschichte hätten wir sie fast zweigeteilt, aber wir wollten dann doch noch wissen, wie es ausgeht.
Für die empfohlene Altersgruppe ab 3 Jahren könnte es vielleicht ein wenig viel auf einmal werden. Für mein Kind wäre es in diesem Alter von der Textmenge her nicht machbar gewesen.

Nach ein paar Tagen beobachtete meine frisch 6-Jährige einen Vogel, der Würmer aus unserem Garten wegholte.
Sie fragte: „Was fressen Papageien?“
Ich: „Vielleicht ebenso Würmer? Auf alle Fälle Obst.“
Sie: „Und Körner. Das haben wir doch bei Freddy gelernt!“

Wie so oft bei solchen Büchern, kommt hier ein kleiner Seitenhieb an die Erwachseneny hinzu: Viel zu oft vertrösten wir unsere Kinder und hören ihnen nicht (richtig) zu. Es ist jedoch wichtig, sich Zeit füreinander zu nehmen. Doch ich finde, die Kleinsten dürfen ebenso lernen, dass man nicht immer (direkt) Zeit haben kann. Aber mein größtes Argument (für Quatschzeit) ist immer: Irgendwann hören sie auf, mit uns zu reden - genießen wir die Zeit, in der sie es noch gerne tun, auch wenn es manchmal anstrengend ist/erscheint.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 07.05.2024

✎ Juliane dos Santos - Zeitreise zum MEHR der Zeit

Zeitreise zum MEHR der Zeit
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Ich hatte mich sehr auf die Lektüre gefreut, denn zum einen erhoffte ich mir mehr Verständnis meines Kindes mir gegenüber, wenn es einfach Dinge gibt, die getan werden müssen. Zum anderen war ich gespannt, ...

Ich hatte mich sehr auf die Lektüre gefreut, denn zum einen erhoffte ich mir mehr Verständnis meines Kindes mir gegenüber, wenn es einfach Dinge gibt, die getan werden müssen. Zum anderen war ich gespannt, ob die Autorin auch uns Erwachsene ein Stück mehr ins Hier und Jetzt befördern kann, um die Welt mal wieder mit Kinderaugen zu sehen.

Außerdem suggerierte die Aufschrift „Mitlesen von Anfang an“ (mit farbigen Silben), dass dies ein geeignetes Buch für Erstlesende sein würde.

Auf der ersten Doppelseite ist die Schrift sehr groß. Super geeignet für Erstlesende. Da meine Tochter keine Silben benötigt, haben wir sie auch nicht vermisst, denn dies kommt erst sehr viel später im Text. (auf Seite 39 wird die Silbenmethode das erste Mal direkt im Text angewandt - davor nur in den Sprechblasen)

Was uns jedoch irritierte waren die dahingeknallten Laute in den Sprechblasen. Wir haben keinen tieferen Sinn dahinter gefunden. Und das zieht sich durch die ganze Lektüre: Es gibt Sprechblasen mit einzelnen Buchstaben drin, die genau was bedeuten sollen?

Schon ab der nächsten Doppelseite wird die Schrift dann kleiner - bis sie nur noch zum Vorlesen geeignet ist. An dieser Stelle tauchen plötzlich Sprechblasen mit einzelnen Worten auf, die an einer bestimmten Stelle im Text gelesen werden müssen. Meistens war klar, wo im Text, manchmal jedoch auch nicht. Zudem sind sie so riesig, dass sie eher behinderten statt halfen. Man wurde oft mitten aus dem Satz gerissen.

Durch die Sprechblasen wirken die Seiten sehr unruhig und sie hatten keinen Mehrwert für uns.

Es gibt auch einen interaktiven Teil. Manchmal soll man das Buch drehen, um die richtige Zeit bei der Zeitmaschine einzustellen. Einmal sollte man eine 0 eingeben, was jedoch nicht umsetzbar war.
Zudem dufte man 2x entscheiden, wie die Geschichte weitergehen sollte.

Am Ende wird dann auch noch die Erzählung unruhig, sodass man einen Augenblick benötigte, um sich zu orientieren.

Für meine frisch 6-Jährige (und mich) war es leider nicht das Richtige. Sowohl der Aufbau, die Gestaltung, als auch das Abenteuer waren viel zu unruhig und mit 53 Seiten zudem ziemlich lang.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 07.05.2024

✎ Karolin Küntzel - Dein Lesestart 1. Klasse 1 Weißt du schon alles über Haustiere?

Dein Lesestart: Weißt du schon alles über Haustiere? Ab 1. Klasse
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Nachdem wir bereits „Weißt du schon alles über Schule?“ kennenlernen durften, haben wir uns nun dem Thema „Haustiere“ gewidmet.

Auf ca. 60 Seiten wird allerlei Wissen vermittelt. Auch hier wurden die ...

Nachdem wir bereits „Weißt du schon alles über Schule?“ kennenlernen durften, haben wir uns nun dem Thema „Haustiere“ gewidmet.

Auf ca. 60 Seiten wird allerlei Wissen vermittelt. Auch hier wurden die Fakten wieder allgemein und knapp gehalten. Manchen Tieren wurden 2, anderen nur 1 Seite zugesprochen.
Uns hat jedoch sehr gefallen, dass fast alle Tiere durch Fotos abgebildet waren. (lediglich ein Tier fehlt) So hat meine 6-Jährige direkt ein Bild vor Augen und wir mussten nicht erst umständlich in anderen Büchern nachschauen.

Wir waren erstaunt, dass der Kakapo genannt wurde - ein Tier, welches wir letztes Jahr kennenlernen durften und uns nicht so oft begegnet. In diesem Werk hätten wir am wenigsten damit gerechnet, denn der Papagei darf nicht als Haustier gehalten werden, da er vom Aussterben bedroht ist und in Neuseeland unter strengem Schutz steht.

Der Aufbau ist bei allen Büchern dieser Reihe ähnlich/gleich: Zuerst haben Erstlesende meist 3 Seiten zum Selbsterlesen haben, dann kommt oft eine Seite „Profiwissen zum Vorlesen“ und am Ende eines Kapitels gibt es dann nochmal eine kurze Wissensüberprüfung.

Als Erleichterung für manche Kinder sind die Silben farbig markiert.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 06.05.2024

✎ Trygve Skaug - Heute bestimme ich die Welt

Heute bestimme ich die Welt!
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Die Welt mit Kinderaugen sehen.
Wir Erwachsene tun das viel zu selten oder haben es gar gänzlich verlernt.

Seitdem ich Mama bin, gibt es kaum eine Woche, in der ich nicht innehalte, um meine Denkweise ...

Die Welt mit Kinderaugen sehen.
Wir Erwachsene tun das viel zu selten oder haben es gar gänzlich verlernt.

Seitdem ich Mama bin, gibt es kaum eine Woche, in der ich nicht innehalte, um meine Denkweise zu überdenken. Es gibt immer wieder Situationen, die so festgefahren in meinem Kopf sind, dass ich, nachdem ich sie mithilfe meines Kindes aufgelöst habe, verwundert über mich selbst, den Kopf schüttle.

In „Heute bestimme ich die Welt“ sehen wir ganz viele Umstände mit den Augen der Kleinsten.

Klar kommen dann so Wünsche wie:
- „Auf allen Tischen stünden Kekse […]“
- „[…] wäre Spielen ein Schulfach.“
- „[…] hätten alle einen eigenen Swimmingpool, […]“

Doch auch ernstere Gedanken begegnen uns:
- „[…] gäbe es keine Autos mehr, die die Luft verpesten.“
- „[…] dass alle, die krank sind, gesund werden.“
- „[…] würde ich alle, denen es in ihrem Heimatländern nicht gut geht, zu uns holen.“

Über manche Wünsche mussten wir jedoch auch reden, denn „hingen das ganze Jahr über Lichterketten in den Bäumen“, wäre dies für nachaktive Tiere zum Beispiel nicht so gut. Doch man muss den Hintergedanken des Kindes sehen, was sich eben vor der Nacht / Dunkelheit auf dem Nachhauseweg fürchtet.

Den Wunsch, den meine 6-Jährige im Anschluss wiederholt hat, war:

»[…] und alle, die sich einen Freund oder eine Freundin wünschen, bekämen mindestens zwei.«

Das hat sie sehr nachhaltig geprägt, weil sie sich einfach nicht vorstellen kann, dass es jemanden gibt, der keinen Freundin hat. Das fand sie sehr traurig.

Ansonsten haben wir viel gelacht, gesprochen und uns eigene Wünsche für einen Bestimmertag ausgedacht.

Das einzige, bei dem ich nicht ganz mitgehe, ist die Altersempfehlung von 3-6 Jahren. Für 3-Jährige ist es mir zu komplex vom Denken her. Ich tendiere eher in die Richtung 5-7 Jahre - ein Alter, in dem Kinder bereits anfangen, die (ernsten) Dinge, die hier angesprochen werden, wirklich zu verstehen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 03.05.2024

✎ Alexandra Rollnik - Ben und die Energie

Ben und die Energie
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Ich mag erzählende Sachbücher. Wenn man Glück hat, bekommen die Kinder nämlich zu einer guten Geschichte noch eine Menge Wissen mit auf den Weg - so wie bei „Ben und die Energie“.

Ben lernt in diesem ...

Ich mag erzählende Sachbücher. Wenn man Glück hat, bekommen die Kinder nämlich zu einer guten Geschichte noch eine Menge Wissen mit auf den Weg - so wie bei „Ben und die Energie“.

Ben lernt in diesem Kindersachbuch allerlei über Energie. Es werden unter anderem die verschiedenen Energiearten und deren Gewinnung und Verwendung vorgestellt - alles angesprochen im Fließtext und auf Extraseiten kindgerecht vertieft. Die Seiten mit dem „Forscherwissen“ sind gut in die Geschichte integriert, kommen also immer genau dann, wenn es bei Ben und Jette und R-05 Thema ist, sodass auftauchende Kinderfragen direkt beantwortet werden (können).

Die Autorin vergibt eine Altersempfehlung ab 8 Jahren. (für geübte Erstleser*innen)
Da Ben selbst 8 Jahre alt ist, dachte ich, dass es vielleicht auch schon gut für meine wissbegierige 6-Jährige passt, doch die Textmenge war für mein Kind etwas zu viel. Da die Geschichte jedoch in Kapitel aufgeteilt ist und durch Sachwissen unterbrochen wird, konnte man sie häppchenweise besprechen.

Auf der letzten Doppelseite „Was kannst du tun?“ hat sich meine Tochter bereits oft wiedergefunden und war sehr stolz darauf, bereits so viel für unsere Umwelt zu tun.

Mich hat es gefreut, dass auch ich als Erwachsene noch etwas lernen durfte.

©2024 Mademoiselle Cake