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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2021

Rezension zum Hörbuch

Die Totenärztin: Wiener Blut
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Geführt wird das Buch unter Kriminalroman. Allerdings empfinde ich es als zu flach und unspannend, so dass es eher im Bereich des Cozy Crime eingeordnet werden könnte.
Für mich persönlich bleiben sämtliche ...

Geführt wird das Buch unter Kriminalroman. Allerdings empfinde ich es als zu flach und unspannend, so dass es eher im Bereich des Cozy Crime eingeordnet werden könnte.
Für mich persönlich bleiben sämtliche Charaktere Gesichtslos und leer. Alle werden nur oberflächlich angeschnitten. Der Fall als solches ist eher zweitranig und die Atmosphäre der damaligen Zeit wird eingefangen. Zumindest dies gelingt dem Autor. Aber auch der Sprecherin des Hörbuches. Da hier eine Dame gewählt wurde welche auch im Dialekt spricht.
Ich hatte zuvor erst ein anderes Kriminalbuch beendet gehabt, welches auch in Wien dieser Zeit spielte. Dieser Sprecher hat ausschließlich die Dialoge in Dialekt gesprochen und den Rest Hochdeutsch.
Unsere Dame im vorliegenden Buch hat dies dauerhaft gemacht. Zu Anfang empfand ich dies noch als süß und passend, zunehmend störte es mich. Da die Dame alles recht emotionslos rüberbrachte. Ich habe die Hörgeschwindigkeit deutlich anheben müssen um hierbei nicht einzuschlafen. Ich habe einige Sprecher, wo ich immer behaupte das sie so toll sind sie könnten mir ein Telefonbuch vorlesen ohne das es langweilig wird.
Diese Sprecherin hat aber wirklich ein Telefonbuch gelesen, so viel Emotionen waren dabei. Charaktere konnten nicht voneinander unterschieden werden, man musste wild raten.
Das war natürlich für die sehr flache Story nicht hilfreich und hat das Hör- Leseerlebnis nicht verbessert.

Die Story selbst, blieb von Anfang an recht flach. Die Charaktere sehr eindimensional. Der Böse war von Anfang an Böse, die guten waren Gut. Man wusste ziemlich zeitnah wer der "Täter" ist, der Autor hat immerhin mehrfach darauf hingewiesen. Das Warum war auch für mich überraschend, aber trotzdem irgendwie unglaubhaft und abstrus. Ich bin mir bewusst das Krimis oder Cozy Crime sanfter ist, ich habe schon einige davon gelesen und geliebt. Aber so extrem flach, habe ich nicht erwartet. Man erfuhr wer wann starb, aber das war es. Immerhin ist die Hauptfigur "Totenärztin", ich persönlich hätte hierzu gern mehr erfahren. Detaillierte Szenen, oder einfach häufiger, mehr medizinisches Wissen. Der Beruf Fannys wurde in meinen Augen nur genutzt um zu zeigen wie emanzipiert und toll sie ist. Ich hätte mir gewünscht das sie ihren Job wegen ihres Talentes behält und Anerkennung bekommt, und nicht wegen dem was der eigentliche Grund ist. Diese "Aktion" für die Einführung der Emanzipation ist in meinen Augen sehr sehr unschön, und hat dem Buch einen weiteren Stern gekostet.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Spannenden Fortsetzung, viel Spannung und noch mehr Emotionen

Federn über London 3
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Achtung, könnte Spoiler enthalten. Es handelt sich um Band 3 einer Reihe!



Der Kampf in und um London geht weiter.

Wir starten direkt im Anschluss vom Ende von Band 2 und dem Kampf inmitten von London.

So ...

Achtung, könnte Spoiler enthalten. Es handelt sich um Band 3 einer Reihe!



Der Kampf in und um London geht weiter.

Wir starten direkt im Anschluss vom Ende von Band 2 und dem Kampf inmitten von London.

So das man direkt wieder mitten im Geschehen ist. Es gibt kurze Einblicke was zuvor geschah, aber ohne große Rückblenden und ewiges wiederholen. Das empfand ich als sehr angenehm.



Der weitere Verlauf mündet in eine Art Schatzsuche. Dieser Aspekt der Story gefiel mir unglaublich gut. War sehr spannend und mitreisend. Und Hallo??? Das treffen mit der Queen? Alleine deswegen hat sich dieser Band gelohnt. Ich bin ja, ähnlich wie Tune, ein absolutes Fangirl der Dame. Und ihre Darstellung hier gefiel mir ungemein gut.



Allerdings wird in diesem Band auch sehr viel über die unterschiedlichen Beziehungen und Emotionen geredet.

3 Wendungen treten ein. Eine welche Vorhersehbar war, aber trotzdem viele erfreuen wird. Eine für sehr aufmerksame Leser und für mich echt süß und bezaubernd. Und eine welche so (innerhalb einer Leserunde) zwar vermutet wurde, aber das ganze Ausmaß dann doch erschreckend war. Bei allen dreien hat die Autorin es wunderbar geschafft die Gefühle greifbar zu machen. Die Charaktere waren nahbar, menschlich. So weit Engel dies sein können. Auch wenn ich nach wie vor Team Daimion bin und bleiben werde, ist mir der Wandel von Ease auch aufgefallen und gefällt mir gut. Er lässt sich von seinen düsteren Gedanken kurzweilig abbringen und sieht das Gute in der Welt und seinem Dasein. Ich hoffe sehr für ihn, das Clear weiterhin so einen guten Einfluss auf ihn haben wird.

Am gespanntesten bin ich aber auf die weiter Suche nach den Bruchstücken des Zepters. Natürlich auch auf die Entwicklung von Daimion und was weiterhin mit ihm passiert. Aber auch auf Aura und ihre neue Position und wie sie damit zurecht kommt. Ich bin erfreut das wir auf Teil 4 nicht zu lange warten müssen und hoffe das viele Fragen geklärt werden.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Vorhersehbar und Kliescheebehaftet

Emma und das vergessene Buch
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Die Grundstory klang sehr interessant. Die Umsetzung war zäh und langatmig. Es ging direkt los mit der Aneinanderreihung von Bergeweise völlig unnützer Klischees. Das einige Autoren es als notwendig erachten ...

Die Grundstory klang sehr interessant. Die Umsetzung war zäh und langatmig. Es ging direkt los mit der Aneinanderreihung von Bergeweise völlig unnützer Klischees. Das einige Autoren es als notwendig erachten bei Jugend - Lovestory, immer und immer wieder ein und die selben (unfassbar langweiligen) Stereotypen zu nutzen, okay - geschenkt. Das aber sämtlich mögliche und unmögliche hier in mehrfacher Ausführung aufeinander treffen, war dann doch zu viel. Und die Story verstrickte sich in unnötige Details und Wiedersprüchen.
Natürlich ist die Hauptprota die graue Maus und definitiv die Außenseiterin an ihrer privaten Elite Uni. Nach nicht einmal 5 Sätzen trifft sie auf die Prinzessin der Schule und gerät mit ihr aneinander... na klar, wie auch anders.
Graue Maus und beste Freundin Check
neue heißer mysteriöser Typ an der Schule Check
sie findet ihn von Anfang an abstoßend - Check
Aber trotzdem auch reizvoll und muss ständig an ihn denken - Check
Natürlich gibt es dann aber auch noch Good Boy, welchen sie ja eigentlich liebt - Check

Und so könnte man ewig weitermachen. Es war öde und soooo zäh sich durch all das zu kämpfen bis man zur eigentlichen Story vordringt. Und diese ist dann so abstrus, aber auch wieder vorhersehbar...
Keine Ahnung was ich erwartet hatte, das aber nicht. Vielleicht weniger Klischees welche mit riesen Suppenkellen verteilt wurden, mehr Story. Mehr Charaktereinführungen wäre auch hilfreich gewesen. Denn so blieben diese auf der Strecke und sehr blass, Handlungen konnten nicht nachvollzogen werden, Gefühle blieben unklar.

Empfehlen kann ich es nur, wer keine Story oder erklärbare Charaktere braucht. Dafür aber Seitenweise Klischeebehaftete unnütze Dialoge.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Grandioser neuer Reihenauftakt

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Mit "das Buch des Totengräbers" schnuppern wir in eine neue Krimireihe. Im schönen Wien, gerade erst angekommen stolpert Leo direkt in seinen ersten sehr brutalen Fall.

Ja, einige Beschreibungen sind ...

Mit "das Buch des Totengräbers" schnuppern wir in eine neue Krimireihe. Im schönen Wien, gerade erst angekommen stolpert Leo direkt in seinen ersten sehr brutalen Fall.

Ja, einige Beschreibungen sind arg brutal, aber wie einige forderten ist mMn eine Triggerwarnung nicht notwendig. Denn alleine der Klappentext gibt schon her, das die Morde nicht harmlos und friedlich waren. Und es gibt bei weiten viel extremere Beschreibungen als dies hier war. Ich persönlich sehe es noch als sehr harmlos an. Wer sich davon getriggert fühlt, ist in dem Genre eventuell nicht ganz richtig und sollte zu anderen Büchern greifen.

Setting:
Wien 1893, die Sprache im Buch schön gespickt mit Stadt Kolorit. Viele kleine Hintergrundinfos der damaligen Zeit und ihrer doch mitunter rasanten Entwicklung. Kleine verspielte Details und Erklärungen gestalten es kurzweilig.
Eine Rohrpost für Leichen? Interessante Idee ;)

Charaktere:
Die Charaktere sind unterschiedlich. Leo und Augustin sind sehr gut dargestellt. Und beide habe ich auch sofort ins Herz geschlossen. Vor allem Augustin, der ist klasse. Auf eine schöne Art und Weise verschroben und komisch, mit dem Herz auf dem rechten Fleck.
Viele andere sieht man ja nur aus der Sicht von Leo und bekommt somit dessen Gefühle über seinen Gegenüber mit. Einige hätte ich persönlich anders eingeschätzt. so dass sich unsere Meinungen hier auseinanderbewegen und ich nicht immer der Vorgehensweise folgen konnte.

Der Fall:
Oder die Fälle. Wie bei jedem Krimi rätselt man mit. Auch hier hab ich dies getan, mit mäßigem Erfolg wie sich heraus stellte. Denn von der Auflösung war ich dann doch überrascht. Man hatte Vermutungen, welche auch teilweise zutrafen, aber in einem völlig anderen Zusammenhang als gedacht. Wie alles zusammenhängt wurde ziemlich clever gelöst. Leicht zu erraten war es definitiv nicht, auch wenn man bei kleinen Zwischenstücken schon richtig lag. Sehr sehr gut gelöst.

Fazit:
Tolles Setting, schöne Erklärungen zwischendurch. Sympathische Charaktere, mit nachvollziehbaren Handlungen. Sehr spannender Fall mit durchschaubaren und völlig überraschenden, ein gelungener Mix.
Keine extrem rasante Handlung, sondern eine schöne sanfte Einführung für den ersten Teil einer neuen Reihe. Welche ich jetzt schon sehr mag und nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Wenn Rentner tougher als die Ermittler sind

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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In diesem Roman merkt man was Cozy Crime ist und auch kann. Wer einen blutigen Fall, Alkoholabhängige Ermittler und verworrene Verhörmethoden erwartet ist in diesem Genre falsch.
Hier geht es lässiger ...

In diesem Roman merkt man was Cozy Crime ist und auch kann. Wer einen blutigen Fall, Alkoholabhängige Ermittler und verworrene Verhörmethoden erwartet ist in diesem Genre falsch.
Hier geht es lässiger und seichter zu. Wer es deswegen als langweilig abtut, hats leider nicht verstanden. Man sollte sich mit dem Genre schon auseinandersetzen können, Krimi und Cozy Crime setzten nun einmal deutliche Unterschiede.

Aber zurück. Im ersten Band rund um den Donnerstagsmordclub werden vorrangig die wichtigsten Personen eingeführt und vorgestellt. Und dies so ausführlich das ich sie mir gut visualisieren konnte, aber trotzdem behielt jeder sein Geheimnis zurück. So dass uns noch einiges interessantes in Folgebänden erwartet. Auch erste Änderungen im Charakter wurden sichtbar und das war echt süß. Vor allem die beiden ermittelnden Detektivs. Die haben mir richtig gut gefallen.
Wenn eine Story in einem Altenheim stattfindet, muss man auch mit dem Ableben einiger rechnen. Und dies hat mich dann doch betroffen gemacht. Am Ende hab ich sogar ein Tränchen verdrückt.

Der Schreibstil war gut und flüssig. Die Erwähnung durch andere Rezensionen, das die Ich-Perspektive von Joyce störend war, verstört mich. Wie soll jemand seine Tagebucheinträge sonst machen? Von sich in der dritten Person reden? Über sich und seine Gefühle aus der Erzählperspektive? Come On, das wäre lächerlich. Natürlich wechselt die Perspektive und das ist gut so und völlig richtig. Und es lockert alles noch einmal auf. Gibt sehr lustige Einblicke und sehr traurige.

Ich kann die Geschichte uneingeschränkt empfehlen. Aber nur wer eine Ahnung hat was Cozy Crime überhaupt ist ;)

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