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Veröffentlicht am 28.11.2017

✎ Michael Ende - Momo

Momo
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Die meisten kennen "Momo" aus ihrer Kindheit - ich gehöre nicht dazu. Natürlich war mir der Titel ein Begriff, aber worum es genau ging, konnte ich nie sagen.

Nun habe ich diese Lücke geschlossen und ...

Die meisten kennen "Momo" aus ihrer Kindheit - ich gehöre nicht dazu. Natürlich war mir der Titel ein Begriff, aber worum es genau ging, konnte ich nie sagen.

Nun habe ich diese Lücke geschlossen und bin auch froh drum.

Ich habe mich bewusst für das Hörbuch entschieden. Sehr gut gewählt finde ich den Sprecher. Er passt von vorne bis hinten zum Geschehen und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, einem Opa eine Geschichte erzählen zu hören, die vor langer, langer Zeit geschah. Dadurch konnte ich mich sehr gut treiben lassen.

Obwohl sich der Anfang ein wenig zog, fand ich es im Verlauf immer besser. Man muss sich wirklich drauf einlassen und auf den Kern der Geschichte hören.

Erstaunlich ist, wann der Klassiker geschrieben wurde und wie aktuell dieser heute noch ist. Ich glaube, die meisten können sich von der Moral eine Scheibe abschneiden. Nicht wenige werden sich eingestehen müssen, dass Michael Ende hier absolut richtig liegt.

Ein Buch, welches eine wichtige Nachricht vermittelt und für Kinder durchaus interessant ist. Meiner Meinung nach ist für die Kleinsten jedoch nicht alles verständlich und ich würde das Werk jungen Jugendlichen empfehlen - Kindern, die bereits ein wenig von der Welt mitbekommen haben und die Botschaft hinter der Geschichte verstehen.

©2017

Veröffentlicht am 26.11.2017

✎ Paula Treick DeBoard - Unter Wasser hört dich niemand schreien

Unter Wasser hört dich niemand schreien
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Ein Buch, bei welchem es mir nicht so leicht fällt, eine Meinung niederzuschreiben.

Ich hatte gewisse Vorstellungen, was die Geschichte betrifft. Leider wurden diese nur teilweise erfüllt.

Der Schreibstil ...

Ein Buch, bei welchem es mir nicht so leicht fällt, eine Meinung niederzuschreiben.

Ich hatte gewisse Vorstellungen, was die Geschichte betrifft. Leider wurden diese nur teilweise erfüllt.

Der Schreibstil war leicht verständlich, sodass man gut durch das Geschehen kam. Mir haben die Perspektivwechsel sehr zugesagt. Einige Längen haben sich dennoch eingeschlichen. Vor allem werden Dinge angesprochen, die überhaupt gar nichts zur Entwicklung beitragen, die völlig unnötig und vor allem mega fade sind.

Interessant waren für mich die Passagen rund um Kelsey - da konnte man schon die ein oder andere Gänsehaut bekommen. Dass so ein Mädel da draußen tatsächlich herum läuft, daran habe ich keine Sekunde gezweifelt. Dennoch wurden diese durch Nebensächlichkeiten stückweise untergraben. Das fand ich sehr schade, denn diese Abschnitte machten den Psychothriller zu dem, was er sein sollte.

Ganz besonders jedoch hat mich das Ende gestört. Es ist zu offen. So viele Fragen bleiben unbeantwortet - und bei diesem Genre erwarte ich einfach einige Antworten.
Will man dem Leser damit sagen, dass es einen zweiten Teil geben wird? An dem wäre ich zumindest nicht interessiert.

Eine Leseempfehlung gibt es von mir an dieser Stelle nicht, aber ich schaue mal, was die Autorin als Nächstes zu bieten hat - vielleicht kann sie mich ja damit überzeugen.

©2017

Veröffentlicht am 25.11.2017

✎ Wesley King - Daniel is different

Daniel Is Different
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Ein Buch, welches ich eher durch Zufall entdeckte und aufgrund von positiven Stimmen anhörte, ohne den Klappentext wirklich zu kennen.

Dass dieses Buch autobiografische Elemente enthält, habe ich erst ...

Ein Buch, welches ich eher durch Zufall entdeckte und aufgrund von positiven Stimmen anhörte, ohne den Klappentext wirklich zu kennen.

Dass dieses Buch autobiografische Elemente enthält, habe ich erst hinterher herausgefunden. Der Geschichte merkt man an, dass der Autor weiß, worüber er schreibt.

Leider hat er mir persönlich ein paar sehr viele Themen verpackt. Football, eine selbstgeschriebene Geschichte, ein Kriminalfall, die erste Liebe, Zwangsstörungen. Ich hätte mir gewünscht, dass Wesley King ein bisschen mehr fokussiert und dadurch tiefer auf die einzelnen Elemente eingehen kann.

So jedoch bleiben einige Charaktere ein wenig blass und das Hauptthema rückt durch die vielen Nebenhandlungen zeitweise in den Hintergrund.

Nichtsdestotrotz empfinde ich dieses Werk als wichtig. Ich denke, vor allem (junge) Betroffene können hier das ein oder andere für sich mitnehmen.

Es richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, jedoch ist es auch für Erwachsene, die mit diesem Thema bisher eher nichts anfangen konnten, ein guter Einstieg.

Von mir gibt es eine eingeschränkte Hörempfehlung.

©2017

Veröffentlicht am 22.11.2017

✎ Devakumaran Manickavasagan - Im Glashaus gefangen zwischen Welten

Im Glashaus gefangen zwischen Welten
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Was ich erwartet hatte? Nicht das, was ich las. Und dieses Mal hat es mich leider nicht positiv überrascht.

Mir fällt es ehrlich gesagt ein wenig schwer, mein Empfinden in Worte zu fassen, denn im Prinzip ...

Was ich erwartet hatte? Nicht das, was ich las. Und dieses Mal hat es mich leider nicht positiv überrascht.

Mir fällt es ehrlich gesagt ein wenig schwer, mein Empfinden in Worte zu fassen, denn im Prinzip bin ich sehr enttäuscht. Das hatte ich einfach nicht vermutet.

Durch den Klappentext hatte ich eine total falsche Vorstellung davon, was mir im Buch begegnen würde. Für mich suggeriert er einen komplett anderen Inhalt. Ich dachte, hier kommen verschiedene Menschen zu Wort, man bekommt Einblicke in Seelenleben und Meinungen, kann mit Migranten mitfühlen - eine Achterbahn der Gefühle eben.

Nichts, wirklich gar nichts habe ich davon geboten bekommen.

Devakumaran Manickavasagan hat seine Empfindungen aufgeschrieben, hat seine Meinung an den Mann gebracht, hat seine Sichtweise und Ratschläge versucht zu vermitteln. Nicht ein Mal kommen andere Jugendliche zu Wort. Selbst seine Eltern und Geschwister haben nur am Rande Platz, werden erwähnt, lernt man jedoch nicht persönlich kennen.

Zudem war mir der Schreibstil zu trocken. Es fühlte sich an, als wenn der Autor sich mitteilen möchte, Wege aufzeigen mag, sich jedoch nicht traut, aus sich heraus zu kommen. Sätze klangen zu gewollt, zu gestelzt, zu sehr nach "Wissenschaft". Er schreibt sehr distanziert, obwohl man als Leser manches Mal direkt angesprochen wird.

Ich hatte ein Werk auf persönlicher Ebene erwartet, wollte hinter die Fassade einiger Leute blicken, Sichtweisen kennenlernen, die mir nicht geläufig sind. Ich bekam ein Sachbuch, welches mich wenig überzeugte; einen Ratgeber, die gute Denkanstöße gibt, jedoch zu viel aufgreift, um wirklich tiefgründig zu sein. Die Wiederholungen machen das Dranbleiben auch nicht unbedingt leichter.

Mehr wirklich Persönliches, weniger Oberflächlichkeit und das Buch hätte toll werden können. Der Klappentext sollte jedoch unbedingt überarbeitet werden, denn meiner Meinung nach trifft er kein bisschen zu, vermittelt dem Interessenten ein falsches Bild vom Inhalt.

Ich denke, Herr Manickavasagan ist schon an der richtigen Stelle, wenn er versuchen möchte, Jugendlichen zu helfen, jedoch ist sein Versuch, dies über ein Buch zu tun, in meinen Augen ein wenig fehlgeschlagen. Es regt zum Nachdenken an, keine Frage, aber ich denke, wenn er vor den Menschen steht, sein Wissen weitergibt und vor Ort direkt helfen kann, weil nach so einem Vortrag sicher Fragen auftauchen, ist einigen mehr damit geholfen.

©2017

Veröffentlicht am 20.11.2017

✎ Alex Rühle - Ohne Netz

Ohne Netz
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Ich gehöre zu denen, die ab und zu privat am PC sitzen, aber nicht sagen, dass es zu viel ist. Es gab jedoch eine Zeit, da habe ich viel mit dem Handy im Internet gesurft. Ich habe versucht, mich immer ...

Ich gehöre zu denen, die ab und zu privat am PC sitzen, aber nicht sagen, dass es zu viel ist. Es gab jedoch eine Zeit, da habe ich viel mit dem Handy im Internet gesurft. Ich habe versucht, mich immer auf dem Laufenden zu halten, was Bücher betrifft und ständig nach Backrezepten Ausschau gehalten.

Irgendwann hielt ich jedoch inne und fragte mich: Ist das nötig? Mein SuB ist so groß, dass ich erstmal keine neuen Bücher benötige. Und in meinem Regal befinden sich über 30 Backbücher, sodass mir auch Rezepte und Ideen die nächsten Jahre nicht ausgehen sollten.

Einen Schlussstrich habe ich nicht gezogen, jedoch mein Verhalten deutlich geändert. Ich stöbere noch immer für beide Sachen gerne im Netz, nun aber deutlich reduzierter und gezielter.

Daher war ich sehr gespannt, was Alex Rühle erlebt hat, als er das Extrem ausprobierte: ohne Netz.

Ich konnte es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, denn für alles betätige ich meinen PC oder mein Handy. Möchte ich etwas über meine Schwangerschaft wissen, kann ich mich stundenlang durch Artikel scrollen. Benötige ich einen Rat, was den Haushalt betrifft, bin ich selten nach 2 Minuten fertig, weil ich immer weiter und weiter lese - selbst wenn es bereits nichts mehr mit meinem ursprünglichen Interesse zu tun hat. Weiß ich etwas mit einem Namen nicht anzufangen, begebe ich mich auf die Suche via Internet und nehme nicht ein Lexikon in die Hand - wie ich das immer zu meiner Schulzeit tat.

Und genau das zeigt der Autor ebenfalls auf: Wenn wir im www unterwegs sind, passiert es nicht selten, dass wir uns von unserem eigentlichen Vorhaben abbringen lassen. Wir sehen einen Link, der interessant erscheint und so entwickelt sich eine Kette von Reaktionen, die es unmöglich macht, den Laptop nach 5 Minuten wieder aus zu machen.

Dennoch finden sich auch ein paar Längen wieder, die beim Hören wahrscheinlich eher zu ertragen sind als beim Lesen.

Daher geht ein großes Lob an den Sprecher. Für mich klang es, als hätte er das Buch selbst geschrieben. Erst hinterher fand ich heraus, dass dies nicht so ist.

Von mir gibt es eine Hörempfehlung mit kleinen Abzügen. Ich hätte mir einfach noch ein paar Informationen mehr gewünscht.

©2017