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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2024

Nie wieder ist jetzt

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
In Worte zu fassen, was dieses Buch mich hat fühlen lassen, ist definitiv nicht einfach.
So treffen wir zu Beginn der Geschichte ...

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
In Worte zu fassen, was dieses Buch mich hat fühlen lassen, ist definitiv nicht einfach.
So treffen wir zu Beginn der Geschichte auf Hannah, welche bei ihrem wöchentlichen Besuch ihrer Großmutter einen Brief einer Anwaltskanzlei findet. In diesem steht das sie Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ist. Zusammen mit diesem Brief begeben wir uns auf eine Suche nach der Vergangenheit und der Zukunft. Wie konnte Hannah all die Jahre nichts von ihrer jüdischen Familie wissen und was passierte mit ihnen während des zweiten Weltkrieges? Und diese Reise in die Vergangenheit ist definitiv keine leichte oder gar beschönigte. Häufig genug musste ich pausieren da mir die Emotionen übergelaufen sind. Wir erleben eindrücklich die Geschichte von vier völlig unterschiedlichen jungen Frauen. Jede von ihnen hat ihre kleinen persönlichen Päckchen zu tragen und muss trotzdem sehen, wo sie zu Beginn des zweiten Weltkrieges steht. Auch Hannah in der jetzigen Zeit bleibt hierbei nicht verschont, sieht sie mit ihren 27 Jahren keine romantische Zukunft vor sich, welche sie sich doch so sehr wünscht. Und im Hinblick auf die neusten Entdeckungen muss sie sich selbst fragen, wer sie überhaupt ist.
Die Autorin lässt uns alle Emotionen während des Lesens spüren, sehr intensiv und ehrlich. Zeichnet sie ein Bild von einer Zeit, die wir so hoffe ich, nie wieder erleben müssen. Gerade die kurzen Tagebucheinträge waren mir stellenweise zu viel, zu emotional, beängstigend. Zu sehen, wie sich Freunde von einem abwenden, wie man nur aufgrund seiner Herkunft anders behandelt wird. Grausam. Damals, genauso wie heute.
Nie wieder ist jetzt.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

extrem schlechte Vermarktung und Umsetzung

Der Papierpalast
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Der Papierpalast – Miranda Cowley Heller, übersetzt von Susanne Höbel
Wenn ich das Buch als Print gelesen hätte, hätte ich es nach wenigen Seiten abgebrochen. Da ich mich auf jede einzelne Seite 🤮 wollte. ...

Der Papierpalast – Miranda Cowley Heller, übersetzt von Susanne Höbel
Wenn ich das Buch als Print gelesen hätte, hätte ich es nach wenigen Seiten abgebrochen. Da ich mich auf jede einzelne Seite 🤮 wollte. Ich habe es aber für den Arbeitsweg als Hörbuch gehört, und übergeben in der voll besetzten Bahn ist eher semicool.
Der Klappentext sowie das Marketing verspricht eine leichte Sommerlektüre. Ein wenig Herzklopfen und kleinere Problemchen. Achtung das Buch und die Rezension könnte triggernde Inhalte aufweisen.
Es liefert uns aber auf jeder einzelnen Seite ausschließlich toxische Beziehungen, Missbrauch von Minderjährigen, Mord, unterschiedliche Trauerfälle, Vergewaltigungen, Misogynie, ein patriarchales Männerbild, Täter-Opfer Umkehr. Und das alles ungefiltert und vor allem unreflektiert. In nicht einer einzigen Situation wird der Missbrauch an Minderjährigen negativ angesprochen, sondern mit "wie hast du XY provoziert das er dies tat?"
Ich bin ernsthaft irritiert, was ich hier gehört habe. Ich habe bis zum Schluss durchgehalten und gehofft das irgendwann das große Umdenken eintritt, oder irgendwer endlich eine Charakterentwicklung durch macht. Aber nichts da. Unsere Hauptfigur hat denselben Charakter wie ihre Oma duzende Jahrzehnte zuvor. Der Mann ist König und was er sagt und tut, ist richtig und wichtig. Meine Hoffnung auf eine positive Wendung schrumpfte im selben Maße wie neue unwichtige Charaktere aufgetaucht sind. Es wurde mit neuen Namen um sich geschmissen wie Konfetti auf einer Geburtstagsfeier. Was an sich ja nicht schlimm ist, ich liebe viele Figuren, gern ein duzend unterschiedliche POV, aber doch bitte nicht von austauschbaren sich ewig gleichenden. Keiner hat sich von dem anderen unterschieden, alle hatten mehr grässliche Eigenschaften als nette. Okay gut, nette hatte wirklich keiner, außer die Schwester Anna. Der einzige positive Charakter in der ganzen Geschichte. Und was passierte mit ihr? Richtig sie wurde nach sehr kurzer Zeit unwichtig. Sie bestätigte die Prota und die gesamte Familie nicht in ihrem toxischen Verhalten, sondern haute aus diesem katastrophalen Verhältnissen ab. Sei schlau, mach es wie Anna, flüchte so schnell und so weit wie du kannst.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Ein Rollenspiel welches als Buch sehr gut funktioniert

Der Fluch des schwarzen Phönix
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Der Fluch des schwarzen Phönix – Lew Marschall
Auch dies war wieder ein Buch, welches ich zu lange auf dem SuB hatte und nun in einem Rutsch durch hatte, aber auch wieder in der Kombi mit Hörbuch. Zuerst ...

Der Fluch des schwarzen Phönix – Lew Marschall
Auch dies war wieder ein Buch, welches ich zu lange auf dem SuB hatte und nun in einem Rutsch durch hatte, aber auch wieder in der Kombi mit Hörbuch. Zuerst war ich ehrlich unsicher, ob sich dies bei einem LITRPG ausgeht. Wie werden die LevelUp´s gesprochen, wird das nicht langweilig?
Aber das Hörbuch und die Geschichte konnte mich begeistern. Alles, was vom Spiel kommt und auch im Buch anderes optisch dargestellt wurde, wurde im Hörbuch hervorragend umgesetzt. Ich gestehe, zu Ende hin als das Charakterblatt unserer Hauptfigur immer länger und ausführlicher wurde, wurde es etwas anstrengender dem komplett zu folgen, allerdings habe ich dies beim Lesen auch nicht immer jede Zeile für Zeile erfasst. Irgendwann wusste ich welches Level sie beim Kochen oder der Feldarbeit hat, allerdings habe ich die wichtigsten Infos schon mitbekommen, da auch unsere Hauptfigur immer direkt darauf reagiert hat.
Und die Geschichte selbst? War grandios, genau die richtige Mischung aus Action und Humor, um richtig viel Spaß am Verfolgen der Story zu haben. Schon immer saß ich gern daneben, wenn jemand ein Rollenspiel spielte, ich verfolgte die Quests und die Stufenaufstiege, auch selbst hat es mich schon in die ein oder andere Welt gezogen. So dass ich die Ausschüttung der großen Menge an Endorphine verstehen kann, welche man beim nächsten erfolgreichen Quest Abschluss und Stufenaufstieg bekommt. Und dies wurde hier wunderbar in Schriftform umgesetzt. Ich lebte das Spiel zusammen mit der Figur mit, nur mir taten die Schwerthiebe zum Glück weniger weh als ihr. Zwischen all den Menschen und künstlichen Spielfiguren, fühlte ich mich den NPC´s näher. Denn die agierenden Menschen, allen voran die männlichen Figuren hätte ich sämtlichst den Hals umdrehen können, jedem einzelnen. Boar haben die mich sauer gemacht. Misogynie vom Feinsten, allerdings so vermute ich vom Autor bewusst so gewählt, anders hätten die Figuren in ihrer Rolle auch nicht so überzeugen können.
Ein großartiges Rollenspiel, nicht für den Computer, sondern in Buchform welches nicht nur Spielebegeisterte überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Fühlt sich nach Heimkehr an

Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe
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Eine Rezension über das neuste Albaebuch zu schreiben ist nicht leicht. Denn immer, wenn ich gefragt werde welches mein Lieblingsbuch ist werde ich mit „Die Albae“ antworten. Denn ein Abtauchen in die ...

Eine Rezension über das neuste Albaebuch zu schreiben ist nicht leicht. Denn immer, wenn ich gefragt werde welches mein Lieblingsbuch ist werde ich mit „Die Albae“ antworten. Denn ein Abtauchen in die Geschichte fühlt sich nach Heimat an, vertraut und geborgen (toller Wortwitz).
Das Buch selbst kann unabhängig der anderen Reihen gelesen werden. Ich empfehle trotzdem die Lektüre der alten sowie der neuen Bände. Einige Namen tauchen erneut auf, sowie Erinnerungen an alte Abenteuer. Auch versteht man so das Verhältnis der einzelnen Völker untereinander besser. Und dies ist gespickt durch Verrat und Intrigen, Freundschaft und tiefer Verbundenheit, auch über die Völkergrenzen hinweg. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, stets sind wir mitten im Geschehen und der Spannungsbogen blieb stets hoch. So gab es trotzdem kurze Szenen, in denen man genüsslich eine Pfeife rauchen und an würzigem Zwergenkäse knappern konnte.
Auf Seiten der Albae treffen wir auf bisher unbekannte Figuren und erkunden mit diesen das untergegangene Dson, Brandenwall, Eneiko und viele weitere der Orte im geborgenen Land. Aber auch auf alte Bekannte treffen wir. Und hier zeigt sich wieder einmal, wie großartig die Figurenzeichnung ist. Denn habe ich in den Zwergebüchern die Albae verflucht (zugegeben nur wenig und auch nur ganz heimlich), haben mich hier die Zwerge wiederum genervt. Wie man die Völker in unterschiedlichen Büchern aus anderen Sichten wahrnimmt. Denn das macht den Reiz aus, ich kann nie genau bestimmen, wer denn nun wirklich die wahren Bösen sind, und wer besiegt werden muss. Und wenn ich doch gefragt werden würde, dann ganz klar die Albae (ich möchte immerhin nicht das aus meinen Fußknöcheln Figuren geschnitzt werden).

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Tolle Fortsetzung

Der träumende Krieger – Die Legende vom Tränenvogel 2
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Die Legende vom Tränenvogel – Der träumende Krieger geschrieben von Yong-do Lee, übersetzt von Sun Young Yun, Philipp Haas und Alexandra Schiefert
Rezensionsexemplar vom TeamBloggerportal
Wie schon in ...

Die Legende vom Tränenvogel – Der träumende Krieger geschrieben von Yong-do Lee, übersetzt von Sun Young Yun, Philipp Haas und Alexandra Schiefert
Rezensionsexemplar vom TeamBloggerportal
Wie schon in Band eins war ich auch hier vom Schreibstil begeistert. Mir ist zuvor noch kein Buch aufgefallen was hierbei mit diesem vergleichbar wäre. Allein der Wechsel der POV, innerhalb eines Kapitels oftmals nach nur zwei Sätzen. Nicht getrennt durch Kapitelüberschriften oder ähnliches, folgen wir nur einem kurzen Gedanken einer Person, um im nächsten Satz schon jemand anderem zu lauschen. Das mag verwirrend klingen, ist es aber gar nicht. So dass die Szenen, trotz einiger gefühlter Längen, immer spannend blieben. Nicht actionreich, aber informativ. So erfahren wir viel über die restlichen Länder und deren Politik, der Menschen und Gebräuche. Wir erfahren aber auch ein paar Hintergründe zu Kaygon, welcher im ersten Teil nur grob skizziert wurde, bekommt hier deutlich mehr Konturen, wobei ich vermute das er uns nochmals überraschen wird. Aber auch den Lekon und dessen Lebenstraum lernen wir näher kennen. Und zwischen all dem werden Intrigen gesponnen und aufgedeckt, Krieg geplant und versucht diesen zu verhindern. Es dauerte zu Anfang, bis die Geschichte Fahrt aufnahm, tat dies dann aber nach dem ersten Drittel mit ein paar sehr spannenden Wendungen. Ich bin sehr froh, dass alle vier Teile dieses Jahr erscheinen, so dass ich hoffentlich bald wieder mit den ungleichen Helden reisen kann.
Eine große Empfehlung für alle High Fantasy Fans von epischen Heldenreisen, welche genauso gern wie ich auf eine Lovestory verzichten können.

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