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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2018

Guter erster Band

Mit ganzer Seele
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In "My Soul to Take" geht es um Kaylee, ein scheinbar ganz normales junges Mädchen... das weiß, wann jemand in ihrer Umgebung sterben wird und dann den beinahe unwiderstehlichen Drang verspürt, zu schreien. ...

In "My Soul to Take" geht es um Kaylee, ein scheinbar ganz normales junges Mädchen... das weiß, wann jemand in ihrer Umgebung sterben wird und dann den beinahe unwiderstehlichen Drang verspürt, zu schreien. Sie versteht nicht, was mit ihr passiert und macht sich Sorgen, dass mit ihr etwas nicht stimmt, vor allem, als diese Momente sich häufen. Diese scheinbare Eingebung zu wissen, wann jemand dem Tod nahe ist, ist ihr nicht geheuer und das kann ich sehr gut verstehen - wie furchtbar muss es sein zu wissen, dass es passieren wird und man nichts dagegen tun kann? Die Autorin hat das wirklich gut dargestellt und es gab ein paar Szenen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben, weil die Hilflosigkeit und die ganzen negativen Gefühle der Protagonistin einfach so echt wirkten. Gerade gegen Ende kommt sehr viel zusammen und die Ereignisse überstürzen sich beinahe, sodass Kaylee und ihren Mitmenschen einiges zugemutet wird. Ich vermute, dass das alles noch Konsequenzen haben wird, die im zweiten Band eine Rolle spielen, doch schon in diesem Buch wurde gut aufgezeigt, wie verheerend die Vorkommnisse sind. Dabei hat mir der Idealismus und der feste Wille der Protagonistin, irgendetwas zu tun gut gefallen, auch wenn ihre Vorstellungen nicht unbedingt realistisch sind.

Gefallen hat mir, dass der Fokus nicht auf der Liebesgeschichte lag. Die Romanze zwischen Kaylee und Nash fand ich süß, sie hat sich glaubwürdig entwickelt und die Beziehung der beiden ist für die Handlung wichtig, aber von größerer Bedeutung sind die mysteriösen Geschehnisse und die potentielle Gefahr, die sich daraus ergibt - ganz zu schweigen davon, was das alles für die Protagonistin selbst bedeutet. Obwohl ich schon wusste, was eine der Enthüllungen sein würde, war es dennoch interessant zu sehen, wie sie die Wahrheit erfahren hat, obwohl ihre Reaktion für mich fast schon zu harmlos war.

Das World Building wurde bisher hauptsächlich angedeutet, doch es gibt einige Aspekte, die ich sehr interessant finde; ich hoffe, dass man im zweiten Band weitere Informationen über die übernatürlichen Wesen und ihren Platz in der Welt bekommen wird und auch über ein paar der Nebenfiguren würde ich gerne mehr erfahren. Hier steckt viel Potential. Die Handlung selbst konnte mich fesseln, es gab ein paar emotionale Stellen, die mich berühren konnten und durch den angenehmen, lockeren Schreibstil hatte ich das Buch schnell ausgelesen. Es hat mich gut unterhalten und ich bin gespannt auf Band 2.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Ein fesselndes, spannendes Buch

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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In "Iron Flowers: Die Rebellinnen" geht es um zwei Schwestern, die sehr unterschiedlich zu sein scheinen. Serina wurde zu einer sogenannten 'Grace' erzogen, die anmutig, unterwürfig und vor allem schön ...

In "Iron Flowers: Die Rebellinnen" geht es um zwei Schwestern, die sehr unterschiedlich zu sein scheinen. Serina wurde zu einer sogenannten 'Grace' erzogen, die anmutig, unterwürfig und vor allem schön sein soll, während Nomi rebellisch und mit der aktuellen Situation nicht zufrieden ist. Trotz all dem stehen sie sich nahe und die enge Verbindung zwischen ihnen war immer präsent, egal, was passiert ist.

Im Laufe der Handlung werden beide mit Situationen konfrontiert, die sie bis an ihre Grenzen und darüber hinaus bringen, und mir hat gut gefallen, wie die Autorin damit umgegangen ist. Die Protagonistinnen haben Probleme und wissen oft nicht, was sie tun sollen, aber sie stellen sich den Herausforderungen, wachsen wiederholt über sich hinaus und entwickeln dabei eine ganz neue Stärke. Gerade von Serinas Charakterentwicklung war ich begeistert und sie ist mir rasch ans Herz gewachsen, doch Nomi war mir ebenfalls sympathisch. Ich konnte mit beiden mitfühlen und die unterschiedlichen Kämpfe, die sie ausstehen mussten, waren sehr gut dargestellt. Die Kapitel, in denen es um Serina ging, fand ich einfach ein wenig fesselnder.

Das Tempo der Geschichte ist rasant und sie schreitet schnell voran. Das Buch ist definitiv packend und mitreißend, es passiert dauernd etwas und die Figuren erleben nicht nur eine Achterbahn der Gefühle, sondern müssen auch einiges durchstehen und können kaum zur Ruhe kommen. Einerseits fand ich dies gut, da man so immer weiter lesen wollte, um zu sehen, was als nächstes passiert; andererseits hätte ich mir zu ein paar Ereignissen weitere Details gewünscht und gerade das World Building kam mir zu kurz. Die Welt, die Banghart erschaffen hat, scheint sehr faszinierend, wenngleich auch unfair und in vielerlei Hinsicht schrecklich zu sein. Das, was man erfährt, macht neugierig auf weitere Einzelheiten und die Autorin hätte hier wirklich in die Tiefe gehen können, doch stattdessen liegt der Fokus auf den Protagonistinnen und dem Vorantreiben der Handlung. Besonders über die systematische Unterdrückung der Frauen bekommt man zwar einige Informationen, aber ich wollte trotzdem mehr und mir hat hier leider etwas gefehlt. Ebenso sind mir die Nebenfiguren ein wenig zu blass geblieben, auch wenn aus der Entwicklung der Geschichte hervorgeht, warum dies der Fall ist - deshalb hoffe ich, dass man im zweiten Band mehr über sie erfahren wird.

Insgesamt hat "Iron Flowers: Die Rebellinnen" mir gut gefallen. Es ist ein fesselndes, spannendes Buch, die Protagonistinnen fand ich beide sympathisch und bei den Nebenfiguren gibt es einiges Potential. Ich hätte es toll gefunden, noch mehr über die Welt an sich zu lesen, doch davon abgesehen hat die Geschichte mich wirklich überzeugt und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Guter historischer Krimi

Pforte der Verdammnis
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"Pforte der Verdammnis" ist ein historischer Krimi, der zur Zeit der Reformation in England spielt. Die religiösen Differenzen sind von großer Bedeutung für die Geschichte, vor allem, da der Protagonist ...

"Pforte der Verdammnis" ist ein historischer Krimi, der zur Zeit der Reformation in England spielt. Die religiösen Differenzen sind von großer Bedeutung für die Geschichte, vor allem, da der Protagonist von den Reformen voll und ganz überzeugt ist und es deshalb natürlich Meinungsverschiedenheiten mit den Männern in dem Kloster gibt, das er im Zuge seiner Arbeit als Kommissar des Königs aufsuchen muss. Das fand ich sehr interessant, da beide Positionen recht ausgeglichen vorgestellt wurden und man verstehen konnte, wie die unterschiedlichen Meinungen zustande kamen. Besonders hat mir gefallen, dass Shardlake im Laufe der Handlung mehrfach in eine Lage kam, in der er damit konfrontiert wurde, dass vielleicht nicht alles so positiv ist, wie er es gerne hätte und dass er seine eigene Haltung hinterfragen musste. Sein innerer Konflikt war glaubwürdig und hat ihn für mich als Charakter greifbarer gemacht.

Der Fall selbst war ebenfalls interessant und recht spannend. Die Ereignisse sind beklemmend, es gibt einige potentielle Verdächtige und es ist lange unklar, wem der Protagonist vertrauen kann. Da sein Vorgänger ermordet wurde, ist zudem ein Gefühl von Unsicherheit und eine gewisse Angst um das eigene Leben präsent. Dies wurde sehr echt dargestellt; auch die Auflösung konnte mich überzeugen und die Ermittlungen verliefen meiner Meinung nach realistisch. Es gibt zwar ein paar Stellen, an denen die Geschichte nur langsam voranschreitet, doch insgesamt ist das Buch atmosphärisch dicht und fesselnd. Mir hat außerdem gefallen, wie der Autor seine Handlung in das historische Umfeld eingebettet hat, nicht nur in Bezug auf den religiösen Konflikt, sondern auch, was das Leben im Kloster und die alltäglichen Probleme betrifft; die Darstellung kam mir authentisch vor.

Der Auftakt der Reihe um Matthew Shardlake hat mir gut gefallen und die Ereignisse am Ende des Buches machen definitiv neugierig darauf, wie es mit ihm weiter gehen und ob es langfristige Konsequenzen geben wird. Ich bin gespannt auf Band 2.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Ein interessanter Fall

Septagon
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"Septagon" war mein erstes Buch der Reihe, aber ich konnte der Geschichte trotzdem problemlos folgen. Der Fall war gut ausgearbeitet und mir hat besonders gefallen, dass das Zaubern eine so große Rolle ...

"Septagon" war mein erstes Buch der Reihe, aber ich konnte der Geschichte trotzdem problemlos folgen. Der Fall war gut ausgearbeitet und mir hat besonders gefallen, dass das Zaubern eine so große Rolle spielte und ein bedeutsamer Aspekt der Morde war. Der Autor hat dies, und die verschiedenen Rätsel, mit denen die Polizei konfrontiert wurde, faszinierend dargestellt und dadurch hat man auch gesehen, wie intelligent der Täter eigentlich ist und wie gründlich er alles durchdacht und geplant hat. Als Leser erfährt man seine Identität schon früh, aber das hat der Spannung für mich keinen Abbruch getan und die Einblicke in sein Leben und seinen Verstand fand ich sehr interessant.

Ich muss sagen, dass die Protagonisten für mich ein bisschen zu sehr im Hintergrund geblieben sind, obwohl man in diesem Band einiges über sie erfährt, da der Mörder einfach eine sehr starke Persönlichkeit hat und ich die Hintergründe seiner Taten irgendwie faszinierend fand. Trotzdem fand ich Jessica und Kevin sympathisch und sie sind auf jeden Fall beide gute Ermittler, die ihre Stärken und Schwächen haben.

Die Ermittlungsarbeit war meiner Meinung nach realistisch dargestellt und obwohl die Handlung in mancher Hinsicht vorhersehbar war, gab es ein paar überraschende Enthüllungen und die Geschichte wurde gerade gegen Ende sehr spannend, sodass man mit den Charakteren hoffen und bangen konnte. Die sich immer mehr zuspitzende Situation war fesselnd und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen; nun habe ich definitiv vor, noch die anderen Bände der Reihe zu lesen.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Spannend und interessant, nach einer Weile aber frustrierend

Glimmernächte
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Aufgrund des Covers und der Inhaltsangabe hatte ich bei "Glimmernächte" eine eher märchenhafte Geschichte mit einigen geheimnisvollen, spannenden Momenten erwartet. Die mysteriöse Komponente war auf jeden ...

Aufgrund des Covers und der Inhaltsangabe hatte ich bei "Glimmernächte" eine eher märchenhafte Geschichte mit einigen geheimnisvollen, spannenden Momenten erwartet. Die mysteriöse Komponente war auf jeden Fall vorhanden, doch 'märchenhaft' ist das Buch nicht unbedingt. Stattdessen geht es um die rätselhaften Vorkommnisse, die Pippas Leben seit der Hochzeit ihrer Mutter mit einem Grafen plötzlich bestimmen. Sie scheint die einzige zu sein, die mitbekommt, dass etwas nicht stimmt und da sie keine Ahnung hat, was passiert, fragt man sich beim Lesen, was hinter all dem steckt. Ich wollte auf jeden Fall mehr erfahren und die Autorin hat die Spannung gut aufgebaut. Was Pippa bei all dem durchmacht, wurde sehr eindringlich dargestellt; sie fängt an, an sich selbst zu zweifeln, ist verwirrt und weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann, wodurch der Leser ebenfalls beginnt, den verschiedenen Figuren zu misstrauen und ihr Handeln zu hinterfragen.

Allerdings muss ich sagen, dass all das nach einer Weile frustrierend wurde. Ich hatte den Eindruck, dass viel zu wenig aufgeklärt, sondern immer nur neue Fragen und Rätsel aufgeworfen wurden. Es dauert lange, bevor die Protagonistin auch nur einen kleinen Anhaltspunkt bekommt und obwohl das an sich interessant hätte sein können, da es die Neugierde auf die Auflösung gesteigert hat, war es meiner Meinung nach schließlich zu verworren. Ein paar Kapitel vor dem Ende habe ich mich gefragt, wie alles innerhalb dieser wenigen Seiten zufriedenstellend aufgeklärt werden sollte, da die Lage sich immer mehr zugespitzt hat, und letztlich fand ich, dass alles viel zu schnell abgehandelt wurde. Ich hätte hier mehr Details bevorzugt und mir haben gerade ein paar Reaktionen verschiedener Figuren gefehlt. Dazu kommt, dass ich das Ende unbefriedigend finde, auch wenn es wohl realistisch war.

Die Liebesgeschichte hat mich ebenfalls nicht richtig überzeugt. Sie ist zwar schön geschrieben, aber die Tiefe ihrer Emotionen füreinander war für mich nicht glaubwürdig, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit die beiden eigentlich miteinander verbracht haben. Trotzdem ist Niels ein interessanter Charakter und Pippas Gefühlschaos war gut dargestellt.