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Veröffentlicht am 03.10.2017

✎ Harald Roth - Was hat der Holocaust mit mir zu tun?

Was hat der Holocaust mit mir zu tun?
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An diesem Buch habe ich wirklich lange gelesen. Es ist ein Werk, welches man nicht früh morgens in die Hand nimmt und abends mit der letzten Seite weglegt. Diese Veröffentlichung ist aufwühlend, nachdenklich ...

An diesem Buch habe ich wirklich lange gelesen. Es ist ein Werk, welches man nicht früh morgens in die Hand nimmt und abends mit der letzten Seite weglegt. Diese Veröffentlichung ist aufwühlend, nachdenklich machend und Einblick gebend.

Am Ende werden alle Autorinnen und Autoren kurz vorgestellt. Ich hätte mir gewünscht, dass man dies immer an den Anfang der jeweiligen Geschichte schreibt. Mit dem Hintergrundwissen, welches man dadurch bekommt, liest sich der ein oder andere Text nämlich ein wenig anders. Nicht komplett anders, klar, aber man hat eine gewisse Vorstellung des Schreibers vor Augen.

Ansonsten finde ich es eine gelungene Mischung aus persönlichen Erzählungen und versuchten Stellungnahmen. Man muss das Buch auch nicht der Reihe nach lesen, denn alles steht für sich und umfasst doch ein einziges Thema.

Ich habe beim Lesen mehrmals den Drang verspürt, mir bestimmte Stellen zu markieren. Sei es, weil sie besonders emotional rüber kamen. Sei es, weil ich sie so nicht gutheißen mochte. Aber das wäre nicht gerecht. Alle Personen, die hier zu Wort kommen, sollten gehört werden.

Dieser Band wird einen Platz in meinem Bücherregal bekommen. Ich bin gespannt, ob sich mein Kind später dafür interessieren wird oder ob dieses Thema bereits zu weit weg ist. Da wir auch nicht mehr in Deutschland leben, frage ich mich, ob man es hier in den Schulen überhaupt aufgreift.

©2017

Veröffentlicht am 24.09.2017

✎ Cecelia Ahern - Zeit deines Lebens

Zeit deines Lebens
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Ein wenig Bammel, "Zeit deines Lebens" jetzt zu lesen, hatte ich schon, denn irgendwo war mir mal begegnet, dass es ein Weihnachtsbuch sein soll bzw. in der Weihnachtszeit spielt.
Ich wollte mich trotzdem ...

Ein wenig Bammel, "Zeit deines Lebens" jetzt zu lesen, hatte ich schon, denn irgendwo war mir mal begegnet, dass es ein Weihnachtsbuch sein soll bzw. in der Weihnachtszeit spielt.
Ich wollte mich trotzdem dran wagen, weil mir der Klappentext gerade zusagte und kann zumindest jetzt bereits sagen: Ja, es spielt im Winter, in der Weihnachtszeit, aber man kann es meiner Meinung nach das ganze Jahr über lesen.

Natürlich hat sich die Autorin auch hier wieder ihrem Lieblingselement bedient: unrealistische Situationen. Und dabei kommen diese hier erst zum Schluss wirklich zum Vorschein, sodass ich den größten Teil der Geschichte genossen habe.
Jedoch sind diese Umstände so arg unrealistisch, dass ich mich fragte, ob es dieser benötigte.

Ihr Schreibstil macht es einem einfach, durch das Geschehen zu gehen. Keine komplizierten Gedankengänge. Keine verschachtelten Sätze.
Dennoch hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie ein wenig abschweifte, zu viel von dem erzählte und zu wenig auf andere Dinge einging.

Dass eine Moral hervorgehoben werden soll, ist für Kenner der Schriftstellerin ebenso nichts Neues. Die Werte, die hier jedoch zutage kommen, findet man in unzähligen anderen Erzählungen ebenfalls. Mit dem gleichen Setting. Und irgendwie schöner ausgearbeitet. Nichtsdestoweniger finde ich es eine wichtige Botschaft, die man wirklich zu Herzen nehmen sollte.

Die Gefühle blieben bei mir beim Lesen auf dem 0-Level. Selbst, als tragische Momente auftauchten, regte sich in mir nichts. Ich wusste bereits, was geschehen wird, sodass kein unverhoffter Augenblick entstand.

Cecelia Ahern kann schreiben. Ja. Und ich versteh auch, wieso ihre Bücher so gut ankommen. Aber meins ist es einfach nicht. Ich mag das Element, welches sie immer wieder verwendet, (in Büchern) nicht besonders leiden und daher gebe ich gerne eine Leseempfehlung an diejenigen, die das mögen, jedoch werde ich von ihr - bis auf "P.S. Ich liebe dich" - wohl kein Buch mehr lesen. (es sei denn, jemand kann mich wirklich ganz arg überzeugen)

©2017

Veröffentlicht am 22.09.2017

✎ Alexander von Schönburg - Weltgeschichte to go

Weltgeschichte to go
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Ich muss gestehen, dass mein Lieblingsfach in der Schule weiß Gott nicht Geschichte war. Einige Abschnitte und Ereignisse fand ich sehr interessant und heute lese ich sogar gerne historische Bücher.
Als ...

Ich muss gestehen, dass mein Lieblingsfach in der Schule weiß Gott nicht Geschichte war. Einige Abschnitte und Ereignisse fand ich sehr interessant und heute lese ich sogar gerne historische Bücher.
Als mir dieses Buch dann begegnete, wollte ich wissen, ob der Autor es tatsächlich schafft, mir Geschichte ein wenig näher zu bringen und früher Versäumtes aufzuholen.

Leider muss ich gestehen, dass ich sehr, sehr lange an dieser Lektüre gehangen habe. Genießen konnte ich sie nur in kleinen Happen - wobei das nicht das richtige Wort ist. Oft schlief ich einfach ein, weil mich der Inhalt weder interessierte noch fesselte.

Bereits das Vorwort, welches über unendliche viele Seiten zu gehen scheint, liest sich eher wie eine Danksagung. Zudem verfällt der Autor in selbstverliebte Äußerungen und gleitet oft vom Thema weg. Einen roten Faden gibt es eher weniger. Es sind Aneinanderreihungen von Fakten / Ereignissen, die jeder Schüler im Geschichtsunterricht mehr oder weniger mitbekommt.

Es gab natürlich Themen, die mich ansprachen. Aber die waren bereits vor dieser Lektüre vorhanden. Mit denen beschäftige ich mich sowieso. Ich habe nichts Neues entdecken können. Einzig einige Formulierungen fand ich toll und haben ein wenig zum Nachdenken angeregt.

Am Ende muss ich gestehen, dass dieses Buch mir genauso viel brachte wie damals der Geschichtsunterricht: Für mich interessante Themen werde ich weiter verfolgen, alles andere lass ich links liegen.

Wer sich wirklich mit Geschichte beschäftigen mag, der sollte lieber nach anderen Büchern greifen.

©2017

Veröffentlicht am 11.09.2017

✎ Tana French - Mordkommission Dublin 5 Geheimer Ort

Geheimer Ort
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Ja, ja, ich weiß, es ist wieder mal eine Reihe - und ich habe mittendrin angefangen.
Eigentlich hätte ich gar nicht zu diesem Buch gegriffen, jedoch wurde es mir von einer Arbeitskollegin empfohlen und ...

Ja, ja, ich weiß, es ist wieder mal eine Reihe - und ich habe mittendrin angefangen.
Eigentlich hätte ich gar nicht zu diesem Buch gegriffen, jedoch wurde es mir von einer Arbeitskollegin empfohlen und sie kennt die Vorgänger ebenso wenig. Ist es denn immer nötig, die Reihenfolge einzuhalten? Ich denke, gerade bei Krimis kann man dies auch schon mal außer Acht lassen.

Ich habe mich beim Lesen auch keineswegs so gefühlt, als würde ich etwas vermissen. Es wird nicht sonderlich auf vorhergehende Fälle eingegangen. Lediglich im Bezug auf eine Person - und da weiß ich (noch) nicht, ob Tana French darüber bereits geschrieben hat oder ob es einfach nur ein Detail dieser Geschichte ist.

Mit dem Schreibstil kam ich anfangs gar nicht klar. Ich möchte jetzt mal behaupten, dass dies an der Übersetzung liegt. Oder schreibt die Autorin im englischen Original tatsächlich: "I said: ... "? Das kommt so häufig im Text vor und ist so schlecht integriert, dass dies ein Punkt ist, an dem ich mir zweimal überlege, nochmals ein Werk aus dieser Feder in die Hand zu nehmen.

Dann fand ich die Zeitsprünge, die ohne jedwede Kennung geschehen, manchmal ein wenig mühsam. Klar ist es interessant, die Sicht auf heute und damals zu haben. Aber nicht immer war direkt ersichtlich, wo man sich gerade befindet. Irgendwann wurde das besser, weil ich mich einfach daran gewöhnt hatte.

Was ich auch bis zum Schluss nicht verstanden habe, weil da gar nicht näher darauf eingegangen wird: Was hat dieses mystische Zeugs zu bedeuten? Es passt nicht in das Umfeld. Es hat keine Bewandtnis. Es ist einfach überflüssig.

An sich ist die Hintergrundgeschichte relativ spannend, wird aber in ein Werk gepackt, welches keiner 700 Seiten bedarf. Kürzungen hier und dort hätten ihm sicher gut getan.

Ich möchte allerdings nicht alles schlecht reden an der Geschichte. Die psychologischen Spielchen sind gut herausgearbeitet und toll dargestellt. Die Charaktere nerven nicht alle, andererseits war mir auch keiner sonderlich sympathisch. Die Sprache der Jugendlichen war authentisch dargestellt. Die Auflösung war ok und an sich schlüssig.

Wie gesagt, ich weiß nicht, ob die Schriftstellerin tatsächlich so schreibt, wie hier übersetzt wurde. Wenn ja, rate ich von ihren Werken ab. Wenn nicht, dann könnte man sich mal die Originalausgabe holen und schauen, ob nicht doch ein Talent an ihr verloren gegangen ist.

©2017

Veröffentlicht am 10.09.2017

✎ Debbie Macomber - Rose Harbor 5 Rosenstunden

Rosenstunden
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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu diesem Buch nur gegriffen habe, um die Reihe zu beenden. Die vorherigen Bände hatten ein Auf und Ab, sodass ich gespannt war, was mich hier erwartet. Für mich persönlich ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu diesem Buch nur gegriffen habe, um die Reihe zu beenden. Die vorherigen Bände hatten ein Auf und Ab, sodass ich gespannt war, was mich hier erwartet. Für mich persönlich war die Rose-Harbor-Reihe nach dem 4. Band abgeschlossen.

Der leicht-lockere Schreibstil der Autorin ist auch hier wunderbar erkennbar und lässt die Seiten schnell verfliegen. Dies täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass die Geschichte um Jo Marie sehr gestellt klingt.

In Band 1 bis 4 habe ich sie in mein Herz geschlossen, habe mit ihr mitgelitten, habe mit Sehnsucht darauf gewartet, welche Gäste sie empfangen wird.
In Band 5 hat mir der Charakter der Jo Marie aber gar nicht mehr zugesagt. Ich kann sie verstehen, dass sie versuchen möchte, nicht noch einmal das gleiche Schicksal zu erleben. Aber wie sie dann mit den Männern umspringt, kann ich einfach nicht gutheißen. Nichts hat mehr gepasst und ich habe sie einfach nicht wiedererkannt.

Debbie Macomber hat für mich Jo Marie meiner Meinung nach in ein falsches Licht gerückt. Ich habe ihr nichts mehr abgenommen, war sogar genervt von ihr und wollte nichts mehr über sie lesen.

Zum Glück gab es noch eine andere Geschichte, die man verfolgen kann. Die fand ich dann auch wieder süß - genau so, wie ich es erwartet habe.

Vielleicht hätte man aus diesem Teil wirklich noch viel herausholen können - wenn man sich mehr auf Mark und seine Geschichte konzentriert hätte. Diese bietet so viel Potenzial und wird einfach in den Hintergrund gedrängt. Stattdessen ... Na ja, ich möchte nicht zu viel verraten.

Meine Empfehlung ist, nach 'Herbstleuchten' aufzuhören - 'Rosenstunden' hat mir die Protagonistin regelrecht kaputt gemacht. Das erwarte ich von einem Wohlfühlroman einfach nicht und hat auch nichts mit "überrascht werden" zu tun.

©2017


Zitate:

"[...] Heilung erfolgt nicht immer so, wie wir es erwarten." (S. 181)