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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Mario Giordano - Die Wilde Charlotte

Die Wilde Charlotte
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Es gibt nette Piraten? Auf der Wilden Charlotte schon!
Nachdem ich von 'Tante Poldi und die sizilianischen Löwen', welches auch aus der Feder Giordanos stammt, keineswegs begeistert war, wollte ich dem ...

Es gibt nette Piraten? Auf der Wilden Charlotte schon!
Nachdem ich von 'Tante Poldi und die sizilianischen Löwen', welches auch aus der Feder Giordanos stammt, keineswegs begeistert war, wollte ich dem Autor einfach noch mal eine Chance geben, mich mit einem anderen Genre zu begeistern.
Jedes Kapitel wird mit einer minikurzen Einleitung angefangen - scheint ein Stilmittel des Schriftstellers zu sein -, welche die Fantasie schon mal anregt, da man zu überlegen beginnt, was denn nun passieren könnte.
Die Figuren sind herrlich beschrieben wurden. Keiner ist perfekt, jeder hat seine Eigenart, die ihm dann meist auch noch einen Beinamen einhandelt. Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt werden ganz nebenbei auch vermittelt, aber keinesfalls auf einer lehrhaften Schiene.
Der Autor greift manchmal ganz schön in die Trick- und Klischeekiste, aber das begeistert Kinder erst recht, denn hier ist es einfach nur auf eine liebevolle Art und Weise geschehen, der sich keiner entziehen kann.
Mario Giordano weiß mit dieser Geschichte die jungen Leser definitiv zu unterhalten. Und ich finde es ganz besonders gut, dass dieses Buch zwar in erster Linie sicher Jungs ansprechen wird, aber auch Mädels werden ihren Spaß haben - garantiert!
Das Einzige, was ich mir gewünscht hätte, wären ein paar Illustrationen im Buch, denn das Werk ist ja für jüngere Leser (ab 8 Jahren) gedacht und die gucken ja schon gern zwischendurch mal Bilder an. Zumal die Geschichte auch nur so strotzt vor tollen Beschreibungen.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Patricia Schröder - SCHEISS GLATZE, ich lieb dich

Scheiß Glatze, ich lieb dich
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Eigentlich hatte ich mir dieses Buch nur mal vorgenommen, weil es so schön dünn aussah und ich etwas für Zwischendurch brauchte. Was mich aber auf den Seiten erwartete, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet..
Patricia ...

Eigentlich hatte ich mir dieses Buch nur mal vorgenommen, weil es so schön dünn aussah und ich etwas für Zwischendurch brauchte. Was mich aber auf den Seiten erwartete, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet..
Patricia Schröder gelang es hier, ein Thema zu verarbeiten, was seine Aktualität wohl leider nie verlieren wird: Fremdenhass.
Die kurzen Sätze klingen wie gehetzt - und genau so fühlte ich mich auch während des Lesens. Ich stand unter ständiger Anspannung und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Zum Schluss hin musste ich mich sogar zurückhalten, dass ich nicht vorher das Ende lese, weil ich es fast nicht aushielt, nicht zu wissen, was passieren würde. Ich hatte auch häufig einen Kloß im Hals, weil mir das Thema einfach so nahe ging. Ich habe vor allem mit den weiblichen Protagonisten mitgelitten. Aber auch Falko ließ mich nicht kalt, denn leider gibt es viel zu viele Mitläufer wie ihn, die sich dazugehörig fühlen wollen und einfach mal das Falsche tun..
Die meiste Zeit wird aus Majos Sicht erzählt. Aber ab und zu schwenkt die Szene auch um - und ich finde es gut gelungen, dass man dazu ein sehr wenig verändertes Schriftbild gewählt hat. Es macht die Unterschiede einfach noch mal richtig deutlich.
Ich denke, über den Ton, der hier im Buch herrscht, kann man sich streiten.. Er ist teilweise schon sehr hart, aber für mich persönlich der Situation auch angemessen. Durch diese bewusste Übertreibung wurde einfach richtiggehend auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Ein absolut stimmiges Bild in meinen Augen.
Für mich ein wirklich sehr gutes Buch. Es wird hier zwar nur eine Sichtweise beschrieben, viele Klischees bedient und manchem erscheint das vielleicht auch gerade bei diesem Thema zu wenig. Aber man sollte bedenken, dass es ein Jugendbuch ist und daher nicht ein 1000-Seiten-Wälzer sein kann. Außerdem finde ich es einen super Diskussionsansatz für den Unterricht zum Beispiel.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Laura Newman - Jonah

Jonah
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Mir ist das Buch jetzt schon ein paar Mal begegnet und irgendwann war es dann halt auch bei mir soweit, dass ich wissen wollte, warum dieses Buch doch "ach so toll" ist. Normalerweise bin ich jemand, der ...

Mir ist das Buch jetzt schon ein paar Mal begegnet und irgendwann war es dann halt auch bei mir soweit, dass ich wissen wollte, warum dieses Buch doch "ach so toll" ist. Normalerweise bin ich jemand, der Hypes abwartet und sie erstmal runterkommen lässt, aber hier hat das nicht so ganz geklappt..
Ich war relativ schnell in der Geschichte drin, denn der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich zugesagt. Die Seiten flogen nur so dahin.
Auch die Beschreibungen der Umgebung und der ganzen Situation(en) an sich war einfach toll, mitzuerleben. Ich fühlte mich mit den Aussagen der Protagonisten wohl, habe mich teilweise selbst wiedergefunden..

"[...] Hier draußen zählen noch die wichtigen Dinge im Leben. [...], seinen Nachbarn helfen, wenn mal Not am Mann ist. Mir gefällt das. Es fühlt sich gut an. Es ist, als hätten wir Stadtmenschen es einfach verlernt, das Richtige zu tun. [...]" (S.151)

Nach 1/3 des Buches wurde ich erstmal richtiggehend wachgerüttelt, denn was da passiert, damit habe ich im Traum nicht gerechnet. Die Geschichte nimmt eine Wendung, die für mich komplett unvorhersehbar war.
Und dann nimmt die Handlung so richtig ihren Lauf. Man fühlt, leidet, bangt, fiebert.. mit Emily und Jonah mit. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass die Story mich langweilt. Im Gegenteil, ich wollte immer weiterlesen, auch wenn ich eine Ahnung hatte, wohin mich das Ganze führen sollte.
Ich wurde sehr oft an einen meiner Lieblingsfilme erinnert. Leider kann ich euch nicht sagen, welcher das ist, da ich sonst richtig derb spoilern würde. Aber ich glaube, dieser Aspekt und dass das Thema so toll umgesetzt wurde, ließ mich mein Umfeld komplett vergessen.
Obwohl ich mir das Ende denken konnte, hat sich bei mir am Schluss doch noch eine einzelne Träne gelöst.. Für mich einer der emotionalsten Romane, die ich in letzter Zeit gelesen habe und ein Buch, was mir sicher lange im Gedächtnis bleiben wird.

Und eins sollten wir nie vergessen:

"[...] Es geht doch um's [sic!] ›Jetzt‹!" [...]" (S.314)
xxx

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Geneva Lee - Royals-Saga 2 Royal Desire

Royal Desire
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Hätte ich vorher gewusst, dass es in 'Royal Desire' um noch mehr Sex geht als in 'Royal Passion', bin ich mir nicht sicher, ob ich das Buch wirklich zur Hand genommen hätte..
Das Problem ist einfach, dass ...

Hätte ich vorher gewusst, dass es in 'Royal Desire' um noch mehr Sex geht als in 'Royal Passion', bin ich mir nicht sicher, ob ich das Buch wirklich zur Hand genommen hätte..
Das Problem ist einfach, dass mir die Geschichte um Clara und Alexander wirklich gut gefällt. Ich begleite die beiden - und auch die anderen Protagonisten - auf ihrem doch eher steinigen Weg sehr gerne. Jedoch stört es mich extrem, dass die zwei auf gefühlt jeder zweiten Seite Geschlechtsverkehr haben oder daran denken. Besteht deren Beziehung wirklich nur daraus? ? ? Das wäre sehr schade, denn für mich sind sie ein süßes Paar.
Aufgrund der Häufigkeit der Sexszenen kann ich die Reihe auch nicht mehr ins Genre 'New Adult' setzen. Für mich gehört der Hinweis 'Erotik' definitiv auf das Buch. Auch deshalb, weil es dann junge Jugendliche nicht in die Hände bekommen. Aufgrund des Klappentextes könnte man meines Erachtens nämlich einfach von einer Prinzessinenstory ausgehen - welche ich zumindest eigentlich auch erwartet hatte.
Geneva Lee kann schreiben - diese Frage stellt sich für mich nach dem ersten Buch gar nicht mehr. Jedoch hoffe ich, dass sie irgendwann auch in ein anderes Genre wechseln wird.
Ob ich mir das 3. Buch "antun" werde? Ich denke ja.. Ich möchte einfach wissen, wie die Liebesgeschichte des Paares endet und werde über die Erotikszenen wohl hinweglesen müssen..
Da die 'Royals-Saga' (mittlerweile) noch darüber hinausgeht, muss ich das Ganze dann auch erstmal auf mich wirken lassen und ich denke, ich werde mir zu den anderen Büchern auch erst ein paar Rezensionen durchlesen..

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Verena Wermuth - Die verbotene Frau

Die verbotene Frau
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Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Frau, die dieses Buch geschrieben hat, ziemlich sehr naiv finde - aber das muss jeder für sich selbst wissen..
Ich dachte, ich bekomm in diesem Buch nochmals aus einer ...

Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Frau, die dieses Buch geschrieben hat, ziemlich sehr naiv finde - aber das muss jeder für sich selbst wissen..
Ich dachte, ich bekomm in diesem Buch nochmals aus einer anderen Sicht die Schwierigkeit geschildert, die Verliebte aus sehr unterschiedlichen Kulturkreisen haben. Stattdessen bekam ich hier ein Märchen aufgetischt, was ich 1. nicht recht glauben kann / mag und 2. vor Naivität wirklich nur so strotzt.
Das ganze Buch über gibt Verena Wermuth an, dass sie nicht mit den Sitten und Bräuchen der arabischen Kultur vertraut ist. Gab es in den 80ern (und 90ern) keine Bücher, in denen man das hätte nachlesen können? Zeit genug hatte sie doch!
Auch versteh ich nicht, dass sich ein Mann aus diesem Land zu solcherlei Sachen hinreißen lässt. Er war ihr ja schon irgendwie hörig, kam immer wieder zu ihr,.. Und er will sie wirklich heiraten? Ohne das Wissen seiner Familie?
Von der (angeblichen) Liebe zwischen den beiden habe ich auch überhaupt nichts gespürt. Weder von ihr, die das Buch ja geschrieben hat und somit Gefühle eigentlich sehr leicht transportieren konnte. Noch von ihm.
Sehr schön waren die Landschaften beschrieben - das einzige, was mir an diesem Buch wirklich gefallen hat. Ansonsten war es eher mühselig für mich zu lesen, weil ich ja doch immer nur mit dem Kopf geschüttelt habe..
Was ich ihr zugute halte, ist, dass sie nicht alles schlecht macht - also die Sitten, das Land und Khalid an sich. Da habe ich schon ganz andere Bücher gelesen. Aber so recht mag ich ihr eigenes Märchen auch nicht abnehmen, denn es klingt alles manchmal ein wenig unglaubwürdig..

©2016