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Veröffentlicht am 28.11.2017

✎ Michael Ende - Momo

Momo
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Die meisten kennen "Momo" aus ihrer Kindheit - ich gehöre nicht dazu. Natürlich war mir der Titel ein Begriff, aber worum es genau ging, konnte ich nie sagen.

Nun habe ich diese Lücke geschlossen und ...

Die meisten kennen "Momo" aus ihrer Kindheit - ich gehöre nicht dazu. Natürlich war mir der Titel ein Begriff, aber worum es genau ging, konnte ich nie sagen.

Nun habe ich diese Lücke geschlossen und bin auch froh drum.

Ich habe mich bewusst für das Hörbuch entschieden. Sehr gut gewählt finde ich den Sprecher. Er passt von vorne bis hinten zum Geschehen und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, einem Opa eine Geschichte erzählen zu hören, die vor langer, langer Zeit geschah. Dadurch konnte ich mich sehr gut treiben lassen.

Obwohl sich der Anfang ein wenig zog, fand ich es im Verlauf immer besser. Man muss sich wirklich drauf einlassen und auf den Kern der Geschichte hören.

Erstaunlich ist, wann der Klassiker geschrieben wurde und wie aktuell dieser heute noch ist. Ich glaube, die meisten können sich von der Moral eine Scheibe abschneiden. Nicht wenige werden sich eingestehen müssen, dass Michael Ende hier absolut richtig liegt.

Ein Buch, welches eine wichtige Nachricht vermittelt und für Kinder durchaus interessant ist. Meiner Meinung nach ist für die Kleinsten jedoch nicht alles verständlich und ich würde das Werk jungen Jugendlichen empfehlen - Kindern, die bereits ein wenig von der Welt mitbekommen haben und die Botschaft hinter der Geschichte verstehen.

©2017

Veröffentlicht am 20.11.2017

✎ Alex Rühle - Ohne Netz

Ohne Netz
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Ich gehöre zu denen, die ab und zu privat am PC sitzen, aber nicht sagen, dass es zu viel ist. Es gab jedoch eine Zeit, da habe ich viel mit dem Handy im Internet gesurft. Ich habe versucht, mich immer ...

Ich gehöre zu denen, die ab und zu privat am PC sitzen, aber nicht sagen, dass es zu viel ist. Es gab jedoch eine Zeit, da habe ich viel mit dem Handy im Internet gesurft. Ich habe versucht, mich immer auf dem Laufenden zu halten, was Bücher betrifft und ständig nach Backrezepten Ausschau gehalten.

Irgendwann hielt ich jedoch inne und fragte mich: Ist das nötig? Mein SuB ist so groß, dass ich erstmal keine neuen Bücher benötige. Und in meinem Regal befinden sich über 30 Backbücher, sodass mir auch Rezepte und Ideen die nächsten Jahre nicht ausgehen sollten.

Einen Schlussstrich habe ich nicht gezogen, jedoch mein Verhalten deutlich geändert. Ich stöbere noch immer für beide Sachen gerne im Netz, nun aber deutlich reduzierter und gezielter.

Daher war ich sehr gespannt, was Alex Rühle erlebt hat, als er das Extrem ausprobierte: ohne Netz.

Ich konnte es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, denn für alles betätige ich meinen PC oder mein Handy. Möchte ich etwas über meine Schwangerschaft wissen, kann ich mich stundenlang durch Artikel scrollen. Benötige ich einen Rat, was den Haushalt betrifft, bin ich selten nach 2 Minuten fertig, weil ich immer weiter und weiter lese - selbst wenn es bereits nichts mehr mit meinem ursprünglichen Interesse zu tun hat. Weiß ich etwas mit einem Namen nicht anzufangen, begebe ich mich auf die Suche via Internet und nehme nicht ein Lexikon in die Hand - wie ich das immer zu meiner Schulzeit tat.

Und genau das zeigt der Autor ebenfalls auf: Wenn wir im www unterwegs sind, passiert es nicht selten, dass wir uns von unserem eigentlichen Vorhaben abbringen lassen. Wir sehen einen Link, der interessant erscheint und so entwickelt sich eine Kette von Reaktionen, die es unmöglich macht, den Laptop nach 5 Minuten wieder aus zu machen.

Dennoch finden sich auch ein paar Längen wieder, die beim Hören wahrscheinlich eher zu ertragen sind als beim Lesen.

Daher geht ein großes Lob an den Sprecher. Für mich klang es, als hätte er das Buch selbst geschrieben. Erst hinterher fand ich heraus, dass dies nicht so ist.

Von mir gibt es eine Hörempfehlung mit kleinen Abzügen. Ich hätte mir einfach noch ein paar Informationen mehr gewünscht.

©2017

Veröffentlicht am 10.11.2017

✎ Gabi Deeg - Zilli

Zilli
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Ich kenne niemanden, der keine Angst vor irgendetwas hat. Der eine mehr, der andere weniger. Dass daran kleine Angstbazillen Schuld sind, beruhigt mich nun ein wenig.

Das Kinderbuch ist schön aufgebaut: ...

Ich kenne niemanden, der keine Angst vor irgendetwas hat. Der eine mehr, der andere weniger. Dass daran kleine Angstbazillen Schuld sind, beruhigt mich nun ein wenig.

Das Kinderbuch ist schön aufgebaut: farbiger Einband, der vor allem Jungs ansprechen wird, wobei die Geschichte nicht geschlechterbezogen ist; kurze Kapitel, die sich zum Vorlesen, jedoch auch für Erstleser sehr gut eignen; fester Umschlag, Lesebändchen und eine gute Seitenqualität lässt das Buch sicher lange überleben, auch wenn es öfter gelesen wird.

Die Geschichte an sich ist ebenfalls süß aufgebaut. Zwei kleinere Dinge sind mir dennoch negativ aufgefallen:
Zum einen werden nur die Angstbazillen abgebildet. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn sie nicht immer negative Assoziationen ausstrahlen würden. Gegen Ende hin hätte man gerne mal ein Lächeln auf das ein oder andere Gesicht zaubern können.
Dann ist der Name, der anfangs immer verwendet wird, sehr umständlich: Nummer einhundertsiebenundsiebzigtausendundvier. Für Kinder eher ein Holperstein. Selbst ich habe es irgendwann einfach überlesen.

Ansonsten ist es wirklich sehr, sehr gut.

Kindern wird aufgezeigt, wie man mit Ängsten umgehen kann und dass es auch gute davon gibt. Die Autorin steht dabei niemals mit erhobenem Zeigefinger da, sondern packte alles in eine tolle Geschichte. Es wird aufgezeigt, wovor man Angst haben kann und auch, wie man sie bewältigt.

Ich empfehle das Werk gerne weiter, doch erst ab ca. dem Vorschulalter oder eben für Erstleser.

©2017

Veröffentlicht am 07.11.2017

✎ Claudia Donno - Kikki Krümel 4 und die verhexten Hexen

Kikki Krümel und die verhexten Hexen
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Mittlerweile ist dies das 4. Abenteuer, auf dem man die Junghexen Kikki und Florina begleiten darf.

Ich bin mir nicht sicher, ob Claudia Donno selbst Kinder hat und denen die Geschichten rund um Kikki ...

Mittlerweile ist dies das 4. Abenteuer, auf dem man die Junghexen Kikki und Florina begleiten darf.

Ich bin mir nicht sicher, ob Claudia Donno selbst Kinder hat und denen die Geschichten rund um Kikki vorliest. Leider kommt es mir manchmal nicht so vor. Ich lese (und verschenke) oft Kinderbücher und bei einigen merkt man einfach, dass es einen Hintergrund gibt. Die Erlebnisse von Kikki Krümel sind spannend, aber die Sprache an sich ist nicht ganz angepasst.

Die Dialoge klingen teilweise zu gewollt, die Lockerheit fehlt an einigen Stellen, doch die Begebenheiten, die sich abspielen, wird jungen Lesern und Zuhörern bestimmt gefallen. Ich könnte mir die Erzählungen super als Hörbuch vorstellen.

Die Welt der Hexen ist für Kinder gewiss interessant. Die Autorin zeichnet sowohl die Charaktere als auch deren Umfeld in tollen Farben. Ich gebe daher gerne eine Leseempfehlung für Erstleserinnen.

©2017

Veröffentlicht am 31.10.2017

✎ Stephan Ludwig - Zorn 3 Wo kein Licht

Zorn - Wo kein Licht
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Als erstes würde ich gerne loswerden, dass ich die Reihe 'Zorn' von Anfang an nicht zu den Thrillern zählte, sondern zu den Krimis. Mir sind die Elemente, die bei einem Thriller erwarte, nicht oder nicht ...

Als erstes würde ich gerne loswerden, dass ich die Reihe 'Zorn' von Anfang an nicht zu den Thrillern zählte, sondern zu den Krimis. Mir sind die Elemente, die bei einem Thriller erwarte, nicht oder nicht genug vorhanden.

Ich muss jedoch gestehen, dass es 4 und 5 Jahre her ist, dass ich die ersten beiden Bände verschlungen habe. Damals war ich schwer begeistert von ihnen und ich war gespannt, ob sich mein Geschmack dahingehend sehr verändert hat.

Aus heutiger Sicht ist das vorliegende Buch ok, aber nicht herausragend. Es ist ein solider Krimi, der mir einige schöne Lesestunden beschert hat.

Die Geschichte an sich ist zwar interessant, jedoch bleibt die Spannung ein wenig auf der Strecke. Man kann sich sehr viel selbst zusammenreimen bzw. verrät der Autor zudem früh einige Sachen. Ich mochte nicht so recht dran glauben, auch bestätigte sich meine Vermutung am Schluss (fast). Hier und dort gibt es ein paar Punkte, die anders waren, aber nichts Herausragendes.

Stephan Ludwig hat einen leicht zu lesenden Schreibstil, der es einem einfach machte, dem Geschehen zu folgen und auch nach Unterbrechungen wieder hineinzufinden. Ich stelle immer wieder fest, wie gut es ist, die Bücher in der Originalsprache zu lesen, da kein Übersetzer etwas hineininterpretieren und die Sätze verunstalten kann. Gerade bei dem Duo Zorn & Schröder finde ich dies wichtig, weil hier ein besonderer Humor eingesetzt wird - Sarkasmus.

Ich liebe Sarkasmus. Ich selbst spreche es fließend und finde Menschen sympathisch, die dies ebenfalls beherrschen. Das heißt, auch wenn ich Zorn gerne mal in den Hintern treten möchte, weil ich seine Art Schröder gegenüber nicht gut heiße, finde ich es schön, wie der Schriftsteller ihn bzw. beide darstellt.

Es gibt nicht nur Menschen, die perfekt sind. Ob Zorn tatsächlich so existiert, möchte ich mir dennoch nicht vorstellen (müssen). Schröder läuft da draußen mit Sicherheit irgendwo herum.

Der Fall an sich blieb mir hier zu unberührt. Ich hätte mir gewünscht, dass da mehr draus gemacht wird. Nichtsdestotrotz bleibe ich weiterhin ein Fan der Reihe und ich werde sie nun regelmäßiger verfolgen und nicht erneut 4 Jahre warten, bevor ich den nächsten Band lese. (zumal mittlerweile der 7. Teil draußen ist)

Ich empfehle das Buch bzw. die Reihe (bis hierhin) gerne Lesern weiter, die diese Art von Humor mögen und Zorn und Schröder in ihr Herz schließen können.

©2017