Nie wieder ist jetzt
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues KleidJunge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
In Worte zu fassen, was dieses Buch mich hat fühlen lassen, ist definitiv nicht einfach.
So treffen wir zu Beginn der Geschichte ...
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
In Worte zu fassen, was dieses Buch mich hat fühlen lassen, ist definitiv nicht einfach.
So treffen wir zu Beginn der Geschichte auf Hannah, welche bei ihrem wöchentlichen Besuch ihrer Großmutter einen Brief einer Anwaltskanzlei findet. In diesem steht das sie Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ist. Zusammen mit diesem Brief begeben wir uns auf eine Suche nach der Vergangenheit und der Zukunft. Wie konnte Hannah all die Jahre nichts von ihrer jüdischen Familie wissen und was passierte mit ihnen während des zweiten Weltkrieges? Und diese Reise in die Vergangenheit ist definitiv keine leichte oder gar beschönigte. Häufig genug musste ich pausieren da mir die Emotionen übergelaufen sind. Wir erleben eindrücklich die Geschichte von vier völlig unterschiedlichen jungen Frauen. Jede von ihnen hat ihre kleinen persönlichen Päckchen zu tragen und muss trotzdem sehen, wo sie zu Beginn des zweiten Weltkrieges steht. Auch Hannah in der jetzigen Zeit bleibt hierbei nicht verschont, sieht sie mit ihren 27 Jahren keine romantische Zukunft vor sich, welche sie sich doch so sehr wünscht. Und im Hinblick auf die neusten Entdeckungen muss sie sich selbst fragen, wer sie überhaupt ist.
Die Autorin lässt uns alle Emotionen während des Lesens spüren, sehr intensiv und ehrlich. Zeichnet sie ein Bild von einer Zeit, die wir so hoffe ich, nie wieder erleben müssen. Gerade die kurzen Tagebucheinträge waren mir stellenweise zu viel, zu emotional, beängstigend. Zu sehen, wie sich Freunde von einem abwenden, wie man nur aufgrund seiner Herkunft anders behandelt wird. Grausam. Damals, genauso wie heute.
Nie wieder ist jetzt.